Silvesterreise nach Marrakesch in Marokko
Reisebericht: 29.12. – 02.01.2025
Über den Jahreswechsel durften wir in eine so ganz andere Welt eintauchen, eine Welt aus bunten Farben, verlockenden Düften, wohlschmeckenden Speisen, fremden Sitten und Gebräuchen, verschlungenen Mustern und ungewohnter Musik. Bei einer traditionellen Teezeremonie erfuhren wir die Geheimnisse der Zubereitung und Verkostung dieses Nationalgetränkes, des Grünen Tees mit Minze.
Ein Reisebericht von
Claudia Hartwich
1. Tag, Sonntag, 29.12.25: Anreisetag, Ankunft in Marrakesch in Marokko
Am Morgen traf sich ein kleiner Teil der Reisegruppe am Flughafen Dresden.
Pünktlich in Frankfurt angekommen, hatten wir noch viel Zeit und suchten uns ein Plätzchen, um etwas zu essen und zu trinken bevor wir uns zum Gate begaben.
Die Wege am Frankfurter Flughafen sind weit, aber wenn man genügend Zeit hat, kann man entspannt bleiben. Nach und nach trafen auch die weiteren Gäste unserer Reisegruppe ein bis wir schließlich fast vollzählig waren. Zwei Gäste sollten direkt vor Ort zu uns stoßen.
Der Abflug erfolgte mit 2stündiger Verspätung, was dem sehr feuchten Wetter geschuldet war. Überfrierende Nässe – das bedeutete, dass unser Flugzeug zuerst einmal enteist werden musste. Aber wir saßen ja glücklicherweise im Warmen.
In Marrakesch angekommen hieß es erst einmal, die Passkontrollen zu passieren, aber das ging alles viel rascher vonstatten als vermutet.
Nachdem auch tatsächlich alle Koffer auf dem Band waren und wir in der Ankunftshalle unseren örtlichen Reiseleiter Mohammed getroffen hatten, konnte es auch schon losgehen zum Hotel.
Hier sah es doch schon ganz anders aus! Strahlend blauer Himmel, Sonnenschein und angenehm milde Temperaturen, obwohl es schon später Nachmittag war.
Nach kurzer Fahrt erreichten wir unser Hotel. Der Check-in ging rasch vonstatten und bald schon waren diverse 'Problemchen' in den Zimmern zu aller Zufriedenheit gelöst.
Nach dem langen Reisetag waren alle hungrig und so kam uns das große und sehr vielfältige Buffet zum Abendessen sehr entgegen. Jetzt waren wir auch tatsächlich vollzählig. Die beiden noch fehlenden Gäste waren auch gut eingetroffen und alle zusammen verbrachten wir einen netten Abend. Dieser endete schon bald nach dem Essen, denn alle waren rechtschaffen müde und wollten sich für die kommenden Tage gut ausruhen.
2. Tag, Montag, 30.12.24: Stadtbesichtigung in Marrakesch
Der Tag begann mit einem Frühstücksbuffet, das keine Wünsche offen ließ. Es wurden sowohl ganz klassische Speisen serviert als auch typisch marrokanische Gerichte für diejenigen, die gerne einmal etwas Neues und Traditionelles probieren wollten.
Und dann ging es schon los. Mohammed strahlte mit der Sonne vor blauem Himmel um die Wette und alle waren gespannt auf Marrakesch.
Bei einer kleinen Stadtrundfahrt konnten wir uns bereits davon überzeugen, dass Marrakesch viele Gesichter hat. Neben der Altstadt, die später auf unserem Programm stehen sollte, gibt es auch ganz moderne Stadtviertel.
Unseren ersten Stopp legten wir an der Koutoubia-Moschee ein. Ein Spaziergang führte und zum hoch aufragenden Minarett, das uns auch in den kommenden Tagen immer wieder als Orientierung diente. Hier erfuhren wir viele interessante Aspekte über das Wesen einer Moschee und über den Islam, aber auch über die Baugeschichte.
Von dort ging es sodann weiter mit dem Bus und schließlich begann unsere Besichtigung der Altstadt zu Fuß. Durch ein Stadttor gelangten wir schon gleich in sehr belebte ‚Marktgassen‘, in denen man sich nicht sattsehen konnte vor lauter bunten und lecker aussehenden Waren. Kein leichtes Spiel, hier alle zusammen zu halten! Die vielen Gewürze, die bunten Farben, das lebhafte Treiben………wie verlockend das alles war!
So erreichten wir die Saadier-Gräber und Mohammed erzählte uns hier im grünen, sonnigen Garten so einiges über diese Dynastie. Sehr berührend war es, die winzigen Gräber der Kinder dort zu sehen. Die prachtvolle Gestaltung mit orientalischen Motiven war für uns immer wieder faszinierend.
Von dort gelangten wir zum Bahia-Palast. Hier erwarteten uns eine Vielzahl von prächtig gestalteten Räumen und Innenhöfen. Nicht nur die verschlungenen Motive begeisterten uns, sondern auch die kostbaren Materialien wie Zedernholz oder gar Marmor aus Carrara.
So, jetzt war es aber höchste Zeit für ein kleines Mittagessen, das wir in einem Cafè in der Neustadt einnahmen.
Danach waren alle gestärkt für die kommenden Stunden, die wir im Herzen der Altstadt verbracht haben. Der Platz Djemaa el Fna, DER Platz aller Plätze, ist selbst bei Einheimischen überaus beliebt, nicht nur bei Touristen. Er wird auch Gauklerplatz genannt. Die wörtliche Übersetzung bedeutet ‚Platz der Toten‘ wozu es verschiedene Erklärungsmöglichkeiten gibt wie uns Mohammed wissen lässt. Dieser Platz ist wirklich ein Phänomen. Es wird dort alles, was man sich nur vorstellen kann, angeboten, von Obst und Datteln in allen Größen und Qualitätsstufen bis zu Waren des alltäglichen Lebens wie Lederwaren oder Gerätschaften für den Haushalt. Auch die Gaukler boten ihre Künste dar. So konnte man die Schlangenbeschwörer in Aktion sehen. Vom Platz aus steuerten wir direkt in die Marktgassen der Altstadt. Hier kamen wir aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Die Farben, die Gerüche, die Waren aller Art, man wusste gar nicht wohin man den Blick zuerst wenden sollte.
Schließlich erreichten wir wie durch ein Wunder noch vollzählig die Koranschule Medersa Ben Youssef, die mitten in einer kleinen Gasse liegt, die schmäler gar nicht sein könnte. Hier gab es wieder so viel zu entdecken und erfahren. Nach einer ausführlichen Besichtigung machte sich nun langsam Müdigkeit breit und eine Pause war angesagt. Aber zunächst einmal schlängelten wir uns erneut durch die Souks, das eine oder andere Souvenir wurde erstanden und ebenso erwarben wir typische Kekse für uns und für die Berberfamilie, die wir am Folgetag besuchen wollten.
Wieder am Gauklerplatz angekommen hatten wir nun tatsächlich einen Gast im Gewühl verloren. Er fand sich aber glücklicherweise bald schon wieder ein. Wir verbrachten nun eine wohlverdiente Pause auf der schönen Aussichtsterrasse des Café de France mit Blick über den Gauklerplatz. Bei Tee und traditionellem Gebäck kehrten so langsam die Lebensgeister wieder zurück. Dann war der Wunsch groß, noch etwas Freizeit für eigene Erkundungen und Streifzüge zu haben. Kein Problem! So fuhren wir recht spät zurück ins Hotel, hatten aber dafür das ‚Maximum‘ aus diesem Tag herausgeholt. Schon bald trafen wir uns wieder zum gemeinsamen Abendessen, heute an einer langen Tafel. Die Buffets bogen sich wieder vor all den Köstlichkeiten, die hier präsentiert wurden.
3. Tag, Dienstag, 31.12.24: Ausflug in den Hohen Atlas mit Besuch bei einer Berberfamilie und Silvesterabend im Hotel
Morgens traten wir die Fahrt in das Atlasgebirge an, um uns beim Besuch einer Berberfamilie in die Traditionen einführen zu lassen. Schon die Fahrt war ein Erlebnis. Sobald wir die Stadt hinter uns ließen, tat sich eine verlockende Berglandschaft auf. In der Ferne tauchten die schneebedeckten Berge des Atlasgebirges auf. Ein Silvestermorgen mit viel Sonnenschein und kräftig blauem Himmel begleitete uns.
Von der großen Berberfamilie wurden wir bereits erwartet und herzlich begrüßt. Mohammed demonstrierte uns eine traditionelle Teezeremonie und zum Tee durften wir frisch gebackenes Fladenbrot kosten, das uns mit Öl und/oder Butter und Honig serviert wurde. Interessant waren Mohammeds Erläuterungen zum Thema Gastfreundschaft und wir haben auch gelernt wie man auf elegante Art und Weise einen Heiratsantrag ablehnt, nämlich indem man den Minztee anstatt wie sonst stark gesüßt jetzt ungesüßt serviert.
Auch die Besichtigung des Hauses bot für uns allerlei Neues, vor allem die Einsicht wie man auch mit wenig und unter einfachen Bedingungen sein Leben bestreiten kann und die Gastfreundschaft dennoch immer großgeschrieben wird.
Auf dem Nachhauseweg legten wir noch einen Stopp bei einer Arganöl-Kooperative ein. Auch hier gab es Allerlei zu verkosten, zum Beispiel Arganöl oder Arganmus oder Arganhonig. Wie mühsam diese Produkte in Handarbeit hergestellt werden, hat uns tief beeindruckt. Hier haben Frauen eine Arbeit und somit ein Auskommen gefunden.
In einem Restaurant mit Blick auf die schneebedeckten Berge des Atlasgebirges nahmen wir draußen unser Mittagessen ein. In einer Tajine, dem traditionellen Kochgefäß, waren für uns Hühnchen mit Gemüsen zubereitet worden. Diese Gerichte werden über dem Feuer über Stunden ganz langsam geschmort.
Mit der Zeit und nachdem die Sonne hinter den Bergen verschwunden war, wurde es doch etwas kalt, so dass zumindest einige den Nachtisch im Inneren des Lokal einnahmen.
Zurück im Hotel war noch ein paar Stunden Zeit bevor wir uns zum Silvesterempfang wieder trafen. Bei Sekt und Canapées begann ein schöner Abend zum Ausklang des Jahres. Wir durften an festlich gedeckten Tischen Platz nehmen und wurden mit schmackhaften Gerichten verwöhnt. Die Kellner waren mit den Getränkebestellungen etwas überfordert, aber immerhin kam der von Eberhardt Travel spendierte Champagner rechtzeitig, um pünktlich zu Mitternacht anzustoßen.
Den ganzen Abend über gab es ein buntes Bühnenprogramm mit Tanz und Musik. So lernten wir sogar noch die marrokanische Musik kennen, vielleicht nicht jedermanns Geschmack, aber wir wollten doch das Land in all seinen Facetten kennen lernen.
Nach 1 Uhr machten sich auch die letzten Gäste auf den Weg ins Bett.
4. Tag, Mittwoch, 1.1.25: Freizeit in Marrakesch oder Besuch der Majorelle–Gärten, Abschiedsabendessen am Gauklerplatz
Die Majorelle-Gärten wurden vom französischen Maler Jacques Majorelle entworfen und von Yves Saint Laurent und Pierre Bergé wiederentdeckt. Hier gab es eine Oase an einem strahlenden Neujahrsmorgen zu entdecken. Im Anschluss ging es in die Palmeraie, eine Palmenoase. Dort erzählte uns Mohammed so einiges Interessantes über Palmen und über Kamele, die hier zu Hause waren. Der Nachmittag stand heute zur freien Verfügung. Die meisten wollten gerne den schönen Hotelgarten genießen. Wann kann man schon einmal an Neujahr bei angenehm warmen Temperaturen draußen sitzen? Nur wenn Wind aufkam, wurde es deutlich frischer. Einige hatten sich entschlossen, einen typischen Hamam aufzusuchen. Dieses Erlebnis sollte man sich keinesfalls entgehen lassen. Durch Wasserdampf, Massage, eine Art Lehmpackung und viel ‚Schrubberei‘ mit Sisalhandschuhen wird man porentief gereinigt und verlässt den Hamam wie neugeboren. Wenn das nicht passend ist zum Jahreswechsel.
Gegen Abend ging es nochmals mit dem Bus zum Gauklerplatz. Wir konnten doch Marrakesch nicht verlassen ohne den Platz aller Plätze bei Dunkelheit und Abendstimmung erlebt zu haben. Um diese Uhrzeit war deutlich mehr Betrieb als am Nachmittag vor 2 Tagen. Aber zuerst einmal hieß es, unser Restaurant aufzusuchen, in dem wir schon zum Abschiedsessen erwartet wurden. Leider war es abends doch zu kühl, um draußen sitzen zu können, schade, der Patio war zauberhaft gestaltet und beleuchtet. Aber auch das Innere war sehr ansprechend und gemütlich. Wir wurden ein letztes Mal aufs Beste verköstigt. Lauter typische und traditionelle Speisen durften wir probieren, dazu gab es dezente Unterhaltung durch eine sehr ansehnliche Bauchtänzerin, von der man den Blick gar nicht lassen konnte.
Nun aber noch ein Spaziergang durch die Gassen und vorbei an den vielen Ständen und Garküchen. Überall hatten sich Familien niedergelassen, die im Scheinwerferlicht ihr ‚Neujahrsessen‘ zu sich nahmen. Eine faszinierende Stimmung und Atmosphäre!
5. Tag, Donnerstag, 2.1.25: Heimreise nach Deutschland
Da wir erst um die Mittagszeit abgeholt wurden, konnte jeder ein letztes Mal das opulente Frühstück genießen und einen entspannten Vormittag genießen. Viele Gäste saßen im Garten des Hotels bei Sonnenschein und blauem Himmel. Aber dann war doch der Moment gekommen, um Abschied zu nehmen.
Ein kurzer Transfer zum Flughafen und schon konnte die Heimreise beginnen.
Es waren zwar nur wenige Tage, aber wir hatten das Gefühl, viel länger unterwegs gewesen zu sein, so ausgefüllt mit neuen Eindrücken und Erlebnissen waren diese Tage über Silvester.
Ein großer Dank geht an Mohammed, unseren kompetenten und liebenswürdigen Reiseleiter vor Ort. Auch bei unserem Busfahrer Salà bedanken wir uns herzlich für sichere Fahrten.
Liebe Gäste der Silvesterreise nach Marrakesch,
für die schönen gemeinsamen Tage möchte ich mich ganz herzlich bei euch bedanken. Es hat mir viel Freude gemacht, mit euch zusammen das alte Jahr zu verabschieden und das neue Jahr zu begrüßen.
In diesen wenigen Tagen durften wir in Marrakesch in eine für viele neue und fremde Kultur eintauchen. Wir haben viel erlebt, viel gesehen, viel erfahren und sicher gab es für jeden von euch einen ganz persönlichen Höhepunkt auf dieser Reise!
Vielen Dank für nette und anregende Gespräche und auch die lustigen Momente, die wir gemeinsam verbracht haben.
Für das Jahr 2025 wünsche ich euch nochmals alles Gute! Bleibt auch künftig reiselustig und vor allem gesund!
Ich würde mich über ein Wiedersehen sehr freuen! Es gibt noch so viel zu entdecken!
Alles Gute und herzliche Grüße,
eure Claudia (Hartwich)