Reisebericht: Wanderreise Malta und Gozo – Natur und Kultur

14.03. – 21.03.2010, 8 Tage Rundreise mit Wanderungen auf den Mittelmeer–Inseln Malta, Gozo und Comino: Valletta – Mdina – Blaue Grotte – Marsaxlokk – Mgarr – Gozo – Comino (ca. 45 Wanderkilometer)


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
Schon lange fieberte ich dem Tag entgegen, an dem ich endlich den niemals enden wollenden Winter entfliehen durfte, dem Tag, an dem ich auf eine der schönsten Inseln im Mittelmeer reisen durfte – Malta
Ein Reisebericht von
Anne Hiecke

Reisebericht

Schon lange fieberte ich dem Tag entgegen, an dem ich endlich den niemals enden wollenden Winter entfliehen durfte, dem Tag, an dem ich auf eine der schönsten Inseln im Mittelmeer reisen durfte - Malta. Dieser Archipel mit seinen eigenwilligen, aber freundlichen Bewohnern und dem Mix aus Englisch und Maltesisch faszinierte mich vom ersten Augenblick an.
Am 14. März war es dann auch soweit. Am Morgen wurden alle Gäste pünktlich und sicher mit dem Haustür-Transfer-Service zum Flughafen Leipzig gebracht, und pünktlich 10.00 Uhr startete unsere Maschine gen Malta. Nach etwa zweieinhalb Stunden Flug dort angekommen, empfing uns eine angenehme Wärme von 15°C, die wir gar nicht vom kalten Deutschland gewöhnt waren. Aber natürlich beschwerte sich keiner ;-)
Die Busfahrt zu unserem Hotel „San Antonio Hotel & Spa“ verlief sehr abenteuerlich, denn erst einmal musste man sich an den Linksverkehr gewöhnen, bevor man sich auch auf die anderen landestypischen Gegebenheiten einstellen konnte und die Landschaft genießen konnte. Von der örtlichen Reiseleiterin Gundi wurde uns gleich erklärt, dass es auf Malta nur eine bestimmte Anzahl von Bussen gibt und diese deswegen mehrmals am Tag zu verschiedenen Zwecken eingesetzt werden. Bevor unser Bus uns also am Nachmittag zum Hotel gebracht hat, war er am Vormittag mit Schulkindern vollbesetzt - die Busse in Malta werden vielseitig genutzt.

 
Beim Begrüßungsdrink - das typisch maltesische Getränk „Kinnies“ - im Hotel erklärte uns Gundi den Ablauf unserer Reise ganz genau und auftretende Fragen wurden gleich geklärt. Dann bezogen wir unsere Zimmer. Einige bummelten vor dem Abendessen noch einmal durch unseren Wohnort auf Zeit, Qawra, andere wiederum genossen die Annehmlichkeiten des Hotels, wie zum Beispiel die Sauna. Nach dem Abendessen, was übrigens sehr reichhaltig und lecker war, veranstaltete ich noch eine kleine Begrüßungsrunde, in der letzte Fragen geklärt wurden. Danach suchten wir alle ziemlich erschöpft unsere Hotelbetten auf.
Am nächsten Morgen erscheinen alle ausgeruht zum Frühstück, in Vorfreude auf unsere erste Wanderung. Nachdem sich alle an dem reichhaltigen Buffet gestärkt hatten, fuhren wir mit dem örtlichen Reisebus nach Rabat. Wir lernten unseren Reiseleiter Johnny kennen, der uns an diesem Tag durch die blühende Pracht Maltas führte. Da sich Malta im Frühling sehr grün präsentiert im Gegensatz zu den anderen Jahreszeiten, hatten wir das Glück, blühende Pfirsich- und Mandelbäume, Feigenbäume, Bambus, Wilden Fenchel, Thymian und viele weitere Pflanzen zu bewundern. Auf Schleichwegen und schmalen Pfaden wanderten wir zur Küste, wo wir unser mitgebrachtes Mittagessen verputzten. Danach ging es weiter auf Straßen und Wegen zur traumhaften Gneja-Bucht und schließlich in das verschlafene Örtchen Mgarr, wo uns noch Zeit gegeben wurde, die Kirche zu bestaunen. In Vorfreude auf unseres leckeres Abendessen fuhren wir wieder zurück zum Hotel.
Am Dienstag stand ein Ganztagesausflug nach Valletta auf dem Programm.
Zunächst besichtigten wir die Upper Barracca-Gardens, von denen wir eine wunderschöne Aussicht auf den Grand Harbour genießen konnten. Anschließend daran schlenderten wir mit Eric, unserem örtlichen Reiseleiter, durch die Gassen Vallettas bis zur St. John’s Co-Cathedral. Wir waren alle sehr beeindruckt von der Größe und Prächtigkeit dieser Kirche, deren Geschichte schon lang zurückreicht.

 
Auch der Großmeisterpalast durfte bei unserer Stadtbesichtigung natürlich nicht fehlen. Eric erzählte uns ausführlich Alles über die Geschichte des Malteserordens und über die Großmeister, die in Valletta residierten. Nach diesem Ausflug in die Geschichte hatten wir zwei Stunden Freizeit, die jeder anders nutzte. Die Meisten aßen erst einmal zu Mittag und bummelten dann noch ein wenig durch Valletta oder liefen zum Grand Harbour. Zum Abschluss trafen wir uns und gingen gemeinsam zu Malta Experience, ein kleinen Kino, in dem uns ein sehr informativer und schön gestalteter Film über die Insel im Mittelmeer und deren Geschichte gezeigt wurde. Nach diesem Erlebnis fuhren wir nach einem wunderbaren Tag zurück zum Hotel.
Am Mittwoch ging es wieder auf zum Wandern. Startpunkt war Mdina, eine der früheren Hauptstädte Maltas mit heute ca. 300 Einwohnern. Das Stadtbild Mdinas ist mittelalterlich geprägt mit vielen Kirchen und Palästen, aber nicht umsonst nennt man sie die „Stille Stadt“, denn man findet dort nur ein Hotel und kaum Restaurants, sodass die meisten Besucher die Stadt schon vor dem Abend verlassen. Wir jedoch nahmen uns ein wenig Zeit und schlenderten durch die Gassen, während Johnny uns alles erklärte. Durch die beeindruckenden Stadttore verließen wir Mdina und schauten uns Rabat an. Die Einwohner bereiteten sich gerade auf ein Volksfest vor, sodass die Straßen wunderschön und farbenprächtig geschmückt waren. Wir besichtigten die St. Paul’s Kirche und die gleichnamige Grotte, dann starteten wir durch auf unsere Wanderung stadtauswärts. Vorbei an den Buskett Gardens und dem Verdala Schloss, die Sommerresidenz des Staatspräsidenten, wanderten wir durch einen Orangenhain. Einige von uns trauten sich, von den Früchten zu kosten - allerdings schienen diese so gar nicht zu schmecken, sondern waren noch viel zu bitter. Bald gelangten wir an die Dingli-Klippen, an denen wir erst einmal erstaunt ob der beeindruckenden Tiefe dieser Steilklippen stehen blieben. Für einige unter uns war diese Höhe allerdings nicht zumutbar, sodass wir schnell weiter wanderten. Es ging einen steilen Weg hinunter durch einen Zitrushain und weiter zu einer kleinen Kapelle, in der wir eine kurze Rast einlegten. Schließlich gelangten wir über ein Feld und eine Start- und Landebahn aus dem zweiten Weltkrieg zu Jane’s Restaurant, wo wir zu Mittag aßen. Da das Lokal unmittelbar neben den Hagar Qim Tempel lag, besichtigten wir gleich im Anschluss eben jenes Relikt aus längst vergangenen Zeiten. Auf unserem weiteren Weg durfte natürlich die Besichtigung der Blue Grotto nicht fehlen. Einige aus unserer Gruppe schipperten mit dem Schiff nah an die Grotte heran, andere von uns wiederum schauten sie sich lieber von oben an.

 
Abschließend an diesen Tag stand noch ein typisch maltesisches Kaninchenessen im Restaurant „da Rosi“ auf dem Programm. Das Essen war super und mit unseren vollgestopften Bäuchen ging ein sehr schöner Tag zu Ende.
Am Donnerstag hatten wir vormittags Zeit zum Ausruhen und Entspannen, die jeder individuell nutzte. Nach dem Mittagessen machten wir uns bereit für unseren Ausflug nach Mosta. Unsere Wanderung startete an den Chadwick Lakes und führte uns nach zwei Stunden durch eine abwechslungsreiche Landschaft hinein nach Mosta. Dort besichtigten wir die sogenannte „Rotunda“ - die beeindruckende St. Marien-Kirche. Wir bestaunten das pompös ausgestaltete Innere der Kathedrale, prunkvoll und mit viel Gold gestaltet.

 
Der folgende Tag führte uns auf die Nachbarinsel Gozo, welche auch zum Staatsgebiet Maltas gehört. Neun Uhr setzte unsere Fähre nach Gozo über, dementsprechend früh mussten wir auch aufstehen. Aber wir wurden ausreichend belohnt!  Start unserer Wanderung war an der Tropfsteinhöhle von Xaghra, auch „Ninu’s Cave“ genannt, die wir besichtigten. Weiter ging es zur Marienkirche in Xaghra, auch dort nahmen wir uns die Zeit und schauten uns im Inneren der Kirche um. Nach nur 15 Minuten waren wir an den Ggantija-Tempeln angelangt, der nächste Punkt auf unserem Programm. Die Tempelanlagen gehören zu den ältesten noch erhaltenen, freistehenden Gebäuden der Welt und wurden 1980 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Durch so viel Geschichte beeindruckt und mit nachhaltigen Erlebnissen im Gepäck machten wir uns anschließend auf zum Wandern. Nach einiger Zeit gelangten wir an die sogenannte Calypso-Höhle, das angebliche Liebesnest von Odysseus und der Nymphe Calypso, von der wir einen wunderschönen Panoramablick über die Bucht genossen. Weiter ging es nach Marsalforn, ein kleines gemütliches Fischerdörfchen an der Küste Gozos. Dort setzten wir uns an einen Restauranttisch direkt am Wasser und nahmen ein stärkendes Mittagessen zu uns. Gekräftigt liefen wir weiter an der Küste entlang bis zu den Salinen Gozos. Am nördlichen Ende in der Xwejni Bay  bot sich uns ein wunderlicher Anblick, vor uns erstreckten sich lange, noch heute benutzte Salinenfelder. Ich kaufte mir sogar einen Beutel voller originalem Salz aus Gozo

 
Nach dem Erlebnis Salzpfannen ging es dann zurück auf die Fähre. Wieder in Malta angekommen, fuhr uns unser Chauffeur im Kleinbus wieder sicher zum Hotel.
Am letzten Tag unternahmen wir noch einmal eine besonders schöne Wanderung. Unser Ausgangspunkt war der barocke Selmun Palace, von dort wanderten wir durch das fruchtbare Mgiebah Valley. Bald eröffnete sich uns ein großartiger Ausblick auf die St. Paul’s Island, den wir bei einer kleinen Pause ausnutzten. Auf unserem weiteren Weg kamen wir an einer Bucht vorbei; auch dort legten wir eine kurze Rast ein und tauchten unsere Füße ins kühle Nass. Im „Munchy Moose“ hielten wir unsere Mittagspause und stärkten uns für unseren weiteren Weg, der uns bald in einen kleinen Wald führte. Wir genossen den wohltuenden und auf Malta seltenen Schatten und schauten den fröhlichen Familien zu, die sich überall im Wald zum gesellschaftlichen Beisammensein und Grillen verabredet hatten. Über eine Straße gelangten wir schließlich zum Golden Bay, einem wunderschönen Sandstrand, an dem wir unsere Freizeit in der Sonne genossen. Zum Baden war es uns jedoch noch eindeutig zu kalt.

 
So ging unser letzter Tag auf Malta zu Ende. Am Abend packten wir unsere Koffer trafen uns ein letztes Mal zusammen in unserer Reisegruppe. Jeder erhielt zur Erinnerung ein Wanderdiplom - dieses hatten wir uns auch redlich verdient!
Am frühen Morgen des darauffolgenden Tages fuhren wir zum Flughafen und flogen zurück nach Deutschland. Es klappte alles reibungslos, die Transfere warteten am Flughafen Leipzig und jeder Gast wurde sicher nach Hause gebracht.
Wir werden uns sicherlich noch lange an diese einmalige und schöne Wanderreise durch das Herz des Mittelmeeres erinnern!

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht