Reisebericht: Singlereise Madeira – mit mehr Bewegung und Naturerlebnissen

09.06. – 16.06.2022, 8 Tage Rundreise für Singles und Alleinreisende: Canico – Funchal – Santana – Camara de Lobos – Cabo Girao – Nonnental – Monte – Levada do Paul – Porto Moniz


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Lesen Sie hier von den wunderbaren Erlebnissen unserer Singlereise auf Madeira und kommen Sie mit auf eine spannende Reise mit einzigartiger Natur, Artenvielfalt, kulinarischen Höhepunkten und wunderbaren Wanderungen entlang von Levadas und auf Bergspitzen.
Ein Reisebericht von
Vicky Kern
Vicky Kern

Wir fliegen endlich nach Funchal!

Am Morgen treffen sich die ersten Gäste unserer 20-köpfigen Singlegruppe am Flughafen von Leipzig. Bereits bei den Telefonaten am Vortrag konnten letzte Fragen und Wünsche geklärt werden und so freuen wir uns alle sehr auf unser Abenteuer Madeira. Für viele Gäste ist es die erste Reise nach der Corona-Pandemie und dementsprechend gespannt sind wir, was uns erwartet. Durch den Online-Check-In bei der Condor, haben wir schnell unser Gepäck abgegeben und fliegen pünktlich 4,5 Stunden auf die schöne Blumeninsel. Der nach dem Fußballspieler Christiano Ronaldo benannte "Aeroporto Internacional da Madeira" gilt als ein Meisterwerk der Ingenieurskunst, aber zählt auch zu den gefährlichsten in Europa. Wir haben Glück, denn unser Pilot bringt uns sicher an unser Ziel. In Funchal angekommen, begrüßt uns bereits unser freundlicher Reiseleiter Sergio, der uns über die gesamte Reise begleiten wird. Auch unser Fahrer Paolo begrüßt uns herzlich. Bevor wir zu unserem 4-Sterne-Hotel in Canico de Baixo fahren, warten wir noch geduldig auf die Gäste aus Frankfurt und Düsseldorf, die mit etwas Verspätung Funchal erreichen. Vollzählig und mit allen Koffern führt uns eine kurze Fahrt zu unserem "Four Views Oasis" Hotel, dass wir während noch unserer Reise noch sehr lieben lernen. Bereits auf dem Weg nach Canico sehen wir Bananenplantagen, Schmucklilien mitten am Straßenrand, u.v.m. und bekommen bereits jetzt einen ersten Eindruck von der Artenvielfalt der Blumeninsel. Im Hotel angekommen sind die großzügigen Zimmer schnell bezogen und der traditionelle Madeira-Wein zur Begrüßung darf natürlich auch nicht fehlen. Sein hoher Alkoholgehalt von bis zu 22 % ist aber bei der Hitze auch nicht zu unterschätzen. Nach einer kurzen Erfrischungspause treffen wir uns wieder zum gemeinsamen Abendessen im Hotel und genießen ein Buffet der Extraklasse. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt, vor allem ausgezeichnete Fischspezializäten und Meeresfrüchte. Auch das Dessertbuffet lässt keine Wünsche offen. Einige nutzen anschließend die Zeit, um den kleinen Badeort Canico de Baixo bei einem Spaziergang zu erkunden. Ein schöner, 15-minütiger Fußweg entlang der Ufer-Promenade verbindet Canico de Baixo mit dem Strand Reis Magos. Der kleine Kieselstrand ist bekannt für seine hervorragende Wasserqualität - kristallblau, klar, sauber. Bereits heute Abend bekommen wir einen ersten Eindruck von dessen Schönheit. Anschließend fallen alle in ihre Betten und freuen sich auf die nächsten Tage. Für einige ist es gar nicht so leicht, bei dem Meeresrauschen einzuschlafen, aber es gibt sicher Schlimmeres :-).


Wir fahren zum Pico do Arieiro, wandern zum Pico do Ruivo, trinken Poncha in Ribeiro Frio und sehen Santana!

Heute ist Feiertag in Portugal, der Dia de Portugal. Jedes Jahr am 10. Juni feiern die Portugiesen den Portugal-Tag. Diesen Tag widmen sie ihrem Nationaldichter Luís Vaz de Camões. So tauschen wir unser Programm heute etwas und besuchen Funchal am nächsten Tag. Mit einem leckeren Frühstück, bei dem es durchaus auch mal ein Prosecco sein darf, starten wir in den sonnigen Tag. Glücklicherweise haben wir auch die Nacht beim Meeresrauschen überlebt :-) Vor unserer heutigen Wanderung, steuern wir noch einen Supermarkt an und versorgen uns mit Wasser und kleinen Snacks. Sergio denkt eben an alles. Unsere Fahrt führt uns zunächst zum Pico do Arieiro, mit 1.118 Metern der dritthöchste Berg Madeiras, jedoch ist er der Einzige, der mit einer Straße erschlossen ist. Daher ist er auch der meistbesuchte Berg Madeiras. Die zwei noch höheren Berge Pico Ruivo (1.1861 m) und Pico das Torres (1.851 m) liegen etwas östlich der Hochebene Paul da Serra und bilden das Zentralgebirge der Insel. Hier angekommen, lernen wir auch die Vegetation näher kennen. Wir sehen die wunderschönen lila Natternköpfe, die jetzt im Juni ihre Blützezeit haben. Dank der klaren Aussicht, genießen wir von oben einen wunderbaren Blick über die gesamte Insel. Auch die etwa 50 Kilometer entfernte Nachbarinsel Porto Santo sowie die Ilhas Desertas sind am Horizont erkennbar...wenn Engel reisen. Wir nutzen die freie Zeit, um unsere Fotos zu schießen oder genießen auuch einfach nur den Ausblick inmitten der gelben Ginster, die man hier überall sieht. Einige Gäste kaufen in einem kleinen Shop Eukalyptusbonbons, typisch für die Region oder probieren eine leckere Pasteis de nata, ein portugiesisches Puddingtörtchen. Anschließend fahren wir weiter nach Ribeiro Frio und besuchen die hier ansässige Forellenzucht. Natürlich darf hier auch ein Poncha nicht fehlen, den natürlich Herr TRAVEL spendiert wahlweisemit Zitronen - oder Maracujasaft. Es wird nicht der letzte Poncha unserer Reise sein und so wandert es sich auch gleich leichter :-) Wir fahren zum Parkplatz Achada do Teixeira auf bereits 1.580 Metern und beginnen hier unsere Wanderung zum Pico do Ruivo. Unterwegs eröffnen sich wunderbare Ausblicke auf die umliegende Landschaft. Der Weg ist zweifelsohne mit einigen Auf-und Abstiegen verbunden, aber es lohnt sich bis zum Gipfel zu gehen. Wer es nicht schafft, kann in einem kleinen Restaurant vor dem Gipfelaufstieg einkehren. Bevor wir heute zurückfahren, besuchen wir noch das kleine Örtchen Santana, bekannt durch seine strohbedeckten Häuschen. Diese sogenannten Santana-Häuschen, oder auf portugiesisch Casas de Colmo, sind ursprünglich etwa 4,6 Meter breite und 7 Meter lange dreieckige Nur-Dach-Bauten, die aus lokalen Materialien errichtet wurden. Wir besuchen ein Häuschen und sehen, wie man hier früher lebte. Anschließend machen wir noch einen Halt an einem Aussichtspunkt mit einem wunderbarern Ausblick auf Machico. Ein toller Abschluss eines ereignisreichen Tages mit viel Sonnenschein. Sicher erinnert ihr euch noch an meine schönen Socken, die ich mir heute zugezogen habe :-) Heute Abend essen wir gemeinsam außer Haus. Nicht weit von unserem Hotel befindet sich das Fischrestaurant A Rede, in dem viele heute den traditionellen Schwarzen Degenfisch mit Banane probieren oder den portugiesischen Fleischspieß Espetada. So langsam gewöhnen wir uns schon an die sehr schmackhafte Küche. So sitzen wir noch etwas zusammen und lassen den Abend gemeinsam ausklingen.


Wir besuchen den botanischen Garten von Funchal, probieren Madeira–Wein, erkunden Funchal und Camara de Lobos!

Heute steht die Hauptstadt auf unserem Programm. Wir besuchen zunächst den botanischen Garten von Funchal. Damit wir Sergio bessser verstehen können, bekommt jeder von uns ein Audiogerät. Das ist sehr hilfreich, wenn man sich auch mal etwas von der Gruppe entfernen möchte und trotzdem zuhören möchte. Im Park findet man über 2.000 exotische Pflanzen aller Erdteile, darunter Orchideen, Magnolien, Flamingoblumen, Azaleen, Bromelien, Palmen und Kakteen. Der Garten besticht aber auch durch die Aussicht auf Funchal. Wir unternehmen einen ausführlichen Rundgang und sehen auch die Baumstrelitzien in dunkler Farbe, die wir bisher noch gar nicht gesehen haben. Ein Gruppenbild darf hier natürlich auch nicht fehlen. Bevor wir zum Bus zurück gehen, sehen wir auch den imposanten Sukkulenten-Garten. Anschließend geht es für uns weiter nach Funchal. Bei einer kurzen Rundfahrt, bekommen wir auch einen ersten Eindruck von der Stadt, sehen den Hafen und das Museum des weltberühmten Fußballspielers Christiano Ronaldo. Bevor wir die Stadt zu Fuß erkunden, sind wir aber heute bei Blandys Wine Lodge eingeladen. Noch heute wird ein Teil des berühmten Madeira-Weins hier in Funchal produziert und in 650 schweren Holzfässern gelagert. Im »Vintage room« lagern die ältesten Madeiraweine. Diese stammen aus dem frühen 20. Jahrhundert. Sergio erklärt uns den Unterschied zwischen einem 3- und 5-jährigen Madeira-Wein und wir erfahren auch, dass er mit Gin wunderbar köstlich schmeckt. Anschließend lassen wir uns natürlich eine Kostprobe nicht entgehen und einige bestellen ihren Madeira-Wein für zu Hause, den man dann bequem am Abreisetag am Fughafen mitnehmen kann. Danach erkunden wir die Altstadt von Funchal zu Fuß. In der Rua de Santa Maria, einer schmalen Gasse, kann man ein ganz besonderes Kunstprojekt bestaunen. Hier haben sich Künstler zusammengetan, um den zunehmenden Verfall der alten Gassen entgegenzuwirken und ihnen neues Leben einzuhauchen. 2011 begannen die Maler ca. 200 Haustüren und Tore mit Gemälden zu verzieren. Dies zog weitere Künstler und Galeristen an, die sich hier in der Gasse niederließen. Schnell folgten Restaurants und mit ihnen auch zahlreiche Besucher. Wir schlendern die Straße entlang bis zur Martkhalle. Die zweistöckige Halle in Funchal besitzt eine überdachte Verkaufsfläche von 9.600 Quadratmetern und einen offenen Innenhof. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt. Marktfrauen in traditionellen Gewändern bieten Orchideen, Azaleen, Glyzinien, Kamelien, Rosen und natürlich die für Madeira typischen Strelitzien an. Nach den Blumen folgt der Bauernmarkt. Im ersten Stock der zweistöckigen Markthalle Funchals findet man Obst, von Mangos, Papayas, Kiwis, Passionsfrüchte bis zu Bananen. Einige kaufen die Blumenzwiebeln der wunderschönen Schmucklilien, um Sie zu Hause einzupflanzen.
In der großen Halle im hinteren Bereich finden sich die Fischverkäufer. Hier sollte man nicht zu spät kommen, da die besten Stücke des frischen Fangs oft schon schnell ausverkauft sind. Die vielen Restaurants der Stadt decken sich hier mit den Spezialitäten ein, für die Madeiras Küche bekannt ist: Von Thunfischen über Espadas (schwarze Degenfische), Lapas (Napfschnecken) bis zu Bacalhau (Stockfischen). Einige nutzen auch die Zeit, um einen Espresso oder ein Eis zu genießen. Weiter geht es nach Camara de Lobos. Es war dieses typische Fischerdorf, das einst Sir Winston Churchill so zum Malen inspiriert hat. Das Dorf erhielt seinen Namen von den Entdeckern João Gonçalves Zarco und Tristão Vaz Teixeira wegen der Form der Bucht, in der es liegt, und den vielen Seelöwen, die zu jener Zeit dort lebten. Kurzzeitig fühlen wir uns kurz wie in Italien. Zum Ende unseres ereignisreichen Tages besuchen wir das Cabo Girão. Mit seinen 580 Metern Höhe ist es das höchste Kap Europas und berühmt für seine Aussichtsplattform mit Glasboden. Hier sollte man in jedem Fall schwindelfrei sein. Nicht jeder traut sich auf die Aussichtsplattform, aber die Aussicht haben wir doch alle sehr genossen. Anschließend fahren wir zurück zu unserem Hotel, um uns auf den Abend vorzubereiten. Heute essen wir traditonell in der Altstadt von Funchal. Unser Fahrer Paolo holt uns ab und wir genießen das Flair Funchals bei einem leckeren Abendessen mit dem typischen Rindfleischspieß Espetada und Wein. Heute erwartet uns noch ein besonderes Highlight, denn in Funchal findet das Atlantikfestival statt. Beim Atlantik-Festival wird auf fulminante Weise der Sommer mit einem Feuerwerk eingeläutet, das an den vier Samstagen des Monats Juni auf kunstvolle Weise den Himmel der Stadt Funchal in tausend Farben erleuchtet. An diesem Tag ist Kanada das Gastgeberland des Feuerwerks und so genießen wir eine 20-minütige Vorstellung des imposanten Feuerwerks. Ein gelungener Abschluss eines weiteren erlebnisreichen Tages auf Madeira.


Wir wandern entlang der Levada von Marocos!

Einige Gäste nutzen den Tag heute, um gern etwas länger zu schlafen und um den Tag mit einem entspannten Frühstück am Pool zu beginnen. Alle weiteren Gäste folgen Sergio und mir zu einer Levadawanderung. Levadas sind künstliche Wasserläufe, mit denen Wasser aus den niederschlagsreicheren Gebieten im Norden und im Zentrum der Insel zu den landwirtschaftlichen Anbaugebieten im Süden geleitet wird. Diese leichte Wanderung führt uns auf eine wunderbare Entdeckungsreise zu den Kulturen und Traditionen Madeiras. Die schöne Landschaft auf dieser Tour besteht aus sorgfältig kultivierten Terrassen und bietet einen wunderbaren Blick über die Stadt Machico. Mitten am Wegesrand sehen wir wunderschöne Agapanthus, Hortensien in Hülle und Fülle, Strelitzien, Bananenplantagen u.v.m. Außerdem können wir den Einheimischen bei ihrer täglichen Arbeit über die Schulter schauen. Die Tour endet an einem kleinen Café, in dem wir ein kühles Getränk genießen oder ein leckeres Mandeltörtchen probieren. Der restliche Tag steht zur freien Verfügung. Einige Gäste unternehmen gemeinsam mit mir einen Ausflug zur Seilbahn nach Monte. Vom Hotel aus erreicht man wunderbar einfach mit dem öffentlichen Linienbus die Stadt Funchal in nur 30 Minuten. Der Bus bringt uns direkt zur Seilbahn und wir fahren hinauf bis nach Monte. Die geneigt verlaufende Strecke ist circa 3.200 Meter lang und überwindet einen Höhenunterschied von 580 Metern. Die Geschwindigkeit kann in der Linie auf bis zu 5,0 m/s eingestellt werden, so dass sich die Fahrtzeit je nach der Geschwindigkeitseinstellung auf 11 bis 20 Minuten beläuft. Normalerweise dauert die Fahrt 15 Minuten. Unterwegs genießen wir bei wunderschönem Sonnenschein den Blick auf Funchal. In jedem Fall ein Erlebnis. Oben angekommen erkundet jeder Monte auf eigene Faust und fährt anschließend individuell wieder nach unten. Hier belibt noch Zeit für einen Café in einem der unzähligen Restaurants. Am frühen Abend fahren wieder zurück zu unserem Hotel. Heute Abend essen wir in der Vila Ventura und viele von uns bestellen Thunfisch, der hier fangfrisch ist.


Wir erkunden Monte, fahren mit dem Korbschlitten, sehen das Nonnental und besuchen Esmeralda in ihrem Kräutergarten!

Bevor wir heute nach Monte fahren, unternehmen wir noch eine kurze Levada-Wanderung inmitten von Eukalyptus-Wäldern. Anschließend sehen wir die wunderschöne Wallfahrtskirche von Monte. Die Kirche wurde am 20. Dezember 1818 geweiht, nachdem sie aufgrund eines schweren Erdbebens 1748 neu aufgebaut werden musste. Das Innere der Wallfahrtskirche ist schlicht. Sehenswert ist die silberne Marienstatue am Hochaltar und das Grab von Karl I.. Österreichs letzter Kaiser wurde 1918 ins Exil gezwungen und kam, nach einem Aufenthalt in der Schweiz, im November 1921 nach Madeira. Hier lebte er mit seiner Frau zuerst in der Villa Victoria, direkt neben dem Reid's Palace Hotel. Später zog er mit allen seinen Kindern hinauf nach Monte in die Quinta do Monte. Er starb am 1. April 1922 an einer Lungenentzündung. Er wurde hier in der Wallfahrtskirche bestattet. Sein Sarg ist im linken Seitenschiff der Kirche aufgebahrt. Von der Kirche trennen uns nur wenige Schritte bis zur Abfahrtsstelle der legendären Korbschlitten. Dieses Erlebnis darf natürlich auf keiner Reise nach Madeira fehlen. So nehmen viele Gäste in diesem kleinen, etwas klapprigen Korbschlitten Platz und lassen Sie sich von zwei portugiesischen Herren, den „Carreiros“, den Hügel hinunterschieben, die sich hinten auf den Korbschlitten stellen und bei Bedarf bremsen und Sie durch die kurvenreichen Straßen fahren. Die Fahrt dauert ca. 15 Minuten. Die Anschieber, die die Korbschlitten begleiten, tragen Schuhe mit Gummisohlen, die sie als Bremsen auf den steilen Straßen benutzen. Die Geschichte dieser Korbschlittenfahrten geht auf das Jahr 1890 zurück. Damals war es die einzige Möglichkeit, den Berg hinunterzukommen, außer man ging zu Fuß. Seitdem ist dieses Verkehrsmittel zu einer unverzichtbaren Touristenattraktion auf der Insel Madeira geworden. Natürlich werden vorher die obligatorischen Fotos geschossen und dann geht es auf wilde Fahrt hinab. In jedem Fall ein großer Spaß für Jedermann. Daran konnten auch die vielen Kreuzfahrer nichts ändern, die heute die Insel besuchten. Anschließend geht es für uns weiter zum Aussichtspunkt Eira do Serrado auf 1.050 Metern in schwindelerregenden Höhen. Unser Paolo meistert aber die engen Serpentinenstraßen problemlos und bringt uns sicher zu unserem Ziel. Dafür hat er sich natürlich einen großen Applaus verdient. Oben angekommen genießen wir einen wunderbaren Blick auf das Nonnental. Der Name Nonnental wird vom portugiesischen Curral das Freiras abgeleitet. Ursprünglich war das Tal von Nomaden und Hirten bewohnt. Sklaven sind hierher geflüchtet, um sich zu verstecken. Einige unserer Gäste kehren im Restaurant ein, um eine leckere Kastaniensuppe oder einen Kastanienkuchen zu probieren. Am Nachmittag erwartet uns die liebe Esmeralda in ihrem Kräutergarten. Hier genießen wir neben leckeren Basilikumkeksen auch Kräutertee und selbst gebackenes Brot mit Chilimarmelade. Es ist erstaunlich, was man mit Kräutern alles machen kann und vor allem welche Wirkung Sie haben. Esmeralda zeigt uns auf liebvolle Weise ihren ganzen Stolz und wir lernen auch viele Kräuter kennen, die wir zu Hause nicht gerade im Garten haben. Gegen jedes Wehwehchen ist ein Kraut gewachsen und so probieren wir selbstverständlich von allem etwas :-) Wussten Sie, dass man aus Kräutern Augentropfen und Haarwuchsmittel gewinnen kann? Mit vielen Informationen im Gepäck, fahren wir anschließend zurück zum Hotel. Heute essen wir im Inn & Art zu Abend und genießen den Blick auf die Steilküste Madeiras. Hier probieren wir auch den leckeren Degenfisch mit Banane, der hier wunderbar köstlich schmeckt. Wir sind begeistert von diesem Ambiente und lassen den Abend gemütlich ausklingen.


Wir erkunden die wunderschönen Gärten Madeiras!

Heute kommen einige Gäste mit auf einen Ausflug der besonderen Art, der seinen Namen alle Ehre macht. Wir besuchen die schönsten Gärten Madeiras und fahren erst zum Anwesen der Familie Blandy, deren Madeira-Wein wir bereits in Funchal probiert haben. Die Palheiro Gardens sind nicht nur berühmt wegen der Vielfalt der Pflanzen, die dort wachsen, sondern auch wegen ihrer schönen Lage in den Hügeln östlich von Funchal. Hier scheint fast alles zu wachsen und zu gedeihen. Hier kann man das ganze Jahr über Hibiskus und Bougainvillea blühen sehen - und zur entsprechenden Jahreszeit auch Jacaranda, afrikanische Tulpenbäume, Korallenbäume und Bauhinien. Der ursprüngliche Eigentümer, der Conde de Carvalhal, hat auf dem Gelände viele Bäume gepflanzt und die Kameliensammlung angelegt. Einige seiner frühen Pflanzungen sind noch heute zu sehen. So schlendern wir gemeinsam mit Sergio durch den Garten und entdecken auch allerlei neue Pflanzenarten und Bäume, die wir bisher noch gar nicht gesehen haben. An jeder Ecke entdecken wir etwas Neues und können sogar noch einige Kamelien in Blüte sehen, obwohl die Blützeit längst vorbei ist. Neben diversen seltenen Gewächsen sehen wir unter anderem auch mehrere Seerosenteiche, einen Buchs-Skulpturengarten, Proteas (Zuckerbüsche) aus Südafrika, einen herrlich duftenden Rosengarten sowie eine Menge an anderen Blumen und Gewächsen. Neben dem Rosengarten besteht die Anlage aus einem Hauptgarten, dem versunkenen Garten, dem Höllental sowie dem Damen-Garten mit Tee-Haus-Bereich, wo wir eine brasilianische Araukarie und einen Südinsel-Eisenholzbaum bestaunen können. Im Tee-Haus bleibt noch etwas Zeit, um einen leckeren Tee oder ein Stück Karottenkuchen zu probieren. Anschließend besuchen wir noch die Orchideensammlung in der Quinta da Boa Vista. Hier ist der Name Programm, denn man genießt auch einen tollen Ausblick auf Funchal durch ein Blumenmeer aus Bougainvillea und Schmucklilien. Bei einer Führung erfahren viel Wissenswertes über die Orchideen und deren Züchtung. Am frühen Nachmittag sind wir zurück in unserem Hotel und jeder nutzt diesen nach seinen Vorstellungen. Viele entscheiden sich endlich für ein lang ersehntes Bad im Atlantik...herrlich. Am Abend treffen wir uns wieder und essen heute noch einmal im Hotel. Das Buffet lässt keine Wünsche offen. Nach dem Essen unternehmen wir noch einen kleinen Spaziergang und können heute den Supermond beobachten.


Wir wandern entlang der Levada do Paul, sehen Porto Moniz und trinken Poncha in Sao Vicente!

Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht und so ist heute bereits der vorletzte Tag unserer Reise angebrochen. Diesen wollen wir natürlich nochmal in vollen Zügen genießen. Deswegen darf natürlich der obligatorische Prosecco zum Frühstück heute auch nicht fehlen. Wir fahren zunächst nach Ribeira Brava. Der Ort wurde 1440 gegründet und war früher durch seine Zuckerrohrplantagen einer der reichsten Gemeinden auf Madeira. Heute werden Bananen und andere Obstsorten angebaut. Die Kirche São Bento ist, mit ihrer blau weiß gekachelten Turmspitze, ein echter Blickfang. So schlendern wir kurz durch den Ort, bevor wir zu unserer letzten, spektakulären Wanderung starten. Der Levada do Paul da Serra beginnt auf dem Plateau mit dem gleichen Namen, etwa 1.400 Meter über dem Meeresspiegel und ist eine der spektakulärsten Wanderungen auf der ganzen Insel. Jetzt wissen wir auch, warum wir auf Madeira immer eine Jacke dabei haben sollten. Sergio erklärt uns, dass es auf Madeira vier Jahreszeiten an einem Tag geben kann. So erleben wir während der Strecke sowohl Nieselregel, als auch strahlenden Sonnenschein. Die Vegetation ist eine ganz andere, als die, die wir bisher gesehen haben. Wir befinden uns inmitten von Ginstern und Disteln, durch die wir teilweise hindurch krabbeln müssen. Außerdem sehen wir oft Kühe, die uns teilweise den Weg versperren, aber dann doch Erbarmen mit uns haben, die eine mehr und die andere weniger. Auf unserem Weg befinden wir uns quasi die ganze Zeit über den Wolken und genießen traumhafte Ausblicke. Am Ende sind wir uns sehr einig, dass es die schönste Route unserer 8-tägigen Reise war. Nach diesem Höhepunkt geht es weiter nach Porto Moniz. Der Ort scheint von oben in das nördliche Meer gefallen zu sein und ist seit langem für seine natürlichen Schwimmbäder und seine reine, wunderschöne Landschaft bekannt. Hier angekommen, nutzen viele die einmalige Gelegnheit, um in den natürlichen Meeresschwimmbecken ein erfrischendes Bad zu nehmen. Andere Gäste genießen ein schmackhaftes Mittagessen im Restaurant Sea Views mit Wein. Leider ist auch hier die Zeit begrenzt und wir müssen weiterziehen. Am Nachmittag steht das hübsche Örtchen Sao Vicente noch auf unserem Programm. Obwohl Sao Vicente ein Küstenort ist, hat man eher das Gefühl, dass man sich in einem Bergdorf befindet. Im Zentrum des malerischen Städtchens befindet sich die barocke Kirche aus dem 17. Jahrhundert. In ihrem Inneren sind der Hauptaltar und die Deckenbemalung nennenswert, die den heiligen Vinzenz bei der Segnung der Stadt zeigt. Hier lassen wir es uns natürlich auch nicht nehmen, um unseren Abschiedsponcha zu trinken und um noch einmal auf die wunderschöne Reise gemeinsam anzustoßen. Saúde!
Am späten Nachmittag sind wir zurück in unserem Hotel und genießen nochmal ein Abendessen in der Vila Ventura, bevor sich einige Gäste noch an der Hotelbar treffen.


Wir sagen auf Wiedersehen Madeira!

Da wir heute einen späten Rückflug haben, nutzen einige Gäste mit mir noch die Gelegenheit, um mit der berühmten Santa Maria de Colombo zu fahren und Madeira noch einmal von der Seeseite aus kennenzulernen. Das Original war das Flaggschiff von Christoph Columbus, mit dem er Amerika auf seiner Expedition 1492 entdeckte und auch auf Porto Santo anlandete, um von hier aus Madeira zu erkunden. Alle zurück gebliebenen Gäste hoffen natürlich, dass wir püntklich den Rückweg finden. Es ist uns gelungen dank der ruhigen See. Unterwegs haben wir doch zumindest einen Wal gesehen und vor allem die traumhafte Aussicht genossen und die Reise noch einmal Revue passieren lassen. Ein Gläschen Rum und ein Stück Bolo de Mel (Honigucken von Madeira) durften natürlich auch nicht fehlen.

Im Hotel zurück blieb noch etwas Zeit für ein kleines Mittagessen an der Poolbar, bevor uns Sergio und Paolo pünktlich am Hotel abholten. Auf der Rückfahrt bedanken wir uns für die erlebnisreichen Tage, an die wir noch lange zurück denken werden. Vielleicht erinnert ihr euch zu Hause an diese Reise, wenn der erste Agaphantus blüht oder ihr einen Schluck von eurem Madeira-Wein im heimischen Garten probiert.

Ich bedanke mich bei allen Gästen für diese schöne Reise, die nur durch euch ihren Erfolg fand und würde mich sehr freuen, auf einer anderen Reise wiederzusehen. Bleibt bitte schön gesund und immer reisefreudig.

Até à vista! Bis bald!

Eure Vicky


Kommentare zum Reisebericht