Reisebericht: Wanderreise Malta und Gozo – Natur und Kultur

16.03. – 23.03.2014, 8 Tage Rundreise mit Wanderungen auf den Mittelmeer–Inseln Malta, Gozo und Comino: Valletta – Mdina – Blaue Grotte – Marsaxlokk – Mgarr – Gozo – Comino (ca. 45 Wanderkilometer)


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
Pünktlich zum Wetterumschwung in Deutschland, es regnete und war stürmisch, machten wir uns auf nach Malta, einer der geschichtsträchtigsten Inseln im Mittelmeer.
Ein Reisebericht von
Maja Wilke

1. Tag– 16.03.2014 Anreise


Früh am Morgen wurden alle Gäste pünktlich und sicher mit dem Haustür-Transfer-Service zu den Zustiegsstellen gebracht und erwarteten eine Mitreisende und mich am Flughafen Leipzig im modernen 5- Sterne Reisebus, der uns gemeinsam zum Flughafen Berlin/Tegel brachte. Wir checkten gemeinsam ein und passierten die Sicherheitskontrolle.
Mit ein paar Minuten Verspätung  startete unsere Maschine um 10:50 Uhr gen Malta. Nach etwa zweieinhalb Stunden Flug dort angekommen, empfing uns eine angenehme Wärme.
Nachdem auch die Mitreisenden aus Düsseldorf samt Ihr Gepäck aus der Sicherheitszone zu uns stießen, verteilten wir uns auf 2 Minibusse und fuhren ins Hotel.
Die Fahrt zu unserem Hotel „MARITIM  Antonio Hotel & Spa Malta" verlief sehr abenteuerlich, denn erst einmal musste man sich an den Linksverkehr gewöhnen, bevor man sich auch auf die anderen landestypischen Gegebenheiten einstellen konnte und die Landschaft genießen konnte. Von dem örtlichen Agenturchef  Renato wurden wir im Hotel empfangen und wir hoben das Glas mit einem Begrüßungstrink-- das typisch maltesische Getränk „Kinnies" - auf eine schöne Woche. Nachdem ich der Gruppe noch die Annehmlichkeiten des Hotels erklärte, bezogen wir unsere Zimmer.
Zusammen mit ein paar Reisegästen machte ich einen kleinen Rundgang durch den Ort Mellieha. Wir schauten uns die imposante Kirche an und blickten auf die unterhalb gelegene Badebucht. Nachdem wir uns alle mit Wasser und Obst im örtlichen Supermarkt eindeckten gingen wir zum frisch machen wieder ins Hotel.
Nach dem Abendessen, was reichhaltig und lecker war, suchten wir alle ziemlich erschöpft unsere Hotelbetten auf.

2.Tag – 17.03.2014 Valletta


Am nächsten Morgen erscheinen alle ausgeruht zum Frühstück. Nach dem reichhaltigen Buffet lernten wir im Hotelfoyer Anja kennen, eine gebürtige Leipzigerin die von der örtlichen Agentur aus unser Ansprechpartner war und für den ein oder anderen Tauschpartner für die maltesischen Münzen, die den Daheimgebliebenen versprochen wurden. Sie und Roswitha, unserer Wanderreiseleitung vor Ort, stellten sich kurz vor und wir fuhren mit dem Minibus nach Valletta.
Zunächst führte uns Roswitha über eine Brücke in die Altstadt, vom  Hastings Garden aus genossen wir die Aussicht zum Yachthafen von Valletta. Weiter ging es zum Upper Barraka Garden. Hier hatten wir einen tollen Blick auf den Großhafen von Valletta, hier legen auch die großen Kreuzfahrtsschiffe an. Ein Fahrstuhl fährt die Gäste dann nach oben in die Altstadt. Da die schön angelegte Gartenanlage mit seinen großen Bäumen, hübsch angelegten Blumenbeten und Bänken regelreicht zum Verweilen einlud, machten wir hier unsere erste kleine Pause.  Weiter durch die Gassen der Altstadt gingen wir zur St. John´s Co. Kathedrale. Wir waren alle sehr beeindruckt von der Größe und Prächtigkeit dieser Kirche, deren Geschichte schon lange zurückreicht.  Mit Rucksack auf den Bäuchen, Sprechfunkhörer, über den wir Roswithas Erklärungen lauschten, in der einen und Fotokamera in der anderen Hand liefen wir durch die Kathedrale.
Auch der Großmeisterpalast durfte bei unserer Stadtbesichtigung natürlich nicht fehlen. Roswitha erzählte uns ausführlich alles über die Geschichte des Malteserordens und über die Großmeister, die in Valletta residierten. Nach diesem Ausflug in die Geschichte hatten wir zwei Stunden Freizeit, die jeder anders nutzte. Die Meisten aßen erst einmal zu Mittag und bummelten dann noch ein wenig durch Valletta. Zum Abschluss trafen wir uns und gingen gemeinsam zu Malta Experience. In einem kleinen Kino wurde uns ein sehr informativer und schön gestalteter Film über die Insel im Mittelmeer und deren Geschichte gezeigt.
Nach diesem Erlebnis fuhren wir nach einem wunderbaren Tag zurück zum Hotel.

3.Tag – 18.03.2014 Gnejna Tal– Chadwick Seen– Mosta


Am Dienstag ging es das erste Mal Wandern. Startpunkt war der Eingang zum Gnejna Tal. Entlang des Chadwick-Flusses, welcher für uns eher ein Bach war liefen wir einen sehr bequemen Weg und konnten uns den ersten Eindruck der Natur Maltas im Frühling verschaffen. Viele von uns hatten sich diese nicht so grün und farbenfroh vorgestellt. Roswitha zeigte uns Fenchel, Kakteen, Feigenbäume und Thymian am Wegesrand. Auch die erreichten Chadwick- Seen waren für unsere Verhältnisse eher ein Teich. Nachdem wir durch unwegsames Geländer über Wiesen und Felder, durch private Grundstücke, die auch gerne mal als Autofriedhof genutzt werden wanderten, erreichten wir nach einer kleinen Pause die Victoria Lines. Die um 1722 errichtete Mauer, die als Schutzwall gegen feindliche Übergriffe gedacht war, bot uns einen fantastischen Blick über Malta. Nach unserer Mittagspause an der „ Kapella tal-Madonna" ging es vorbei an Kakteen, die wie wir lernten oft als Wetterlinie am Feldrand dienen, Erdbeerfeldern, Tomatengewächshäusern, Kartoffel- und Brokkolifeldern unterhalb des Ortes Mgarr zur Gnejna Bucht. Dort wartete schon unser Minibus, der uns nach einem kleinen Fotostopp an der Kirche von Mgarr nach Mosta fuhr. Wir besichtigten die drittgrößte Kuppelkirche Europas; die Rotunda. Noch schnell vor einer dort geplanten Beerdigungszeremonie bestaunten wir das pompös ausgestaltete Innere der Kathedrale. Viel Gold und die Kopie einer nicht detonierte Bombe aus dem 2.Weltkrieg, die damals durch das Kuppeldach krachte und 302 Menschen verschonte, waren zu bestaunen.
Da wir gut in der Zeit lagen zeigte uns Roswitha auf dem Weg zum Hotel noch das „Popeye Village". Dieses diente 1979 als Kulisse für das Musical „Popeye" mit Robin Williams, der dafür leider aber die goldene Himbeere bekam.
Nach vielen Eindrücken fuhren wir zurück ins Hotel.

4. Tag – 19.03.2014

Mdina– Rabat– Busket Garden– Dingli Klippen– Ghar Lipsi– Blaue Grotte– Hagar Quim Tempel


Am nächsten Tag, war Joseftag , ein Feiertag auch auf Malta, wir lernten es gibt hier viele Feiertage. Aus diesem Grund wurde das Restaurant des Hotels für die abendlichen Feierlichkeiten gesperrt und wir genossen unser Frühstück im Konferenzraum.
Auf dem Weg nach Rabat, lernten wie viel von Roswitha über die Bevölkerung und Landschaft Maltas. Wir begannen einen Stadtrundgang durch Mdina, eine der früheren Hauptstädte Maltas mit heute ca. 300 Einwohnern. Das Stadtbild Mdinas ist mittelalterlich geprägt mit vielen Kirchen und Palästen, aber nicht umsonst nennt man sie die „Stille Stadt", denn man findet dort nur ein Hotel und kaum Restaurants, sodass die meisten Besucher die Stadt schon vor dem Abend verlassen. Wir jedoch nahmen uns ein wenig Zeit und schlenderten durch die Gassen, während Roswitha uns alles erklärte. Durch das beeindruckende Stadttor verließen wir Mdina und schauten uns Rabat an.  Wegen des Feiertages waren die Straßen und Gassen wunderschön und farbenprächtig geschmückt. Überall waren Fahnen angebracht, Figuren standen an den Straßen und viele Menschen gingen zu den Gottesdiensten. Roswitha erklärte uns an einem Bäckereistand die landestypischen Leckereien. Der Verkäufer gab uns ein paar Kostproben und der ein oder andere kaufte sich z.B. ein Fastenbrot.
Wir verließen die immer mehr von Menschen voller werdende Stadt Rabat und fuhren zum Buskett Garden und dem Verdala Schloss, die Sommerresidenz des Staatspräsidenten. Hier begannen wir unsere Wanderung durch einen Orangenhain. Der Park war gut von Einheimischen besucht, die den freien Tag für ein leckeres Picknick im Freien nutzen.
Bald gelangten wir an die Dingli-Klippen, an denen wir erst einmal erstaunt ob der beeindruckenden Tiefe dieser Steilklippen stehen blieben. Einige von uns trauten sich die sichere Straße zu verlassen und liefen an den Klippen entlang. Nach einem steilen Abstieg erreichten wir die Bucht Ghar Lapsi. Wir genossen kurz die Aussicht auf die schöne Badebucht, machten uns dann aber schnell mit dem Minibus auf den Weg zur „Blauen Grotte". Einige aus unserer Gruppe schipperten mit dem Boot nah an die Grotte heran, andere von uns wiederum schauten sie sich lieber  alles von oben an. Ein weiterer Programmpunkt war die Besichtigung des Hagar Qim Tempel, Rowitha führte uns durch das Relikt jener längst vergangenen Zeiten und erklärte uns geduldig die „Stehenden Steine".
Abschließend an diesem Tag ging es zu einem typisch maltesischer  Abend ins Restaurant „Ta´Marija" in Mosta. Wir hatten die Möglichkeit aus verschiedenen Speisen zu wählen und schauten der maltesischen Tanzgruppe zu, die uns eindrucksvoll in die Welt der Folklore Maltas entführte. Nach einem sehr gutem Essen und tollem Programm gingen wir alle erschöpft auf unsere Zimmer.

5.Tag– 20.03.2014 Mhtahleb– Bahrija– Tal– Gnejna Bucht– Golden Bay

Am Donnerstag  umwanderten wir den Ort Mtahleb. Durch das Bahrija- Tal hindurch erblickten wir das ein oder andere Mal die Nachbarinsel Gozo.
An der Küste oberhalb der Klippen durch schöne Blumenwiesen entlang kamen wir oberhalb der Bucht „des Windes" an, hier wartete schon unser Minibus und nahm uns bis oberhalb der Gnejna- Bucht mit. Hier starteten wir unsere 2. Etappenwanderung in Richtung Golden Bay. Am Wachturm „Ghajn Tuffieha Tower" oberhalb der Golden Bay angekommen, belohnten wir uns mit einem schönen Ausblick auf die Bucht. Mit dem Minibus fuhren wir, kurz vor Feierabend, zu der „Gaia Foundation", eine Baumschule wo alle einheimischen Pflanzen und Bäume Maltas zu finden sind. Roswitha zeigte uns diese alle bevor wir wieder die Rückreise ins Hotel antraten.

6. Tag– 21.03.2014 Gozo

Der folgende Tag führte uns auf die Nachbarinsel Gozo, welche auch zum Staatsgebiet Maltas gehört. Kurz nach neun Uhr setzte unsere Fähre nach Gozo über, dementsprechend früh mussten wir auch aufstehen. Wir waren mit die ersten auf dem Schiff und hatten somit die besten Sonnenplätze auf Deck. Nach 20 Minuten Überfahrt erreichten wir die Insel. Hier erwartete uns schon Felix, unser Minibusfahrer, der gleich seine schnelle Fahrweise bewies uns als erste Gruppe zur Tempelanlagen von Ggantija fuhr. Die Tempelanlagen gehören zu den ältesten noch erhaltenen, freistehenden Gebäuden der Welt und wurden 1980 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Durch so viel Geschichte beeindruckt und mit nachhaltigen Erlebnissen im Gepäck machten wir uns anschließend auf zum Wandern.
In  Marsalforn, ein kleines gemütliches Fischerdörfchen an der Küste Gozos ging es los. Vorbei an den Salzsalinen durch den Ort Ghammar erreichten wir unser 1.Etappenziel, die Wallfahrtskirche Ta´Pinu. Bis zur Weiterfahrt mit unserem Minibus hatten wir die Möglichkeit die schöne Kirche zu besichtigen.
An der Westküste Gozos begannen wir den zweiten Teil unserer Wanderung. Entlang der Küste mit atemberaubenden Blicken auf das Meer erreichten wir die Dwejra Bucht, wir konnten das „Azure Window", das blaue Fenster sehen, ein durch Umwelteinfluss entstandenes Felsentor, welches durch hohen Wellengang ein besonderes Schauspiel bietet. Nach unserem Aufenthalt fährt uns Felix nach Xlendi. Leider war die übliche Zufahrtsstraße wegen Bauarbeiten gesperrt, aber gegen Nachmittag erreichten wir die Bucht von Xlendi. Hier genossen wir das typische Mittelmeerflair, eine tolle Badebucht mit kleiner Promenade an der sich Fischrestaurants und Souvenirläden reihten erwartete uns. Während einige vom Laufen noch nicht genug hatten und die Promenade lang in Richtung offenes Meer liefen, gönnte ich mir mit 2 Gästen ein leckeres Eis. Vorbei am schönsten gekürten Discoclub des Mittelmeeres „La Grotta" und an den Wäschplätzen von Gozo fuhr uns Felix im rasanten Fahrstil, bald wären wir noch unverschuldet mit einem großen Bus kollidiert, zu einem Aussichtspunkt oberhalb des Hafens von Gozo. Von hier konnten wir auf die kleine Insel Comino, welche noch von drei Bewohnern ständig bewohnt wird, schauen.  Da Roswitha uns die Tickets für die Fähre schon am Bus ausgab, gelangten wir gleich ohne großes Anstehen in das Hafenterminal. Die Fähre brachte uns sicher wieder nach Malta und unser Kleinbus in wenigen Minuten zu unserem Hotel.

7. Tag– 22.03.2014 Selmun Palace– Mgiebah Valley– Majjistral Park– Golden Bay

Am letzten Tag unternahmen wir noch einmal eine besonders schöne Wanderung. Unser Ausgangspunkt war der barocke Selmun Palace, von dort wanderten wir durch das fruchtbare Mgiebah Valley. Bald eröffnete sich uns ein großartiger Ausblick auf die St. Paul's Island, den wir bei einer kleinen Pause ausnutzten. Auf unserem weiteren Weg kamen wir an der Mistra Bucht vorbei und erklommen nach der Straßenunterführung die Steinwiesen um die Höhlengräber zu besichtigen. Nach der Mittagspause an den Überresten einer Tempel- oder Höhlenanlage führte uns Roswitha durch einen kleinen Wald. Wir genossen den wohltuenden und auf Malta seltenen Schatten und schauten den einigen fröhlichen Familien zu, die sich überall im Wald zum gesellschaftlichen Beisammensein und Grillen verabredet hatten. Über eine Straße gelangten wir schließlich zum „Majjistral Park", das größte Naturschutzgebiet Maltas. Entlang der Klippen durch blühende Wiesen ging es zur Golden Bay, einem wunderschönen Sandstrand, an dem wir unsere Freizeit in der Sonne genossen. Zum Baden war es uns jedoch noch eindeutig zu kalt, aber manch einer traute sich mit den Füßen ins Wasser.
So ging unser letzter Tag auf Malta zu Ende. Am Abend packten wir unsere Koffer trafen uns ein letztes Mal zusammen in unserer Reisegruppe zum Abendessen im Restaurant.


8. Tag- 23.03.2014 Abreise

Am frühen Morgen des darauffolgenden Tages fuhren wir zum Flughafen und flogen zurück nach Deutschland. Es klappte alles reibungslos, die Transfere warteten am Flughafen Berlin /Tegel und jeder Gast wurde sicher nach Hause gebracht.
Wir werden uns sicherlich noch lange an diese einmalige und schöne Wanderreise durch das Herz des Mittelmeeres erinnern!

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht