Reisebericht: Singlereise Madeira – mit mehr Bewegung und Naturerlebnissen

05.05. – 12.05.2022, 8 Tage Rundreise für Singles und Alleinreisende: Canico – Funchal – Santana – Camara de Lobos – Cabo Girao – Nonnental – Monte – Levada do Paul – Porto Moniz


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Das Blumenfest, eindrucksvolle Wanderung entlang der Levadas und eine beeindruckende Bergwelt begleiteten uns bei dieser schönen Reise.
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke

Auf in den Frühling, Madeira erwartet uns!

5.5.2022. Der Wonnemonat ist angebrochen. Es grünt und blüht bei uns überall, mal schauen ob das unser Reiseziel toppen kann! Voller Erwartung treten wir unseren Flug auf jene Insel im Atlantik an, von der wir schon so viele schöne Sachen gehört haben. Pünktlich haben wir uns aus den verschiedenen Teilen Deutschlands aufgemacht um mit dem Flugzeug nach Funchal zu gelangen. Zunächst erfolgt der Flug über festes Land; wir passieren die Schweiz, Frankreich, Spanien und schließlich das Festland von Portugal. Dann öffnet sich unter uns der Blick auf den Atlantik. Wolken zieren die weite Wasserfläche doch bald beginnen wir mit dem Sinkflug. Wie aus dem Nichts taucht inmitten des Meeres unser Ziel auf: die Insel Madeira. Schnell kommt die Bergflanke, an welcher sich die Landebahn befindet näher, ein kurzer Ruck beim Aufsetzen dann haben wir es geschafft. Die Maschine rollt aus, nun heißt es die Koffer in Empfang nehmen.
Es ist nicht ganz einfach unsere Gruppe im Hotel zusammenzuführen, aber mit etwas Geduld gelingt es uns dann doch. Hilario von der hiesigen Agentur führt uns schließlich in das Programm der folgenden Woche ein, dann ist es Zeit zum Abendessen. Nach dieser letzten Stärkung noch ein kleiner Bummel am Meer, dann nimmt uns der Gott der Träume in seine Arme.

Rundfahrt auf Madeira

6.5.2022. Heute haben wir uns einiges vorgenommen! Nach dem kräftigenden Frühstück geht es los. Berthold, unser örtlicher Reiseführer, hat sich eingefunden und bald sind wir der Küstenregion entschwunden. Auf recht abenteuerlichen Straßen geht es munter bergauf; die Wolken rücken näher und bald sind sie unter uns zu sehen. Wie ein großes Bett bedecken sie das Meer. Dann liegt der Gipfel des Pico Areeiro vor uns. Grandios ist von hier die Aussicht als wir zu Fuß die letzten Meter erklimmen. Das hat sich schon einmal gelohnt. Dann geht es wieder zu Tal; bei Ribeiro Frio schauen wir uns eine Forellenaufzucht an um anschließend unsere Reise in Richtung des Ortes Santana fortzusetzen. Hier sehen wir auch die uralten strohgedeckten Häuser der Region – eine Zeitreise.
Nach dieser recht langen Fahrt im Bus wird es nun aber Zeit dass wir uns etwas bewegen. Noch einmal geht es hinauf zu den Spitzen Madeiras, der Bus wird abgestellt und dann beginnt eine kräftige Wanderung. Neben einer bunten Flora verläuft der Weg, Bienen holen hier summend ihren Nektar und bald zeigt sich uns das phantastischste Panorama was es überhaupt geben kann. Über uns blauer Himmel und Sonnenschein, unter uns das Wolkenmeer; schöner geht es kaum.
Etwas geschafft, aber glücklich, nehmen wir nun die letzte Etappe des Tages unter die Räder. Es geht bergab und über Santana und dem malerischen Ort Porto de Cruz zu einem letzten Fahrthöhepunkt dieses Tages. Von hoch oben haben wir einen grandiosen Blick auf die Steilküste im Osten der Insel; Brandung schlägt an das Ufer und wir sind beeindruckt von dieser rauen Natur.
Am Abend geht es für einige in unserer Gruppe noch zum Abendessen nach Funchal. Hier erwartet uns eine besondere Spezialität: Fleischspieß Espetada, so wie ihn die Einheimischen genießen. In einem urigen Restaurant wird uns diese interessante Speise serviert. Unterdessen ist die Sonne untergegangen und wir werfen zum Schluss des Tages noch einen Blick auf das abendlich erleuchtete Funchal.

Entdeckungen in Funchal

7.5.2022. Die leise Brandung des Atlantiks begleitet den malerischen Sonnenaufgang; das gibt eine schöne Einstimmung auf den heutigen Tag. Zunächst steht die Inselhauptstadt Funchal auf dem Programm. Mit dem Bus gelangen wir in kurzer Zeit in diese quirlige Stadt deren Häuser sich wie in einem Amphitheater am Berg entlangziehen. Zunächst genehmigen wir uns mit unserem örtlichen Guide Berthold einen Bummel auf der schönen Promenade um wenig später in die Geheimnisse des weltberühmten Madeiraweines eingeführt zu werden. In einer Winzerei, entlang großer Weinfässer, erfahren wir so manches Detail auch zur Geschichte. Über die belebte Fußgängerzone geht es nun in Richtung Markthalle. Hier können wir den Einheimischen bei ihren Einkäufen zuschauen, eine ganz besondere Impression. Nach diesem eindrucksvollen Besuch steigen wir wieder in den Bus um einen besonders malerisch gelegenen Ort kennenzulernen: Camara de Lobos. Bei einem Bummel durch dieses einstmalige Fischernest erahnen wir das Leben wie es einmal war und staunen über die schönen Häuser die uns aus dieser Zeit überliefert blieben.
Am Nachmittag steht nun noch ein großer Höhepunkt an: Wir besuchen den Botanischen Garten von Funchal. Die Sonne hat sich zu ihrer Höchstform aufgeschwungen und sie sieht unsere Reisegruppe auf den schmalen Wegen dieses Gartens. Überall das üppige Grün der Subtropen, bunte Blütenpracht erfreut unser Auge und wir können uns an diesen Wundern der Natur, gebändigt von Menschenhand, kaum satt sehen. Am Abend hat sich ein Teil unserer Gruppe wieder versammelt und in einem urigen Restaurant genießen wir ein leckeres Diner.

Das große Blumenfest von Funchal

8.5.2022. Am Vormittag, noch bevor wir uns den großen Umzug anschauen, steht eine schöne Wanderung auf dem Programm. Noch einmal geht es in den Osten der Insel und, unweit unseres Hotels inmitten der grünen Berge, verlassen wir den Bus um an einer Levada, so heißen hier die eigentümlichen Bewässerungskanäle, unsere gemütliche Wanderung zu beginnen. Kurvenreich schlängelt sich der Kanal durch die Berge; wir folgen diesem Verlauf und gewinnen hierbei einen wissenswerten Einblick über das einfache Leben der Menschen von Madeira.
Am Nachmittag hat sich unsere Reisegruppe wieder eingefunden um dem eigentlichen Höhepunkt des Jahres im Leben der Insulaner beizuwohnen: dem Blumenfest. Als wir in das Zentrum Funchals vorstoßen, sehen wir schon das muntere Leben; buntkostümierte Menschen tragen Blumen, selbst Kinder erscheinen in dieser Tracht und auf der Tribüne oder dem Straßenrand erwarten wir dieses Ereignis. Pünktlich geht es auch los; der lokale Fernsehsender lässt seine Kameras laufen und wir schauen diesem Spektakel atemlos zu. Überall bunte Farben, Fahrzeuge, schön dekoriert defilieren an der Tribüne vorbei, bunte Gruppen von jungen Menschen tanzen dazwischen nach der lustigen Musik – einfach ein ganz großes Event.
Viel zu schnell vergeht nun die Zeit; nach zwei Stunden verschwindet dann der letzte Wagen und schweren Herzens trennen wir uns von diesem Spektakel.
Das hat nun doch etwas Appetit gemacht und ein Teil unserer Reisegesellschaft lässt es sich zum Abschluss dieses schönen Tages im Fischrestaurant gut schmecken.

Impressionen im Westen Madeiras

9.5.2022. Auch der heutige Tag verspricht schön zu werden. Nach dem kräftigenden Frühstück ist unser Bus vorgefahren und voller Erwartung beginnen wir unser umfangreiches Programm. Schon nach wenigen Kilometern erwartet uns ein ganz grandioser Blick. Hoch oben über der Steilküste des Cabo Girao weitet sich der Blick auf das unendliche Meer und die Küste. Danach gelangen wir wieder in die Höhe der Meeresoberfläche und im malerischen Ort Ribeira Brava gönnen wir uns einen Bummel entlang der Promenade, schauen auf dem Markt vorbei und werfen auch einen Blick in die pittoreske Kirche hinein. Eine schöne Stippvisite; doch nun wird es für unsere Wanderfreunde ernst. Die Straße steigt an und der Blick weitet sich wieder in Richtung Meer als wir den Bus verlassen. In dieser kargen Region mit den zahlreichen Büschen des Stechginsters verläuft unsere Wanderung, immer mit Blick hinunter zum Wasser. Als wir dann wieder mit dem Bus unterwegs sind vergeht nicht sehr viel Zeit und eine weitere Levada - Wanderung erwartet uns. Hier sind wir nun wieder im üppigen Grün angelangt; neben vielen Pflanzen und Blumen dominieren die uralten Eukalyptusbäume den Blick. In den Zweigen zwitschern die Vögel und wir fühlen uns Eins mit dieser intakten Natur.
Dann bringt uns der Bus hinunter nach Porto Moniz. Auch dieser einstmalige Fischerort hat einiges zu bieten; die Nachmittagssonne verwöhnt uns beim Bummel mit ihren goldenen Strahlen.
Doch weiter muss es gehen; ein nächster sehenswerter Ort erwartet unseren Besuch: Sao Vicente. Die letzte Etappe, von der Nord- zur Südküste verläuft noch einmal spektakulär. Über die alte Serpentinenstraße schrauben wir uns hinauf zum Pass und werfen von hier einen atemberaubenden Blick zu Tal.
Nun ist es nicht mehr weit bis zum Hotel und am Abend erwartet uns ein besonderes Diner: Schwarzer Degenfisch, zubereitet nach den Rezepten Madeiras – ein Genuss. Dazu ein guter Wein und der Blick hinaus auf das schäumende Meer, so romantisch beenden wir diesen Tag.

Wunderbare Gärten – die Pracht Madeiras!

10.5.2022. Bevor wir am Nachmittag zu unserem Ausflug starten, verbleibt im Ort eine gemütliche Zeit zum Bummeln, Baden und einem guten Mittagsmahl in einem der schönen Restaurants.
Gegen zwei machen wir uns aber auf den Weg um in Richtung Funchal einem weiteren Höhepunkt unserer Reise zuzustreben. Voller Erwartung was uns die gärtnerische Kunst zeigen wird, gelangen wir über abenteuerliche schmale Straßen in den Orchideengarten der Quinta Boa Vista. Hier kommen wir aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Der Inhaber dieser speziellen Gärtnerei weiht uns in die Geheimnisse der Königin der Blumen ein; kaum vorstellbar in welcher Vielfalt diese Gewächse erscheinen.
Dann steht uns der Bus wieder zur Verfügung, er bringt uns zum Anwesen der Familie Blandy. Diese Engländer begründeten einst den Weinhandel auf der Insel und hier, in der Quinta Palheira, hoch über Funchal, schufen sie sich ihr wunderbares Refugium. Gleich nach dem Eintritt sehen wir all die Zeugnisse die uns das milde Klima beschert. Farbenfrohe Kamelienblüten, gepflegte Hecken, dann Palmen, Tulpenbäume und immer wieder zahlreiche Farbtupfer einer wunderbaren Blütenpracht. Bei unserem Spaziergang entlang all dieser Herrlichkeit verwöhnt uns die Sonne; angenehme Wärme begleitet uns bei diesem schönen Aufenthalt.
Doch leider drehen sich auch hier die Zeiger der Uhr viel zu schnell; wir nehmen Abschied von diesem Garten und während wir unserem Hotel zustreben, freuen wir uns schon auf den nächsten Tag.

Eine Wanderung und noch einmal Erkundungen rund um Funchal

11.5.2022. Der Wettergott ist uns auch heute hold und so machen wir uns am Vormittag auf um noch einiges Sehenswerte zu erkunden. Der Bus bringt uns in die Nähe des Ortes Monte, von hier beginnt eine weitere schöne Wanderung entlang einer Levada inmitten der grünen Natur. An diesem Vormittag ist es angenehm kühl; der Weg nicht allzu schwer und wir genießen die Ruhe die uns umgibt.
In Monte angelangt genehmigen wir uns eine Pause um wenig später einem neuen Höhepunkt entgegen zu fahren. Noch einmal geht es in die Berge; vom Meer zieht allerdings feuchte Luft herauf, so dass die Landschaft in einem wabernden Nebel versinkt, schade. Oben auf dem Pass angelangt wollten wir hinab in das Nonnental schauen, aber die Natur wollte es anders. Aber wir können uns nicht beklagen; als wir unserem nächsten Höhepunkt entgegenfahren lacht längst wieder die Sonne und, im Kräutergarten von Esmeralda angelangt, verwöhnt uns jene Wärme welche zu dieser Jahreszeit hier üblich ist.
Esmeralda zeigt uns nun die überwältigende Menge an duftenden Pflanzen. Wir riechen, kosten und staunen über die Vielfalt der verschieden Düfte. Dabei sehen wir Pflanzen von denen wir noch nichts gehört haben. Zum Abschluss dieser wissenswerten Runde lädt uns die Inhaberin noch auf ein Glas erfrischenden Tee nebst selbstgebackenen Plätzchen ein.
Der Abschied fällt auch hier schwer, aber wir haben unser Tagesprogramm fast bewältigt. Hoch über Funchal gönnen wir uns noch einen Panoramablick und kurz vor dem Hotel besuchen wir zum Abschluss die sehr bekannte Christusstatue.
Etwas Wehmut schwingt bei dem Gedanken mit, dass morgen unser schöner Urlaub auf Madeira schon zu Ende gehen wird…

Abschied und Heimreise

12.5.2022. Der Vormittag steht den meisten Gästen noch für die Freizeit zur Verfügung. Ein gemütlicher Spaziergang auf der Promenade, ein leckeres Mittagessen in einem der schönen Restaurants oder ein letztes Bad; wir lassen die kostbare Urlaubszeit nicht sinnlos verstreichen. Doch dann kommt der Nachmittag und mit ihm der Abschied vom gastlichen Ort. Die Transferautos bringen uns pünktlich zum Flughafen und nach den obligatorischen Kontrollen haben wir etwas Zeit bis zum Abflug. Das gibt uns die Gelegenheit noch einen Blick von der Terrasse auf die startenden und landenden Maschinen zu werfen, dann heißt es „Boarding“. Etwas später als geplant steht das Flugzeug bereit; wir nehmen Platz und heben nach kurzer Zeit ab. Im weiten Bogen nimmt die Maschine Kurs auf das Festland. Bald sind wir auf dem offenem Meer und die wunderbare Insel Madeira mit ihrer üppigen Vegetation entschwindet nun unseren Blicken…

Steffen Mucke

Schlusswort

Demut besteht nicht darin, sich geringer als die anderen zu fühlen, sondern sich von der Anmaßung der eigenen Wichtigkeit zu befreien. Demut ist eine Art des Seins und nicht des Scheins.
Matthieu Ricard (Buddhistischer Mönch)

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