Reisebericht: Wandern in Istrien – an der Adria Kroatiens

14.10. – 21.10.2017, 8 Tage Wanderreise in Kroatien mit 5 geführten Wanderungen: Adria – Pula – Kap Kamenjak – Mirna–Flusstal – Gipfel Vojak – Porec – Lovran – Opatija (51 Wanderkilometer)


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kristallklares Meer ,uralte Trüffel Wälder ,zerklüftete Küsten,schroffe Landschaften und überall die wunderbaren Düfte der Mittelmeer Macchia,dies ist die kleine Halbinsel Istrien zu Kroatien gehörend
Ein Reisebericht von
Kerstin Veit
Kerstin Veit

1.Tag : Anreise

Nach langer Wartezeit in München und kurzer Flugzeit landeten wir pünktlich in Triest.Unser örtlicher Wanderleiter und der Bus warteten schon auf uns.Einen ersten Stopp legten wir am Schloß Miramar ein.Hier residierte Maximilian von Österreich,mit seiner belgischen Frau,bevor er Kaiser von Mexiko wurde.Eine wunderschöne weiße Anlage ,direkt am Meer gelegen ,mit angeschlossenen botanischen Garten.Er lud zum Bummeln oder einen Kaffee im Park ein.Weiter ging es durch Slowenien nach Kroatien und wir erreichten unser tolles Hotel in Umag .Vor dem Abendessen hatten wir Zeit die Anlage zu erkunden und uns bei einem Begrüßungsdrink kennen zu lernen.Die Köche überraschten uns mit einem vielfältigen Buffet.

2.Tag : Wanderung Bahnstrecke Triest/Porec – Trüffel und Kastanien

In der Region werden an diesem Wochenende die Kastanien- Feste gefeiert. Für uns ein Grund ,die Wanderungen so zu tauschen, damit wir mitfeiern können.An der Wein-Stadt Buje (bekannt für den Rotwein Teran)vorbei ,erreichten wir ,auf einem Hügel gelegen,das Bergstädtchen Groznjan. Wir spazierten durch ein Labyrinth von kleinen ,versteckten Gassen und entdeckten an jeder Ecke ein neues Fotomotiv.Vom Aussichtspunkt hatten wir schon einen Blick auf unsere heutige Wanderroute, entlang der ehemaligen Bahntrasse - Parenzana - von Triest nach Porec. Wir schlugen uns tapfer durch einen zugewachsenen Weg und kamen in dem fast verlassenen kleinen Ort Zavrsje an.Dort erwartete uns der Bus, der uns zum Kastanien-Fest nach Sveti Lucia brachte.Überall roch es nach gerösteten Kastanien ,Schinken und erstem Wein.Jung und Alt saßen gemütlich beieinander ,ließen es sich schmecken und lauschten den Straßenmusikern.Leider gab es auch Chaos, auf der viel zu kleinen Zufahrtsstraße ,das aber souverän von „Vele"gelöst wurde.Im Hotel angelangt,hatten wir noch Zeit das Meerwasser zu testen.

3.Tag : durchs Mirna – Flußtal

Die heutige Wanderung führt uns in die Heimat unseres Busfahrers Rino. In Buzet deckten wir uns mit Proviant ein und unweit der Stadt starteten wir.Der Mirna Fluß hat sich hier in ein Kalkstein Massiv seinen Weg gebahnt.Lange Zeit verlief hier der Hauthandelsweg Istriens. Der Waldweg war von den letzten Regengüssen noch sehr getränkt und unsere Stiefel wurden durch den Schlamm immer schwerer.In Kotli ,an der alten Mühle ,machten wir Rast .Sofort waren wir von hübschen ,hungrigen Kätzchen umringt ,die sich mit uns die Mahlzeit teilen wollten.Nun, wir konnten sie nicht betteln sehen. Leider war vom Wasserfall,auf Grund der Trockenheit des Flußbettes ,nicht zu sehen.Auf einer Lichtung ,nahe der Stadt Brnobici, erwartete uns Rino mit Mistel- Brandy.Wir naschten dazu Schmalzgebäck und hatten wieder neuen Antrieb.So erreichten wir die kleinste Stadt der Welt- Hum und sahen uns in Hum um.Jedes Jahr wird an einem alten Steintisch ,vor der Kirche,ein neuer Bürgermeister gewählt.Nach dem wir im Ort vom Olivenöl ,Trüffel Paste und Kräuterlikör probiert hatten ,fanden wir uns zu einem Glas Wein am Bürgermeistertisch ein.Wir machten unsere Vorschläge und zogen mit dem Bus weiter.Unterwegs hielten wir an der Straße der „Glagoliten",einer Gedenkallee zu Ehren der Slawenapostel Kyrill und Method, mit Schriftzeichen der alten Sprache.Auf der Rückfahrt kam es zur Nebelbildung vor der Bucht von Umag.Wir nahmen trotzdem ein erfrischendes Bad im Meer. Es hatte schon etwas unheimliches an sich :die Nebelbänke ,darüber die silbern scheinende Sonne und das dunkle Wasser.

4.Tag : Gipfel Vojak

Wir starteten in einer Geisterlandschaft aus Frühnebel um in Richtung Ucka Tunnel zu fahren.Die Strecke kannten wir schon,auch unseren „Konzum „zur Proviant Aufnahme .Wir passierten wieder die uralten Wälder in denen die „Diamanten der Küche" gefunden werden.Vor dem Ucka Tunnel fuhren wir in die Berge des Nationalparkes Ucka.Die Tour führte uns von Velko Ucka, in 950 m Höhe, durch herrlich kupfern gefärbte Buchenwälder immer bergan.Ganz im Zeichen des Ucka Gebirges bewegten wir uns hinauf zum Berg Vojak (1401 m).Belohnt wurden wir mit der fantastischen Aussicht auf die Kvarner Bucht mit der Hafenstadt Rijeka.Über den Poklon -Pass erreichten wir die Penzion Ucka und kehrten auf ein Bier und Suppe ein.Bevor es heimwärts ging tat die kleine Stärkung, in mitten der Natur, gut.

5.Tag : einfach mal Freizeit

Nach einem ausgiebigen Frühstück gestalteten wir unseren Tag ganz individuell . In verschiedenen Gruppen bummelten wir, an der Küste entlang,der Stadt Umag entgegen.Unterwegs wurde uns gezeigt wie man traditionell Oliven Bäume aberntet.Wir bekamen einen Rechen gereicht und erleichterten einen Baum seiner Früchte.Am nächsten Tag sollten wir zur Ölprobe vorbei kommen,aber wir gingen ja auf geplante Wanderschaft.Am Jachthafen vorbei,erreichten wir die,auf einer Landzunge gelegene,Altstadt von Umag. Am Hafen sitzend ließen wir uns das Mittagessen schmecken.Wer nicht wieder zurück laufen wollte ,konnte mit der Touristenbahn bis direkt vors Hotel fahren.Den Nachmittag verbrachten wir ganz entspannt am Meer oder in der SPA Abteilung des Hotels.Am Abend fand man sich wieder zum gemeinsamen Abendessen im Restaurant ein.                   

6.Tag : Lovran und Opatija

Wanderungen können nach der Witterung ausgerichtet sein und müssen den Gegebenheiten angepasst werden.Genau dies machten wir während unserer Reise.Wir stellten die heutige Tour"auf dem Pfad des heiligen Simon"(wegen schlechter Begehbarkeit)einfach um.Unser örtlicher Wanderleiter ,Vele,schlug uns die Tour oberhalb von Lovran zu laufen und die Küstenpromenade „Franz Josef I",oder im Volksmund -Lungo Mare-genannt,bis Opatija zu gehen.Zuerst sahen wir das Meer von der Hügelkette Lovrans aus.Am Hotel „Lovran ,einer ehemaligen Ku.K Residenz, erwartete uns Rino mit Bus und Vele kredenzte uns selbstgemachten Salbei Likör mit getrockneten Feigen.Im Städtchen ließen wir uns Kaffee und Eis,am Hafen, schmecken .Bis ins nostalgisch,mondäne Seebad Opatija verlief die Promenade in sanften Kurven, immer knapp über dem Meer. Vorbei an gepflegten Hotelgärten und duftenden Gewächsen kamen wir im Park- Angiolina an.Hier begann 1844 der Tourismus an der Kvarner Bucht.Noch heute zeugen die grandiosen Bauten an die Zeit der Belle Epoque und man kann in Erinnerung schwelgen, als Opatija Modebad wurde.Auf der Heimfahrt unterhielt uns Vele mit Klapa-Musik.                   

7.Tag : Pula                                                                                                                                                         Pu


Pula,heute moderne Großstadt mit Industriehafen.Von hier aus starteten wir unseren Rundgang durch das einstige „Rom Istriens".Wir begannen am monumentalen Amphitheater,die sechs größte Arena der Welt,spazierten am Augustus - Tempel vorbei und erreichten schließlich die,im Jugendstil errichtete,Markthalle mit, täglich stattfindenden ,Wochenmarkt.Hier kosteten wir Honig und deckten uns mit frischen Obst ,für die Wanderung,ein.Im Anschluß ging es hinaus in die Natur. Der südlichste Ort Istriens -Premantura- ist das Tor zum Naturpark „Kap Kamenjak".Über holprige ,staubige Straßen gelangten wir zu einsamen Badebuchten mit kristallklarem Wasser.Wir versuchten unser Glück im Steine sammeln und fanden sogar Pilze.(das Abendbrot für Rino)Zerklüftet und rau war die Steil- Küste und gab einen schönen Blick ,auf das Felsriff Porat mit dem 35 m hohen Leuchtturm ,frei.Unsere Nasen wurden von wundervollen Düften der Mittelmeer Macchia verwöhnt.Am Bus angekommen belohnten wir uns mit einem Kirsch Likör.Leider war dies unser letzter Ausflug,aber dafür wunderschön.Im Hotel hieß es dann - Koffer packen

8.Tag : Heimreise

Nach der Verabschiedung von Rino und Vele fuhren wir durch drei Länder zum Flughafen nach Triest.Unterwegs tranken wir noch einen italienischen Kaffee und dann waren wir am Aeroporto. Die Woche,bei herrlichen spätsommerlichen Temperaturen und abwechslungsreichen Wanderungen, ging viel zu schnell vorbei.Leider zeigte sich unser Urlaubsort Umag oft im Nebel. Mit den Worten von Vele möchte ich mich verabschieden „ haben wir Schöne Wanderung gemacht".Vielleicht sehen wir uns auf einer anderen Wanderung wieder und bis dahin -liebe Grüße von Kerstin

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