Reisebericht: Exklusive Rundreise Madeira in kleiner Reisegruppe

22.06. – 29.06.2023, 8 Tage petit–Rundreise auf der Blumeninsel Madeira mit Boutique Hotel: Cabo Girao – Faja dos Padres – Sao Vicente – Seixal – Monte – Pico do Arieiro – Weinverkostungen – fakultativer Ausflug zur Insel Porto Santo


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Eigentlich wollten wir der Hitze zu Hause entfliehen und flogen deshalb auf die Insel des ewigen Frühlings. Doch die Hitze reiste einfach mit. So lernten wir inklusive Hitze nicht nur Madeira von ganz neuen Seiten kennen, sondern auch die benachbarte Sonneninsel Porto Santo.
Ein Reisebericht von
Hans-Joachim Trutz
Hans-Joachim Trutz

22.06.2023 – Anreise nach Madeira

Pünktlich trafen sich alle Reisegäste am Flughafen Leipzig. Für ein erstes Kennenlernen blieb wenig Zeit, da der Schalter der Fluggesellschaft Condor bereits zum Check In bereit stand. Damit waren die Voraussetzungen geschaffen, dass unser Flug auf die Blumeninsel ohne Verspätung beginnen sollte. Eigentlich - denn kleine technische Probleme summierten sich zu einer Stunde Verspätung. Die ersten Eindrücke von der wunderschönen Vulkaninsel erhielten wir via Luftperspektive aus dem Flugzeug. Dabei konnten wir live verfolgen, wie sicher der Pilot auf einer der kürzesten Landebahnen der Welt (= 2.800 Meter) landete. Am Cristiano Ronaldo Flughafen Funchal -geografisch richtig heißt es eigentlich Santa Cruz- wartete bereits unsere Reiseleiterin Fatima. Mit dem Bus fuhren wir gleich zum Hotel "Quinta Mirabela" in Monte. Auf einem Hügel gelegen, hatten wir von hier einen bezaubernden Blick auf die Hauptstadt Funchal und dessen Bucht. Genau die richtige Einstimmung auf die schöne Zeit, welche nun folgen sollte. Dazu trugen auch die Begrüßung mit einem Glas Madeira Wein sowie unser erstes landestypisches Essen im Hotelrestaurant bei. Nach dem Abendessen hatten die meisten von uns nur noch einen Wunsch, "ihre müden Glieder nieder zu legen" und schon mal von den morgigen Attraktionen in Funchal zu träumen.

23.06.2023 – Historischer Rundgang in Funchal, Mittagessen bei einer Familie sowie Quinta Vigia

Nach einem ersten ausgiebigen Frühstück begann um 09.00 Uhr unser Ausflug nach Funchal,
Zunächst liefen wir entlang der Rua de Santa Maria, bestaunten die herrlich bemalten Haustüren und schon standen wir am Eingang der Markthalle mit den in ihrer Nationaltracht bekleideten Blumenverkäuferinnen - Was für eine Blumenpracht...
Im Inneren bot sich uns eine Vielfalt von Früchten und Gemüse. Wer wollte, konnte von Maracuja, Anoa, kleinen süßen Bananen, Papaya und so weiter kosten.
Alle waren schon gespannt, den Degenfisch in Natur zu sehen.
Ehrlich gesagt, sieht er nicht einmal halb so gut aus, wie er dann am Abend geschmeckt hat.
Im Anschluss besuchten wir eine Stickerei Manufaktur.
Wir schauten uns die Herstellung der Muster an, welche dann nach Hause zu den Stickerinnen gebracht werden. Diese stellen dann hier noch in traditioneller mühevoller Handarbeit die verschiedensten Meisterwerke her. Im Ausstellungsraum konnten wir einige dieser prachtvollen Arbeiten bestaunen und auch kaufen.
Auf unserem weiteren Weg gelangten wir zum fast quadratisch angelegten Platz "Praca do Municipio".
Hier besichtigten wir zunächst die Jesuitenkirche des heiligen Johannes. Der heilige Johannes ist der beliebteste Heilige Portugals, weil er sich für die Armen und Gebrechlichen einsetzte. Dafür dankend schufen seine Schöpfer im 17. Jahrhundert die best dekorierteste Kirche der Insel. Der Prunk im Inneren diese Kirchenhauses verzauberte unsere Sinne.
Unmittelbar neben der Kirche befindet sich das Rathaus, welches die Stadt im Jahre 1881 von einem belgischen Zuckerrohrbaron erwarb. Durch die Vorhalle gelangte man in den Innenhof mit einem Brunnen. Dieser befand sich ursprünglich am Standort der heutigen Markthalle und auf welchem Zeus in Schwanengestalt Leda bezirzt. Über beidseitige Treppenaufgänge mit zauberhaften blau- weißen Azulejos gelangt man zu den herrlichen Räumen dieses ehemaligen Herrenhauses und Sitz des heutigen Bürgermeisters.
Am Ende unseres kleinen Spazierganges besichtigten wir noch die Kathedrale Se. Sie ist die Hauptkirche des Bistums von Funchal und wurde im Jahre 1514 eingeweiht. Ihre charakteristischen Merkmale sind das manuelinische Hauptportal, die Holzdecke im spanisch - arabischen Stil sowie das am Eingang sich befindende Taufbecken, da man die Kirche nicht ungetauft betreten soll.
Nach soviel Historie machten sich auch leibliche Sinne bemerkbar und deshalb fuhren wir nun zum Mittagessen in einer einheimischen Familie.
Dort wurden wir mit Wein und Tapas herzlichst begrüßt und ließen uns von der traditionellen madeiransischen Küche verwöhnen.
Auf den Speiseplan stand der Espetada - Rindfleisch am Spieß. Dazu gab es Polenta, Süßkartoffeln und einheimisches Gemüse. Natürlich durfte eine leckere Nachspeise nicht fehlen.
Alles schmeckte so toll...
Wie gut, dass wir im Anschluss zur Verdauung durch den Botanischen Garten der "Quinta Vigia" bummelten.
Die Quinta ist die offiziellen Residenz des regionalen Präsidenten. Hier erfreuten wir uns an der imposanten Fauna und Flora sowie dem phantastischen Panorama mit Hafen und Stadt.
Dieses geschah jedoch nicht ohne vorher noch eine kleine Audienz der Kaiserin Sissi, welche 1860 und 1867 in Funchal zu Kuraufenthalten weilte, abzustatten. Was sein muss, muss sein...
Zurück wieder im Hotel erfrischten wir uns kurz und fuhren um 18.30 Uhr per Taxi zum zwar nur 400 vom Hotel entfernten Restaurant "O Rustico".
Was nur 400 Meter entfernt und dann per Taxi ?
Ja angesichts der Steilheit der Straße und Wegstrecke der Korbschlittenfahrer lieber einmal mit der "Kirche ums Dorf gefahren" als sich beim Laufen gequält.
Hier labten wir uns an leckeren einheimischen Speisen und lernten gleichzeitig das bekannteste Getränk der Insel - den "Poncha" kennen. Immer frisch hergestellt aus Zuckerrohrschnaps plus Zitrone plus Zitronenscheiben plus Honig und alles dann kräftig mit einem dafür speziellen Quirl angerührt. Das muss man probieren, einfach nur lecker und vor allem sehr gesund!!!.
Dieser Versuchung konnten wir leider nicht widerstehen und um so lustiger war dann der gemeinsame Spaziergang bergab zurück zum Hotel.

24.06.2023 – Seilbahnfahrt nach Monte mit Tropischen Garden, Afternoon Tea Im Reid's Palace sowie Feuerwerk

Unser heutiger Tag begann wieder zunächst mit einer Busfahrt hinab nach Funchal, um von dort aus mit der Seilbahn hinauf nach Monte zu fahren. Was für ein berauschendes Erlebnis, die auf einem Steilhang liegende Hauptstadt der Insel, eingerahmt vom blau des Atlantiks, aus der Vogelperspektive zu sehen. Wir genossen die natürliche Schönheit Madeiras und den Verlauf der Reliefformen auf einer Fahrtstreckenlänge von 3173 Metern mit einem Höhenunterschied von 560 Metern bei einer Fahrtzeit von 15 Minuten. Angekommen befand sich gleich links der Eingang zum Tropischen Garden Monte Palace - unserem heutigen Ziel. Dieser Garten erstreckt sich über eine Fläche von 70000 Quadratmetern und ist mit exotischen Pflanzen bestückt, deren Herkunft aus allen Kontinenten stammen und sich harmonisch mit Pflanzen der einheimischen Flora ergänzen. Wir besichtigten zunächst im "Museu Monte Palace" eine Sammlung zeitgenössischer Skulpturen aus Simbabwe sowie im Erdgeschoss eine beeindruckende Austellung von Mineralien und Edelsteinen. Auf unseren Wegen durch den Park konnten wir immer wieder Wappen, Skulpturen, Pagoden, Terracotta-Arbeiten und Nischen bestaunen, welche harmonisch in die üppige Vegetation eingebunden waren. Beeindruckend die großen Koi - Fischteiche mit ihren zauberhaften Farbreichtum, das Kunstwerk über das "Abenteuer der Portugiesen in Japan" sowie die 40 Kachelbilder zur Geschichte Portugals = die zweitgrößte Sammlung von Azulejos (= Kacheln)des Landes. Die beiden orientalischen Gärten waren besonders sehenswert. Zeigen sie doch die Achtung und den Respekt vor der Kultur Japans und Chinas sowie die einzigartige Verbindung dieser Kulturen mit der Natur. Normalerweise kann man sich den ganzen Tag in diesem einmaligen botanischen Garten aufhalten, denn es gibt so viel zu sehen. Aber wie heißt es doch bekanntlich: "Wir wären so gern noch geblieben", doch wir liefen weiter zum Wahrzeichen von Monte. Es ist die Wallfahrtskirche "Nossa Senhora do Monte" = Kirche der lieben Frau von dem Berg". Der Legende nach fand an dieser Stelle die kleine Eva eine Puppe, welche ihr von der heiligen Maria geschenkt wurde. Aus diesem Grund ist die Kirche der Mutter Gottes gewidmet und gleichzeitig Schutzpatronin der Insel. Hier ist auch der letzte österreichische Kaiser " Karl der Erste" begraben. Vor der Kirche befindet sich der Start für die zwei Kilometer lange Schlittenfahrt von Monte nach Funchal. Mit Hilfe der kräftigen Korbschlittenfahrer wagten die meisten Gäste die "rasante" Fahrt -vorbei an unserem Hotel- hinab nach Funchal und wurden dafür mit viel Spaß belohnt.
Nach einer Mini Siesta und sich schick gemacht im Hotel fuhren wir zu unserem Termin im Reid's Palace Hotel - der allersten Hoteladresse auf Madeira. Es erwartete uns der  berühmte Five o'Clock Tea.
Zum Tee wurden süße und leckere kleine Häppchen gereicht. Wieder eine ganz andere Welt - voll von Luxus und Exklusivität. So kann man zum Beispiel die Zimmerpreise nicht an der Rezeption erfragen, sondern sie erhält man nur auf Anfrage bei direkter Buchung. Alles eine Frage des Geschmackes und des Geldes, doch interessant auch einmal persönlich zu erleben.
Übrigens der Tee und die Häppchen waren so reichlich, dass wir uns entschieden, unser heutiges Abendessen ausfallen zu lassen und statt dessen lieber noch einmal mit einem Glas Wein auf unserer Hotelterrasse zu sitzen. Dabei den phantastischen Blick auf das abendliche Funchal zu genießen sowie als Krönung und Abschlusses des heutigen Tages das Feuerwerk anlässlich des Atlantikfestivals zu verfolgen. Ein Hauch des faszinierenden Silvesterfeuerwerkes in Funchal wehte an uns vorüber...

25.06.2023 – Bootsfahrt mit der Santa Maria

Nach unserem herrlichen gestrigen Abend konnten wir heute etwas länger schlafen, da unsere Fahrt mit dem Segelschiff erst 10.30 Uhr begann. Mit dem Bus pünktlich zum Hafen von Funchal gebracht, bestiegen wir bei Kaiserwetter die Santa Maria. Es ist ein Nachbau des berühmten Schiffes von Christoph Kolumbus mit welchem er Amerika entdeckte. Dieses Schiff wurde 1998 von Robert Wijntje im Fischerdorf Camara do Lobos gebaut. Genau so wie Christoph Kolumbus führte uns das Abenteuer in westliche Richtung. Nur ein wenig kürzer bis zur höchsten Steilklippe Europas - dem Cabo Girao. Dort angekommen sahen wir in 588 Meter Höhe die gläserne Plattform, welche wir noch während dieser Reise betreten werden. Vor dem Kap hatte jetzt jeder -der wollte- die Möglichkeit, ein kühlendes Bad im Atlantik zu nehmen. Danach ging es entlang entlang der Küste zurück. Vorbei an Camara do Lobos, wo Winston Churchill das Örtchen auf einem Bild verewigte. Von weitem konnten wir bei  klarer Sicht den Weg ins Nonnental erkennen. Wir fühlten uns zeitversetzt ins 15. Jahrhundert - der Zeit neuer Entdeckungen. So hätten wir noch stundenlang weiter segeln können...Doch "the Show must go on" und nach 3 Stunden erreichten wir wieder den Hafen.
"Eine Bootsfahrt, die ist lustig, eine Bootsfahrt, die macht hungrig...
Also liefen wir gleich zum Restaurant "Cidade Velha" in der Altstadt von Funchal und labten uns an herrlich zubereiteten und köstlich schmeckende Speisen. Eine Spezialität des Hauses war Eiercreme in Schokolade mit Eis. Nicht zu beschreiben, man muss es einfach nur probieren...
Die Kraft der Sonne wurde zunehmend immer stärker, deshalb fuhren wir nun mit dem Taxi zurück in die Quinta Mirabela - unserem Hotel.
Hier angekommen, verbrachte dann jeder die verbleibende Zeit des Tages auf seine persönliche Art. Sei es mit einem Sonnenbad auf der Hotelterrasse, ein paar Runden im Hotelpool oder -dem südländischen Flair entsprechend- mit einer kleinen Siesta oder...

26.06.2023 – Ausflug nach Porto Santo mit Inselrundfahrt, Mittagessen sowie Baden im Atlantik

Heute hieß es zeitig aufstehen sowie frühstücken, denn bereits um 07.00 Uhr brachte uns Nuno mit seinem Bus zum Hafen in Funchal, wo bereits die Fähre nach Porto Santo bereit stand .Nach 2 1/2 Fahrtstunden und 65 Kilometern über das Meer erreichten wir die goldene Insel - Porto Santo.
Man sagt: Dem lieben Gott ist auf dem Weg, die Karibik zu gestalten, eine kleine Insel aus der Tasche gefallen = Porto Santo - die Karibik Europas. Gerade mal 6 Kilometer breit und 11 Kilometer lang ist dieses kleine Juwel. Vom höchsten Berg der Kleinen Schwester Madeiras (= 517 Meter) kann man leicht die größte Attraktion der Insel überblicken: eine geschützte Bucht mit einem fast 9 Kilometer langen, feinen gelben Sandstrand. Ein einziges, weltweit historisches Ereignis verbucht die Insel für sich. Christoph Kolumbus, welcher eine der Töchter des Gouverneurs der Insel -Bartolomeu Perestrelo- heiratete, soll bei einem Spaziergang am Strand einen besonders geformten Stein gefunden haben, der sich als Bohne entpuppte. Diese Hülsenfrucht konnte unmöglich von der Insel oder Madeira sein. Das bestärkte ihn in der Ansicht, dass es westwärts des Atlantiks  Land geben muss, von dem diese Frucht stammte. Im Hafen von Porto Santo angekommen, empfing uns Solange - unsere örtliche Reiseleiterin, um uns mit einer Rundfahrt seine Insel vorzustellen. Schon am ersten Stopp am Miradouro da Portela zeigten sich die zwei so unterschiedlichen Gesichter des Eilandes. Einerseits die interessanten Lava- und Basaltformationen auf der Nordseite sowie andererseits der goldgelbe Sandstrand auf der Südseite. Während der Rundfahrt sahen wir Auswirkungen des fehlenden Regens in Form von ausgetrockneten Talsperren und wie sich die Pflanzenwelt mit der kargen Landschaft zu arrangieren versucht. Ein Beispiel dafür ist die Kristallblume, welche die Feuchtigkeit in sich speichert und beim Zusammenpressen frei gibt. Vor der Auffahrt auf den Pico Castelo konnten wir sogar am Horizont Porto Moniz auf Madeira erkennen. Eine zweistündige Rundfahrt macht natürlich auch hungrig. Deshalb war nun die Zeit gekommen, um sich am Buffet des Hotel-Restaurantes Salinas zu stärken.
Danach gab es nur noch eins: "Vamos a La Playa..."Das Wetter meinte es auch wieder bestens mit uns -kein Wunder, wenn Engel reisen- und der Atlantik mit einer Wassertemperatur von 23 Grad lud zu einem noch erfrischendem Bad ein. Auch dieser Einladung konnten wir natürlich nicht widerstehen. Dieser endlose breite Sandstrand, das glasklare Wasser, Palmen auf den Dünen - die Karibik ließ wirklich grüßen.
Dazu im "Pe na Agua" fast mit einem Fuß im Wasser sitzend oder zumindest im Sand ein kühles Nachmittagsbier genießen - was kann schöner sein?
Jetzt konnten wir auch verstehen, warum viele Bewohner Madeiras und Portugals hier ihren Urlaub verbringen. Doch heute gehörte das Badeparadies uns...
Viel zu schnell verging die Zeit und schon hieß es wieder zurück auf die Fähre. Wie schade...
In Funchal wieder angekommen, wartete bereits Nuno, um uns zum Hotel zu bringen.
Damit ging wieder ein wunderschöner anstrengender Tag zu Ende. 

27.06.2023 – Rosengarten Sao Jorge, Seixal + Wein, Ecomuseum Rota da Cal sowie Folklore Abend mit Espetada in Funchal

Bei unserem heutigen Ausflug lernten wir eine weitere neue Seite Madeiras kennen. Mit Zwischenstopps in der Bucht von Machico , am Adlerfelsen sowie in Santana erreichten wir den Nordosten der Insel mit dem ersten Ziel- der "Quinta do Arco" von San Jorge.
Es wäre doch gelacht, wenn es so etwas Herrliches nicht auch auf der Blumeninsel gäbe.
Hier sind über 1.700 verschiedene Arten von Rosen. Wir spazierten durch den Garten und bewunderten diese Vielfalt
Wer hat schon einmal eine grüne Rose gesehen. Ich jedenfalls noch nicht, aber hier gab es sie.
Danach folgte ein Stopp in Seixal.
In diesem Ort machten wir Halt bei einem Weinbauer und probierten verschiedene Sorten des Tischweines von "Großvaters Erde". Das Weingebiet ist 3 Hektar groß und setzt sich aus 32 kleinen Weinfeldern zusammen.
Der süffige Wein, gereicht mit leckeren frisch zubereiteten Snacks sowie einem phantastischem Blick auf die Ostküste und dem "Brautschleierfall" - konnte man das noch steigern?
Ja, konnte man !!!
Doch der Reihe nach...
Zunächst besuchten wir das Eco-Museum "Rota da Cal". Es befindet sich in einer grandiosen Landschaft und veranschaulichte uns eindrucksvoll die Art und Weise zur Herstellung von Kalk in der Region. Ein Film ließ uns in die Vergangenheit eintauchen und in Gedanken nahmen wir an der mühevollen Arbeit in den unterschiedlichen Stationen de Produktion teil.
Zurückgekehrt wieder in die aktuelle Zeit, wartete bereits eine Audienz mit "Nikita" auf uns.
Treffpunkt war am Ecumeada Pass in 1007 Meter Höhe und hier wurde dann das Geheimnis aufgedeckt.
Nikita ist nämlich ein weiteres neues landestypisches Getränk, welches wir noch nicht kannten.
Sehr lecker und besonders bei sehr warmen Temperaturen wie heute eine willkommene Abkühlung.
Wie versprochen nun das Rezept zum Selbermachen:
Man nehme Ananas - oder Vanilleeis, Weißwein, Bier und noch etwas Saft von tropischen Früchten. Alles zusammen wird jetzt kräftig gemixt und schon ist der Nikita fertig. Die Menge der einzelnen Bestandteile kann jeder nach seinem Geschmack bestimmen.
Na dann - "Na Saude"
Danach fuhren wir inklusive einer Mini- Stadtrundfahrt durch Ribeira Brava zurück zum Hotel.
Doch noch war für heute nicht Schluss.
Nur kurz sich etwas frisch gemacht, um dann 19.00 Uhr von Nuno zur "Quinta Estacao" gebracht zu werden.
Hier genossen wir zum Abschluss dieses heißen Tages den traditionellen Espetada (=Fleischspieß).
Doch plötzlich wurde es etwas lauter. Eine Folkloregruppe kam extra wegen uns und bot typische Lieder und Tänze Madeiras dar.
Natürlich ließen wir uns nicht zweimal bitten, um an den Tänzen sich zu beteiligen.
Das war noch wieder -wie wir Sachsen sagen- "Richtsch eeeh bisssll scheeen..."

28.06.2023 – Levada Wanderung, Cabo Girao, Faja dos Padres und Sonnenuntergang am Pico do Arieiro

Bei einem Besuch Madeiras darf auf keinem Fall fehlen - eine Levada-Wanderung.
Levadas sind künstlich angelegte und für die Insel charakteristische Bewässerungskanäle. Die ersten wurden im 15.Jahrhundert gebaut. Sie dienen dazu, die niedergelegenen Terrassenfelder mit Wasser zu versorgen. Entlang dieser Levadas schlängeln sich kleine Wanderwege, welche zu einem Spaziergang einladen. Für uns natürlich ein "Muss"...
Also liefen wir ein Teilstück der Levada do North entlang bis zum Cabo Girao.
Der Weg war zwar schmal, doch relativ eben. Entlang des Pfades sahen wir allerlei interessante Pflanzen. sowie Früchte.
Kannten Sie vorher "Kirschmyrte"? - Ein Fall für Fatima. Sie vermittelte uns auch einen Einblick in die Landwirtschaft der Insel. So können Kartoffeln auf Grund der äußerst fruchtbaren Böden bis zu dreimal im Jahr angebaut werden. Wir bewunderten die kleinen Gärten, welche die Bauern an den schrägen Hängen anlegten. Die Schwere der Arbeit konnten wir -auch wenn wir es gesehen hatten- nur erahnen.
Immer wieder machten wir Halt, um die schönsten Aussichten sowie die vielfältige Pflanzenwelt wenigstens als Foto mit nach Hause zu nehmen.
Schließlich erreichten wir unser Ziel - Cabo Girao . Noch vor drei Tagen vom Meer aus gesehen, warfen wir dieses Mal von der gläsernen Plattform einen grandiosen Blick 588 Meter hinunter auf das Meer und erlebten einen atemberaubenden Blick auf diesem "Sky Walk".
Es sollte noch besser werden.
Unweit des Kaps befindet sich der ehemalige Bauernhof "Faja dos Padres". Früher konnte man diese Stelle der Insel nur mit einem Boot erreichen. Die heutigen Besitzer bauten deshalb eine Seilbahn. Sie brachte uns sicher und bequem 300 Meter hinab ans Meer. Angekommen eröffnete sich für uns eine neue Welt. Umgeben von massiven Felswänden auf der einen Seite und dem Meer auf der anderen Seite. Dazwischen ein Garten Eden mit allen bekannten exotischen Früchten sowie der Malsavia Traube für den hauseigenen Madeira Wein - natürlich durfte eine Probe nicht fehlen - wir fühlten uns wie im Paradies. In dieser bezaubernden Atmosphäre genossen wir ein exzellentes Mittagessen. Bei angeregten Gesprächen verging die Zeit wieder wie im Fluge und auf uns wartete noch ein Termin auf dem mit 1818 Metern dritthöchstem Berg
der Insel - dem Pico do Arieiro.
Hier wollten wir zum Abschluss und weiteren Höhepunkt unserer Reise den Sonnenuntergang live verfolgen. Je höher und näher wir dem Gipfel kamen, um so klarer wurde die Sicht. Beeindruckend war es zu beobachten wie die Wolken als Schleier die Täler und niederen Berge in den Schlaf umhüllten. Dazu verschwand die Sonne langsam in kleiner Wolkenschicht und zeigte sich dann doch noch einmal, um sich jetzt von uns zu verabschieden.
Apropos Abschied.
Dies war genau der richtige Moment, sich auch von Zweien zu verabschieden, die eigentlich schon Bestandteil unserer Gruppe geworden waren - unserer lieben Reiseleiterin Fatima und uns sicher über alle Straßen und Wege chauffierende Busfahrer Nuno.
Entsprechend schweigsam verlief die anschließende Rückfahrt.

29.06.2023 – Heimreise

Nun war er da - der Tag, den jeder im Urlaub nicht mag. Es hieß endgültig Abschied zu nehmen von der zauberhaften Insel im Atlantik.
Glücklicherweise startete der Flieger erst am frühen Abend, so dass alle Reisegäste Zeit hatten, sich auf ihre persönliche Art zu verabschieden. Sei es mit einem kleinen Sonnenbad, einem vorerst letzten Essen im Hotelrestaurant oder mit dem Verstauen der zahlreichen Souvenirs und Andenken im Koffer.
Am Nachmittag wurden wir mit dem Bus zum Flughafen gebracht. Fatima begleite uns noch bis zum Check.
Doch statt zügig in den Flieger zurück nach Leipzig zu steigen, war zunächst warten angesagt.
Auf Grund des Windes am Flughafen in Funchal konnte kein Flugzeug starten bzw. landen.
Endlich nach 3 Stunden Verspätung war es soweit, das Boarding erfolgte und alle waren sehr froh, dass wir nicht eine kurze Nacht in einem fremden Hotel verbringen mussten.
In Leipzig um 2.40 Uhr angekommen, warteten bereits die Transferfahrzeuge, um die Reisegäste so schnell wie möglich nach Hause zu bringen.
Erlebnisreiche Tage mit zahlreichen zauberhaften Erinnerungen im Kopf sowie Fotos im Gepäck gingen leider viel zu schnell zu Ende...
Ihr Lieben, für die Zukunft wünsche ich euch nur das Allerbeste. Bitte, Bitte bleibt gesund, damit ihr noch viele solcher wunderschönen Reisen machen könnt.
PS: Am Besten natürlich mit Eberhardt Travel.
Euer Joachim

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