Madeira für Kenner
Reisebericht: 26.06. – 03.07.2025
Um der Hitze zu Hause zu entfliehen, flogen 12 Reisegäste auf die Insel des ewigen Frühlings. Dabei lernten wir nicht nur Madeira von ganz neuen Seiten kennen, sondern auch die benachbarte Sonneninsel
Ein Reisebericht von
Hans-Joachim Trutz
1.Tag, 26.06.2025 – Anreise nach Madeira
Pünktlich trafen sich alle Reisegäste am Flughafen Leipzig. Der Schalter der Fluggesellschaft Marabu im Auftrag von Condor stand bereits zum Check In bereit. Damit waren die Voraussetzungen geschaffen, dass unser Flug auf die Blumeninsel ohne Verspätung beginnen konnte.
Eigentlich - doch eine verspätete Ankunft unseres Fliegers in Leipzig sowie Probleme mit einem Reisegast führten zu einem verspäteten Abflug von 90 Minuten.
Die ersten Eindrücke von der wunderschönen Vulkaninsel erhielten wir via Luftperspektive aus dem Flugzeug. Dabei konnten wir live verfolgen, wie sicher der Pilot auf einer der kürzesten Landebahnen der Welt (= 2.800 Meter) landete. Am Cristiano Ronaldo Flughafen Funchal -geografisch richtig heißt es eigentlich Santa Cruz- wartete bereits unsere Reiseleiterin Fatima. Mit dem Bus fuhren wir gleich zum Hotel "Quinta Mirabela" in Monte. Auf einem Hügel gelegen, hatten wir von hier einen bezaubernden Blick auf die Hauptstadt Funchal und dessen Bucht. Genau die richtige Einstimmung auf die schöne Zeit, welche nun folgen sollte. Dazu trugen auch die Begrüßung mit einem Glas Sekt oder Madeira Wein sowie unser erstes landestypisches Essen im Hotelrestaurant bei. Nach dem Abendessen hatten die meisten von uns nur noch einen Wunsch, "ihre müden Glieder nieder zu legen" und schon mal von den morgigen Attraktionen in Funchal zu träumen.
2.Tag, 27.06.2025 – Historischer Stadtrundgang in Funchal mit Garten Quinta Vigia und Stickerei–Manufaktur
Nach einem ersten ausgiebigen Frühstück begann um 09.00 Uhr unser heutiger Stadtrundgang der anderen Art.
Alles begann mit einer Audienz bei der Kaiserin Sisi, welche 1860 und 1867 zu Kuraufenthalten in Funchal weilte.
Danach bummelten wir durch den kleinen Botanischen Garten der Quinta Vigia. Die Quinta ist die offizielle Residenz des regionalen Präsidenten.
Hier erfreuten wir uns an der imposanten Fauna und Flora sowie dem phantastischen Panorama mit Hafen und Stadt.
Weiter dem "Broadway" von Funchal entlang laufend, erreichten wir die Kathedrale Se. Sie ist die Hauptkirche des Bistums von Funchal und wurde im Jahre 1514 eingeweiht. Ihre charakteristischen Merkmale sind das manuelnische Hauptportal, die Holzdecke im spanisch - arabischen Stil sowie das am Eingang sich befindende Taufbecken, da man die Kirche nicht ungetauft betreten soll. Auf unserem weiteren Weg gelangten wir zum fast quadratisch angelegten Platz "Praca do Municipio".mit dem Rathaus von Funchal. Unmittelbar neben dem Rathaus steht die Jesuitenkirche des heiligen Johannes. Der heilige Johannes ist der beliebteste Heilige Portugals, weil er sich für die Armen und Gebrechlichen einsetzte. Dafür dankend schufen seine Schöpfer im 17. Jahrhundert die best dekorierteste Kirche der Insel. Der Prunk im Inneren diese Kirchenhauses verzauberte unsere Sinne. Apropos Sinne - nun war langsam die Zeit gekommen für die Mittagspause.
Über einen kleinen gewollten Umweg mit Markthalle und der "Straße mit den bemalten Türen" gelangten wir zum Restaurant "Cidade Velha" in der Altstadt, wo wir nun verschiedene, kleine madeirensische Snacks ausprobierten.
Letzte Station unseres historischen Stadtrundganges war nach der Mittagspause "Patricio & Gouveira Suers" - die älteste Stickerei - Manufaktur Madeiras. Sie wurde im Jahre 1925 gegründet. Wir schauten uns die Herstellung der Muster an, welche dann nach Hause zu den Stickerinnen gebracht werden. Diese stellen dann hier noch in traditioneller mühevoller Handarbeit die verschiedensten Meisterwerke her. Im Ausstellungsraum konnten wir einige dieser prachtvollen Arbeiten bestaunen und auch kaufen.
Anschließend fuhren wir zum Hotel zurück.
Nach einer kleinen Siesta trafen sich alle um 18,30 Uhr in der Rezeption des Hotels wieder und wir fuhren dieses Mal mit zwei Großraumtaxis "einmal mit der Kirche um's Dorf" zum Restaurant "O Rustico" in Monte.
Hier labten wir uns an weiteren leckeren einheimischen Speisen. Im Restaurant lernten wir das bekannteste Getränk der Insel - den "Poncha" kennen. Immer frisch hergestellt aus Zuckerrohrschnaps plus Zitrone plus Zitronenscheiben plus Honig und alles dann kräftig mit einem dafür speziellen Quirl angerührt. Das muss man probieren, einfach nur lecker und vor allem gesund!!!
Der Besitzer des Restaurants war von unserer Reisegruppe so angetan, dass er uns gleich noch zu einer besonders "starken" Variante dieses edlen Getränkes einlud. Dieser Versuchung konnten wir natürlich nicht widerstehen und um so lustiger war dann der gemeinsame Spaziergang zurück zum Hotel.
3.Tag, 28.06.2025 – Seilbahnfahrt nach Monte mit Tropischen Garten und Afternoon Tea im Reid's Palace
Unser heutiger Tag begann wieder zunächst mit einer Busfahrt hinab nach Funchal, um von dort aus mit der Seilbahn hinauf nach Monte zu fahren. Was für ein berauschendes Erlebnis, die auf einem Steilhang liegende Hauptstadt der Insel, eingerahmt vom blau des Atlantiks, aus der Vogelperspektive zu sehen. Wir genossen die natürliche Schönheit Madeiras und den Verlauf der Reliefformen auf einer Fahrtstreckenlänge von 3173 Metern mit einem Höhenunterschied von 560 Metern bei einer Fahrtzeit von 15 Minuten. Angekommen befand sich gleich links der Eingang zum Tropischen Garten "Monte Palace" - unserem heutigen Ziel. Dieser Garten erstreckt sich über eine Fläche von 70000 Quadratmetern und ist mit exotischen Pflanzen bestückt, deren Herkunft aus allen Kontinenten stammen und sich harmonisch mit Pflanzen der einheimischen Flora ergänzen. Wir besichtigten zunächst im "Museu Monte Palace" eine Sammlung zeitgenössischer Skulpturen und Bilder sowie im Erdgeschoss eine beeindruckende Ausstellung von Mineralien und Edelsteinen. Auf unseren Wegen durch den Park konnten wir immer wieder Wappen, Skulpturen, Pagoden, Terracotta-Arbeiten und Nischen bestaunen, welche harmonisch in die üppige Vegetation eingebunden waren. Beeindruckend die großen Koi - Fischteiche mit ihren zauberhaften Farbreichtum, das Kunstwerk über das "Abenteuer der Portugiesen in Japan" sowie die 40 Kachelbilder zur Geschichte Portugals = die zweitgrößte Sammlung von Azulejos (= Kacheln) des Landes. Die beiden orientalischen Gärten waren besonders sehenswert. Zeigen sie doch die Achtung und den Respekt vor der Kultur Japans und Chinas sowie die einzigartige Verbindung dieser Kulturen mit der Natur. Normalerweise kann man sich den ganzen Tag in diesem einmaligen botanischen Garten aufhalten, denn es gibt so viel zu sehen. Aber wie heißt es doch bekanntlich: "Wir wären so gern noch geblieben...", doch wir liefen weiter zum Wahrzeichen von Monte. Es ist die Wallfahrtskirche "Nossa Senhora do Monte" = Kirche der lieben Frau von dem Berg". Der Legende nach fand an dieser Stelle die kleine Eva eine Puppe, welche ihr von der heiligen Maria geschenkt wurde. Aus diesem Grund ist die Kirche der Mutter Gottes gewidmet und gleichzeitig Schutzpatronin der Insel. Hier ist auch der letzte österreichische Kaiser "Karl der Erste" begraben. Vor der Kirche befindet sich der Start für die zwei Kilometer lange Schlittenfahrt von Monte nach Funchal. Mit Hilfe der kräftigen Korbschlittenfahrer wagten die meisten Gäste die "rasante" Fahrt -vorbei an unserem Hotel- hinab nach Funchal und wurden dafür mit viel Spaß belohnt.
Nach einer Mini Siesta und sich schick gemacht im Hotel fuhren wir zu unserem Termin im Reid's Palace Hotel - der allersten Hoteladresse auf Madeira. Es erwartete uns der berühmte Five o'Clock Tea.
Zum Tee wurden süße und leckere kleine Häppchen gereicht. Wieder eine ganz andere Welt - voll von Luxus und Exklusivität. So kann man zum Beispiel die Zimmerpreise nicht an der Rezeption erfragen, sondern sie erhält man nur auf Anfrage bei direkter Buchung. Alles eine Frage des Geschmackes und des Geldes, doch interessant auch einmal persönlich zu erleben.
Übrigens der Tee und die Häppchen waren so reichlich, dass wir uns entschieden, unser heutiges Abendessen ausfallen zu lassen und statt dessen lieber noch einmal mit einem Glas Wein auf unserer Hotelterrasse zu sitzen. Dabei den phantastischen Blick auf das abendliche Funchal zu genießen sowie als Krönung und Abschlusses des heutigen Tages das Feuerwerk anlässlich des Atlantikfestivals zu verfolgen. Ein Hauch des faszinierenden Silvesterfeuerwerkes in Funchal wehte an uns vorüber...
4.Tag, 29.06.2025 – Bootsfahrt mit der Santa Maria und Folklore–Abend mit Espetada–Essen
Nach unserem herrlichen gestrigen Abend konnten wir heute etwas länger schlafen, da unsere Fahrt mit dem Segelschiff erst 10.30 Uhr begann. Von Goncalo -unserem Busfahrer- pünktlich zum Hafen von Funchal gebracht, bestiegen wir bei Kaiserwetter die Santa Maria. Es ist ein Nachbau des berühmten Schiffes von Christoph Kolumbus mit welchem er Amerika entdeckte. Dieses Schiff wurde 1998 von Robert Wijntje im Fischerdorf Camara do Lobos gebaut .Genau so wie Christoph Kolumbus führte uns das Abenteuer in westliche Richtung. Nur ein wenig kürzer bis zur höchsten Steilklippe Europas - dem Cabo Girao.
Plötzlich wich das Schiff vom Kurs ab. Was war passiert?
Delphine waren gesichtet wurden und begleiteten uns ein Stück des Weges. Wer hätte das gedacht, dass wir heute auch noch Delphine sehen werden.
Am Kap angekommen sahen wir in 580 Meter Höhe die gläserne Plattform, welche wir noch während dieser Reise betreten werden.
Des weiteren erfolgte hier ein kleiner Stopp , welchen einige Schiffsgäste zu einem Bad im kühlen Atlantik nutzten.
Danach wurde teilweise das Großsegel gesetzt und wir segelten entlang der Küste zurück. Vorbei an Camara de Lobos, wo Winston Churchill das Örtchen auf einem Bild verewigte. Von weitem konnten wir bei klarer Sicht den Weg ins Nonnental sowie den mit 1818 Meter hohen Pico do Arieiro, den dritthöchsten Berg Madeiras erkennen. Wir fühlten uns zeitversetzt ins 15. Jahrhundert - der Zeit neuer Entdeckungen. So hätten wir noch stundenlang weiter segeln können...
Doch "the Show must go on" und nach 3 Stunden erreichten wir wieder den Hafen. Zurück verbrachte dann jeder den Nachmittag auf seine persönliche Art. Entweder mit einem Bummel durch die Altstadt von Funchal oder im Hotel mit einem Sonnenbad, ein paar Runden im Hotelpool oder -dem südländischen Flair entsprechend- mit einer kleinen Siesta.
Gut erholt verbrachten wir dann den Abend im Restaurant "A Parreira".
Hier genossen wir zum den traditionellen Espetada (=Fleischspieß).
Doch plötzlich wurde es etwas lauter. Eine Folkloregruppe kam extra wegen uns und bot typische Lieder und Tänze Madeiras dar.
Natürlich ließen wir uns nicht zweimal bitten, uns an den Tänzen zu beteiligen.
Das war -wie wir Sachsen sagen- "Richtsch eeeh bisssl scheeenn..."
5.Tag, 30.06.2025 – Ausflug auf die Nachbarinsel Porto Santo
Heute hieß es zeitig aufstehen, denn bereits um 06.45 Uhr brachte uns Goncalo mit seinem Bus zum Hafen in Funchal, wo bereits die Fähre nach Porto Santo bereitstand. Nach 2,5 Fahrtstunden und 43 Kilometern über das Meer erreichten wir die goldene Insel - Porto Santo.
Man sagt: Dem lieben Gott ist auf dem Weg, die Karibik zu gestalten, eine kleine Insel aus der Tasche gefallen = Porto Santo - die Karibik Europas.
Gerade mal 6 Kilometer breit und 11 Kilometer lang ist dieses kleine Juwel. Vom höchsten Berg der Kleinen Schwester Madeiras (= 517 Meter) kann man leicht die größte Attraktion der Insel überblicken: eine geschützte Bucht mit einem fast 9 Kilometer langen, feinen gelben Sandstrand.
Ein einziges, weltweit historisches Ereignis verbucht die Insel für sich.
Christoph Kolumbus, welcher eine der Töchter des Gouverneurs der Insel -Bartolomeu Perestrelo- heiratete, soll bei einem Spaziergang am Strand einen besonders geformten Stein gefunden haben, der sich als Bohne entpuppte. Diese Hülsenfrucht konnte unmöglich von der Insel oder Madeira sein. Das bestärkte ihn in der Ansicht, dass es westwärts des Atlantiks Land geben muss, von dem diese Frucht stammte.
Im Hafen von Porto Santo angekommen, empfing uns Rita - die Reiseleiterin heute auf Porto Santo, um uns mit einer Rundfahrt ihre Insel vorzustellen.
Schon am ersten Stopp am Miradouro da Portela zeigten sich die zwei so unterschiedlichen Gesichter des Eilandes. Einerseits die interessanten Lava- und Basaltformationen auf der Nordseite sowie andererseits der goldgelbe Sandstrand auf der Südseite. Während der Rundfahrt sahen wir Auswirkungen des fehlenden Regens in Form von ausgetrockneten Talsperren und wie sich die Pflanzenwelt mit der kargen Landschaft zu arrangieren versucht. Ein Beispiel dafür ist die Kristallblume, welche die Feuchtigkeit in sich speichert und beim Zusammenpressen frei gibt.
Eine fast zweistündige Rundfahrt macht natürlich auch hungrig. Deshalb war nun die Zeit gekommen, um sich am Buffet des Hotel-Restaurants Salinas zu stärken.
Danach gab es nur noch eins: "Vamos a la Playa..."Das Wetter meinte es auch wieder bestens mit uns -kein Wunder, wenn Engel reisen- und der Atlantik mit einer Wassertemperatur von 23 Grad lud zu einem noch erfrischendem Bad ein.
Auch dieser Einladung konnten wir natürlich nicht widerstehen.
Der endlose breite Sandstrand, das glasklare Wasser, Palmen auf den Dünen - die Karibik ließ wirklich grüßen.
Jetzt konnten wir auch verstehen, warum viele Bewohner Madeiras und Portugals hier ihren Urlaub verbringen.
Doch heute gehörte das Badeparadies uns...
Viel zu schnell verging die Zeit und schon hieß es wieder zurück auf die Fähre. Wie schade...In Funchal brachte uns Goncalo zum Hotel. Damit ging wieder ein wunderschöner jedoch auch etwas anstrengender Tag zu Ende.
6.Tag, 01.07.2025 – Wanderung zum Cabo Girao, Faja dos Padres und Espada–Abendessen
Bei einem Besuch Madeiras darf auf keinem Fall fehlen - eine Levada-Wanderung.
Levadas sind künstlich angelegte und für die Insel charakteristische Bewässerungskanäle. Die ersten wurden im 15.Jahrhundert gebaut. Sie dienen dazu, die niedergelegenen Terrassenfelder mit Wasser zu versorgen. Entlang dieser Levadas schlängeln sich kleine Wanderwege, welche zu einem Spaziergang einladen. Für uns natürlich ein "Muss"...
Auf dem Weg zum Ausgangspunkt unserer Wanderung legten wir noch einen kleinen Zwischenstopp im schönsten Fischerdorf der Insel in
Camara de Lobos ein. Beim Bummel durch das Dörfchen umwehte uns noch ein Hauch vom vergangenen Fest des Heiligen Petrus.
Unweit von Garrecho aus liefen wir dann ein Teilstück der Levada do North entlang bis zum Cabo Girao.
Der Weg war zwar schmal, doch relativ eben. Entlang des Pfades sahen wir allerlei interessante Pflanzen. sowie Früchte.
Kannten Sie vorher "Honigmelone"? - Ein Fall für Fatima. Sie vermittelte uns auch einen Einblick in die Landwirtschaft der Insel. So können Kartoffeln auf Grund der äußerst fruchtbaren Böden bis zu dreimal im Jahr angebaut werden. Wir bewunderten die kleinen Gärten, welche die Bauern an den schrägen Hängen anlegten. Die Schwere der Arbeit konnten wir -auch wenn wir es gesehen hatten- nur erahnen.
Immer wieder machten wir Halt, um die schönsten Aussichten sowie die vielfältige Pflanzenwelt wenigstens als Foto mit nach Hause zu nehmen.
Schließlich erreichten wir unser Ziel - Cabo Girao . Noch vor zwei Tagen vom Meer aus gesehen, warfen wir dieses Mal von der gläsernen Plattform einen grandiosen Blick 588 Meter hinunter auf das Meer und erlebten einen atemberaubenden Blick auf diesem "Sky Walk".
Es sollte noch besser werden.
Unweit des Kaps befindet sich der ehemalige Bauernhof "Faja dos Padres". Früher konnte man diese Stelle der Insel nur mit einem Boot erreichen. Die heutigen Besitzer bauten deshalb eine Seilbahn. Sie brachte uns sicher und bequem 300 Meter hinab ans Meer. Angekommen eröffnete sich für uns eine neue Welt. Umgeben von massiven Felswänden auf der einen Seite und dem Meer auf der anderen Seite. Dazwischen ein Garten Eden mit allen bekannten exotischen Früchten sowie der Malsavia Traube für den hauseigenen Madeira Wein - natürlich durfte eine Probe nicht fehlen - wir fühlten uns wie im Paradies. In dieser bezaubernden Atmosphäre genossen wir ein exzellentes Mittagessen. Bei angeregten Gesprächen verging die Zeit wieder wie im Fluge.
Von Goncalo wieder zurück ins Hotel gebracht, erfrischten wir uns kurz, um von ihm danach ins FX - Restaurant in Funchal gebracht zu werden.
Hier verkosteten wir eine weitere Spezialität Madeiras - den schwarzen Degenfisch mit Banane. Ohne viele Worte - ein wahres Geschmackserlebnis.
7.Tag, 02.07.2025 – Rosengarten in Sao Jorge, Seixal mit Weinbauernbesuch, Eco Museum und Sonnenuntergang am Pico do Arieiro
Bei unserem heutigen Ausflug lernten wir eine weitere neue Seite Madeiras kennen. Mit Zwischenstopps in der Bucht von Machico sowie in Santana mit seinen wunderschönen strohbedeckten Häuschen erreichten wir den Nordosten der Insel mit dem ersten Ziel- der "Quinta do Arco" von Sao Jorge mit ihrem tollem Rosengarten.
Es wäre doch gelacht, wenn es so etwas Herrliches nicht auch auf der Blumeninsel gäbe.
Hier sind über 1.700 verschiedene Arten von Rosen. Wir spazierten durch den Garten und bewunderten diese Vielfalt
Wer hat schon einmal eine grüne Rose gesehen. Ich jedenfalls noch nicht, aber hier gab es sie.
Danach folgte ein Stopp in Seixal.
In diesem Ort machten wir Halt bei einem Weinbauer und probierten verschiedene Sorten des Tischweines von "Großvaters Erde". Das Weingebiet ist 3 Hektar groß und setzt sich aus 32 kleinen Weinfeldern zusammen.
Der süffige Wein, gereicht mit leckeren frisch zubereiteten Snacks sowie einem phantastischem Blick auf die Ostküste und dem "Brautschleierfall" - konnte man das noch steigern?
Ja, konnte man !!!
Doch der Reihe nach...
Zunächst besuchten wir das Eco-Museum "Rota da Cal". Es befindet sich in einer grandiosen Landschaft und veranschaulichte uns eindrucksvoll die Art und Weise zur Herstellung von Kalk in der Region. Ein Film ließ uns in die Vergangenheit eintauchen und in Gedanken nahmen wir an der mühevollen Arbeit in den unterschiedlichen Stationen de Produktion teil.
Zurückgekehrt wieder in die aktuelle Zeit, wartete bereits eine Audienz mit "Nikita" auf uns.
Treffpunkt war am Encumeada Pass in 1007 Meter Höhe und hier wurde dann das Geheimnis aufgedeckt.
Nikita ist nämlich ein weiteres neues landestypisches Getränk, welches wir noch nicht kannten.
Sehr lecker und besonders bei sehr warmen Temperaturen eine willkommene Abkühlung.
Wie versprochen nun das Rezept zum Selbermachen:
Man nehme Ananas - oder Vanilleeis, Weißwein, Bier und noch etwas Saft von tropischen Früchten. Alles zusammen wird jetzt kräftig gemixt und schon ist der Nikita fertig. Die Menge der einzelnen Bestandteile kann jeder nach seinem Geschmack bestimmen.
Na dann - "A Saude".
Danach fuhren wir zurück zum Hotel.
Damit war jedoch für Heute noch nicht Schluss.
Auf uns wartete noch ein Termin auf dem mit 1818 Metern dritthöchstem Berg der Insel - dem Pico do Arieiro.
Hier wollten wir zum Abschluss und weiteren Höhepunkt unserer Reise den Sonnenuntergang live verfolgen. Je höher und näher wir dem Gipfel kamen, umso nebeliger, windiger und nasser wurde es.
Was nun? Was wird mit unserem Sonnenuntergang? Wo kann man ihn sehen? Fragen über Fragen...
Doch wir sind ja flexibel.
Also "beamte" Goncalo uns kurzerhand mal an einen Ort, wo wir den Sonnenuntergang live erleben können.
Wie wäre es mit Rio?
Und ehe wir uns versahen, standen wir schon vor "Christo Rei".
Auch die Insel Madeira hat ihre eigene Christus-Statue und zwar die älteste Statue der Welt.
Langsam tauchte die Sonne in eine kleiner Wolkenschicht ein, zeigte sich noch einmal, um dann ganz hinter einem Berg sich von uns zu verabschieden.
Apropos Abschied.
Dies war genau der richtige Moment, sich auch von Zweien zu verabschieden, die eigentlich schon Bestandteil unserer Gruppe geworden waren - unserer lieben Reiseleiterin Fatima und uns sicher über alle Straßen und Wege chauffierenden Busfahrer Goncalo.
Entsprechend schweigsam verlief die anschließende Rückfahrt.
8.Tag, 03.07.2025 – Heimreise
Nun war er da - der Tag, den jeder im Urlaub nicht mag. Es hieß endgültig Abschied zu nehmen von der zauberhaften Insel im Atlantik. Glücklicherweise startete unser Flieger erst am frühen Abend.
So hatte jeder Zeit, sich auf seine persönliche Art zu verabschieden. Sei es mit einem letzten Sonnenbad oder mit dem Verstauen der zahlreichen Souvenirs und Andenken im Koffer.
Dann trafen wir uns alle um 12.00 Uhr an der Rezeption und fuhren noch einmal mit Taxis " die Kirche um's Dorf" zum urigen Restaurant "O Rustico".
Hier ließen wir wir uns ein letztes Mal von den Köstlichkeiten Madeiras verwöhnen. Natürlich durfte dabei auch der leckere Poncha nicht fehlen.
Um 14.30 Uhr brachte uns dann Goncalo zum Flughafen. Fatima brachte uns noch zum Check In, wo sich dann jeder noch einmal persönlich von ihr verabschiedete.
Wir checkten ein und flogen wieder mit fast zwei Stunden Verspätung infolge eines Fluglotsenstreiks in Frankreich nach Deutschland.
Am heimatlichen Flughafen angekommen, ging es mit Transferfahrzeug oder privat so schnell wie möglich weiter nach Hause.
Erlebnisreiche Tage mit zahlreichen phantastischen Erinnerungen im Kopf sowie Fotos im Gepäck gingen leider viel zu schnell zu Ende...
Liebe Reisegäste, für die Zukunft wünsche ich euch nur das Allerbeste. Bitte, bitte bleibt gesund, damit ihr noch viele solcher wunderschönen Reisen machen könnt.
PS: Am Besten natürlich mit Eberhardt Travel.
Euer Joachim