Reisebericht: Single–Wanderreise Kroatien – Halbinsel Istrien

Wir sind alle von Deutschland nach Kroatien geflogen. Bei unserer Ankunft hinterließ der blaue Himmel einen Postkarteneindruck von diesem wunderschönen Nachmittag. Wir kamen auf dem kleinen Flughafen von Rijeka an, der seltsamerweise auf der Insel KRK liegt, einer nach dem anderen, je nach unserem Abflughafen. Bei unserer Ankunft wurden wir von strahlendem Sonnenschein und dem blauen Wasser eines kristallklaren Meeres begrüßt. Unser Hotel mit seinem unvergleichlichen Meerblick liegt in der Nähe von Opatija. Dort angekommen, lernten wir alle Teilnehmer der Reise kennen und verabredeten uns zu einem ersten gemeinsamen Abendessen, einem leckeren Buffet, das uns vor dem Schlafengehen mit guten Eindrücken und vollem Magen zurücklässt.

Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns bereit für unsere erste Wanderung, das Wetter ist unschlagbar, jede Landschaft ist schöner als die andere. Wir wanderten am Meer entlang in Richtung Lovran, auf einem eher schattigen Weg, mit natürlichen Teichen auf der einen Seite und schönen Gärten alter Herrenhäuser voller Grün auf der anderen. Wir durchquerten ein paar Dörfer, und so kamen wir fast unbemerkt, teils wegen des lebhaften Geplauders, teils wegen der schönen Aussicht, in Lovran an, gerade rechtzeitig für ein Eis und einen Spaziergang durch die Stadt, die uns einlud, ihre Straßen zu erkunden. Unsere Rückfahrt verlief ähnlich, mit einer kleinen Variante, einem Bad vor dem Hotel. Am Nachmittag wollten wir noch einen spontanen Spaziergang nach Opatija machen, einer wunderschönen Stadt von großer Pracht. Und nach ein paar Drinks kamen wir rechtzeitig zum Abendessen, um uns zu erholen.

Unsere heutige Wanderung begann nach einer kurzen Busfahrt. Die ersten Minuten eines steilen Anstiegs würden unsere Beine auf die Probe stellen und uns daran erinnern, wie viel einige von uns zum Frühstück gegessen hatten. Nachdem wir diesen Test bestanden hatten, machten wir eine kurze Pause im Schatten der Bäume, wo sich einst eine Mühle am Ufer eines Baches befand. Unser Weg führte weiter bergauf, nun mit geringerer Steigung, aber schmaler, immer am Rande des Berges, bis wir seinen Gipfel erreichten. Bei schönem Wetter konnten wir das blaue Meer in der Ferne bewundern. Wir begannen mit dem Abstieg und erreichten in kürzester Zeit das Dorf Mošcenice, wo wir nach einem kurzen Rundgang und einer Verkostung lokaler Liköre bereit waren, zum Meer zu fahren, einige mit dem Bus, andere zu Fuß. Kurz darauf genossen wir alle ein schönes Bad, bevor wir die Rückfahrt zum Hotel antraten.

Auch an unserem dritten Tag auf Istrien begleitete uns die strahlende Sonne. Wie schon am Vortag machten wir uns nach einer kurzen Busfahrt zu Fuß auf den Weg. Diesmal begannen wir mit wenigen Steigungen, denn die warteten schon am Ende der Straße auf uns! Nach ein paar kurzen Pausen und ein paar weiteren Kilometern in unseren Schuhen erreichten wir unser Ziel. Ein kleines ummauertes Dorf namens Hum. Dort angekommen, löschten wir als Erstes unseren Durst, verschnauften etwas und aßen vielleicht ein oder zwei Eis. Wenig später erkundeten wir das kleine Dorf und warteten auf unseren Transport, der uns zum Hotel zurückbrachte.

Wir hatten weiterhin Glück! Das Wetter war wieder großartig an diesem Tag. Heute standen wir etwas früher auf, denn unser Ziel war die Insel Cres. Wir nahmen also eine Fähre, die uns nach einer kurzen, aber schönen Fahrt am Hafen von Porozina, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung, ablieferte. Der Weg begann mit einer mittelschweren Steigung... und setzt sich mit einer ähnlichen Steigung fort. Mit unserer lokalen Wanderführerin betraten den Berg auf einem steinigen Weg, der meist von hohen Bäumen beschattet wird. Die Weiden, die von alten Steinmauern begrenzt werden, boten uns einen schönen Ausblick. Hier und da tauchten seltsame Steingebilde auf, die unsere Aufmerksamkeit auf sich zogen. Inmitten von Kräuterdüften, Geplauder und Gelächter erreichten wir das kleine Dorf Filozici, wo wir nach einer wohlverdienten Pause unseren Rückweg fortsetzten. Diesmal mit den reichhaltigen Schinken-, Käse- und Weinsorten, die uns erwarteten, sobald wir die Fähre über die Strecke, die uns vom Festland trennt, überquerten.

Unglaublich, aber wahr, die Zeit verging wie im Flug. An diesem Tag erwartete uns der größte und letzte Treck. Die Wettervorhersage war leider nicht wirklich gut. Doch wir liesen uns nicht entmutigen und fuhren mit dem Bus zum Startpunkt. Der Wetterumschwung auf dem Berg war spürbar, es ist dort kälter und dunkler, der Nebel ist nicht mehr weit. Wir wanderten zwischen großen Bäumen hindurch, bemerkten wie die Landschaft sich nach und nach langsam veränderte. Wir erreichten einen Gipfel mit einer wunderbaren Aussicht. Der Regen war jedoch schon fast da. Jetzt hieß es schnell sein. Wir mußten einige Hänge hinunter zum offenen Feld gehen, bevor es anfing zu regnen, denn die Hänge sind extrem steil und es gibt keine Griffe zum Festhalten. Die ersten Tropfen fielen, und als wir es geschafft hatten, diesen Abschnitt zu überqueren, rieß der Himmel auf und es ergoß sich ein Regenschauer mit großer Intensität über uns. In Ponchos und Regenjacken gehüllt, machten wir bei einer wohlverdienten Pause einen Imbiss und machten uns bereit für die Weiterfahrt. Kurz darauf, ein Stück weiter unten, begann sich das Wetter zu ändern. Der Regen war verschwunden, und die Temperatur stieg wieder. Wir spazierten eine Weile unter den Bäumen und erreichten bald den Treffpunkt mit dem Bus. Minuten später, zurück im Hotel, erwartete uns an der Küste wieder herrlichstes Wetter und wir haben ein weiteres Abenteuer zu erzählen.

Heute ist Freitag und es ist ein freier Tag! Unsere Reise war schon fast zu Ende. Die Wettervorhersage war wieder nicht gut... es scheint, dass unser Pakt mit dem Wetter gestern mit dem Regenguss endete. Aber wir sind trotzdem entmutigt und einige von uns machten am Nachmittag einen Bootsausflug. Wie falsch die Vorhersage doch war! Wir genossen schönstes Wetter, tolle Aussichten und eine völlig andere Perspektive auf die Orte, die wir vor ein paar Tagen besucht hatten. Zwischen Badepausen, atemberaubenden Ausblicken, angeregten Gesprächen und Gelächter verging der Nachmittag wie im Fluge. Lebhaft und glücklich kehrten wir ins Hotel zurück, gerade rechtzeitig zum Abendessen und einer gemeinsamen Feier unserer letzten Nacht in Kroatien.

So wie die Ankunft war es auch die Abreise, mal früher, mal später, bei herrlichem Wetter verabschiedeten wir uns von Kroatien, wo wir eine Woche lang mit einer netten Gruppe von Menschen aus ganz Deutschland, die sich auf dieser Reise zusammengefunden hatten, gewandert sind, geplaudert haben und Spaß hatten.

Bleibt gesund und vielen Dank, dass ich mit Euch wandern, lecker essen und viel lachen durfte. Euer Manuel