Reisebericht: Große Rundreise in Kroatien und Herzegowina

21.09. – 03.10.2012, 13 Tage Zagreb – Plitwitzer Seen – Krka–Wasserfälle – Trogir – Split – Mostar – Neretva–Tal – Dubrovnik – Hvar – Starigrad – Split – Petrcane – Porec


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Diese Reise brachte uns die Städte Zagreb, Split, Dubrovnik, Mostar und sehenswerte Naturschönheiten in den Nationalparks von Plitvice und Krka näher und noch vieles mehr. Folgen Sie mir auf den folgenden Seiten dorthin.
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke

Fahrt in die Steiermark

21.9.2012. Der Herbst hat Einzug gehalten. Am Dresdner Flughafen weht ein kühles Lüftchen von den Landebahnen herüber und lässt mich frösteln. Unser Bus ist pünktlich gekommen, die Reisegäste treffen mit ihren Transferfahrzeugen auch rechtzeitig ein; gegen 6.00 Uhr kann es dann losgehen. Nur widerwillig kommt die Sonne heraus und beleuchtet bald unsere Fahrt durch Sachsen. Im schönen Vogtland ist dann unsere Reisegruppe komplett; bald sind wir auf der Autobahn in Richtung Regensburg unterwegs. Die Fahrt gestaltet sich sehr kurzweilig, Petrus hat uns einen schönen Spätsommertag beschert; kurz nach halb zwei tauchen wir ein in die schöne Welt der Berge Österreichs. Die höheren Bergspitzen tragen schon einen leichten Zuckerguss aus frischem Schnee und im Nationalpark der Kalkalpen legen wir an diesem warmen Nachmittag noch eine letzte Pause ein. Hier gibt es schon sehr schöne Fotomotive und einen kleinen Aussichtspunkt.
Doch wir haben noch ein Stück Fahrt vor uns, kurz vor drei starten wir zur letzten Etappe. Da der Gleinalmtunnel gesperrt ist müssen wir noch eine Umleitung fahren, können aber auch hier die schöne Welt der Berge bewundern. Kurz nach halb fünf sind wir dann in dem Tal unterwegs welches uns hinauf nach Semriach unserem Übernachtungsort bringen wird. Dieses Tal wird vom kleinen Rötsch- Bach gebildet und ist besonders eindrucksvoll durch das viele Grün. In Serpentinen geht es aufwärts, bald treten die Bäume zurück und der Blick wird frei auf das überaus romantisch gelegene Semriach. Dabei wirft die goldene Nachmittagssonne ihre Strahlen auf die gepflegten Häuser und die Berge die den Ort umgeben- ein malerischer Anblick. Kurz vor fünf kommen wir am Hotel an und an diesem angenehmen Nachmittag haben unsere Reisegäste noch vor dem Abendessen Zeit auf Erkundungen zu gehen und in der himmlischen Ruhe dieser schönen Natur von der Reise etwas auszuspannen.
Zum Abendessen sehen wir uns dann alle wieder, die Gespräche kommen schnell in Gang, das Essen schmeckt und alle sind wir uns einig: das war schon ein erster schöner Tag mit den überwältigenden Eindrücken der schönen Bergwelt im grünen Herzen von Österreich, der Steiermark.
Es ist nun schon völlig dunkel geworden und es hat sich empfindlich abgekühlt als ich noch einen kleinen Spaziergang unternehme und dabei die herrlich klare Gebirgsluft tief einatme, doch langsam macht sich die Müdigkeit bemerkbar, Zeit um schlafen zu gehen und Kraft für den neuen Tag zu schöpfen...

Zagreb

22.9.2012. Der Morgen in Semriach beginnt mit herbstlicher Kühle. Durch das geöffnete Fenster dringt die saubere Gebirgsluft in mein Zimmer und lässt mich schnell munter werden. Der Blick hinaus zeigt mir dass es heute wieder einen schönen Tag geben wird, es sind nur wenige Wolken hinter den Bergen zu sehen und die Sonne strahlt die gepflegten Häuser des Ortes an.
Die erste Stärkung für den Tag bringt das reichhaltige Frühstück, dazu ein kräftiger Kaffee- der Tag kann beginnen.
8.45 Uhr, wir sind aufgebrochen und auf dem Weg hinunter ins Tal der Mur. Die Wiesen links und rechts der Straße glitzern, winzige Tautropfen reflektieren das Licht der Morgensonne und funkeln dabei wie kleine Diamanten. Später durchfahren wir den langen Tunnel bei Graz und befinden uns nun auf dem Weg nach Slowenien. Bei Maribor sehen wir die Weinberge, im Hintergrund auch schon die Erhebungen der Hrvatske Zagorje, dem sanften Hügelland in der Nähe von Zagreb. Der Grenzübergang nach Kroatien geht schnell und unbürokratisch bald ist schon der Berg Sljeme mit dem Antennenmast zu sehen dahinter befindet sich die Kroatische Hauptstadt. An einem schönen Rastplatz legen wir eine Mittagspause ein, danach tauchen wir ein in den Großstadtverkehr von Zagreb. Im Hotel sind die Zimmer schon bezugsfertig, so dass vor der Stadtführung noch etwas Zeit verbleibt.
14.00 Uhr. In der Hotellobby hat schon unser altbewährter Stadtführer Milovan Platz genommen, er wird uns nun in den nächsten Stunden Zagreb zeigen. Wir starten am Hotel welches im neuen Stadtteil liegt, fahren am Botanischen Garten vorbei und sind bald eingetaucht in die schöne Architektur die uns die Habsburger hinterließen. Sehr markant ist das neobarocke Gebäude des Opernhauses anzuschauen, es erstrahlt in einer gelben Farbe und ist umgeben von gepflegten Grünanlagen. Weiter geht die Rundfahrt durch die untere Stadt, bald tauchen auch die mächtigen Türme der Kathedrale auf, sie werden wir später besuchen. Zunächst bringt uns aber der Bus hinauf zum Mirogoj- Friedhof der wegen seiner schönen Neorenaissance- Architektur sehr sehenswert ist. Sie bestimmt die gesamte Außenfassade die fast einen Kilometer lang ist. Bemerkenswert, besonders für den unruhigen Balkan, ist die Tatsache dass hier alle Religionen friedlich nebeneinander ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.
Dann fahren wir von dem Hügel herunter und besuchen im Anschluss die Kathedrale. Sie entstand nach dem Erdbeben von 1880 völlig neu und wird außen immer noch renoviert. Im Innern können wir mit Milovan ungestört eine Runde drehen, hier gibt es viel zu zeigen aus den verschiedenen Zeitepochen. Nach dem Besuch der Kirche geht es quer über den Marktplatz, hier wird zurzeit aufgeräumt und von da gelangen wir später zum Steintor. Bald stehen wir oben am Markusplatz und bestaunen die bunten Dachziegel der gleichnamigen Kirche, sie glitzern in den Strahlen der Nachmittagssonne und geben den Fotografen ein schönes Motiv.
Hier sind wir nun im ältesten Teil dieser Stadt angelangt, wir durchstreifen schmale Straßen, erfahren etwas über die Jesuiten und gelangen bald zum schönen Aussichtspunkt über der Stadt. Hier kann der Blick weit über die Häuser der Stadt schweifen, ganz im Hintergrund sind auch Berge zu sehen, die Sonne sendet ihre wärmenden Strahlen zu uns hernieder- es ist ein schöner Nachmittag! Milovan führt uns noch hinunter zum Jelacic- Platz, dem schlagenden Herz von Zagreb. An diesem lebendigen Ort ist viel junges Volk unterwegs und beschert uns im Zentrum der Stadt ein munteres Treiben. Hier verabschiedet sich Milovan von uns, es beginnt die Freizeit für unsere Reisegruppe. Es gibt zahlreiche Cafés, Eisstände und überhaupt viele Möglichkeiten diese schöne Stadt zu genießen. Es ist auch noch genügend Zeit diese oder jene Sehenswürdigkeit anzuschauen bis wir gegen sechs unseren Rückweg zum Hotel antreten. Beim Abendessen sitzen wir dann zusammen in trauter Runde, unsere Gruppe hat schon nach dem zweiten Tag gut zueinander gefunden, davon zeugen die munteren Gespräche. Die Vorfreude auf den nächsten Tag ist schon sehr groß, schließlich steht dann ein ganz großer Höhepunkt auf dem Programm:

Der Besuch des Nationalparks der Plitwitzer Seen

23.9.2012. Heute hat es die Morgensonne etwas schwer durch die Wolkendecke zu dringen, der Wetterbericht hat aber schönes Wetter vorhergesagt und so wird es auch werden.
Es ist kurz nach halb neun und wir sind auf dem Weg Zagreb zu verlassen; da heute Sonntag ist hält sich der Verkehr in Grenzen. Bald sind wir auf der Autobahn in Richtung Karlovac unterwegs. Hier ändert sich auch die Landschaft; fuhren wir bisher durch die Pannonische Ebene so sind wir nach dieser ehemaligen Habsburger Garnisonsstadt bald in den Bergen unterwegs. Entlang des Flusses Korana die sich von Plitvice herunterschlängelt nehmen wir unsere Bahn. Auf dieser Strecke ist noch einiges von den Kriegsereignissen der 90er Jahre zu sehen, die Natur selbst ist geprägt durch den Karst und übt auf den Betrachter einen herben Charme aus. Bald sind wir am Ort Slunj angelangt; hier nehmen wir uns Zeit die Wassermühlensiedlung Rastoke einer näheren Betrachtung zu unterziehen. Der Fluss Korana hat sich an diesem Ort verzweigt und zwischen den Häusern und manchmal auch darunter hindurch, nimmt das rauschende Element seine Bahn- faszinierend!
Nach diesem kleinen Vorgeschmack auf den Nationalpark führt uns der Weg weiter flussaufwärts. Es ist nun Mittagszeit und wir gönnen uns vor dem Besuch des Parks einen kleinen Imbiss.
Kurz nach eins starten wir dann, pünktlich hat Petrus die letzten Wolken vom Himmel geräumt und im Sonnenschein gehen wir hinunter zum großen Wasserfall. Schon von weitem hören wir das Tosen des fallenden Wassers und als wir direkt davor stehen, halten wir den Atem an, zu gewaltig ist der Eindruck. Den Kopf in den Nacken gelegt schauen wir nach oben, fast 80 Meter ist die Fallhöhe und das Wasser hat sich hier verschiedene Wege gesucht bevor es tosend unten am Fels zerstiebt.
Dann geht es weiter aufwärts, bald kommen wir an dem See vorbei der im Film der Silbersee war, sehen auch die Höhle wo der Schatz versteckt wurde und staunen über die Wunder der Natur hier im Nationalpark. Das Wasser sucht sich immer wieder neue Wege, in seinem Verlauf nach unten bildet es neue Kaskaden und Wasserfälle an denen sich das Auge kaum satt sehen kann. Dann führt der Weg wieder am Seeufer entlang, hier ist es still; das Wasser ist türkisfarben und sehr klar. Vom Rand des Sees schaut man direkt auf den Grund; ins Wasser gefallene Baumstämme haben im Laufe vieler Jahre eine Kalkummantelung bekommen, eines der vielen Phänomene des Karstes. Im klaren Wasser stehen die Saiblinge die sich in den Strahlen der Herbstsonne erwärmen, eine Romantik der besonderen Art.
Dann sind wir am Bootsanleger angelangt, hier warten schon einige Gäste auf die Abfahrt. Es ist alles gut organisiert, eine Viertelstunde später bringt uns das Schiff gemächlich über den See. Langsam zieht die wunderschöne Natur an unseren Augen vorbei, es ist auch schon eine vorsichtige Laubfärbung zu sehen.
Nach dem Anlegen verbleibt noch genügend Zeit die Wanderung zu den oberen Seen in Angriff zu nehmen; weitere spektakuläre Wasserfälle erwarten unsere Besucher. Ganz oben angekommen kann man einen guten Kaffee genießen um dann etwas später mit der Parkbahn zum Hotel zurückzukehren, ein Vorteil unserer Reise: das Hotel Jezero befindet sich direkt im Nationalpark und erlaubt es, vieles individuell zu unternehmen.
Beim Abendessen hat sich dann unsere Reisegruppe wieder komplett versammelt, es gibt viel zu erzählen über die Wunder der Natur und mit diesen schönen Impressionen beschließen wir den Tag und begeben uns in den weichen Betten ins Reich der Träume.

Der Krka– Nationalpark

24.9.2012. Der junge Tag sieht uns schon auf der Fahrt durch die Lika. Es ist eine typische Karstlandschaft, Wälder lösen sich mit freien Flächen ab und die Straße führt uns durch ein dünnbesiedeltes Gebiet. Hin und wieder ist auch ein Schäfer mit seiner Herden zu sehen und macht damit die etwas herbe Romantik komplett. Das Wetter verspricht wieder schön zu werden, Sonnenschein wechselt sich mit lockeren Wolkenfeldern ab, dazu ist es angenehm warm. Am Hochplateau der Quelle des Flusses Zrmanja legen wir einen Fotostopp ein und können dabei weit ins unberührte Land hineinschauen, bis hinüber zu den bosnischen Bergen.
Der weitere Weg führt uns durch die Stadt Knin und hinter den Ort Drniš sind wir dann endgültig im mediterranen Einflussbereich angekommen, was uns auch die Vegetation verrät. Gegen Mittag langen wir am Krka- Nationalpark an, ein kleiner Imbiss stärkt uns für die nächsten Stunden. Dann geht die Fahrt hinunter zum Skradinski Buk, dem spektakulären Wasserfall. Die Straße führt uns in Serpentinen abwärts und es wird der Blick frei auf eine phantastische Naturlandschaft. Der Fluss Krka hat sich hier seenartig verbreitert, unter uns hat sich eine blaue Wasserfläche ausgedehnt die sich fast bis zum Horizont erstreckt.
Unten angekommen geht alles zu Fuß, schon von weitem hören wir das Tosen des mächtigen Wasserfalls und als wir am Aussichtspunkt stehen, halten wir die Luft an. Die Wunder der Natur sind kaum zu beschreiben, das Wasser sucht sich hier seinen Weg ins Tal und springt dabei über zahlreiche Kalkterrassen. Auf unserem Weg hinunter werden wir von der grandiosen Musik des rauschenden Wassers begleitet und als wir unten auf der Brücke stehen, kommen uns die Kaskaden direkt entgegen. Das sind die Anblicke von denen man sich kaum losreisen kann, dennoch geht unser Weg weiter. In der nächsten Stunde werden wir diesen grandiosen Wasserfall umrunden, Fußwege und Knüppeldämme weißen uns den Weg durch das rauschende Nass. Am Ende der Tour verbleibt unseren Gästen noch genügend Freizeit für eigene Erkundungen, Fotostopps und dem Besuch der zahlreichen ethnologischen Ausstellungen des Parks.

Nach Trogir

14.40 Uhr. Die Straße führt uns in Serpentinen wieder hinauf, noch einmal schauen wir dabei auf die große Wasserfläche des Flusses. Es vergeht aber nicht sehr viel Zeit und wir haben eine noch mächtigere Wasserfläche vor uns: die Adria. Bei Šibenik langen wir dann dort an und die weitere Fahrt führt uns immer direkt an der Küste entlang. Malerisch sind die Buchten und die vorgelagerten Inseln anzuschauen; ein besonderes Kleinod ist der Ort Primošten, direkt auf einer Halbinsel gelegen.
Dann sehen wir von Ferne schon den Turm der Kathedrale von Trogir, dort werden wir nun einen Halt einlegen und unsere Gäste haben hier die Möglichkeit in die Zeit der vergangenen Jahrhunderte einzutauchen. Die erste Siedlung begründeten seinerzeit schon die alten Griechen, lang vor Christi Geburt. Später waren es dann die Venezianer die die Stadt ausbauten. Der Reiz dieses Ortes liegt darin, dass es hier kaum Veränderungen gab und wir das Gefühl haben uns in einer längst vergangene Zeit zu befinden. Es gibt hier sehr enge Gassen in denen man kaum nebeneinander gehen kann, einen schönen Hauptplatz und direkt am Wasser eine schöne Promenade an deren Ende sich noch ein Fragment der alten Festung befindet. Hauptattraktion ist aber der schöne Skulpturenschmuck am Haupteingang der Kathedrale den einst der bekannte Bildhauer Meister Radovan schuf und der durch seine filigrane Ausführung besticht.
Es ist ein schöner Nachmittag der leider viel zu schnell vergeht, 17.45 Uhr brechen wir von Trogir auf; vor uns ist schon das mächtige Häusermeer von Split zu sehen unserem letzten Ziel von heute. Kurz vor halb sieben rollen wir am Hotel an, die Formalitäten sind schnell erledigt und während wir das Abendessen genießen geht die Sonne langsam unter. Am morgigen Tag werden wir uns auf römische Spuren begeben, der erste Teil des Tages ist für Split reserviert.

Auf antiken Spuren in Split

25.9.2012. Auch dieser Tag beginnt wieder sonnig, wir starten gegen neun vom Hotel und sind in wenigen Minuten an der Riva angelangt; hier werden wir schon von Vesna erwartet, sie wird uns nun in längst vergangene Zeiten entführen beim Gang durch den ältesten Teil der Stadt. Auf der Strandpromenade erfahren wir einiges über diesen wichtigen Ort; der Römische Kaiser Diokletian ließ sich seinerzeit diesen Palast bauen um seinen Ruhestand zu genießen. Dann tauchen wir ein in die Kellergewölbe und drehen auch heute wieder die Zeit zurück, dieser Palast entstand vor rund 1 700 Jahren. Vesna entführt uns in diese wichtige Zeitepoche als es im Römischen Imperium schon mächtig anfing zu kriseln. Die gigantischen Mauern und Kalksteinquader legen ein beredtes Zeugnis einstiger Macht ab!
Dann gelangen wir wieder ans Tageslicht, der Rundgang führt uns an der Kathedrale vorbei zu den ehemaligen Gemächern des Kaisers. Hier hat sich eine Klapa aufgestellt, eine Männergesangsgruppe die uns ein traditionelles dalmatinisches Ständchen bringt.
Weiter führt uns der Weg durch schmale Gassen zum ehemaligen Goldenen Tor, an diesem Eingang in den Palast sehen wir auch die monumentale Bischofsstatue die von Ivan Meštrovic gestaltet wurde. Vorbei an zwei schönen Plätzen die umstanden sind mit den pittoresken Häusern aus der venezianischen Epoche, gelangen wir wieder zur Strandpromenade. Hier verabschiedet sich meine Kollegin Vesna von uns und der Reisegruppe bleibt bis halb eins noch genügend Zeit für eigene Erkundungen. Sehr sehenswert ist auch der große Markt, die neue Ernte der Mandarinen ist schon da. Split hat viel zu bieten und so vergeht die Zeit wie im Fluge, pünktlich setzen wir unsere Fahrt fort.

Fahrt in die Herzegowina

Für die nächsten Stunden verläuft unsere Fahrt entlang der Adriaküste. Dabei haben wir schöne Ausblicke auf das blaue Meer und die vorgelagerten Inseln die jedoch etwas im Dunst liegen. Hier an der Adria ist vom Herbst noch nichts zu spüren, die Sonne heizt uns kräftig ein als wir am schönen Aussichtspunkt zu Beginn der Makarska Riviera einen Stopp einlegen. Hier befinden wir uns über 100 Meter über der Meeresoberfläche und vor uns ist das  mächtige Biokovogebirge zu sehen; auf den Spitzen der Berge haben sich einige Wolken aufgelegt- ein malerischer Anblick.
Weiter führt uns der Weg entlang dieses besonders schönen Küstenabschnitts bis hinunter zum Neretvatal. Hier ist die Mandarinenernte in vollem Gange, die reifen Früchte leuchten uns vom Baum entgegen, viele Transporter sind zu sehen die diese leckere Frucht direkt aus den Plantage holen um sie auf die Märkte zu bringen.
Die Grenzformalitäten an der Grenze zu Bosnien gehen heute besonders schnell, nach dem Übertritt sind wir bald im Ort Pocitelj angelangt. Hier lohnt ein Besuch immer, zur Türkenzeit angelegt, zeigt er uns ein typisches Dorf aus dieser Epoche. Etwas mühselig ist der Aufstieg zur ehemaligen Festung, hat man den aber geschafft wird man von einer grandiosen Aussicht belohnt. Unter den Füßen schlängelt sich der Fluss Neretva entlang, überall ist die üppige Vegetation des mediterranen Bereiches zu sehen.
Wir schauen auch noch in die Moschee hinein, sie ist sehr gepflegt und mit schönen neuen und weichen Teppichen ausgelegt. Zum Abschluss dieses Besuches noch ein Bosnischer Kaffee- und die letzte Etappe des heutigen Tages wird in Angriff genommen.
Entlang des Weinanbaugebietes der Herzegowina erreichen wir 17.45 Uhr unser Hotel in Mostar. Eine Stunde später hat es sich unsere Reisegruppe im gepflegten Garten des Hotels gemütlich gemacht und an diesem lauen Abend schmeckt in diesem schönen Ambiente an der frischen Luft das Abendessen besonders gut. Und so lassen wir auch diesen Tag ausklingen, heute einmal auf die besonders romantische Art.

Mostar

26.9.2012. Gegen 8.20 Uhr verladen wir die Koffer, dabei sind uns die Mitarbeiter des Hotels „Bevanda" mit ihren schicken roten Uniformen behilflich. In diesem schönen 5- Sterne- Haus haben wir uns sehr wohlgefühlt.
Unsere Stadtführerin steht schon bereit und so kann es pünktlich losgehen auf Erkundungen in einer höchst interessanten Stadt. Der kurze Weg zur Altstadt führt uns durch den neuen Teil des Ortes, hier werden die Probleme offenbar die noch gelöst werden müssen. So mancher Wohnblock sieht einer Renovierung entgegen, die vielen Touristen die Mostar besuchen, sollten einen Teil der finanziellen Mittel einspielen. Mit diesen Gedanken die mich erfassen, langen wir aber bald am Franziskanerkloster an, hier beginnt der Rundgang.
Nach dem wir die Hauptstraße überquert haben, ändert sich das Bild schlagartig. Plötzlich sind wir im Orient angelangt; wir laufen über holpriges türkisches Pflaster und sehen die typischen Bauten dieser langen osmanischen Zeitepoche. Da es noch früh am Tage ist, sind die schmalen Gassen noch fast leer, das Programm welches wir uns vornehmen kann ganz entspannt vonstatten gehen. Bald kommen wir am wichtigsten Wahrzeichen von Mostar an: der Alten Brücke. Etwas mühselig ist die Überquerung, unter unseren Füßen schlängeln sich die grünen Fluten der Neretva entlang. Am gegenüberliegenden Ufer haben wir einen schönen Blick auf dieses elegante Bauwerk welches ab 2004 wieder in alter, neuer Schönheit das Auge des Besuchers erfreut.
Einige Meter weiter und wir verschwinden im Hof einer Moschee. Mit unserer Stadtführerin tauchen wir nun ein in die Welt des Islam, sie erklärt uns hier die religiösen Gebräuche der bosnischen Muslime. Ich glaube dass eine solche direkte Begegnung mit einem anderen Glauben auch Vorurteile abbauen kann, ja muss!
Der weitere Weg führt uns dann noch in das Türkische Haus; auch hier werden wir vertraut gemacht mit einem Leben das uns exotisch erscheint. Besonders die Alltagsgegenstände, der Hausrat und die Gepflogenheiten der Gastfreundschaft erscheinen uns fremd, nach dem wissenswerten Besuch ist es uns nun vertraut- ein schönes Erlebnis.
Dann ist die Stadtführung beendet und unseren Reisegästen verbleibt nun noch genügend Zeit an diesem sonnigen und warmen Vormittag auf eigene Entdeckungen zu gehen.

Erkundungen im Neretvadelta und Fahrt nach Dubrovnik

11.30 Uhr. Unsere Reisegruppe hat sich wieder im Bus versammelt, die Fahrt geht heute zurück nach Kroatien und einer ganz besonderen Stadt entgegen. Wir durchqueren noch einmal die Herzegowina und fahren die Neretva abwärts. Sie schlängelt sich hier entlang von Felswänden gesäumt, romantischer kann es kaum sein. Dann wird der Blick frei auf eine Ebene, wir fahren noch an einer letzten Moschee vorbei und sind dann schon an der Grenze angelangt. Nach dem das dann erledigt ist führt uns der Weg direkt an den Fruchtanpflanzungen des Tales zur Villa Neretva. Hier werden wir schon freundlich empfangen, zwei Musiker stehen bereit und begrüßen uns mit landestypischen Weisen. Im schön eingerichteten Gastraum nehmen wir Platz und genießen bald ein leckeres Mittagessen sozusagen als Stärkung für die Bootssafari die wir danach erleben werden.
Hier im Tal der Neretva ist noch Hochsommer, an diesem späten Septembertag brennt die Sonne unbarmherzig und bei runden 30 Grad sind wir auf dem Weg zu den alten Fischerbooten. Auch dabei werden wir von den unermüdlichen Musikern begleitet, der Einstieg ins Boot ist etwas wackelig aber bald haben wir Platz genommen. Zur Begrüßung gibt es erst einmal einen Schnaps und dann geht ein Korb mit getrockneten Feigen herum. Nach diesem traditionellen Willkommensgruß geht die romantische Fahrt auf den Kanälen der Neretva los. Diese alten Boote haben einen modernen Außenbordmotor der uns tuckernd voran bringt. Überall sehen wir die Mandarinenbäume mit den reifen Früchten, auf den Wegen daneben sind Stiegen mit den gepflückten Früchten aufgestapelt und warten auf ihren Abtransport. Im Wasser des Flusses widerspiegeln sich die Berge der Umgebung, über unseren Köpfen fliegt ein Fischreiher den wir wohl in der Mittagsruhe gestört haben.
Es ist eine schöne Fahrt zwischen den zahlreichen Wasserrosen und dem Schilf entlang und nach einer Stunde, als die Fahrt beendet ist, sind wir uns alle einig: das war ein besonderes Erlebnis.
Mit dem Bus nehmen wir die Fahrt wieder auf, die Küstenstraße lässt unendlich schöne Blicke auf die Adria zu, die vorgelagerten Inseln sind von hier aus gut zu sehen und die Nachmittagssonne zaubert unzählige Reflexe glitzernden Lichts auf das Wasser.
Die Fahrt ist zu keiner Minute langweilig, kurz vor halb sechs kommen wir an unserem Hotel in Dubrovnik an und können bis zum Abendessen noch den schönen Sonnentag genießen.

Dubrovnik

27.9.2012. Ein besonderes Erlebnis steht heute bevor. Wir starten 8.30 Uhr mit dem Bus der uns hinunter zum Pileplatz bringen wird, dem Haupteingang zur Altstadt von Dubrovnik. Auch heute gibt es noch einen sehr heißen Sommertag, jetzt am frühen Vormittag ist es aber noch angenehm frisch.
Bald ist auch unsere Stadtführerin Antea eingetroffen, sie wird uns in den nächsten 90 Minuten in gewohnt guter Qualität mit Humor und Sachkenntnis durch diese einmalige Stadt führen. Durch das Haupttor gelangen wir auf die Fußgängerzone „Stradun" und von hier direkt in das Franziskanerkloster mit der Alten Apotheke. Hier ist zu dieser frühen Zeit noch alles ruhig, wir bewundern den schönen romanischen Kreuzgang und besuchen dann die historische Apotheke. Antea weiß viel aus vergangen Zeiten zu berichten, auch beim weiteren Rundgang durch die Stadt lässt sie Bilder aus uralten Zeiten vor unseren Augen erstehen; die modernen Menschen staunen über diese Epochen und die Mauern die aus diesen Zeiten stammen, geben unserer Phantasie eine reale Kulisse.
Später schweifen wir durch schmale Seitengassen, kommen am alten Hafen heraus und bestaunen den einfachen barocken Bau der Kathedrale. Machtzentrum der ehemaligen Republik Ragusa war der Rektorenpalast, hier endet die Führung und bevor sich Antea verabschiedet, beantwortet sie geduldig die Fragen unseres sehr interessierten Publikums.
Dann kann bis zum Nachmittag jeder seiner Wege gehen; hier kann man den verschiedensten Interessen Raum geben: dem Besuch der Stadtmauer auf der die Besucher rundherum laufen können, mit einem schönem Blick auf die „Perle der Adria", oder einer Fahrt mit der Seilbahn hinauf auf über 400 Meter mit einem noch schönerem Blick. Empfehlenswert ist auch eine Panoramafahrt mit dem Schiff und natürlich ein leckeres Fischgericht in einem guten Restaurant in der Altstadt. Ich glaube es war für Jeden etwas dabei und alle unsere Gäste konnten ohne Zeitdruck das Flair dieser besonderen Stadt genießen.
Gegen halb fünf bringt uns dann der Bus wieder zum Hotel zurück, wer möchte kann auch länger bleiben, es fährt  ein Linienbus direkt zum Hotel, ohne Umstieg.
Die lebhaften Gespräche beim Abendessen deuten darauf hin dass heute für alle wieder ein schöner Tag war, der Blick schweift hinunter zur Adria, die Abendsonne wirft hier ihre letzten Strahlen in das Wasser bevor sie untergeht...

Unterwegs im Land der schwarzen Berge– Montenegro

28.9.2012. Heute steht eine besondere Rundfahrt auf dem Programm. Unweit von Dubrovnik beginnt ein besonderer Edelstein des Balkans: das kleine Land Montenegro. Vielfältig werden die Eindrücke auf dieser besonderen Fahrt sein auf die sich unsere Reisegäste schon freuen.
Wir starten heute recht früh um das umfangreiche Programm gut bewältigen zu können. Die Fahrt führt uns zuerst entlang der Küste und zum südlichsten Zipfel Kroatiens. Nach der Grenze öffnet sich bald der Blick auf die große Wasserfläche der Kotorbucht. Vorbei an den Ortschaften Igalo und Herceg Novi führt uns die Uferstraße um die Bucht herum. Auch hier ist eine üppige mediterrane Vegetation zu sehen die ihre grüne Pracht vor unseren Augen ausbreitet. Bald kommen auch die zwei berühmten Inseln in Blickweite, gleich hinter der engsten Stelle der Bucht. Besonders stark ist hier der Eindruck; der Besucher wähnt sich in einem norwegischen Fjord. Steil steigen die Berge empor und die Sonne meint es auch am heutigen Tag sehr gut. Nach dem wir der weit geschwungenen Bucht gefolgt sind, langen wir gegen zehn in Kotor an. In dieser geschichtsträchtigen Stadt werden wir schon vom einheimischen Reiseleiter Milijan erwartet. Durch das Stadttor betreten wir den alten Ort und bummeln nun durch die Gassen dieser Stadt. Sehr originell sind die Erklärungen und als Höhepunkt des Rundgangs statten wir dem Schifffahrtsmuseum noch einen Besuch ab.
Doch dann geht es weiter, über zahlreiche Serpentinen fahren wir hinauf in die Berge, schwindelerregend ist der Blick hinunter zur Wasserfläche die vor unseren Augen scheinbar immer kleiner wird. Bald sind die riesigen Ausmaße dieser Bucht zu sehen und fast 1 000 Meter über dem Meeresspiegel schweift das Auge weit in diese phantastische Landschaft hinein.
Der weitere Weg führt uns dann in die Hochebene von Njeguši und zu einem Imbiss mit regionalen Spezialitäten. Hier oben ist nun eine ganz andere Welt vor unseren Augen ausgebreitet; in diesem etwas verschlafenen Nest lassen wir uns den würzigen Schinken auf lockerem Weißbrot und mit Käse schmecken. Nach dieser Stärkung geht es noch höher zum Lovcenpass. Nach dem wir diesen Pass überquert haben, öffnet sich der Blick auf das Steinerne Meer, einem unendliche Felsmassiv das aussieht als wäre ein ganzer Ozean zu Stein erstarrt. Dann senkt sich die Straße ab und bald ist Cetinje zu sehen, die alte montenegrinische Königsstadt. Natürlich statten wir hier dem einstigen Herrschersitz einen Besuch ab. Wir staunen über die Schönheit der Ausstattung die allerdings nicht so prunkvoll ist wie die von anderen Königshäusern.
Nach der wissenswerten Führung geht unsere Rundreise durchs Land der schwarzen Berge weiter, bald überqueren wir den Kamm des Küstengebirges und sehen die Adria wieder. Vor unseren Augen und von oben kommend, dehnt sich die in der Nachmittagssonne glitzernde Wasserfläche aus. In Serpentinen geht es abwärts und bald haben wir die Altstadt von Budva erreicht. Nur wenige Gehminuten und wir stehen am Eingang zur Stadt. Wie Dubrovnik, nur viel kleiner, ist Budva von einer Stadtmauer umgeben, wenige Eingänge führen hinein. Unser montenegrinischer Führer erklärt die Sehenswürdigkeiten und verabschiedet sich von unserer Gruppe. Sehr originell und humorvoll hat er uns Teile seines Heimatlandes gezeigt; unsere Gäste haben nun noch eine Stunde Zeit Budva individuell zu erkunden.
Doch dann heißt es aufbrechen, beim Ort Lepetane überqueren wir die Engstelle der Bucht mit der Autofähre. Dann führt uns der Weg zurück auf der Straße die wir am Morgen befahren haben. Die Sonne neigt sich dem Untergang zu und sendet ihre letzten Strahlen in die Bucht. An der Grenze geht es wieder recht flott und als wir 19.40 Uhr am Hotel  ankommen, ist schon Dunkelheit eingezogen. Kurz vor der Hotelankunft sehen wir die Altstadt von Dubrovnik noch in einem magischen Licht. Mit dieser schönen Impression beschließen wir nun auch den heutigen Tag, mit unvergesslichen Erlebnissen die wir in Montenegro erleben konnten.

Korcula

29.9.2012. Heute müssen wir von der Adriaperle leider Abschied nehmen. Bald nach der Abfahrt von unserem Hotel überqueren wir die moderne Brücke und haben fortan einen wunderbaren Ausblick auf die blaue Adria. Von leichten Wellen gekräuselt erfreut sie das Auge des Betrachters; die Elaphitischen Inseln bilden dazu einen schönen Kontrast.
Bald haben wir die Halbinsel Pelješac erreicht; dort wo sie ihre Zunge dem Land entgegenstreckt, führt eine Straße hinüber. Der erste Ort auf der Halbinsel heißt Ston, er ist bekannt für die Salinen die der einstigen Republik Ragusa wichtige Einnahmen sicherte. Ein Teil der mächtigen Schutzmauern blieb noch erhalten, die Becken in denen das Salz gewonnen wurde sind auch noch vorhanden. Wir nehmen uns etwas Zeit und ein Abstecher im alten Ort Ston ist auch sehr interessant.
Dann nehmen wir unsere Fahrt auf der Verbindungsstraße wieder auf, sie wird uns nach Orebic bringen. Schon von weitem ist der Eliasberg zu sehen, die höchste Erhebung von Pelješac. Gegen elf erreichen wir bei sonnigem Hochsommerwetter die Fähre, sie wird uns eine halbe Stunde später sicher auf die Insel Korcula bringen.
Am Eingang zur Altstadt werden wir von Lujo unserem Stadtführer schon erwartet. Er wird unserer Reisegruppe nun in den nächsten 90 Minuten eine der sehenswertesten mittelalterlichen Orte an der Adria zeigen. Durch schmale Gassen mit blankpoliertem Kalkstein unter unseren Füßen, gelangen wir zum Hauptplatz. Hier spielte sich früher das Leben ab, heute ist alles fest in der Hand der Touristen aus allen Ländern dieser Welt. Auch an diesem Ort tauchen wir wieder ein in das Leben vergangener Jahrhunderte, und erfahren etwas über eine Welt die uns seltsam fremd anmutet. Sehr sehenswert ist die Kathedrale mit dem Tintoretto- Bild und einer schönen Innenausstattung. Wie im Flug vergeht die Zeit, im Anschluss nimmt uns Lujo noch mit auf eine Inselrundfahrt. Wir staunen über das üppige Grün der Insel und erfahren von unserem Führer viel über die Flora und Fauna von Korcula. Sehr schwer war auch das Leben der Menschen hier, viele suchten ihr Glück im Ausland und verließen dabei eine der schönsten Inseln der Adria. Aber Schönheit reicht zum Leben allein nicht aus, es muss auch für alle die Möglichkeit bestehen den Lebensunterhalt selbst zu erwirtschaften. Von dieser Seite betrachtet bekommen wir gute Informationen von unserem einheimischen Guide; am anderen Ende der Insel besuchen wir noch den Ort Vela Luka um im Anschluss zum Hotel zu fahren. Wir gelangen kurz vor vier dort an und der Rest des Nachmittags steht unseren Gästen zur freien Verfügung. Zur Altstadt ist es nur ein Katzensprung uns so mancher genießt noch ein Bad in der Adria welche zu dieser Jahreszeit noch über 20 Grad Celsius aufweist.

Von der Insel Korcula zur Insel Hvar

30.9.2012. Die junge Morgensonne lässt die Altstadt von Korcula in einem schönem Licht erstrahlen. Nach der Stärkung vom Frühstücksbuffet werden die Koffer verstaut und dann sind wir schon wieder auf Achse zur Autofähre. Am Anleger brauchen wir auch nicht mehr lange zu warten, um einen Inselvorsprung herum kommt sie angeschwommen.
Auf der kurzen Überfahrt haben wir es uns auf dem Oberdeck bequem gemacht und lassen uns die angenehm kühle Morgenbrise um die Ohren wehen. Bald langen wir wieder auf der Halbinsel an und hinter dem Ort Ston sind wir dann wieder endgültig auf dem Festland angekommen. Wir durchfahren noch einmal das Flussdelta der Neretva, uns begleitet dabei ein schöner Sonne- Wolkenmix der immer wieder malerische Ausblicke auf Meer und Festland gestattet. Wir gelangen bald nach Drvenik, hier werden wir zur Insel Hvar übersetzen. Uns verbleibt noch eine Stunde Zeit die wir zu einem Mittagsimbiss nutzen. Ein kleiner Spaziergang im Ort verkürzt die Zeit, pünktlich 13.45 Uhr legt die Fähre ab und wir werden nun eine gute halbe Stunde übersetzen nach Sucurei, dem Fährort auf der Insel Hvar. Die Inselstraße führt uns dann durch sehr unberührtes Land; hier in diesem Teil scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Wir sehen viele verlassene Gebäude, durchfahren Dörfer mit einfachen aber schönen Häusern und bewundern auch hier wieder die üppig grüne Flora.
Bald wird die Straße besser, wir fahren an den Orten Jelsa und Vrboska vorbei und kommen dem Inselgebirge immer näher. Vor uns schlängelt sich eine Passstraße hinauf, aber seit gut zehn Jahren gibt es den Tunnel der uns schnell zur anderen Seite bringen wird. Kaum sind wir aus dem Tunnel aufgetaucht so ist auch wieder die Adria zu sehen. Der Himmel hat sich etwas umwölkt, Petrus sendet einige wenige Tropfen vom Himmel herab.
16.00 Uhr. Wir kommen im Ort Hvar an, hier werden wir schon von unserer Stadtführerin Jasna erwartet die uns in der nächsten Stunde ihre Stadt zeigen wird.
Auch wenn dieser Ort von den Griechen gegründet wurde, das Stadtbild ist heute davon geprägt was uns die Venezianer hinterließen. Da ist der große Hauptplatz mit der Kathedrale, dort sind wieder schmale und romantische Gassen mit den schönen Häusern aus unverputztem Kalkstein. Von der Balustrade des Arsenals blicken wir hinunter in die Stadt und sehen hierbei auch die zwei Festungen oben am Berg. Wir schlendern mit Jasna entlang der schönen Uferpromenade, hier sind zahlreiche Boote festgemacht die lustig auf den Wellen schaukeln. Da hier zurzeit relativ wenige Touristen unterwegs sind genießen wir einen schönen Nachmittag in diesem pittoresken Ort. Nachdem sich unsere Stadtführerin verabschiedet hat, verbleibt noch etwas Freizeit, gegen sechs  nehmen wir unsere Fahrt wieder auf, wir unterqueren erneut das Inselgebirge und langen nach gut halbstündiger Fahrt an unseren Hotel bei Starigrad an.

Von Starigrad nach Zadar

1.10.2012. Heute früh zeigt sich der Himmel bewölkt, Schauer entladen ihre Last zur ungünstigsten Zeit gerade als wir die Koffer verladen. Es liegt eine gewittrige Stimmung in der Luft, doch das stört unseren Tatandrang nicht als wir gegen 9.00 Uhr starten. Nur wenige Minuten und wir sind in Starigrad angelangt; es ist die älteste Siedlung auf der Insel die einst von den alten Griechen begründet wurden. Einige der uralten Grundmauern sind freigelegt, das Ortsbild wird allerdings auch hier durch die Architektur der Venezianer bestimmt.
Wir haben nun eine gute Stunde Zeit in diesen alten Mauern zu wandeln mit ihren sauberen Gassen, gepflegten Gärten und schönen Kirchen.
Kurz nach halb elf treffen wir uns wieder am Bus, es ist nicht sehr weit bis zum Fähranleger. Hier ist schon ein munteres Treiben das doch so typisch für alle Fährhäfen dieser Welt ist. Unser Schiff liegt auch schon am Kai, bald können wir an Bord gehen um uns es hier gemütlich zu machen. 11.30 Uhr, ein leichtes vibrieren geht durch das Schiff, die Motorengeräusche werden lauter und langsam setzt sich die Fähre in Bewegung. Die Sonne ist auch wieder herausgekommen und viele Gäste nutzen das Oberdeck zu einem Sonnenbad, die Seebrise fächelt uns dabei angenehm frische Luft ins Gesicht. Bald haben wir die Meerengen zwischen den Inseln Brac und Šolta erreicht, dahinter ist in der Ferne schon das Häusermeer von Split zu sehen. Dahin nehmen wir Kurs und nach einer weiteren Fahrstunde laufen wir im Hafen dieser Stadt ein. Jetzt heißt es erst einmal das Gewühl der Ausfahrt zu meistern, unser Chauffeur muss aufpassen das es zu keiner Kollision mit Mensch oder Auto kommt- doch das gelingt ihm grandios. Eine Viertelstunde später haben wir das Großstadtgewühl hinter uns gelassen und befinden uns auf dem Weg hinauf zur Autobahn in den Bergen hinter Split. Bei den zahlreichen Serpentinen gelingt immer wieder ein Blick zurück.
Dann sind wir im Hinterland unterwegs, der Himmel hat sich wieder bezogen, dunkelblaue Wolken drohen mit Gewitter. Doch vorerst bleiben wir unbehelligt unser Ziel heißt Zadar welches wir gegen 15.40 Uhr erreichen. Hier werden wir schon von meinem Kollegen Edi erwartet der uns nun wieder auf den Schwingen der Zeit in die Vergangenheit entführen wird. Das beginnt hier alles im Römischen Imperium, das einstige Forum Romanum ist noch in seinen Umrissen erhalten geblieben, mit Fragmenten aus dieser faszinierenden Epoche. Doch am Rand des Forums ist dann zu christlicher Zeit die Rotunde der Donatskirche entstanden die mit ihrer vorromanischen Architektur das Auge erfreut. Dahinter der Glockenturm der Kathedrale und auch einiges Modernes welches nach dem 2. Weltkrieg entstand. Dann lenken wir unsere Schritte über das glänzende Kalksteinpflaster zum Hauptplatz. Er ist umstanden von schönen Gebäuden und hier findet das lustige Treiben von Einheimischen und Touristen statt. Edi erklärt uns die Funktionen der Gebäude und danach gehen wir noch einige Schritte bis zur Simonskirche. Hier verabschiedet sich unser Stadtführer und bevor er uns verlässt beantwortet er geduldig die zahlreichen Fragen unseres wissbegierigen Publikums.
Danach verbleibt noch Freizeit für eigene Unternehmungen, doch gegen sechs treffen wir uns alle wieder und nehmen die Fahrt zu unserem Hotel Pinija im Ort Petrcane auf. Hier kommen wir eine gute Viertelstunde später an, schnell sind die Formalitäten erledigt und im schönen Speisesaal findet sich unsere Reisegruppe wieder ein um sich am reichhaltigen und sehr leckeren Buffet zu stärken.
Danach unternehme ich noch einen kleinen Spaziergang, das Hotel liegt direkt an der Adria. Die Schwüle ist fast unerträglich geworden, in der Ferne auf dem Meer wetterleuchtet es und es liegt ein Gewitter in der Luft. Schon ist der Donner zu hören, erste Tropfen kündigen es an. Zeit um zum Hotel zurück zu kehren, keine Minute zu früh. Starkregen, Blitz und Donner lassen heute den Tag ausklingen, im Schutz des Hotelzimmers kann man dem Aufruhr der Elemente gelassen zusehen.

Vom Meer ins Hochgebirge

2.10.2012. Nun ist das Tiefdruckgebiet da. Es hat die ganze Nacht geregnet und auch zur Frühstückszeit hat es nicht aufgehört. Als wir kurz vor acht die Koffer verladen schüttet es noch immer.
Dann geht es los, der Blick zum Velebitgebirge ist nur zum Teil frei, nördlich hat sich eine dicke Wolkenfront an der Bergkette festgehangen, grelle Blitze zucken und entladen sich im Meer. Doch als wir etwas später die Küstenstraße erreichen, hat sich das Wetter etwas beruhigt und der Blick wird frei auf die Adria und die vorgelagerten Inseln. Zunächst fahren wir an der langestreckten Insel Pag vorbei die uns ihre kahle Seite zuwendet; im kleinen Ort Karlobag legen wir eine erste Pause ein. Vor uns ist wieder eine Gewitterfront zu sehen, in den dunkelblauen Wolken zucken Blitze- ein faszinierender Anblick. Dann durchfahren wir das Regengebiet, dicke Tropfen trommeln an die Scheiben des Busses. Auch das geht vorbei, bald wird der Blick frei auf die Insel Rab und später fahren wir auch noch an der Insel Krk vorbei, es ist die größte Adriainsel. Dann sind wir schon in der Hafenstadt Rijeka angelangt, oberhalb dieses quirligen Ortes legen wir die Mittagspause ein, eine gute halbe Stunde später verlassen wir die Adria und sind auf der Fahrt zur slowenischen Grenze. Hier sind wir nun im gebirgigen Land unterwegs, die Grenzformalitäten gehen sehr schnell. Im Hinterland hat der Herbst vorsichtig Einzug gehalten, die Laubfärbung hat begonnen.
Durch das schöne Wippachtal hindurch kommen wir an Nova Gorica vorbei und schwenken nun ein in das Tal der Soca. Diese Fahrtstrecke zählt nun noch einmal zu den ganz besonderen Höhepunkten unsere Reise. Dieser Fluss mit der fast unwirklichen grünen Farbe schlängelt sich durch die Berge. Die Straße auf der wir fahren folgt diesem Verlauf und lässt immer wieder schöne Ausblicke auf eine faszinierende Landschaft zu. Mal fahren wir unten am Fluss dann wieder über einhundert Meter über ihm- es ist wunderschön!
Gegen 16.30 Uhr kommen wir in Bovec an und haben bald darauf die schönen Zimmer im Hotel Kanin bezogen. Für den Rest des Nachmittags bleibt noch Zeit für einen schönen Spaziergang in dieser einmaligen Bergkulisse. Gleich hinter dem Hotel steigt der Kanin auf über 2 000 Meter an, leider ist das Vergnügen nicht ungetrübt, immer wieder gehen kleinere Schauer nieder, aber dagegen gibt es Regenschirme. Ich glaube das hat keinen unserer Gäste wirklich gestört, zum letzten Abendessen dieser Tour trifft sich unsere Reisegruppe im geräumigen Restaurant und die munteren Gespräche zeugen davon, dass wohl alle noch einen schönen Nachmittag erleben konnten. Etwas Wehmut ist allerdings auch dabei, morgen wird diese schöne Reise nun zu Ende gehen, viel zu schnell verging doch die Zeit...

Heimfahrt

3.10.2012. Es ist acht, die Regenwolken des Vortages haben ich verzogen, die Heimreise die hier in den Alpen beginnt, bringt noch einmal wunderschöne Impressionen. Malerisch verläuft die Fahrt hinauf zum Predil- Pass, romantisch geht es weiter durch das schöne Kärnten und im Salzburger Land grüßen uns die Berge dieser Region. Als wir in die Ebene von Salzburg einfahren, bestrahlt die Sonne die Festung Hohensalzburg, sie ist mit ihrer hellen Farbe von der Autobahn gut auszumachen. Bald überschreiten wir die Grenze zu Deutschland und sind in Richtung München unterwegs, wir haben auch an diesem Tag schönes Wetter, langsam hält der Herbst in der Heimat Einzug die Laubfärbung ist schon zu sehen.
Die Fahrt verläuft ohne Störungen und die Ankunft ist überpünktlich. An den Ausstiegsorten werden unsere Reisegäste schon von den freundlichen Transferfahrern erwartet, nachdem die Koffer umgeladen worden sind, geht die Fahrt nach Hause und endet dort wo sie begann.
Ich glaube wir haben gemeinsam eine schöne Zeit verbracht und ich hoffe dass sie beim Lesen dieser Zeilen noch einmal an alle Erlebnisse erinnert worden sind die wir gemeinsam durchlebt haben. Mögen sie noch lange an diese schöne Zeit zurückdenken, das wünscht sich Ihr Reiseleiter:
Steffen Mucke.
Und: Bleiben Sie immer offen für die schönen Dinge dieser Welt!

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