Singlreise Madeira – mit mehr Bewegung und Naturerlebnissen
Reisebericht: 04.09. – 11.09.2025
Madeira – die „Insel des ewigen Frühlings“ – begrüßt ihre Gäste mit einer einzigartigen Mischung aus subtropischer Vegetation, mildem Klima und einer Landschaft, die von schroffen Bergen, tiefen Täler
Ein Reisebericht von
Franciska Bauer
Tag 1, 4.9.2025
Der Tag begann mit dem Flug nach Funchal, dem Tor zur Insel Madeira, die liebevoll auch als „Insel der Blumen“ oder auch Heimat der „Blumenkinder“ bezeichnet wird. Nach und nach traf unsere Gruppe, angereist aus unterschiedlichen Richtungen, am Flughafen Funchal ein. Schon beim Anflug auf die Insel spürten wir die besondere Atmosphäre Madeiras: die steilen Küsten und die grünen Berghänge empfingen uns wie ein Versprechen auf Abenteuer und Erholung. Nach der Landung in Funchal bezogen wir unser Quartier – voller Vorfreude auf die kommenden Tage.
Ein erster Spaziergang führte uns in ein nahegelegenes Restaurant, wo wir von unserem Reiseleiter und unserer Reisebegleitung herzlich willkommen geheißen worden. Bei einem gemeinsamen Abendessen hatten wir die Gelegenheit, einander kennenzulernen und erste Eindrücke auszutauschen.
Die meisten zog es danach, erfüllt von den Erlebnissen der Anreise, aber auch von der Müdigkeit des Reisetages, bald in ihre Zimmer, um Kraft für die kommenden Abenteuer auf der Blumeninsel zu sammeln.
Tag 2, 5.9.2025
Der Tag begann mit einer Stadtrundfahrt durch Funchal. Besonders eindrucksvoll war der Besuch der Markthalle, wo das bunte Treiben, frische Früchte und exotische Gewürze die Sinne belebten. Zwischen exotischen Obstsorten und farbenprächtigen Blütenständen lockten auch die Auslagen der Fischhändler. Dort präsentierte sich die Vielfalt des Atlantiks – allen voran der Schwarze Degenfisch (Espada), frisch aus der Tiefe gefangen. Mit seinem ungewöhnlich langen, schlanken Körper und den scharfen Zähnen wirke er fast bizarr, und doch gilt er als eine der größten Delikatessen Madeiras. Die kunstvoll aufgereihten Fische zeigten eindrucksvoll die enge Verbindung der Inselbewohner zum Meer.
Ein Highlight war der anschließende Spaziergang durch den botanischen Garten. Dort entdeckten wir eine erstaunliche Vielfalt exotischer Pflanzenarten: den Leberwurstbaum, eine Agavenblüte, die an einen Schwanenhals erinnert, den Bananenbaum, wo uns Teresa unsere Reiseleiterin erklärte, dass dieser nur einmal in seinem Leben Früchte trägt, den Yzaga – Baum (Meerrittichbaum) mit seinen besonderen Früchten sowie die Chirimoya. Auch eine Silber- oder Zemtentpalme zog die Blicke auf sich. Die kunstvoll angelegten Terrassen und die Farbenpracht der Pflanzen machten den Rundgang zu einem Erlebnis.
Im Anschluss besuchten wir die Kathedrale von Funchal, die 1991 auch Papst Johannes Paul II. auf seiner Madeira-Reise betrat.
Danach folgte ein weiterer Höhepunkt: die Weinverkostung bei Blandy´s, dem traditionsreichsten Produzenten der berühmten Madeira-Weins. In den historischen Weinkellern der „Lodge“ erfuhren wir viel Wissenswertes über die aufwendige Herstellung und Lagerung, die oft Jahrzehnte dauert. Wir lernten die Bedeutung des Reifeprozesses kennen und hatten Gelegenheit, diesen edlen Tropen selbst zu verkosten – ein unvergesslicher Genussmoment.
Nach einer Einkehr im Restaurant zur Stärkung führte uns der Weg in das malerische Fischerdorf Câmara de Lobos. Die idyllische Bucht mit den bunten Fischerbooten war nicht nur ein Ort der Ruhe, sonder auch eine Quelle der Inspiration für Winston Churchill, der hier seine berühmten Gemälde schuf.
Zum Abschluss erwartete uns das Cabo Girão, eine der höchsten Stilküsten Europas. Die Aussicht von der spektakulären Glasplattform war atemberaubend – unter uns lagen die schwindelerregenden Felsen und die kunstvoll angelegten Terrassenfelder. Beim Fotoshooting boten sich eindrucksvolle Panoramen und herrliche Ausblicke, die diesen Tag würdig abrundeten.
Tag 3, 6.9.2025
Nach dem reichhaltigen Frühstück bot sich die Möglichkeit, den Tag ganz nach den eigenen Wünschen zu gestalten. Manche entschieden sich für ein paar ruhige Stunden im Hotel, um zu entspannen und die Seele baumeln zu lassen. Andere machten sich auf den Weg, um Funchal auf eigene Faust zu erkunden, durch die Gassen zu schlendern oder ein Café zu besuchen.
Für die Aktivsten stand ein besonderes Erlebnis auf dem Programm: die fakultative Levada-Wanderung. Gemeinsam mit anderen Teilnehmern begaben sie sich auf eine geführte Tour, durch unsere Teresa, entlang der berühmten Wasserkanäle, die seit Jahrhunderten die Felder Madeiras bewässern. Die schmalen Wege führten üppige Vegetation, vorbei an Moosen, Farnen und immergrünem Lorbeerwald. Plätscherndes Wasser begleitete den Weg, während sich immer wieder herrliche Ausblicke in die Täler und auf die Berghänge eröffneten.
Am Abend traf sich ein Teil der Gruppe zu einer kulinarischen Reise durch die madeirensische Küche. In einem lebendigen Restaurant in Funchal wurde die traditionelle Espetada serviert – saftige Fleischspieße, die über offenem Feuer gegrillt und anschließend auf Lorbeerzweigen angerichtet werden. Dazu gab es Beilagen, frischen Wein und das bunte Treiben der Hauptstadt als stimmungsvolle Kulisse. Ein Abend voller Geschmackserlebnisse und Geselligkeit, der den Tag harmonisch abrundete.
Tag 4, 7.9.2025
Am Morgen führte uns die Fahrt in Richtung Camacha hinauf zum Pico do Arieiro auf 1.400 m Höhe. Schon auf dem Weg dorthin beeidruckten uns imposante Bergwelten und traumhafte Ausblicke. Die Gipfel waren zum Teil wolkenverhangen, was der Landschaft eine besondere, fast mystische Stimmung verlieh. Währenddessen erzählte uns Teresa viel über das Klima sowie über die Geschichte Madeiras.
Anschließend ging es weiter nach Ribeiro Frio (1.818 m), wo wir einen Fotostopp einlegten. Dort sahen wir den Löwenzahnbaum, die Muschia-Pflanze und eine Forellenzucht – die Umgebung war beeindruckend grün und üppig.
Durch den längsten Tunnel Madeiras erreichten wir den beschaulichen Ort Santana, bekannt auch für seine hübschen, traditionellen Häuschen. Gegen Mittag starteten wir unsere Wanderung: das Ziel war der Pico Ruivo auf 1.862 m. Die Tour war zwar auch für Ungeübte machbar, dennoch nicht zu unterschätzen. Fünf Gipfelstürmer aus unserer Gruppe wagten den Aufstieg bis zum Gipfel. Leider war die Aussicht heute nicht so gut, da es wolkenverhangen, aber dennoch warm war. Nach einer wohlverdienten Stärkung setzten wir unsere Reise fort.
Im Bus herrschte nach der Wanderung eine ruhige, entspannte Stimmung. Etwas müde von der Wanderung. Teresa nutzte die Gelegenheit, uns Spannendes über den Bau und die Verlängerung des Flughafens zu berichten – eine wahrlich beeindruckende Ingenieursleistung.
Am Nachmittag zeigte sich das Wetter wechselhaft. Ein kleiner Fotostopp bot uns einen schönen Blick auf die Machico. Den Abend ließ die Gruppe individuell ausklingen – manche in geselliger Runde, andere in Ruhe für sich. Schließlich fielen auch die Letzten müde, aber erfüllt von den Eindrücken des Tages, ins Bett.
Tag 5, 8.9.2025
Unser Ausflug führte uns nach „Klein Australien“, wie St. Martin auf Madeira liebevoll genannt wird. Zuvor machten wir Halt am Aussichtspunkt Eira do Serrado auf 1.068 m Höhe, von wo sich ein imposanter Blick ins Nonnental bot. Während der Fahrt erfuhren wir Interessantes aus der Geschichte von Monte. Einige nutzten dort die Gelegenheit zur rasanten Fahrt mit dem berühmten Korbschlitten, während andere die sehenswerte Kirche von Monte bestaunten.
Anschließend ging es über kurvenreiche Straßen weiter zur Wanderung nach Curral dos Romeiros, vorbei an duftenden Eukalyptusbäumen, Akazien und Mimosen.
Am Nachmittag erwartete uns bei herrlichem Wetter eine erholsame Pause in der Quinta Splendida. Wir genossen ausgemachten Kuchen und frischen Früchtetee – eine wohltuende Auszeit für Körper und Seele. In dem liebevoll angelegen botanischen Kräutergarten entdeckten wir den falschen Pfefferbaum, die Gartenheide, einen Passionsfruchtbaum sowie Kräuter, wie Dill, Petersilie, Rosmarin und Lavendel.
Zum Abschluss des Tages fuhren wir nach Funchal in die Altstadt. Dort ließen wir uns ein typisch madeirisches Spezialitätenmenü schmecken. Gemüsesuppe, schwarzer Degenfisch mit Banane und einer Maracujasoße, Süßkartoffelpüree und ein Törtchen mit Maracujasoße. Es war ein rundum gelungener, gemütlicher Abend.
Tag 6, 9.9.2025
Am Morgen ging es zunächst nach Ribeira Brava, wo wir bei einem kurzen Spaziergang die kleine Markthalle sowie die Kirche Sao Bento besichtigten. Danach folgte unsere heutige Wanderung bei Fanal, mitten durch den sagenumwobenen Lorbeerwald, der zum UNESCO-Welterbe gehört.
Unsere Reiseleiterin Teresa erzählte uns viel Wissenswertes über den Bananenanbau auf Madeira – von der Pflege der Pflanzen bis hin zum Export. Der Weg führte uns vorbei an terrassenförmig angelegten Häusern, durch Eukalyptuswälder hinauf zum Plateau. Bei rund 12 °C erwartete uns dort eine mystische Landschaft: knorrige, moosbewachsene Bäume im Nebel, grüne Lichtungen und grasende Kühe – ein Naturgebiet das zurecht als Märchenwald bezeichnet wird.
Von hier aus fuhren wir weiter nach Porto Moniz im Nordwesten. Die natürlichen Meeresschwimmbecken im schwarzen Lavagestein luden zu einem erfrischenden Bad im glasklaren Atlantikwasser ein, während draußen die Wellen an die Felsen brandeten. Anschließend führte der Weg entlang der steilen Klippen mit spektakulären Fotomotiven bis zum Wasserfall „Brautschleier“.
In Sao Vicente an der Nordküste legten wir eine gemütliche Pause ein. Bei einem Café konnten wir in geselliger Runde unsere Eindrücke des Tages teilen.
Den Abschluss bildete ein Abstecher in das kleine Fischerdorf Câmara de Lobes. Dort erwartete uns ein liebevoll gestaltetes Picknick direkt am Meer. Mit dem Sonnenuntergang über dem Atlantik erlebten wir einen dieser unvergesslichen Momente, die diese Reise so besonders machen.
Tag 7, 10.9.2025
Heute war alles möglich: Funchal auf eigene Faust zu entdecken, eine Bootstour hinaus aufs Meer zu unternehmen – Delfinen und vielleicht sogar Walen als Begleiter – oder die berühmten Gärten der Insel zu besuchen.
Besonders eindrucksvoll war wohl das Anwesen der Familie Blandy, ein Garten voller exotischer Pflanzen und Bäume, in dem man stundenlang hätte verweilen können.
Am Abend kamen wir alle ein letztes Mal zusammen. Bei gutem Essen, einem Glas Wein oder Bier und vielen Geschichten ließen wir die Woche Revue passieren. Wir lachten, erinnerten uns an kleine und große Momente und spürten, wie aus Fremden Freunde geworden waren. Ein würdiger Abschluss einer Reise voller Natur, Genuss und gemeinsamer Erlebnisse.
Tag 8, 11.9.2025
Am Morgen hieß es Abschied nehmen von Madeira. Noch einmal blickten wir auf das tiefblaue Meer, die grünen Berge und die farbenfrohen Gärten der Insel. Die Koffer waren gepackt, Erinnerungen im Herzen verstaut.
Nun trennten sich unsere Wege – doch die gemeinsamen Erlebnisse, die neuen Freundschaften und die besonderen Momente dieser Reise werden uns noch lange begleiten. Madeira bleibt uns als Insel voller Farben, Düfte und Begegnungen in Erinnerung.
Ich wünsche euch allen, dass die Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit auf Madeira noch lange nachklingen – so bunt und lebendig wie die Blumen der Insel. Möge euch die Wärme der Sonne, das Lachen in der Runde und die Ruhe der Berge immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Für die Zukunft wünsche ich euch viele weitere unvergessliche Reisen, Begegnungen und Momente die das Herz berühren. Und vielleicht kreuzen sich unsere Wege ja eines Tages wieder – irgendwo zwischen Meer, Bergen und neuen Abenteuern.