Reisebericht: Rundreise im herzoglichen Luxemburg

14.07. – 20.07.2013, 7 Tage Busreise mit Luxemburg–Stadt – Minett–Region – Fond–de–Gras – Remich – Müllerthal – Echternach – Clervaux – Esch–Sur–Alzette – Bascharage – Schifffahrt auf der Mosel


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Das Großherzogtum Luxemburg, ein kleines Land, mit den Ardennen und ihren Naturparks, die kleine Luxemburgische Schweiz mit dem Müllerthal, die Weinstraße entlang der Mosel, die Täler mit ihren Schlössern und Burgen, und die Hauptstadt selbst - das waren Ziele während unserer 7- tägigen Busrundreise.
Ein Reisebericht von
Gabriele Schwarze

Reisebericht

Ausgangspunkt unserer täglichen Ausflüge war das „Hotel International" in Clervaux. Die Hauptstadt selbst liegt zirka eine Stunde Fahrzeit von unserem Hotel entfernt. Eine kleine Stadt, mit großem Herzen, so empfängt uns Luxemburg. Sie ist heute eine moderne Stadt und reich an Geschichte. Modern das sind die Bauten auf dem Kirchbergplateau. Hier haben sich zahlreiche Banken, europäische Institutionen und Behörden niedergelassen. Dazu gehören  unter anderem der Europäische Rechnugshof, die Europäische Investitionsbank und der Europäische Gerichtshof. Modern ist auch die Architektur der Philharmonie Luxemburg. Zwischen den modernen Bauten - immer wieder Skulpturen - „ Der Kopf „- „ Die Stadtgrenze - Verbindung zwischen unten und oben" , aus Stahl, Schrott und Metall. Ein Hinweis darauf, das die Stahlindustrie die größte Haupteinnahmequelle der Bewohner ist. Geschichtsträchtig ist die Altstadt, über den Hauptplatz, vorbei am großherzoglichen Palast, er wurde 1572/ 74 als Stadthaus errichtet, führt der Rundgang zur Corniche. Der als „Balkon Europas" bezeichnete Schutzwall erheb sich heute 35 m über der Unterstadt „Grund". Von hier ist es nur ein kurzes Stück hinüber zu den Bockkasematten. Sie wurden im 18. Jahrhundert als außergewöhnlich stark angesehen. In ihrem Inneren war Platz für 50 Kanonen und 1200 Soldaten. Beim Rundgang durch die Bock - Kasematten eröffnen sich dem Besucher immer wieder wunderschöne Aussichten, durch die Schiessscharten auf die luxemburgische Hauptstadt.  
Unser Urlaubsort, liegt im Tal der Clerve, inmitten der luxemburgischen Ardennen. Ihn lernen wir kennen, bei einem Bummel durch die Stadt - gemeinsam mit unserer Gästeführein Bernadette. Sie spaziert mit uns durch die kleine Stadt, hinauf zum Schloss. Es stammt aus dem 12. Jahrhundert und hat eine wechselvolle Geschichte. Während der Ardennenoffensive 1944 wurde das Schloss durch deutsche Truppen stark zerstört. Die umfangreichen Aufbau- und Restaurierungsarbeiten wurden erst 50 Jahre später abgeschlossen. Heute beherbergt es einige Museen, darunter das Museum der Ardennenoffensive. Eine der bedeutendsten Fotoausstellung der Welt, die Fotosammlung „The Family of Men", von Edward Steichen, ist in den Innenräumen zu besichtigen. Weiter führt uns unser Spaziergang hinüber zur Pfarrkirche und dann weiter hinauf zur Benediktinerabtei St. Mauritius und St. Maurus. Die Abtei wurde 1909/1910 von einer Mönchsgemeinschaft gegründet und besteht bis heute. Besichtigen kann man den Vorhof, die Klosterkirche und die Krypta. Hier werden dem Besucher die Sitten und Gebräuche des Klosterlebens an Hand von Bildern und Dokumenten gezeigt.
Luxemburg ist reich an Schlössern und Burgen. Eine der besterhaltenen Anlagen ist die Schloss Vianden, errichtet auf den Grundmauern eines römischen Kastells und karolingischen Refugiums. Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten 1977, gilt Schloss Vianden zu den schönsten und größten Herrensitze. Der Rundgang führt durch die Waffenhalle, die Alte Küche, die Untere Kapelle, die Ritterstube, den Bankettsaal mit einem Kamin aus dem 15. Jahrhundert und dem Wappen der Familie Nassau - Looz, die Grosse Küche, am Brunnen vorbei, durch den  Rittersaal - Prunksaal des Großen Palais und endet schließlich im Weinkeller. Heute ist das Chateau de Vianden im Staatsbesitz und wird von zahlreichen Gästen besucht.  
Clervaux, im nördlichen Teil von Luxemburg gelegen ist zentraler Ausflugsort in die belgischen Ardennen, in die belgische Provinz Luxemburg. Land des Wassers und riesige Waldflächen tragen dazu bei, dass die Region auch den Beinamen „grüne Provinz" trägt. In der kleinen Ortschaft Coo, bekannt schon seit dem 18. Jahrhundert dank seines Wassefalls sollte man einen kurzen Aufenthalt einplanen.  Die Amel stürzt hier an einer Stelle 15 Meter in die Tiefe, was den Wasserfall von Coo zum größten in ganz Belgien macht. In der Saison öffnet ein Freizeitpark seine Türen - von Minigolf bis zum Kajakfahren - es gibt viele Möglichkeiten hier auch ein paar Stunden zu verbringen. Vom größten Wasserfall Belgiens - in die kleinste Stadt Belgiens.
Durbuy, im Mittelalter ein bedeutendes Handelszentrum, bekam im 14. Jahrhundert die Stadtrechte verliehen ist heute ein Kleinod. Die malerische Altstadt lädt ihre Besucher zum bummeln ein. Das Stadtbild wird bestimmt vom Schloss der Grafen von Ursel, leider für Besucher nicht geöffnet. Kleine enge Gassen mit den Häusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert, leckere Spezialitäten wie die belgisch -luxemburgische Schokolade, der Käse oder der „Ardenner Schinken", all das macht der Besuch von Durbuy zu einem Erlebnis.
Auch alte Burganlagen zählen zu den Sehenswürdigkeiten der belgischen Provinz Luxemburg. La Roche-En-Ardenne, hoch über dem Tal der Ourthe erheben sich die Ruinen des ehemaligen Feudalschlosses. Sie wurde auf Schieferplatten errichtet. Das Gespenst Comtesse Berthe von La Roche weißt den Besuchern den Weg durch die Burgruine. Verschiedene Aktivitäten machen die Burganlage sehenswert, beispielsweise die täglich stattfindenden Falknervorführungen. L Roche, der Ort selbst, benannt auch als „Perle der Ardennen", ist ein beliebtes touristisches Ausflugsziel.   
Echternach, die Stadt in der Region Müllerthal, in der kleinen Luxemburgischen Schweiz lädt ihre Besucher ein, auf dem Kulturweg durch die Altstadt zu bummeln. Der Rundweg verbindet alle historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Von der Fußgängerpromenade aus erreicht man den Prälatenhof mit der Orangerie, beides wurde im 18. Jahrhundert angelegt. Dann führt der Weg weiter zur Sankt Willibrordus Basilika. Die erste Kirche dürfte wohl Ende 700 gebaut worden sein, im Verlaufe der Jahrhunderte erfolgten immer wieder Umbau- bzw. Neubauten. Umfangreiche Restaurierungsarbeiten erfolgten im 18. Jahrhundert. Im 2. Weltkrieg wurde sie fast völlig zerstört und bis 1953 wieder aufgebaut. Im Inneren Kirche befindet sich ein Dokumentationszentrum über die „Springprozession" - die alljährlich am Pfingstdienstag stattfindet und Tausende von Pilgern anzieht - und inzwischen auf die UNESCO Weltkulturerbeliste aufgenommen. Im ehemaligen Lustgarten der Abtei befindet sich ein fünfeckiger Pavillon. Über die geschwungene Freitreppe erreicht man den großen Saal, in dem eine Ausstellung gezeigt wird über die Architektur im ländlichen Raum. Verlässt man den Garten erreicht man die Ufer der Sauer, spaziert an der Grenzbrücke vorbei und kommt schließlich zum Eckturm alten Stadtmauer von Echternach. Die Befestigung war mit 20 Türmen, 4 Stadttoren und einer 2 Kilometer langen Mauer versehen. Ein großer Teil dieser Anlage wurde zerstört, die noch vorhandenen Türme zum Teil zu Wohnzwecken ausgebaut oder für touristische Zwecke genutzt. Weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt Echternach sind der zentrale Marktplatz mit dem Justizkreuz, der ehemalige Justizpalast, die Peter und Paul Kirche und noch viele mehr.
Die Region Müllerthal - Die Kleine Luxemburgische Schweiz. Ihren Namen verdankt sie den Sandsteinfelsen. Staunen, erleben und genießen - diese Region bietet vieles - Natur, Erholung und kulinarische Köstlichleiten. Sandsteinfelsen laden zum klettern, gut ausgeschilderte Wege zum Wandern ein. Von der Heringer Mühle aus, hier dreht sich auch noch, bei reichlich Wasser, das Wasserrad, spaziert man einen leicht anspruchsvollen Wanderweg hinauf zum „Schiessentümpel". Ein kleiner, malerischer Wasserfall - mit seiner Steinbrücke ist er ein bekanntes Wahrzeichen in der Region.  
Einen Ausflug in das Miseler Land, sollte man nicht versäumen. Die Mosel verläuft als Grenze zwischen dem Großherzogtum Luxemburg und Deutschland, zwischen Wasserbillig und Schengen. Hier an den Ufern reifen die Trauben für den Moselwein. Die luxemburgische Mosel zeichnet sich durch die erzeugten Qualitätsweine aus. Sie werden aus neun Rebsorten bereitet, deren Namen sie jeweils tragen. Der „Cremant de Luxemburg" kann sich mit den Schaumweinen aus Frankriech messen, wird er doch jedes Jahr mit zahlreichen Medaillen ausgezeichnet - ein Zeichen für die gute Qualität. Entlang der Weinstraße findet man zahlreiche Wein - und Sektkeltereien. So auch in Grevenmacher die Sektkelterei Bernard Massard. Ein traditionelles Familienunternehmen was seit dem Jahr 1921 besteht. Zum Bereich der Sektkellerei gehört auch der Schmetterlingspark. Der tropische Garten lädt auf einer Fläche von 600 qm ein, in die faszinierende Welt der Schmetterlinge ein zu tauchen. Dank des tropischen Klimas leben im Garten auch Chinesische Zwergwachteln, Schildkröten und im „Schlupfkasten" kann man die Entwicklung vom Kokon bis zum wunderschönen Schmetterling beobachten. Der Schmetterlingsgarten wurde 1989 geschaffen.  
Ich wünsche allen Reisegästen eine gute Zeit und freue mich auf ein Wiedersehen.
Ihre Gabi Schwarze

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