Reisebericht: Wandern in Istrien – an der Adria Kroatiens

04.05. – 11.05.2019, 8 Tage Wanderreise in Kroatien mit 5 geführten Wanderungen: Adria – Pula – Kap Kamenjak – Mirna–Flusstal – Gipfel Vojak – Porec – Lovran – Opatija (51 Wanderkilometer)


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Eine erlebnisreiche Woche im wunderschönen Kroatien lag vor uns. Auch wenn die Wetterprognose nicht sonderlich gut ausfiel, freuten wir uns auf eine schöne Zeit auf der schönen Halbinsel Istrien.
Ein Reisebericht von
Maja Petermann
Maja Petermann

Tag 1 Samstag Anreise

Am zeitigen Samstagmorgen traf ich auf die ersten Gäste am Dresdner Flughafen und gemeinsam meisterten wir den Check-In am Automaten, bevor wir unser Gepäck aufgaben. Die Sicherheitskontrolle war schnell erledigt und so warteten wir noch am Gate, bis das Boarding begann. Nach einem kurzen Flug nach München trafen wir auf eine weitere Mitreisende, die von Hannover nach München geflogen war. Zusammen ging es dann im Flieger nach Pula, wo uns unser Reiseleiter Velle in Empfang nahm und begrüßte. Unser Busfahrer Rajko packte das Gepäck in den Bus und schon startete die 50-minütige Fahrt zum Hotel. Velle erklärte uns kurz die anstehenden Wanderungen während der Fahrt und dass er diese umplanen musste, da die Wetteraussichten sich nicht mit den Wanderungen ergänzten. Daher stand für den ersten Tag die Küstenwanderung von Lovren nach Opatija an. Wir verabredeten uns für den nächsten Morgen um 8:30 Uhr. Da die Zimmer noch nicht bezugsfertig waren, ließen wir unser Gepäck im Hotel, spazierten nach Porec und aßen in einem Lokal am Hafen zu Mittag. Der Kellner spendierte uns am Ende noch einen Schnaps oder Espresso und so waren wir bester Laune, als wir wieder zurück zum Hotel gingen. Am Nachmittag bezogen wir dann unsere Zimmer, ruhten uns aus und trafen uns am Abend um 19:00 Uhr zum ersten gemeinsamen Abendessen im Speisesaal. Das Servicepersonal reservierte uns für die gesamte Woche einen Tisch, so hatten wir immer einen festen Treffpunkt. Da zwei Gäste später aus Düsseldorf und Frankfurt direkt nach Pula geflogen sind, wartete ich noch in der Lobby auf die beiden. Sie wurden pünktlich von Velle zum Hotel gebracht und konnten noch in Ruhe das Buffet genießen. Nach dem Abendessen checkten die beiden dann ein und konnten schließlich auch ihr Zimmer beziehen.

Tag 2 Sonntag: Küsten–Wanderung von Lovran nach Opatija

Am Morgen fand sich unsere Gruppe zum ersten Mal komplett am Frühstückstisch ein und alle freuten sich auf die gemeinsame Woche. Aufgrund der schlechten Wettervorhersage mit starkem Regen und kaltem Wind wurde die geplante Wanderung getauscht. Dies war eine sehr gute Entscheidung, denn, wie sich später herausstellte, fiel im Gebirge an dem Tag tatsächlich etwas Schnee. Dies ist die Folge des Bora Windes, der sehr gefährlich und einzigartig in Kroatien ist. An diesem Tag hätte es uns auf dem Gipfel eiskalt erwischen können. Den ersten Stopp machten wir an einem Supermarkt um Wasser und Snacks zu kaufen. In Lovren kamen wir zufällig zusammen mit einer Wandergruppe aus Österreich an und wanderten gemeinsam los. Ich bat Velle jedoch die Gruppen zu trennen, und so ließen wir die Österreicher passieren und konnten dann wieder in unserer kleinen Wandergruppe die Wanderung genießen. Der Küstenweg von Lovren nach Opatija schlängelt sich herrlich am Meer entlang, wir gingen vorbei an verschiedenen Pflanzen und genossen die Aussicht auf das Meer und die Küste. Die Luft hier soll sehr rein sein, so sagt Velle. Im Ort Icici haben wir pausiert und uns mit unserem mit gebrachten Snacks gestärkt. Weiter ging es an falschen und echten Feigenbäumen, deren beider Früchte man essen kann, die von der falschen Feige aber nicht schmecken. Trotz bewölktem Himmel konnte man bis zur Krk-Brücke schauen. Im Winter ist sie ab und zu gesperrt, wenn die besagten Bora-Winde zu stark wehen. Dann freuen sich die Kinder, da sie dann ein paar Tage schulfrei haben, weil der Schulbus nicht bis zur Schule fahren kann. Wir bewunderten auch die schönen Villen, wie das „Hotel Mozart" und das erste Hotel Kroatiens „Hotel Kvarner". Der Ort Opatija heißt übersetzt Abtei. Der Name geht darauf zurück, dass das erste Gebäude in Opatija eine Abtei war. Diese Abtei steht noch heute. Auf der Wanderung kamen wir außerdem am 1. Hafen Kroatiens vorbei. Dieser ist noch komplett in seiner ursprünglichen Form erhalten. Besichtigt haben wir noch einen sehr schönen Park, mit verschiedenen Pflanzen, wie die Kamelie. Auch andere Pflanzen, wie zum Beispiel Bambus, wachsen in diesem Park. Bambus wird in Kroatien zur Ernte der Marone verwendet, so erklärte uns Velle. Zum Abschluss erholten wir uns in einem kleinen Café ein wenig, bevor es auf den Rückweg ging. Wir trafen uns zum gemeinsamen Abendessen und ein paar von uns spazierten später noch nach Porec, um den Abend in einer gemütlichen Bar ausklingen zu lassen.

Tag 3 Montag: Wanderung von der Künstlerstadt bis zum Trüffelzentrum

Auch heute wurde die Wanderung aufgrund der Wettervorhersage getauscht. Nach dem gemeinsamen Frühstück brachte uns unser Busfahrer in einem Supermarkt und anschließend in den Künstlerort Groznjan, von dem wir auf einer still gelegten Bahntrasse bis in den Ort Livade wanderten. Groznjan ist ein wunderschönes Bergdorf mit Ateliers und Künstlerläden. Wir schlenderten durch die kleinen Gassen und tranken einen Kaffee, bevor unsere Wanderung begann. Es ging langsam, aber stetig bergab in Richtung Tal. Das Wetter meinte es sehr gut, es war perfektes Wanderwetter und es kam auch ab und zu die Sonne raus. Der Weg führte durch mehrere Tunnel und Brücken um mehrere Berge herum immer weiter ins Tal. Wir genossen den Panoramablick, über den großen Trüffelwald im Tal und auf den Berg Ucka, der unser Ziel am nächsten Tag sein sollte. Nach rund 20 km kamen wir im Dorf Livade an, in dem wir in einem Gasthof noch etwas tranken, bevor wir vom Busfahrer wieder ins Hotel gefahren wurden. Nach dem gemeinsamen Abendessen fielen die Meisten erschöpft in Ihre Betten.

Tag 4 Dienstag: Wanderung in Süd–Istrien zum Gipfel Vojak

Nach dem gemeinsamen Frühstück fuhren wir wieder zuerst zu einem Supermarkt um uns Wasser und einen Snack zu kaufen. Danach brachte Rajko uns zum Berg Ucka. Dort tranken wir einen Kaffee und begannen gestärkt mit dem Aufstieg. 500 Höhenmeter galt es zu bezwingen. Das Wetter meinte es wieder gut mit uns und so war es doch nicht so kalt wie befürchtet. Durch einen Buchenwald ging es Schritt für Schritt Richtung Gipfel. An der Waldgrenze machten wir eine Pause, eigentlich ist es dort schon ziemlich windig, aber wir hatten Glück und konnten etwas länger den schönen Ausblick genießen. Die letzten Meter bis zum Gipfel waren schnell bezwungen und oben angekommen war der Ausblick fantastisch. Als sich alle satt gesehen hatten, nahmen wir eine andere Route auf der Ostseite des Berges Ucka für den Abstieg. Auf dieser Seite des Berges waren die meisten Bäume noch kahl, da es hier windiger ist. An unserem Ausgangspunkt angekommen, stärkten wir uns bei einem Stück Strudel. Velle hatte außerdem getrocknete Feigen von seiner Familie zum Probieren mit. Am Hotel angekommen, verabredeten wir uns erneut für 19:00 Uhr zum Abendessen, bei dem wir den gemeinsamen Tag auswerteten. Ein Teil der Reisegruppe machte anschließend noch einen kleinen Spaziergang zum Meer.

Tag 5 Mittwoch: Entspannung und Erholung in Porec

Für unseren freien Tag hat Velle für alle Interessierten eine Schifffahrt nach Rovinj organisiert. Ein Teil der Gäste hat sich für die Schifffahrt angemeldet, andere Teil fuhr lieber mit dem Bus nach Rovinj. Der größeren Busgruppe schloss ich mich an. An der Hotel-Rezeption erhielten wir einen Busfahrplan. Wir trafen uns nach dem gemeinsamen Frühstück um 9:00 Uhr in der Lobby des Hotels und liefen nach Porec, um die Bustickets zu kaufen. Da wir noch Zeit bis zur Abfahrt hatten, besichtigten wir erst noch die Euphrasius-Basilika. Diese Basilika wurde im 6. Jahrhundert errichtet. Vom Glockenturm aus hat man einen wunderbaren Blick in alle Richtungen. Die Busfahrt nach Rovinj dauerte eine knappe Stunde. Dort angekommen, kauften wir uns direkt das Ticket für die Rückfahrt und hatten dann rund vier Stunden Zeit für die Besichtigung dieses schönen Städtchens. Wir schlenderten durch die Gassen in Richtung der Kirche der Heiligen Euphemia. Diese Kirche wurde im 18. Jahrhundert errichtet und steht auf einem Hügel der Stadt. Wir besichtigten sie von innen, verzichteten jedoch auf den Turm-Aufstieg, da dieser eher schwierig zu bewältigen ist. Für den Weg zurück nahmen wir eine andere Gasse und schauten auch in das eine oder andere Geschäft hinein. In einem Café machten wir eine Verschnaufpause. Danach schauten wir uns noch ein wenig den Hafen an und gingen zurück zur Bushaltestelle, wo auch nach kurzer Zeit der Bus kam und uns nach Porec zurückbrachte. Beim gemeinsamen Abendessen trafen wir unsere Schiffsfahrer wieder, die uns von einem sehr schönen Ausflug berichteten und so konnten wir den Tag gemeinsam auswerten und uns austauschen.

Tag 6 Donnerstag: Wanderung durchs Mirna–Flusstal

Unsere Wanderung sollte uns ins Mirnatal führen, aber es regnete bereits am Morgen in Strömen, sodass die Wanderung ausfallen musste. Anstelle derer schlug Velle vor, dass wir die Orte Buzet und Hum mit dem Bus anfahren und jeweils einen Spaziergang in den Orten machen könnten. Alle waren einverstanden und so fuhr uns Rajko zuerst nah Buzet. In dem kleinen Örtchen spazierten wir bei immer noch strömenden Regen durch die Gassen. Danach hielten wir kurz am Fluss Mirna und beobachteten die immense Strömung des eigentlich schmalen Flusses. In der kleinsten Stadt der Welt, Hum, angekommen, besichtigten wir zuerst einen schönen Laden, in dem der eine oder andere noch ein schönes Souvenir mitnahm oder einen lokalen Schnaps probierte. Da Hum wirklich sehr klein ist, waren wir schnell wieder am Ausgangspunkt angelangt und tranken in der örtlichen Konoba, einem kleinen Restaurant, noch einen Kaffee an der innenliegenden Feuerstelle. Danach gab es noch eine Überraschung für alle Gäste. Wir fuhren zu einer kroatischen Familie, die uns in ihrem Keller allerlei Köstlichkeiten servierte, die von ihnen selbst oder den Nachbarn hergestellt wurden. So konnten wir es uns bei Schnaps, Wein, Speck, Salami, Käse, Brot und Olivenöl gut gehen lassen. Zum Abschluss gab es sogar noch Kuchen. Wir ließen uns gern verwöhnen und genossen die Zeit bei der Familie. Wer mochte, konnte sogar etwas kaufen für den Genuss nach der Reise mit den Liebsten zu Hause. Nach rund einer Stunde verabschiedeten wir uns und wurden von Rajko zurück zum Hotel gefahren. Auf der Fahrt kam die Sonne raus und wir hatten noch einen schönen Nachmittag am Meer, im Schwimmbad oder der Sauna. Nach dem gemeinsamen Abendessen gingen ein paar von uns noch zum Strand um den Sonnenuntergang zu beobachten.

Tag 7 Freitag: Wanderung von Pula zum Kap Kamenjak

Am Tag unserer letzten Wanderung trafen wir uns nochmal alle zusammen zum gemeinsamen Frühstück bevor es nach Pula ging. Wir besichtigten in Pula zuerst das beeindruckende Amphitheater, welches die Römer vor rund 2000 Jahren erbaut haben. Heute wird es noch für Veranstaltungen genutzt. Wir konnten uns gut vorstellen wie die Atmosphäre hier sein mag, wenn ein Konzert stattfindet. Danach spazierten wir durch die Gassen von Pula. Wir ließen uns treiben, tranken noch einen Kaffee und trafen uns nach ca. zwei Stunden wieder am Hafen, wo uns unser Bus zum Startpunkt unserer heutigen Wanderung brachte. Bei schönstem Sonnenschein liefen wir in Richtung des südlichsten Punkt von Istrien. Der Weg entlang der Küste war traumhaft schön, mehr als einmal wären wir gern einfach ins Wasser gesprungen. Die Wassertemperatur betrug jedoch nur 14 °C, dies wäre dann doch etwas zu frisch geworden. Ein Fotomotiv jagte das nächste, sodass wir oft stehen blieben und die Aussicht genossen. Angekommen am südlichsten Punkt Istriens, machten wir eine Pause. Als Rückweg nutzten wir die einzige Zufahrtsstraße. Von hier konnten wir Wildschweine beobachten- sehr beeindruckend! Gegen 18 Uhr kamen wir wieder am Hotel an, wo Velle uns seinen eigenen Salbeischnaps zur Verkostung ausschenkte. Auch hatte er sein Olivenöl und getrocknete Feigen dabei. Für jeden Gast bestand auch die Möglichkeit etwas zu für zu Hause zu kaufen. Wir verabschiedeten uns herzlich von Velle und verabredeten uns zum letzten gemeinsamen Abendessen, an dem wir die Wanderungen nochmal Revue passieren ließen. Am Abend stießen wir nochmal auf die schöne Woche an, bevor wir unsere Sachen packten. Von zwei Gästen verabschiedeten wir uns schon einmal, da sie erst später am Samstag abreisten.

Tag 8 Samstag: Abreise

An unserem Abreisetag trafen wir uns bereits um 7:00 Uhr zum Frühstück, da wir 8:00 Uhr abgeholt wurden. Nachdem alle ausgecheckt hatten, brachte uns Rajko zum Flughafen. Der Check-In am Flughafen ging diesmal am Schalter und so konnten wir recht schnell zur Sicherheitskontrolle gehen. Die restliche Wartezeit verbrachten wir in den Geschäften um die letzten Kuna auszugeben. Auf dem Flug nach München hatten wir eine sehr gut gelaunte Stewardess, die uns mit allen Getränken verwöhnte, die wir gerne probieren wollten. In München hatten wir eine geplante Umsteigezeit von rund vier Stunden, die wir mit dem Tauschen von Bildern, Kaffee trinken und Spaziergängen durch den Flughafen verbrachten. Zwei Gäste verließen uns in München weil sie nicht mit nach Dresden reisten. Wir verabschiedeten die beiden und wünschten ihnen eine schöne Weiterreise. Leider kam unser Flieger fast eine Stunde zu spät und so gab ich den Gästen ein Getränk aus, um die Wartezeit noch etwas angenehmer zu gestalten. Um 17:30 Uhr landeten wir dann endlich in Dresden und ich verabschiedete mich von allen Gästen.
Meine lieben Gäste, ich hoffe euch bleibt diese Wanderreise noch lange in Erinnerung und ihr denkt gern an die ursprüngliche Natur Kroatiens und die spaßige Zeit mit Velle und mir zurück. Bleibt alle gesund, damit ihr noch viele Wanderungen unternehmen könnt.
Es war mir eine große Freude euch auf meiner ersten Reise als Reisebegleitung begleiten zu dürfen.
Seid lieb gegrüßt, eure Maja

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