Reisebericht: Singlereise Madeira – mit mehr Bewegung und Naturerlebnissen

29.06. – 06.07.2017, 8 Tage Rundreise für Singles und Alleinreisende: Canico – Funchal – Santana – Camara de Lobos – Cabo Girao – Nonnental – Monte – Levada do Paul – Porto Moniz


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Die bezaubernde Insel im Atlantik ist für alle Botanik- und Naturliebhaber ein besonderer Tipp. Auf der kleinen Insel wachsen Blumen, Pflanzen und Bäume aus allen Regionen der Erde und geben dieser Insel ihren eigenen Charme.
Ein Reisebericht von
Detlef May
Detlef May

Donnerstag, 29.06.2017 Anreise

Bei strahlendem Sonnenschein fliegt unsere Gruppe am Mittag von Leipzig in etwas mehr als 4 Stunden nach Madeira, andere Gäste kommen aus Berlin, München und Frankfurt hinzu und am Abend ist unsere Gruppe dann komplett. Erste Informationen zu den kommenden Tagen und ein Glas Madeira-Wein werden uns von unserer Fatima präsentiert - sie wird uns in der kommenden Woche ihre Insel näher bringen. Beim Spezialitäten-Abend lernen wir uns und die tolle Küche Madeiras schon etwas kennen, haben den Supermarkt und einen ersten Rundgang durch den botanischen Garten der Quinta splendida bereits hinter uns gebracht. Zufrieden und müde vom Anreisetag genießen wir die erste Nacht auf Madeira.

Freitag, 30.06.2017 – Der Osten Madeiras

Heute hat „gefühlt" die ganze Insel den gleichen Ausflug gebucht: In der Korbflechter-Stadt Camacha stehen schon gefühlt 10 Busse vor der Korbflechtmanufaktur. Dann kommt unsere erste Stunde in Botanik: Fatima zeigt uns unterwegs Ginster, falsche Mimosen - also Akazien, Baumfarne und Lorbeerbäume, den afrikanischen Tulpenbaum, den Flaschenputzerbaum, Schmucklilien und immer wieder „Ortensien" (Portugiesen können eigentlich kein -H- sprechen) - sie zeigt sie aber nicht einfach, nein, sie ruft jedes Pflänzchen und Blümlein bei seinem lateinischen Namen, dazu noch den einheimischen Namen und für uns gibt's die deutsche Übersetzung. Wer nun denkt, sie hat sich einen Streckenabschnitt zurecht gelegt und auswendig gelernt - wird an den kommenden Tagen eines Besseren belehrt. Am „kalten Bach" (Ribeiro Frio) unternehmen wir einen kleinen Spaziergang durch den „Urwald" von Madeira. Pünktlich zur Wanderung setzt Nieselregen ein - der Urwald dampft und wenige Sekunden später strahlt die Sonne. Der Pico do Ruivo (1.862 m) wäre das Ziel unserer nächsten Wanderung gewesen. Der ist in den Wolken aber überhaupt nicht zu sehen. Also entscheidet sich unsere Gruppe, die Fahrt in Richtung Süd-Ostspitze der Insel fortzusetzen. Nach der Mittagspause in Santana (portu-giesisch für Santa Anna) geht's in eine für die Insel ungewöhnlich vegetationsarme Region (Südost-spitze), die aber herrliche Ausblicke auf den Atlantik bietet. Vom Pico de Facho genießen wir den grandiosen Ausblick auf den Adlerfelsen und die Bucht von Machico sowie auf den Flughafen „Ronaldo Cristiano" in Santa Christina (die Hauptstadt Funchal liegt 26 km weiter westlich!)
Der erste Tag geht mit einem gemütlich Essen zu Ende und es bleibt Zeit, die vielen neuen Eindrücke und Bilder zu verarbeiten.

Samstag, 01.07. 2017 Levada–Wanderung Machico

Auf Madeira wird der Tag der Autonomie gefeiert - eigentlich haben die Portugiesen ständig was zu feiern wenn nicht gerade Urlaub oder Ferien sind, kommen neben den weltweiten und kirchlichen Feiertagen noch gefühlt 12 Schutzpatrone und Heilige hinzu, deren man gedenkt. Ist das alles vorbei, kommen noch das Blütenfest, das Weinfest, das Zitronenfest und das Maronenfest, einige Fischerfeste und Dorffeste ergänzen die Feierlichkeiten. Trotzdem haben viele Geschäfte auch an diesen Tagen auf - der Tourismus ist schließlich die „erste Industrie" Madeiras.
Für heute haben wir uns eine schöne Wanderung entlang einer Levada vorgenommen. Unweit von Machico im Osten der Insel bestaunen wir die üppigen Terrassenfelder und Mini-Gärten, die in mühe-voller Handarbeit gepflegt werden. Die „Luxusvegetation" lässt uns vor Neid erblassen - hier wächst alles, wirklich alles (außer Zitrusfrüchte), wird doppelt so groß und Gemüse erfreut mit bis zu drei Ernten im Jahr. Geduldig und liebevoll erklärt uns Fatima die vorgefundene Vegetation und dekliniert Pflanzen und Früchte wieder in drei Sprachen. ? Wir sind fasziniert und nach durchschnittlich 2 Stunden am Ziel der Wanderung. Die „Nachhut" lässt es gemütlicher angehen und erreicht respektabel den vereinbarten Treffpunkt ?. Zum Abend essen treffen wir uns im Restaurant A Lareira - es wird ein sehr netter Abend ;-)

Sonntag, 02.07.2017 – Madeiras Gärten

Als hätte Madeira nicht ohnehin genug Blumen und Pflanzen zu bestaunen, erkunden wir heute das Anwesen der Familie Blandy, die „Quinta do Palheiro" und den Orchideen-Garten „Jardim Orchidea" - unsere Fatima kann sich hier wieder richtig „austoben" und kennt natürlich jede, ausnahmslos jede Pflanze. Da viele unserer Gäste aber auch Hobby-Botaniker und eine Floristin gänzlich vom Fach sind, können nun alle ihr Wissen an den Mann bringen, vier davon hatten wir ja mit ? Sollte je ein Pflänzlein auf dieser Insel abhandenkommen - wir haben alles, wirklich alles fotografiert ? und uns ist dabei nie langweilig geworden. Man kann die ganze Pracht aber auch ohne Fotodokumentation genießen - es ist einfach unvorstellbar, welch Pracht die Insel zu zeigen hat. Den Nachmittag verbringen einige Gäste individuell in Funchal, schlendern ein wenig durch die Altstadt, schauen sich die Kathedrale oder Jesuiten-Kirche an oder genießen einfach das interessante Treiben am Hafen von Funchal. Für's gemeinsame Essen reicht es heute nicht - ein packendes Fußballduell und andere individuelle Interessen haben heute Vorrang.

Montag, 03.07.2017 – Funchal – Botanischer Garten – Camara do Lobos – Cabo Girao

Wir beginnen unsere Exkursion mit einem Besuch im botanischen Garten - wir können nicht anders, wir brauchen unsere tägliche Dosis Botanik ? Fatima singt uns mit ihrer lieblichen Stimme als wieder dreisprachig die neuesten Exemplare aus der Pflanzenwelt - und gibt's mal keine deutsche Entspre-chung - dann gibt es eine englische Version die trotzdem ins Deutsche übersetzbar ist. Wir genießen ihr Wissen und die Pflanzenpracht, die sich dem Auge bietet. In Funchal erleben wir das bunte Treiben in der Markthalle, die an Blumen und Früchten nichts vermissen lässt. In der Fischhalle geht es etwas „robuster" zu - aber sehr interessant. In der Weinkellerei der Familie Blandy „lüftet" Fatima für uns das Geheimnis des Madeira-Weines - doch wir verraten es nicht weiter - kommen Sie selbst nach Madeira und genießen Sie diesen herrlichen Tropfen. Mit einem kurzen Halt in dem kleinen Fischerdorf Camara de Lobos geht es vorbei an unzähligen kleinen Bananenplantagen zum Cabo Girao - mit 580 m die höchste Steilklippe Europas. Atemberaubende Ausblicke werden in unzähligen Fotos festgehalten - bis die Speicherkarte glüht ?

Dienstag, 04.07.2017 Levada–Wanderung – Nonnental – Monte –Kräutergarten

Fatima hat für unse heute zum „Eingewöhnen" wieder eine tolle Levada-Wanderung herausgesucht, denn im Urwald kann sie uns wieder ihre liebsten Bäume und Pflanzen zeigen ?. Nach einer kleinen Verschnaufpause schrauben wir uns auf 1050 m zum zum „Eiro de Serrado" hoch. Bei herrlichem Sonnenschein genießen wir spektakuläre Ausblicke auf das Nonnental. Wir fahren zur Wallfahrtskirche „Nossa de Senhora de Monte" und schauen uns schon einmal die Korbschlittenfahrer an - und dann stürzen wir uns in's Vergnügen. Auf Wunsch kann die Fahrt auch mit Zusatz „Action plus" gebucht werden ? ? ?. Zum Abschluss des Tages verkosten wir in „Joo's" Kräutergarten verschiedene Schokoladenspezialitäten, die mit Madeira-Wein, Whisky, Likör oder schokolierten Früchten gereicht wer-den. Die Liebe zu Madeira können wir so mit allen Sinnen wahrnehmen. Wahrscheinlich waren wir eine der ersten Gruppen, die mit dem Bus rückwärts die enge Straße (Autos links und rechts geparkt!) zum Kräutergarten hinauf gefahren sind - unser Bruno (Busfahrer) hat's einfach drauf.

Mittwoch, 05.07.2017 – Der „wilde" Westen Madeiras

Auf dem Weg zu unseren heutigen Höhepunkten erzählt uns Fatima wieder viel vom „normalen" Leben der Madeirenser. Auch der Zusammenhalt der Generationen und innerhalb der Familie steht auf der Insel hoch im Kurs. Über die Feiertage ist es üblich, die Familie zu „besichtigen" ? . Wir besichtigen „Ribeira Brava" mit der wunderschönen Kirche des Heiligen.Benedikts, fahren wunderschöne Serpentinen zum Encumeada-Pass hinauf. Plötzlich macht das Wetter „zu" - dicke Wolken begleiten uns auf unserer Wanderung auf der Hochebene und freilaufende und glückliche Kühe versperren uns den Wanderweg. Die Klügeren geben nach und so landen wir um die Mittagszeit im schroff-bizarren Felsen- und Lava-Labyrinth Porto Moniz. Der Atlantik ist heute eher ruhig, die Badefreunde unter uns haben heute ihren Auftritt ? Unser Busfahrer Bruno und unsere liebe Fatima haben wirklich alles ge-geben, um ihre Insel Madeira in unseren Herzen zu verewigen. Am Abend gönnen wir uns noch einmal die leckeren Spezialitäten aus der guten Küche Madeiras und beschließen unseren Aufenthalt mit Poncha (nicht Poncho - das war das Dings zum Anziehen!!).

Donnerstag,06.07.2017 Abreise

Wir können gemütlich ausschlafen und frühstücken, machen noch einen kleinen Spaziergang durch den Hoteleigenen Botanischen Garten und starten am zeitigen Abend zu unserem Flug zurück nach Leipzig. Wir haben diese Woche in vollen Zügen genossen, hatten viele neue Eindrücke und Erlebnisse und jede Menge Spaß.
Liebe Gäste,
ich wünsche Ihnen und Euch alles Gute, beste Gesundheit und noch viele schöne Reiseerlebnisse - gerne auch wieder mit Eberhardt-Travel.
Herzlichst Ihr/Euer Detlef May.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht