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Singlereise Madeira – mit mehr Bewegung und Naturerlebnissen vom 01.–08.05.2025

Reisebericht: 01.05. – 08.05.2025

Auf geht’s nach Madeira, nicht ohne Grund auch bekannt als „Blumeninsel“ oder „Insel des ewigen Frühlings“. Thema unserer Reise sind „Naturerlebnisse und mehr Bewegung“ und wir sind gespannt, was uns

Susanne Hofen

Ein Reisebericht von
Susanne Hofen


1. Tag: Flug nach Funchal auf Madeira – Fahrt zum Hotel

Aus verschiedenen Regionen reisen wir heute nach Madeira.
Unser Flug verläuft ruhig bis kurz vor der Landung. Hier fliegen wir wegen eines Staus auf dem kleinen Flughafen noch ein paar Warteschleifen – entschädigt durch schöne Ausblicke auf die Insel. Kurz vor der Landung kommen wir auch in den „Genuss“ der hin und wieder auf Madeira auftretenden Winde. Unser Pilot bringt die Maschine sicher und formvollendet auf die Landebahn und hat dafür unsere volle Bewunderung, nicht nur für seine technische Leistung sondern auch für seine Nervenstärke, die wir durch einen kräftigen Applaus zum Ausdruck bringen.
Das erste Gastgeschenk erhalten wir „auf die Uhr“, denn die stellen wir erst einmal eine Stunde zurück.
BEMVINDOS NA ILHA DE MADEIRA!
Der Flughafen heißt „Aeroporto Internacional da Madeira Cristiano Ronaldo“. Wer kennt ihn nicht, den weltberühmten Fußballstar Cristiano Ronaldo, der von der Insel Madeira stammt, aber zum „Nationalheiligen“ von ganz Portugal wurde. Wir werden ihm, beziehungsweise den ihm gewidmeten Bildern und Skulpturen in den nächsten Tagen immer mal wieder begegnen.
Mitsamt unserem Gepäck verlassen wir das Flughafengebäude und werden dort bereits für unseren Transfer erwartet.
Unser schönes Hotel erreichen wir nach einer kurzen, etwa fünfminütigen, Fahrt. Nachdem auch die letzten Ankömmlinge die Zimmerschlüssel erhalten haben, geht es kurz aufs Zimmer. Zumindest die Wanderschuhe, die die meisten während der Anreise getragen haben, werden doch erst einmal gegen leichteres Schuhwerk getauscht. Dann treffen wir uns alle zu unserem Begrüßungsmeeting in einem separaten Raum des Hotels.
Der örtliche Repräsentant von Eberhardt TRAVEL stimmt uns auf das Programm und die gemeinsamen Tage ein und wir stoßen darauf mit einem köstlichen Glas – natürlich –Madeirawein an.
Anschließend geht es zum Abendessen im Hotelrestaurant. Hier erwartet uns ein umfangreiches Buffet. Wir lassen es uns schmecken und über den ersten Austausch und Plausch schleicht sich langsam aber sicher die Nacht an.
Einige von uns unternehmen zur ersten Orientierung noch einen kleinen Rundgang durch das Hotel und die stimmungsvoll beleuchtete Außenanlage bis zur Uferpromenade.
Dann verabschieden wir uns für heute, denn die Koffer müssen ja noch ausgepackt werden.
Übernachtung im Hotel Vila Galé Santa Cruz.

2. Tag: Ausflug in den Osten Madeiras: Machico – Zuckerrohrmühle in Ponta da Cruz – Santana – Ribeiro Frio – Pico de Arieiro – Camacha

Bei einem ausgiebigen Frühstück stärken wir uns für den heutigen Ausflug.
Vor dem Hotel steht unser Bus abfahrtbereit und wir lernen Claudio kennen, unseren DriverGuide. In den kommenden Tagen wird er uns sicher und zügig auch über enge und kurvenreiche Pisten fahren und in seiner freundlichen Art die Schönheiten seiner Insel zeigen. Er kennt den „hintersten Winkel“ und bei keiner Frage bleibt die Antwort offen. Wir sind beeindruckt von seinem Wissen.
Auf unserem Weg in den Osten und Nordosten Madeiras kommen wir zunächst unterhalb des Flughafens vorbei. Aus dieser Perspektive können wir die faszinierende Unterkonstruktion der Landebahn erkennen, die sich auf etwa 180 Pfeilern teils über den Atlantik erstreckt.
Weiter geht es nach Machico, die als älteste Ortschaft der Insel bekannt ist. Einer romantischen Legende nach soll hier bereits Anfang des 14. Jahrhunderts ein englisches Liebespaar, das wegen der Standesunterschiede nicht heiraten durfte, Zuflucht gefunden haben. Der Ortsname basiere auf dem Namen des Ritters.
Als offizielle Entdecker der Insel gelten Gonçalves Zarco und Tristão Vaz Teixeira, die im Jahr 1419 hier an Land gingen. Im Ort sehen wir unter anderem das Relief, das an das Jahr der Entdeckung erinnert und auf dem Platz mit den alten Platanen vor der „Mutterkirche“ von Machico „Nossa Senhora da Conçeição“ und dem Rathaus auch das Denkmal von Teixeira. Wer mag, kann sich die „Kirche der Wunder“ anschauen, die auch an das englische Liebespaar erinnert..
Das bevorstehende Blumenfest kündigt sich durch eine üppige Blumendekoration in der Ortsmitte an.
Wer noch Getränke oder sonstige Wegzehrung benötigt, kann sich im kleinen Supermarkt damit eindecken.
Wir setzen unseren Weg fort und halten kurz am Aussichtspunkt Pico do Facho. Von hier aus liegt rechts unter uns Machico und links blicken wir auf den Industriehafen von Caniçal, über den der Frachtverkehr abgewickelt wird, und die vulkanische Halbinsel „Ponta de São Lourenço“, die „Sankt-Lorenz-Spitze“, im Osten Madeiras.
Der nächste Stopp erfolgt auf einer Höhe von 670 Metern, am Portela Pass, mit grandioser Aussicht über den Nordosten von Madeira, den mit 590 Metern Höhe imposant aufragenden Adlerfelsen in Faial – eines der Wahrzeichen von Madeira –, der seinen Namen den ehemals hier nistenden Fischadlern zu verdanken hat, und Porto da Cruz.
Der Ort Porto da Cruz („Hafen vom Kreuz“) ist unser nächstes Ziel. Er liegt unterhalb des Adlerfelsens und ist bekannt für den Anbau von Wein und Zuckerrohr. Hier besuchen wir eine der letzten aktiven Zuckerrohrmühlen von Madeira. Nachdem wir uns die Produktion angeschaut haben, erwartet uns eine Kostprobe von einem Gläschen Rum und Honigkeks.
Im angeschlossenen Geschäft gibt es die Möglichkeit zum Kauf diverser inseltypischer Produkte, unter anderem gibt es Poncha, ein erfrischendes Getränk, das traditionell aus Rum, Zitrone/Orange und Honig besteht. Es gibt aber auch alternative Geschmacksrichtungen.
Manche von uns lauschen derweil dem reizenden Kinderchor, der hier unerwartet eine Aufführung gibt.
Dann fahren wir durch den mit 3168 Metern längsten Tunnel der Insel in nördliche Richtung nach Santana. Typisch für den Ort sind die kleinen traditionell strohgedeckten Häusern, deren spitzgiebelige Dächer fast bis zum Boden reichen und so optimalen Wetterschutz bieten.
Hier legen wir unsere Mittagspause ein und nutzen die Gelegenheit zu einem Bummel durch den Ort.
Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel, nach Ribeiro Frio, geraten wir in einen Stau. Die Ursache hierfür ist ein auf die Straße gekippter Baum, der entfernt werden muss.
Unterwegs sehen wir unter anderem Pfeifenputzerbäume und lernen, dass Mombretien zur Familie der Schwertliniengewächse gehören.
Je höher wir kommen, desto diesiger wird es.
In Ribeiro Frio („kalter Fluss“), auf etwa 800 m Höhe angekommen, zeigt uns Claudio die Forellenzucht, die man auch besuchen könnte. Wir entschließen uns aber alle für den Spaziergang über einen Rundweg durch das schöne Waldgebiet und die frische Luft.
Es gibt einige endemische Lorbeerarten in diesem Gebiet. Ganz besonders beeindruckt sind wir von dem Lorbeerpilz an den Stämmen der Bäume, der ganz unterschiedlich und sehr kunstvoll aussieht und den zu den Urgewächsen gehörenden Baumfarnen mit ihrer zarten und eleganten Erscheinung.
In der hiesigen Bar können wir den Poncha oder einen Cortado, einen Espresso mit Madeirawein und Zitrone probieren. Im angrenzenden Shop gibt es unter anderem Schafswoll-Produkte
Nach kurzer Fahrt erreichen wir den Pico de Arieiro, mit 1818 Metern einer der höchsten Erhebungen auf Madeira und herrlicher Aussicht auf die umgebende Berglandschaft. Ein Observatorium des Verteidigungsministeriums wurde hier eigens zur Überwachung von Weltraummüll errichtet.
Vorbei am ehemaligen Schneehaus „Poço da Neve“ – hier wurde früher Eis eingelagert, als es noch keine Kühlungen gab – und an der Motocross-Bahn gelangen wir bald nach Camacha zu einem kurzen Rundgang.
Beeindruckt und geradezu verzaubert von den zahlreichen neuen Eindrücken kommen wir zurück zum Hotel. Alsbald treffen wir uns auch zu einem Spaziergang in den Ort und zum gemeinsamen Abendessen in einem lokalen Restaurant.
Während wir uns beim Abendessen stärken, tauschen wir uns zu den Erlebnissen des Tages aus. Auf dem Rückweg zum Hotel ist es bereits dunkel und wir bewundern die Beleuchtung der Kirche und die Dekoration mit frischen Blumen vor der Kirche anlässlich des anstehenden Blumenfestes.
Auch in der Lobby des Hotels ist die Blumendeko für das Fest bereits fertiggestellt und bietet einen attraktiven und fleißig genutzten Rahmen für Fotos.
Übernachtung im Hotel Vila Galé Santa Cruz.

3. Tag: Cabo Girao – Camara de Lobos – Funchal und Madeira Wein – Pico dos Barcelos mit inseltypischem Espetada Abendessen

Bei einem ausgiebigen Frühstück schaffen wir die Grundlage für unsere heutige Entdeckungstour. Auf dem Buffet finden wir sogar „Pasteis de Natas“, die kleine knusprige Blätterteigspezialität gefüllt mit einer köstlichen Creme.
In westliche Richtung fahren wir entlang der Südküste zunächst zum Cabo Girão vorbei an Funchal, auf das wir von oben einen ersten Blick werfen und durch Câmara de Lobos.
Mit seinen 580 Metern ist das Cabo Girão das höchste europäische Kap. Von der Glasplattform, die über dem Felsen schwebt – dem sogenannten Skywalk – bietet sich ein atemberaubender Blick über das Meer bis zum Horizont und die felsige Küstenlandschaft. Obwohl wir recht zeitig dort ankommen, sind wir nicht die Ersten. Es sind bereits Busse und Reisegäste vor Ort, mit denen wir den Skywalk teilen müssen.
Anschließend steht ein schöner Rundgang durch Câmara de Lobos auf unserem Programm.
Der Name des Ortes ist auf die hier ehemals zahlreichen Mönchsrobben zurückzuführen.
Der malerisch in einer Bucht gelegene Fischerort soll die erste Ansiedlung auf Madeira und der erste Wohnort des Entdeckers João Gonçalves Zarco gewesen sein.
Einer der prominenten Gäste auf der Insel Madeira Mitte des 20. Jahrhunderts war Winston Churchill, der legendäre ehemaliger Premierminister von Großbritannien. In Câmara de Lobos ging er seiner Lieblingsbeschäftigung, der Malerei, nach. So erinnert noch heute eine Tafel an den Ort oberhalb des kleinen Hafens und mit Blick über die Bucht, an dem er an seiner Staffelei arbeitete. Eine Statue von Churchill an seiner Staffelei und mit der unverkennbaren Zigarre im Mundwinkel sitzend, befindet sich vor dem Hotel, das nach ihm benannt wurde.
– Auch ein Teil seiner Buchreihe „Der Zweite Weltkrieg“, für die ihm im Jahre 1953 der Nobelpreis für Literatur verliehen wurde, entstand auf der Insel Madeira, allerdings im Traditionshotel Reid’s Palace. –
Bevor wir wieder in den Bus steigen, bewundern wir noch eine prachtvolle Schwanenhalsagave, dann geht es weiter nach Funchal, wo wir unseren Spaziergang am Hafen beginnen.
Hier sehen wir zunächst ein Wohngebäude und ein Hotel, beide im Besitz von Cristiano Ronaldo. In unmittelbarer Nähe befindet sich das CR7 Museum, eine Ausstellung zum Leben und der immer noch andauernden ruhmreichen Karriere von Ronaldo. Die Bezeichnung CR7 setzt sich natürlich aus seinen Initialen und seiner Trikotnummer, der Nummer 7, zusammen.
Vor dem Museum steht die Fußballikone in Übergröße als Bronzestatue und ist natürlich ein sehr begehrtes Fotomotiv.
Zwischenzeitlich gibt es eine Kostprobe von Früchten aus Claudios Garten – sehr lecker!
Wir setzen unsere Tour fort, vorbei an den für die Blumenparade bereits aufgestellten Tribünen an der Uferpromenade, passieren den São Lourenço Palast aus dem 16./17. Jahrhundert ab – heute unter anderem offizielle Residenz des Ministerpräsidenten von Madeira – und erreichen bald die Avenida Arriaga und unser nächstes Ziel, Blandy’s Wine Lodge.
Die Familie Blandy soll bereits seit sieben Generationen die besten Madeiraweine hier auf der Insel produzieren.
Es erwarten uns ein kleiner Rundgang mit Informationen und eine Degustation von zwei unterschiedlichen Madeiraweinen. Natürlich besteht die Möglichkeit, aus dem angrenzenden Shop ein Schlückchen für die Daheimgebliebenen zuhause mitzubringen.
Zurück auf der Avenida Arriaga, einer breiten Allee mit herrlich violett blühenden Jacaranda- und Tulpenbäumen mit roten Blüten, freuen wir uns über die prächige Blumendekoration anlässlich des morgigen Blumenfestes. Ferner sind entlang der Hauptader von Funchal zahlreiche Stände mit kulinarischen Angeboten und für Madeira typischen Andenken aufgebaut.
Hier finden wir alle etwas Passendes für einen Mittagsimbiss unterwegs.
Vorbei am Denkmal von Joao Goncalves Zarco, dem Entdecker Madeiras, und dem Golden Gate Café gelangen wir zur Kathedrale Sé, der ersten Kirche Funchals und heute wichtigsten religiösen Stätte Madeiras, die seit 1910 auch offizielles Nationaldenkmal ist. Während der Regierungszeit von König D. João II. im 15. Jahrhundert wurde mit dem Bau begonnen.
Auf dem Weg zu unserem Treffpunkt an der Seilbahnstation von Funchal, können wir noch die Rua de Santa Maria erkunden, eine der ältesten Straßen von Funchal, die früher für den Transport der Waren vom Hafen in die Stadt diente. Nach einer starken Überschwemmung verfiel sie immer mehr. Durch eine Initiative von Künstlern, die begannen, die Haustüren der alten und leerstehenden Häuser mit Malereien und Motiven unterschiedlichster Art zu schmücken, entschloss man sich zu einer Sanierung der Straße. Heute gibt es nicht nur die unterschiedlichen „Kunstwerke“ auf den Türen oder auch Hauswänden zu bewundern, sondern auch Läden und zahlreiche Lokale, die für kulinarische Vielfalt sorgen.
Am Nachmittag geht es zurück nach Santa Cruz zu unserem Hotel. Dort haben wir etwas freie Zeit.
Am frühen Abend treffen wir uns wieder zur Fahrt mit Claudio zum Pico dos Barcelos. Von hier aus haben wir einen wunderbaren Rundblick über die Region. Unter anderem sehen wir Santo António, den Vorort von Funchal, in dem Ronaldo aufgewachsen ist. In der Ferne können wir den Fußballplatz erahnen, auf dem er bereits als Kind trainierte.
Gleich in der Nähe werden wir zu unserem heutigen Abendessen erwartet. In einem schönen Ambiente probieren wir heute die traditionelle Madeirensische Espetada, einen köstlich gewürzten und über offenem Feuer gegrillten Fleischspieß aus Rindfleisch. Dazu gibt es verschiedene Beilagen, eine Vor- und Nachspeise sowie Getränke nach Wunsch.
Nach dem Abendessen und Verlassen des Restaurants treffen wir noch auf eine Folkloregruppe in den typischen Trachten beim Fotoshooting.
Fahrt zurück zum Hotel und Übernachtung im Hotel Vila Galé Santa Cruz.

4. Tag: Wanderung entlang der Levada von Marocos – Blumenfest in Funchal

Üppiges Frühstücksbuffet im Hotel.
Auf unserem heutigen Programm steht „etwas mehr Bewegung“, es erwartet uns eine Levada Wanderung, und zwar entlang der Levada do Marocos.
Auf der Fahrt beantwortet Claudio uns zunächst, wie viele Kurven es auf Madeira gibt: zwei rechts und eine links herum. Zum Thema Religion weiß Claudio zu berichten, es gäbe 90 Prozent Katholiken und 10 Prozent Alkoholiker.
Wir erfahren aber auch, dass die Levadas die wasserführenden Kanäle Bestandteile eines sehr beeindruckenden, technisch komplexen und ausgeklügelten Bewässerungssystems auf Madeira sind und dass die ersten Levadas bereits im 15. Jahrhundert unter teils sehr gefährlichen Bedingungen angelegt wurden. Sie ziehen sich über die Insel und versorgen die Landwirtschaft und Gärten mit Wasser. Darüber hinaus dienen sie aber auch zur Stromerzeugung.
Eine Gebirgskette, die sich von Westen nach Osten über die Insel zieht, bildet eine Wetterscheide, die die aus Norden kommenden Winde abhält und auf der schrofferen Nordseite abregnen lässt. Ferner gibt es im Norden Madeiras eine Vielzahl an Quellen.
Die größeren Anbaugebiete konzentrieren sich auf den Süden von Madeira, der über sanfter abfallende Hänge mit Terrassen für die Landwirtschaft verfügt, aber über längere Zeiträume hinweg, teilweise über Monate, trocken bleiben kann.
Das im Norden der Insel zu Genüge vorhandene Wasser wird nun über die Levadas auf die Südseite geleitet. Die Verteilung des Wassers unterliegt staatlicher Kontrolle. Es gibt Haupt- und Nebenkanäle, für die Wartung und Instandhaltung, aber auch die Verteilung des Wassers sorgt ein Fachmann, der „Levadeiro“.
Etwa fünf sehr angenehme Kilometer wandern wir durch wunderbare Vegetation und werden mit immer wieder unterschiedlichen, herrlichen Ausblicken belohnt. Auf unser rechten Seite plätschert das Wasser in der Levada. Claudio klärt uns über die Blumen und Pflanzen auf und überrascht uns neben den deutschen Namen auch meist mit den lateinischen.
Die Sohle eines Wanderschuhes erfordert eine kurze Unterbrechung. Sie hat sich unterwegs gelöst, aber in Teamarbeit – mit Gummi- und Klebeband – nehmen wir eine provisorische Reparatur. Leider ist sie nicht von langer Dauer.
Gegen Mittag gelangen wir alle an unser Ziel, eine kleine Bar, in der wir uns etwas stärken können. Anschließend begeben wir uns ein Stück die Straße hinunter bis zu unserem Bus. Claudio erwartet uns bereits für die Rückfahrt zum Hotel.
Hier bleibt noch etwas Zeit zum Umziehen und Vorbereitung auf einen der Höhepunkte unserer Reise, das heutige „Blumenfest“ in Funchal, mit dem traditionell der Frühling begrüßt wird.
Früher fand es jedes Jahr am zweiten Sonntag nach Ostern statt, seit 2024 immer am ersten Sonntag im Monat Mai. Von unseren Tribünenplätzen haben wir den besten Überblick über die prächtige Parade. Üppig mit Blumen und Pflanzen dekorierte Wagen wechseln sich ab mit teils ausgelassenen Tanzgruppen, die in farbenfroh-blumige Kostüme gekleidet sind.
Ganz entzückend sind die teils kleinen Kinder, die im Korso mitfahren oder -gehen und mit mehr oder weniger starkem Engagement ihrer „Aufgabe“ nachkommen.
Die jeweils passende Musik wird über Lautsprecher eingespielt. Es werden zahlreiche Fotos und Videos gemacht, eigentlich viel zu viele, aber lieber zwei zu viel als eins zu wenig… Es ist einfach zu schön.
Den inoffiziellen Abschluss des Corsos bildet ein Mann mit seinem bemerkenswert ausgefallen geschmückten Hund, über den wir uns alle köstlich amüsieren.
Nachdem wir zurück in Santa Cruz sind, lassen wir die vielfältigen Eindrücke des Tages bei einem gemeinsamen Abendessen in einem der lokalen Restaurant in der Nähe unseres Hotels Revue passieren.
Der Kellner sagt, er spricht kein Deutsch außer „danke, bitte, guten Tag…“. Daraufhin testet ihn eine Dame aus der Gruppe mit den Worten „ich liebe dich“ und er antwortet mit „vielen Dank“. Beide ernten dafür fröhliches Lachen.
Übernachtung im Hotel Vila Galé Santa Cruz.

5. Tag: Ausflug zu den Gärten Madeiras – Markthalle „Mercado dos Lavradores“ – Spezialitäten–Abendessen

Nach einem reichhaltigen Frühstück, starten wir heute zu unserem Ausflug.
Unser erstes Ziel ist der Garten der Quinta do Palheiro, auch bekannt als „Blandy Garten“, etwa 500 Meter oberhalb von Funchal und mit herrlicher Panoramasicht auf die Hauptstadt Madeiras gelegen.
Die Quinta auf einem Areal von knapp 150.000 Quadratmetern Fläche entstand im beginnenden 19. Jahrhundert. Den Grundstein für das Privathaus, die botanische Vielfalt und die herrliche Anlage des Parks mit Teichen, einer Kapelle und einem Teehaus legte der ursprüngliche Eigentümer Graf von Carvalhal. Erst später wurde das Grundstück an die reiche Familie Blandy verkauft.
Unter anderem sehen wir Zypressen, amerikanische Eichen, Zedern, Araukarien- und Drachenbäume. Die Blumenpracht ist überwältigend – vom Gänseblümchen über die auf Madeira endemische Rose, verschiedene Arten von Protea und die Strelitzie, die Nationalblume Madeiras.
Anschließend besuchen wir den Orchideengarten in der Quinta da Boa Vista und bewundern hier die unterschiedlichen Orchideengewächse.
Um gleich in der Nähe des Eingangs bequem aus dem Bus steigen zu können und im Anschluss an die Führung wieder bergauf fahren zu können, erhalten wir einen weiteren Beweis für Claudios Fahrkunst und weiser Voraussicht. Er fährt das letzte Stück der sehr engen und äußerst steilen Straße rückwärts. Wir sind beeindruckt…
Dann geht’s zur Markthalle „Mercado dos Lavradores“. An den Ständen sind die auf Madeira vorkommenden, uns teils unbekannten exotischen Früchte und Leckereien verlockend präsentiert, an Blumenständen werden unter anderem Strelitzien und Proteen angeboten. Es gibt aber auch Stände und Läden mit typisch Madeirenser Souvenirs und einen Imbiss.
Um zu dem uns bereits bekannten Treffpunkt an der Seilbahnstation zu kommen, können wir nochmals durch die stimmungsvolle Rua da Santa Maria spazieren.
Nachdem wir am frühen Nachmittag bei wunderschönem Wetter zum Hotel zurückkehren, treffen sich einige zu einem kleinen Mittagsimbiss und anschließendem Spaziergang auf der Uferpromenade entlang des Atlantiks in östliche Richtung, also in Richtung Flughafen bis zum kleinen Leuchtturm.
Wir genießen den Weg, den Ausblick auf die interessante Unterkonstruktion mit Bögen unterhalb des Flughafenbereiches. Dabei kommen wir auch am Denkmal für die Opfer des Flugunfalls vom 19.11.1977 vorbei, sowie an Sonnenbadenden und Anglern.
Am späten Nachmittag kommen wir zurück zum Hotel, um schon bald wieder in Richtung Funchal aufzubrechen.
Heute Abend erwartet uns unser Abendessen im Außenbereich des Restaurants gleich neben dem Fort São Tiago.
Wir sind gespannt auf den Schwarzen Degenfisch, bekannt als Delikatesse und Madeirensische Spezialität.
Der Fisch lebt im Atlantischen Ozean rund um Madeira in einer Tiefe von etwa 1000 Metern.
In stimmungsvoller Atmosphäre lassen wir uns unser Drei-Gang-Menü inklusive Wein und Wasser munden.
Nachdem wir alle exzellent gespeist haben, geht es in heiterer Stimmung zurück zum Hotel.
Übernachtung im Hotel Vila Galé Santa Cruz.

6. Tag: Ribeira Brava – Wanderung Fanal – Porto Moniz – Botanischer Garten

Frühstück im Hotel.
Heute geht es zunächst in westliche Richtung zum an der Südküste gelegenen Ribeira Brava, dann auf die Hochebene von Paul da Serra und weiter auf die Nordseite von Madeira.
Ribeira Brava ist ein hübsches Städtchen in einem Tal im Süden Madeiras, umgeben von Hügeln mit Obst- und Bananenplantagen.
Ins Deutsche übersetzt heißt Ribeira Brava „wilder Fluss“, zu dem der Wasserlauf bei starken Regenfällen anschwellen kann. Heute wird er durch einen Kanal gelenkt, um Überschwemmungen zu vermeiden.
Bei schönem Wetter spazieren wir über die Uferpromenade entlang des Strandes und „erklimmen“ zunächst den kleinen Festungsturm, dann bummeln wir durch die netten Einkaufsstraßen bis zur Kirche des Heiligen Benedikt, der wir auch einen kurzen Besuch abstatten.
Weiter geht es mit unserem Bus Fahrt durch Ponta da Sol in höhere Gefilde bis auf etwa 1400 bis 1500 Meter und mitten in die sich dort aufgehängten Wolken. Auf der längsten Straße der Insel erreichen wir die Hochebene Paul da Serra. Hier erwartet uns eine schöne Wanderung, die zunächst durch den Laurisilva, den Lorbeerwald, führt, der hier seit etwa 20 Millionen Jahren beheimatet sein soll und seit 1999 zum Weltnaturerbe der UNESCO gehört.
Dann geht es durch eine Art Heidelandschaft. Hin und wieder tauchen die hier lebenden wilden Kühe aus dem Nebel auf.
Die Temperaturen sind niedriger als an der Küste. Wir sind froh, auch wärmere Kleidung und Regenschutz dabei zu haben, denn zwischendurch tröpfelt es auch. Dennoch genießen wir die Wanderung durch die herrliche Natur und die klare Luft, in dieser mystischen Atmosphäre, die durch den wabernden Nebel untermalt wird.
Claudio führt uns ein Großteil der Strecke, erklärt uns dann den weiteren Verlauf, geht schnellen Schrittes zurück zum Bus und erwartet uns später am verabredeten Treffpunkt.
Kurz bevor wir über die kurvenreiche Strecke bergab gegen Mittag den Ort Porto Moniz erreichen, können wir bei einem kurzen Halt von einem höher gelegenen Aussichtspunkt die Nordküste bewundern.
In Porto Moniz haben wir Freizeit, die wir für einen Bummel entlang der Uferpromenade mit Blick auf das Meer und die Hauptattraktion, die Schwimmbecken vulkanischen Ursprungs sowie eine kleine Stärkung nutzen. Heute verzichten wir auf ein Bad in den Lavaschwimmbecken und bestaunen die „Pools“ nur von oben. Es gibt eine gebührenpflichtige bewirtschaftete Anlage, bei der die Lavafelsen für die Poolbereiche angepasst wurden und die kostenlose, sehr malerische Variante mit naturbelassenen Lavabecken.
Wir setzen unseren Weg entlang der Nordküste fort. Unterwegs legen wir einen Fotostopp am Wasserfall ein und können einen Teil der alten Straße entdecken. Sie führte in abenteuerlichen Kehren, aber malerisch um die steil abfallenden Klippen herum. Heutzutage gibt es etliche Tunnel, die die Fahrtstrecke erleichtern.
Bei São Vicente unternehmen wir einen kurzen Spaziergang beim Caminho Real 25, dann setzen wir unsere Fahrt in den Süden der Insel fort.
Auf unserem Programm steht heute noch der Besuch des Botanischen Gartens von Funchal, den wir am späten Nachmittag erreichen.
Auf unserem Rundgang erfahren wir wieder viel Interessantes von Claudio und sind begeistert von der Vielfalt der Pflanzenwelt Madeiras, aber auch von der schönen Aussicht auf Funchal.
Dann freuen wir uns auch schon auf unser Abendessen, das uns heute im Hotel erwartet. Passend zum kubanischen Themenabend werden wir mit einem Glas Mojito empfangen.
Übernachtung im Hotel Vila Galé Santa Cruz.

7. Tag: Wanderung entlang der Levada da Serra do Faial – Monte – Nonnental –Quinta Splendida

Nach einer geruhsamen Nacht genießen wir wieder unser Frühstück mit dem vielfältigen Angebot vom Buffet.
Unserem Ausflug sehen wir mit gemischten Gefühlen entgegen, denn es gießt in Strömen.
Dann hört es aber pünktlich zu unserer Abfahrt vom Hotel auf zu regnen und wir starten bei abgekühlter Temperatur und Nebel.
Unsere heute Wanderung führt uns entlang der Levada da Serra do Faial. Die normalerweise sehr angenehme Wanderung wird durch die zahlreichen Pfützen etwas erschwert, ist aber dennoch wunderschön.
Claudio geht auch heute wieder einen Großteil der Strecke mit uns, erklärt uns dann den kurzen weiteren Verlauf, geht zurück zum Bus und holt uns am verabredeten Treffpunkt ab.
Unser nächstes Ziel ist der Wallfahrtsort Monte. Hier besuchen wir die Kirche Nossa Senhora do Monte mit dem Sarkophag des letzten Kaisers von Österreich, Karl I.
Es hat zwar aufgehört zu regnen, die Straße ist aber noch etwas feucht. Daher muss die erhoffte Korbschlittenfahrt leider entfallen.
Alternativ bietet sich die Fahrt nach Funchal mit der Seilbahn an, für die sich einige entschließen. Wir alle treffen uns in Funchal an der unteren Seilbahnstation wieder.
Von hier aus fahren wir – erneut über eine serpentinenreiche Strecke mit herrlichen Aussichten über die Landschaft bis hin zum Atlantik – nach Eira do Serrado. Von hier oben schauen wir bis auf den Boden eines erloschenen Vulkans hinab. Ganz unten liegt das Dorf Curral das Freiras (Nonnental), in dem aufgrund dieser ungewöhnlichen Lage die Nonnen des Santa Clara Klosters im 16. Jahrhundert Schutz vor Piratenangriffen gefunden haben. Alle sind begeistert und überwältigt.
In einem Café besteht die Gelegenheit zu einer kleinen Stärkung. Natürlich kann man sich im angeschlossenen Shop auch mit Souvenirs eindecken oder einfach an den Auslagen erfreuen.
Weiter geht es dann zur Quinta Splendida. Dort führt uns Claudio durch die gepflegte und üppig mit wunderbaren Pflanzen, aber auch mit Kräutern und Salaten bepflanzte Garten- und Parkanlage. Nachdem wir von der Terrasse die prächtige Aussicht genossen haben, geht es an der Poolbar zur Kostprobe von reichhaltigen Kuchenstücken, dazu einem Kännchen Pfefferminz- oder Zitronengras-Tee.
Hier bietet sich dann auch der würdige Rahmen zur Verabschiedung von Claudio mit einem großen Dankeschön.
Am späteren Nachmittag kehren wir zurück zu unserem Hotel.
Wir alle möchten diesen letzten Abend gemeinsam verbringen und treffen uns bald wieder zum Spaziergang in den Ort und zu einem Restaurant, sehr beliebt bei Einheimischen, das uns leider an den Vorabenden wegen der Warteschlange verwehrt blieb: bei den Einheimischen ist es sehr beliebt und Reservierungen werden nicht vorgenommen. Heute aber haben wir großes Glück und können hier bei einem schmackhaften Abendessen unsere Reise ausklingen lassen.
Auf dem Rückweg zum Hotel ist es bereits dunkel und wir spazieren ein letztes Mal durch den stimmungsvoll beleuchteten Ort und seiner Kirche vorbei.
Übernachtung im Hotel Vila Galé Santa Cruz.

8. Tag: Adeus Madeira – Rückflug von Funchal

Ein letztes Mal freuen wir uns beim Frühstück über den Blick durch die großen Fenster des Restaurants über den Außenpool, die Palmen, das Meer und in den heute wieder blauen Himmel.
Dann heißt es Abschied zu nehmen von unserer ersten Reisegefährtin mit Abflug am Vormittag.
Für die meisten von uns erfolgt der Rückflug erst gegen Abend und der Flughafentransfer am Nachmittag – eine gute Gelegenheit, noch einmal Funchal zu besuchen und durch die Stadt zu schlendern, letzte Souvenirs zu besorgen oder einfach das schöne Ambiente zu genießen. Auch das Wetter begleitet uns heute mit blauem Himmel und Sonnenschein.
Für die Fahrt in die Stadt nutzen wir den Hotelbus, nachdem wir vorher ausgecheckt und unser Gepäck im Gepäckraum des Hotels deponiert haben. Unser Bus für den Flughafentransfer holt uns am Nachmittag in Funchal ab und bringt uns von dort – mit einem kurzen Stopp am Hotel zum Aufladen des Gepäcks – direkt zum Flughafen.
Dann heißt es so langsam Abschied voneinander zu nehmen. In den vergangenen gemeinsam verbrachten Tagen sind wir zu einer wunderbaren Gemeinschaft zusammengewachsen, wir werden uns vermissen und es wäre schön, wenn wir uns einmal wiedersehen…
Hoffentlich klingen die schönen Reiseerinnerungen noch lange nach.
Muito obrigada – herzlichen Dank und vielleicht bis bald


Hoffentlich klingen die schönen Reiseerinnerungen noch lange nach.
Muito obrigada – herzlichen Dank und vielleicht bis bald


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