Reisebericht: Rundreise Frankreich und Kreuzfahrt mit der BERLIN ab/an Nizza

25.03. – 07.04.2018, 14 Tage Dijon – Beaune – Avignon – Nizza – Mittelmeer–Kreuzfahhrt – Ajaccio – Mahon – Palma de Mallorca – Cartagena – Tarragona – Barcelona – Marseille – Nizza


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Wie jedes Jahr eröffnen wir die Reisesaison mit einer Frühjahrskreuzfahrt. Diesmal mit einem tollen Vorprogramm in Frankreich.
Ein Reisebericht von
Konrad Füssel

1. Tag, Sonntag, 25.3.18: Anreise nach Dijon

Die Nacht war sehr kurz, zumal von Samstag auf Sonntag die Zeitumstellung auf die Sommerzeit erfolgte und uns so eine zusätzliche Stunde geraubt wurde. Trotzdem waren alle Reisegäste pünktlich.
Voller Vorfreude traten zwei Reisegruppen mit insgesamt 59 Reiseteilnehmern, den Reiseleitern Konrad (Bus 1) und Claudia (Bus 2) und den Buschauffeuren Steffen (Bus 1) und Maik (Bus 2) die Reise in den Süden an.
Unsere Anreise verlief problemlos und der Verkehr hielt sich in Grenzen. Nachdem wir in Karlsruhe unsere letzten beiden Gäste abgeholt hatten, näherten wir uns der französischen Grenze. Zu unserer Linken der Schwarzwald, zu unserer Rechten das Elsass, ging es südlich von Freiburg nach Frankreich. Über Mulhouse, Belfort und Besancon erreichten wir um 19.00 Uhr unser Ziel. In Dijon, der Hauptstadt der Region Bourgogne/Franche-Comté, erwartete man uns schon in unserem Hotel mitten im Zentrum. Nach einem gemeinsamen Abendessen fielen die meisten geschafft und müde ins Bett, galt es doch, etwas Schlaf nachzuholen und sich für die nächsten Tage zu rüsten.

2. Tag, Montag, 26.3.18: Die Bourgogne, das Herz Frankreichs

Ausgeschlafen und voller Tatendrang fanden wir uns nach dem Frühstück an der Rezeption ein, wo uns unsere örtlichen Reiseleiterinnen, die uns den ganzen Tag über begleiten sollten, erwarteten.
An diesem Tag lernten wir viel über das Burgund oder die Bourgogne wie die Region auf Französisch heißt.
In Beaune erfuhren wir, was es mit dem Hotel Dieu auf sich hat und dass das ehe-malige Armenkrankenhaus nichts mit unseren heutigen Krankenhäusern zu tun hat.
Höhepunkt dabei war das Altargemälde von Rogier van der Weyden, welches beeindruckend für die damalige Zeit das Jüngste Gericht darstellt. Nachdem uns unsere Reiseleiterinnen unterhaltsam und doch informativ durch die beeindruckende Anlage geführt hatten, blieb noch Zeit für einen Stadtspaziergang und zum individuellen Mittagessen oder Kaffee trinken. In Frankreich ist der Montag ein ‚toter Tag' wie wir selbst spüren konnten. Alle müssen sich vom Wochenende ausruhen und dementsprechend war kaum eine Menschenseele zu sehen.
Bei kühlem, aber trockenem Wetter fuhren wir über die Burgunder Weinstraße. Vor-bei an unzähligen Weindörfern, inmitten von Rebenfeldern gelegen, erreichten wir Vosné-Romanée, wo wir eine Degustation der berühmten Weine der Bourgogne er-leben durften. Aber Halt - vor der Weinprobe stand eine Kellerführung auf dem Pro-gramm und vor allem wollte uns die Chefin des Weingutes; Frau Rion, natürlich mit einigen Besonderheiten der Weine vertraut machen. Wer weiß schon so genau, wie viele verschiedene Rebsorten in der Region angebaut werden oder aber wie lange die Rotweine in den kleinen Barriquefässern aus französischer Eiche lagern müssen bevor sie in Flaschen abgefüllt werden. Aber dann - endlich durften wir auch die unterschiedlich lange gelagerten Weine probieren. Und wieder einmal bewahrheitete sich, dass auch der renommierteste und teuerste Wein nicht unbedingt jedem schmecken muss!
Bis wir uns zum Stadtrundgang in Dijon auf den Weg machen konnten, gab es noch ein Abenteuer zu bestehen. Wer würde sich nicht daran erinnern, was unser Maik alles auf sich nehmen musste bis wir schließlich mit dem großen Bus den Parkplatz erreicht hatten. Dijon hat ihm das Leben regelrecht schwer gemacht. Zu enge Kurven, zu niedrige Brücken - keiner hätte mit ihm tauschen mögen! Da musste schließlich eine sportliche Radlerin her, um uns in ‚bustaugliches' Gelände zu geleiten!
Beim Spaziergang durchs Zentrum Dijons lernten wir all das kennen, was die Stadt zu bieten hat. Neben Kunst und Kultur verlockten auch die kulinarischen Spezialitäten in den Auslagen der Geschäfte wie der Dijon-Senf, eine Lebkuchenspezialität und natürlich der Cassis-Likör, den man für DEN Aperitif der Region benötigt, den Kir. Ein Schuss des köstlichen Likörs aus schwarzen Johannisbeeren, aufgegossen mit dem Burgunder Weißwein Aligoté, und fertig ist ein erfrischendes Getränk.
Ein Abendessen in der historischen Maison Millière mit köstlichen lokalen Spezialitäten wie dem ‚jambon persillé', der Schinkensülze mit Petersilie, rundete einen gelungenen und entspannten Tag ab. Der Start in den vor uns liegenden Urlaub hätte nicht besser sein können.

3. Tag, Dienstag, 27.3.18: Über Lyon nach Avignon in der Provence

Am heutigen Tag mussten wir eine lange Strecke zurücklegen. Schließlich wollten wir ja in den Süden Frankreichs. Lyon war also ein willkommener Stopp auf unserer Fahrt. Wer weiß schon, dass die Metropole DIE gastronomische Hauptstadt Frank-reichs ist, zwischen zwei großen Flüssen liegt und mit einem beeindruckenden römischen Amphitheater aufwartet? Dort, am Zusammenfluss von Rhône und Saône, erwartet das Musée des Confluences (Zusammenfluss) mit seiner futuristischen Architektur die Besucher und bildet einen reizvollen Gegensatz zu der verwinkelten Altstadt mit ihren engen Gassen. Unsere örtlichen Reiseleiterinnen machten uns mit einer Besonderheit Lyons vertraut, den so genannten Traboules. Zusammen mit ihnen durften wir einige dieser überdachten Geheimgänge kennen lernen, von denen manche noch aus römischer Zeit stammen. Die meisten jedoch wurden von den ‚canuts', den Seidenwebern, im 19. Jahrhundert angelegt. Und warum? Damit sie die Seide auch bei schlechtem Wetter geschützt transportieren konnten. In dieser Epoche war Lyon nämlich die ‚Stadt der Seide'.
Am Nachmittag erwartete uns Avignon. Wer kennt nicht das Lied ‚Sur le pont d'Avignon.......'. Wir haben es im Bus eifrig geübt bzw. während der Führung ge-meinsam gesungen! Überwältigend dann der Anblick der Brücke bei strahlend blau-em Himmel und unter der südlichen Sonne. Auch die Temperaturen waren inzwi-schen deutlich gestiegen. Unsere örtlichen Reiseleiterinnen hatten trotz unserer Verspätung wegen des vielen Verkehrs geduldig auf uns gewartet und führten uns mit viel Herzblut und Charme durch ihr Avignon. Was man in 2 Stunden alles erleben kann.......ob Papstpalast, Aussichtspunkte, alte Stadtmauern, Kirchen.....wir ließen nichts aus und erreichten schließlich müde, aber gut gestimmt, unsere Hotels.
Beim Abendessen im Hotel wurde uns etwas Geduld abverlangt, aber wie heißt es so schön: ‚Wer eine Reise tut, kann was erzählen'.

4. Tag, Mittwoch, 28.3.18: Ausflug in die Camargue

Einige Gäste haben sich heute dazu entschlossen, sich noch intensiver Avignon zu widmen. Alle anderen machten sich auf den Weg in die Camargue.
Zunächst ging es nach Saintes-Maries-de-la-Mer, wo sicher jedem die Wallfahrtskir-che in Erinnerung geblieben ist, die man schon von Weitem erblickt, da sie hoch über den klitzekleinen Ort hinausragt. Manchmal schwillt dieser klitzekleine Ort allerdings ganz enorm an, nämlich zur Wallfahrt der Sinti und Roma, die hier ihrer Schutzpatronin, der Heiligen Sara, huldigen. In der Kirche konnten wir ihre mit üppigen, bunten Gewändern geschmückte Statue bewundern. Wie schön, dass wir den Ort fast für uns hatten! Man spürte allerdings, dass man sich auf die beginnende Saison vorbereitete. Überall wurde gearbeitet und die letzten Vorbereitungen wurden getroffen. Einige nutzten die Gelegenheit, einen Spaziergang am weiten Strand zu unternehmen.
Auf der Fahrt durch die Camargue nahmen wir die Besonderheiten der Region hautnah wahr. Das karge sumpfige Land und die weiten Steppen mit dem niedrigen Gestrüpp übten eine eigenartige Faszination auf uns aus. Im Frühling durchziehen kleine Wasserkanäle das Land. Im Sommer hingegen ist alles ausgetrocknet und die Erde ist von einer salzigen Kruste überzogen, ein Hinweis darauf, dass sich hier Süß- und Salzwasser vermischen. Ein Eldorado für Hunderte von Vogelarten! Uns war das Glück vergönnt, sogar Flamingos aus nächster Nähe zu sehen! Voller Vorfreude erreichten wir die Manade Arnaud, eine Stierzuchtfarm. Stephanie, eine Deutsche, lebt hier sei 25 Jahren, zusammen mit ihrem Mann, einem Franzosen. Dass sie das Zepter in der Hand hält, davon konnten wir uns alle sogleich überzeugen. Aber dies tat ihrer sympathischen Art keinen Abbruch, mit der sie uns aufklärte, wie so ein Stierzuchtbetrieb funktioniert. Besonders gut gefielen uns ihre Ausführungen zur ‚Course Camarguaise', der französischen Variante des spanischen Stierkampfes. Hier in der Camargue wird der Stier nicht getötet. Ganz im Gegenteil, erzählte uns Stephanie, bauen die Zuschauer eine ganz besondere Bindung zu ‚ihrem' Stier auf. Staunend lauschten wir ihren Worten und erfuhren, dass selbst alte Stiere, die nicht mehr zum Kampf antreten können, ihre ‚Rente' in Ruhe genießen dürfen bis sie schließlich von selbst sterben. Und auch wenn sie längst nicht mehr kämpfen, möchten ihre Fans immer noch gerne darüber unterrichtet werden wie es ‚ihrem' Stier geht und was er so macht.
Wir durften sodann die große Herde der schwarzen Rinder und natürlich auch die weißen Pferde in Aktion erleben, nämlich bei einer ‚Triage'. So nennt man das Aus-sondern einiger Stiere aus der Herde für einen Kampf, vorgenommen durch die Rei-ter. Ein beeindruckendes Schauspiel! Nach einem Aperitif, gefolgt von einem Mittagessen mit lokalen Spezialitäten, hieß es ‚au revoir' sagen. Am Nachmittag besuchten wir Aigues Mortes, das ganz von einer Stadtmauer umschlossene Städtchen am Rande der Camargue. Die Zeit reichte für einen Spaziergang auf der alten Mauer mit Blick über die weiten weißen Salzgärten, aber auch für einen kleinen Einkaufsbummel. Manch einer der Reisegäste nahm auf der Place Saint Louis mitten im Zentrum Platz. Sie wird geschmückt von einer Statue Ludwigs, des IX., des Heiligen. Er hat Land erworben zur Gründung eines eigenen Mittelmeerhafens zur Einschiffung der Kreuzfahrer des siebten und achten Kreuzzuges. Von Platanen gesäumt ist der Platz das ‚Wohnzimmer' des Städtchens und in der verlockenden Sonne schmeckten Cafè au lait und das erste Eis der Saison besonders gut.
Von hier aus ging es zurück nach Avignon, wo wir noch Zeit für ein paar eigene Er-kundungen in der Stadt hatten und dann eine zweite Nacht verbrachten.

5. Tag, Donnerstag, 29.3.18: Über Aix–en–Provence nach Nizza zur MS Berlin

Au revoir Provence! Auf ging es in Richtung Côte d'Azur. Aber nicht ohne einen Zwischenstopp im quirligen Aix-en-Provence einzulegen. Dort war uns das Wetter nicht so gut gesonnen! Obwohl sich unsere örtlichen Reiseleiterinnen viel Mühe gegeben haben, uns den Charme der Stadt näherzubringen und uns u.a. auch vom Maler Paul Cézanne und seinem Leben erzählt haben, war so eine gewisse ‚Unlust' unter den Reisenden zu bemerken. Das änderte sich schlagartig als von einer zur anderen Minute die Sonne hervorkam und Aix uns wenigstens ‚freundlich' und sonnig verabschiedete.
Am Nachmittag stießen wir am ‚idyllischsten Ort der Welt' (alle Gäste wissen sicher, was damit gemeint ist!) auf das nahende Ende unserer Vorreise und auf die kom-mende Kreuzfahrt miteinander an. Nur unsere ‚armen' Buschauffeure Steffen und Maik durften leider nichts trinken.
Nun hieß es auch schon bald Abschied nehmen von ihnen. Sie haben uns sicher und geschickt bis nach Nizza gebracht und selbst enge und engste Straßen und zuweilen erhebliches Verkehrschaos konnten sie nicht aus der Ruhe bringen.
Die Neugier auf ‚unser' Schiff war groß und da wir unter den ersten bei der Einschiffung waren, lief alles rasch und problemlos. Was stand an diesem Tag noch so auf dem Programm? Das Schiff erkunden, sich in der Kabine einrichten, die Seenotrettungsübung absolvieren......und dann endlich das ersehnte Abendessen im stilvollen Ambiente. Aus einer Vielzahl von verlockend klingenden Gerichten durfte sich jeder ‚sein' Menü zusammenstellen. Schon am ersten Abend bekamen wir einen Eindruck davon, was der deutsche Küchenchef Thomas mit seinem großen Team von 34 Mitstreitern alles zaubern konnte. Und das war erst der Anfang.......
Von nun an erwartete uns jeden Abend ein Unterhaltungsprogramm, Shows, Vorträge, Musik und alles, was das Herz begehrt. Aber auch diejenigen, die eher die Ruhe suchten, kamen auf ihre Kosten. Was kann es Schöneres geben als bei einem Drink an Deck die Ausfahrt oder den Sonnenuntergang zu beobachten.
Es wurde langsam dunkel als unser Schiff Nizza verließ und Kurs auf Korsika nahm.

6. Tag, Freitag, 30.3.18: Korsika

Schon früh morgens erreichten wir Ajaccio auf Korsika. Die ersten Gäste erkundeten schon beizeiten die Decks, immer auf der Suche nach der besten Aussicht auf die Insel. Ob man sich das Frühstück im gediegenen Hauptrestaurant oder im Verandah-Restaurant an Deck schmecken ließ, bei DER Auswahl blieb hier wie dort kein Wunsch offen!
Der ganze Vormittag war der Erkundung Korsikas gewidmet.Ausflug: Ajaccio - Geburtsstätte NapoleonsWer sich zu diesem Ausflug entschlossen hat, der lernte unter der fachkundigen Führung von Eric zunächst ein Stück wilder Natur Korsikas kennen, nämlich die sagenumwobenen Sanguinaires-Inseln. Ein Spaziergang führte uns entlang des Meeres bis zu den Klippen. Hier konnten wir unseren Blick weit in die Ferne schweifen lassen, über die Inseln und das tiefblaue Meer hinweg bis zum Horizont. Im Laufe des kurzweiligen Vormittags unternahm Eric mit uns einen Crash-Kurs in Sachen Napoleon. Wahrscheinlich hat noch niemand von uns zuvor auf so unterhaltsame Art und Weise Geschichte erfahren. Eric, der phantastisch Deutsch sprach, ließ in der Altstadt Ajaccios die Geschichte auf Schritt und Tritt lebendig werden. Mit schauspielerischem Talent verkörperte er vor Napoleons Geburtshaus dessen Mutter in den Geburtswehen. Man hätte schwören können, er sei höchstpersönlich bei der Geburt dabei gewesen. Wer hätte ihm da nicht gewisse selbstverliebte Tendenzen verziehen: ‚War es gut? Hat es euch gefallen?'
Voll im Bilde über den kleinen Jungen Napoleon bis hin zum erwachsenen Mann kehrten wir zurück zum Schiff. Ach ja, eine kleine Stärkung mit korsischem Käse, korsischer Salami, korsischem Schinken und korsischer Pastete durfte trotz Napo-leon natürlich nicht fehlen. Und dazu gab's noch ein Gläschen Wein!
Ausflug: Korsisches Bergpanorama
Unser Ausflug führte mit dem Reisebus in von Ajaccio ins Gebirge, die Straße Rich-tung Bastia, die eine wichtige Querung der Gebirgskette Korsikas darstellt. Schon von weitem grüßten uns die in diesem Jahr noch schneebedeckten Gipfel der Berge. Immerhin erreichen die höchsten Gipfel Höhen von 2600 bis 2700 m.
Es ging zuerst durch kleine Weinbauerndörfer und deren Weingärten, die schließlich von dichter Maggia in der Landschaft abgelöst wurde, die nun gemeinsam mit Mischwäldern die Hügel bedeckte. Immer höher wand sich die Straße in zahllosen Kurven im Gravonatal und schließlich fuhren wir durch Wälder voller Korsischen Kiefern, deren mächtige Stämme weit in den Himmel ragen und die nur in Höhen ab 1000 m vorkommen. Immer in Sichtweite auch das Massiv des Monte d'Oro, des mit 2389 m fünfthöchsten Berges der Insel.
Über den Pass von Vizzavona, wo der den Gebirgskamm entlanglaufende Europäi-sche Fernwanderweg Nr. 21 die Straße kreuzt, erreichen wir schließlich den kleinen Bergort und ein paar Kurven danach das Restaurant Le Chalet, wo wir für eine Rast halten. Hier werden uns korsische Köstlichkeiten serviert, wie verschiedene Bergkäse und natürlich korsische Wurst und Schinken. Letztere werden aus dem Fleisch der Schwarzen Schweine hergestellt, die in den Bergen gezüchtet werden. Ein Gläschen Rot- oder Weisswein ergänzt dieses leckere Menü.
Bei der Rückfahrt präsentiert sich uns auch Korsikas höchster Berg der 2706 m ho-he Monte Cinto. Ein Halt im Bergdorf Bocognano eröffnet nochmals schöne Ausbli-cke in das Gebirgspanorama, dann geht es zurück zum Schiff.Leider hieß es schon um 14.00 Uhr Abschied nehmen von Korsika, einer Insel, die ganz sicher einen längeren Aufenthalt lohnen würde.
Alles genossen die Ausfahrt und die vielfältigen Möglichkeiten an Bord, die jeden Tag in der Bordzeitung bekannt gegeben wurden wie z.B. Vorträge, Sportangebote und einiges mehr. Oder wie wäre es, bei Kaffee und Kuchen in der Sonne den Blick übers Meer schweifen zu lassen?
Abends hieß es ‚sich schick machen' zum Gala-Dinner. Beim Aperitif stellte uns der Kapitän seine Mannschaft vor, die aus aller Herren Länder stammte. Im Anschluss durften wir wieder ein fürstliches Dinner genießen, serviert von den freundlichsten Kellnern, auch sie aus vielen unterschiedlichen Ländern wie Indien, Indonesien, den Philippinen, Honduras, der Ukraine u.s.w.

7. Tag, Ostersamstag, 31.3.18: Menorca

Menorca ist die östlichste und nördlichste Insel der spanischen autonomen Region Balearen. Ihr katalanischer Name bedeutet ‚die Kleinere', im Gegensatz zu Mallorca, was ‚die Größere' bedeutete.
Um 10.00 Uhr legten wir in der Hauptstadt Mahón an und wer wollte, konnte schon bald auf eigene Erkundungen gehen.
Um die Mittagszeit starteten die beiden angebotenen Ausflüge.Ausflug: Malerische Nordinsel und Mahón
Unser örtlicher Reiseleiter Daniele war ein durch und durch überzeugter Menorquiner und ließ nichts, aber auch gar nichts unversucht, uns ‚seine' Insel näher zu bringen. Das war kein einfaches Unterfangen, ging doch ein strenger und kalter Wind an diesem Ostersamstag. Trotz viel Sonnenschein wurde es uns nicht so recht warm. Die klare Lust und der strahlend blaue Himmel bescherten uns viele schöne Ausblicke während unserer Panoramafahrt an der zerklüfteten Küste und im grünen und welligen Landesinneren. Im kleinen und ruhigen Fornells unternahmen wir einen Spaziergang und wollten - ganz mutig - trotz des starken Windes einen alten Wachtturm erklimmen. Nur mit äußerster Kraft und uns gegenseitig stützend kamen wir gegen den immer stärker werdenden Wind an. Wieder einmal bekam man großen Respekt vor den Naturgewalten.
Menorcas höchster Berg, der Monte Toro, erreicht nur 357 Meter, auch wenn er einem viel höher vorkommt. Wir erreichten seinen Gipfel ganz bequem im Bus und staunten über die üppig geschmückte Statue der Jungfrau Maria im Franziskaner-kloster. Von hier schweifte der Blick weit in die Ferne bis zum Meer und über die grüne Insel hinweg. Da Daniele uns möglichst viele Facetten der Insel zeigen wollte, baute er zusätzlich einen kleinen Stopp in einem typischen Inselort ein und führte uns dort in eine Konditorei, die mit den verlockendsten Spezialitäten aufwartete. So lernten wir, was Ensaimadas und Empanadas sind und wer wollte, konnte natürlich auch etwas kaufen und kosten.
In Mahón spazierten wir durch Gassen und über quirlige Plätze, an denen sich die Einwohner zum Aperitif trafen. Kirchen und herrschaftliche Bauten aus hellem Ge-stein verleihen der Stadt etwas Einladendes.
Ein Besuch in der Markthalle mit einer kleinen Käseprobe durfte nicht fehlen bevor uns Daniele im warmen Licht eines weit fortgeschrittenen Nachmittags zum Schiff zurück begleitete.
Als ich ihm erzählte, dass unsere nächste Station Palma de Mallorca sei, meinte er verschmitzt, dass Menorca viel schöner sei als Mallorca. Wer wollte nach seiner en-gagierten Führung daran noch zweifeln?!
Ausflug: Inselhauptstadt Ciutadella und mehr
Quer durch die Insel führt uns die Straße ganz an die Westküste. Dort liegt die alte Hauptstadt Ciutadella. Die Straße führt zuerst durch eine weite Hochebene, dann durch das grüne Hügelland der Inselmitte und schließlich durch die von Trocken-mauern gesäumten Felder und Wiesen des Inselwestens. Hier befinden sich auch viele Megalitdenkmale und -Gräber der frühen Bewohner Menorcas, die ja durch ihre Kunst des Steinschleuderns den Inseln ihren heutigen Namen gaben.
Die Stadt ist lebendig und schön angelegt, mit großen Plätzen, schönen Palästen und Gassen, die vom einstigen Reichtum ihrer Bewohner zeugen.
Wir haben auch Zeit für einen Kaffee und leckeres Gebäck oder Kuchen in einem der hübschen Cafés der Stadt.
Dann heißt es wieder einsteigen und unser Chauffeur bring uns hinauf auf die höchste Erhebung der Insel, den 357 m hohen El Toro. Von hier bietet sich eine fantastische Aussicht über die gesamte Insel, zumal wir auch sehr klares Wetter haben, welches aber von sehr stürmischen Winden begleitet wird. Nach dem Besuch der kleinen Klosterkapelle fahren wir noch nach Fornells, einem schön gelegenen Fischerort an der Nordküste, dessen geschützter Hafen noch heute den Seglern Schutz und Sicherheit vor den Wetterunbilden des Mittelmeeres bietet und dessen typische Häuser schlohweiß in der Sonne leuchten.
Jetzt aber rasch zurück zum Schiff und zum Abendessen - es war höchste Zeit und die Kellner erwarteten uns schon. Pünktlich zum Sonnenuntergang hieß es ‚Leinen los' und weiter ging es in Richtung Mallorca. Eine stürmische Überfahrt mit sehr bewegter See ließ so manchem die Nacht seeeeeehr lange erscheinen.

8. Tag, Ostersonntag, 1.4.18: Mallorca

Rechtzeitig zum Sonnenaufgang liefen wir am Ostersonntag in den Hafen Palmas ein. Ein stahlblauer Himmel und frühlingshafte Temperaturen verhießen einen wunderbaren Tag. Außerdem sollte unser Schiff erst am Abend wieder auslaufen! Ein ganzer Tag auf der Insel!
Einige nutzten das prächtige Wetter dazu, den Tag an der frischen Luft mit einem ausgedehnten Osterfrühstück zu beginnen, mit Blick auf die Kathedrale in der Ferne. Der Hafen Palmas liegt nicht ganz so nah am Zentrum wie in Ajaccio auf Korsika oder in Mahón auf Menorca. Mit öffentlichen Bussen, zu Fuß oder mit einem Taxi war es aber auch hier für alle Gäste, die individuell unterwegs waren, kein Problem, das Zentrum Palmas zu erreichen.
Wer sich für einen organisierten Ausflug entschieden hatte, hatte heute wieder zwei Möglichkeiten, konnte aber bei genügend Durchhaltevermögen auch beide Ausflüge miteinander kombinieren und war so den ganzen Tag bis zum Nachmittag unterwegs. Einige Gäste nutzten diese Gelegenheit.Ausflug: Die Inselhauptstadt erkundenDer kleine drahtige Tomeo war schon ganz begierig darauf, uns seine Heimat prä-sentieren zu dürfen. Zunächst einmal ging es vorbei am Yachthafen, wo sich die Yachten gegenseitig an Größe übertroffen haben. Unschätzbare Werte sind dort versammelt!
Vom Castell Bellver bot sich uns ein Blick über den ganzen Hafen bis hin zur Kathe-drale Palmas, die sich majestätisch über die Altstadt gen Himmel erhebt. Endlich einmal kein Wind! Nur einigen ist es gelungen, einen kurzen Blick in die Kathedrale zu werfen, denn La Seu rüstete sich zum österlichen Gottesdienst und für den Besuch der spanischen Königsfamilie. Am Abend konnten wir dann auch prompt ein Video von Gästen aus unserer Gruppe bestaunen, die sich die Königsfamilie nicht entgehen lassen wollten und dafür sogar 1,5 Stundenvor der Kathedrale ausgeharrt haben.
Tomeo führte uns durch die verwinkelten Gassen von Palmas Altstadt und wir beka-men sogar einen Eindruck einer Osterprozession. Palma - immer wieder eine faszi-nierende Mischung aus engen Altstadtgassen und breiten, ausladenden Boulevards, aus alter Kultur und originellen neuzeitlichen Cafès, aus herrschaftlichen Palästen und stillen, verschwiegenen Patios. In diese charakteristischen Innenhöfe kann man immer wieder einen Blick werfen und den üppigen grünen Pflanzenbewuchs bewundern. Aber auch der schönste Ausflug geht einmal zu Ende und rechtzeitig zum österlichen Mittagessen waren wir wieder an Bord!
Den herrlichen Nachmittag genossen einige Gäste an Bord oder beim Ausflug Portocristo und Drachenhöhlen. Ganz Eifrige machten sich nochmals auf den Weg ins Zentrum Palmas.
Ausflug: Portocristo und Drachenhöhlen
Mit einem ständig schnatternden Reiseleiter, mit italienischen Wurzeln, fahren wir über die Autobahn von Palma in den Südosten Mallorcas. Erster kurzer Halt ist im Zentrum von Porto Cristo, einem sehr touristisch belebten Örtchen in einer sicher früher romantischen Bucht.
Von hier ist es nur noch ein kurzes Stück in die Tropfsteinhöhle, die in den Küstenfelsen versteckt liegt. Und sie ist wirklich beeindruckend., denn nicht nur die Größe und Ausdehnung der Höhle ist gewaltig, auch die Anzahl, Größe und Formenvielfalt der Stalaktiten und Stalakniten ist überwältigend.
Mehrere kleine Seen und schließlich ein großer See im Höhleninneren spiegeln diese wunderschönen Naturerscheinungen und machen den Ausflug zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Heute war die Ausfahrt unserer MS Berlin ein ganz besonderer Höhepunkt. Im Licht der untergehenden Sonne entfernten wir uns langsam von der Silhouette der Stadt. Noch lange sah man die Kathedrale und erst spät verschwammen die Berge im Dunst. Ein großartiges Erlebnis!

9. Tag, Ostermontag, 2.4.18: Cartagena

Eine lange Schifffahrt führte uns an die spanische Ostküste nach Cartagena, wo wir gegen Mittag anlegten.
Cartagena liegt von Felsen geschützt an einem riesigen natürlichen Hafenbecken. Diese strategische Lage hat die Stadt für sämtliche Seefahrernationen interessant gemacht und sie ist bis heute ein spannendes Ziel, denn sie ist eine der ältesten Küstenstädte Spaniens.
Für den sonnigen Vormittag an Bord gab es allerlei Möglichkeiten wie z.B. Therabandgymnastik mit Betty, die fleißig von zwei Teilnehmerinnen der Reisegruppe in Anspruch genommen wurde - sehr zu Freude der dynamischen Betty, die einiges ‚im Gepäck' hatte wie z.B. auch Linedance nach dem Motto: ‚Wir tanzen allein - in der Line'. Und wer auf all die Angebote keine Lust hatte, der konnte Fitnesscenter oder Sauna nutzen, zum Friseur gehen, sich auf der Fotowand des Bordfotografen suchen oder aber ganz entspannt bei einem Drink Sonne, Wind und Meer genießen.Einziger Ausflug heute: Das Herz von CartagenaUm die Mittagszeit begaben wir uns in die Obhut Juans. Cartagena war in das glei-ßende Licht der Mittagssonne gehüllt und schien uns mitten in eine karge und tro-ckene Landschaft hinein gebaut. Auf den 1. Blick erahnte man nicht, welche ge-schichtliche Bedeutung diese Stadt hat. Aber Juan unternahm mit uns einen Ausflug in die Geschichte und klärte uns auf. Vom Castillo de la Concepción aus konnten wir nicht nur die Stadt überblicken. Wir konnten die denkmalgeschützte Stierkampfarena, die auf den Resten des römischen Colloseums steht und auch die Reste eines alten römischen Amphitheaters bestaunen, das völlig von modernen Wohnblöcken umschlossen ist. Von hier oben hatten wir auch einen phantastischen Blick über den Hafen. Unsere MS Berlin sah neben einem der ganz großen Kreuzfahrtschiffe wie ein Spielzeug-Schiffchen aus! In den Gassen der Stadt entdeckt man zahlreiche schöne Jugendstilfassaden.
Trotz Ostermontag waren viele Geschäfte in der Stadt geöffnet und die Spanier sa-ßen im Freien beim Mittagessen, was man in diesem Land erst zwischen 14 und 15 Uhr einnimmt. Unser Altstadtbummel endete mit einem spanischen kulinarischen MUSS: ‚Churros con Chocolate'. Hausgemachte Trinkschokolade der Marke Valor von einer Konsistenz fast wie Pudding. Das dazu gereichte Schmalzgebäck wird aber nicht einfach nur so dazu gegessen, sondern traditionell in die Trinkschokolade getunkt, ein köstlicher Nachmittagsgenuss, der eigentlich fast eine Mahlzeit ersetzen kann. Glücklicherweise war noch etwas Zeit bis zum Abendessen. Bei den Spaniern sieht das natürlich ganz anders aus: Bis sie sich zum Abendessen niederlassen, was normalerweise nicht vor 21 Uhr ist, haben sie ihre Churros con Chocolate längst wieder verdaut!

10. Tag, Dienstag, 3.4.18: Tarragona

Wieder einmal ein Vormittag an Bord, den jeder nach Belieben nutzen konnte. Um die Mittagszeit erreichten wir dann nach langer Fahrt Tarragona, die Hafenstadt in Katalonien im Nordosten Spaniens.Ausflug: Welterbestadt TarragonaWer die Antike liebt, muss Tarragona gesehen haben! Die alte Römerstadt an der Costa Dorada ist Weltkulturerbe. Aus der Zeit der römischen Kolonie Tarraco sind viele Gebäudereste erhalten wie z.B. das Amphitheater oder die Nekropole mit römi-schen Gräbern.
Mit unserer örtlichen Reiseleiterin Dolores bekamen wir auf einer kleinen Busrund-fahrt u.a. das große Hafengelände zu sehen. Das historische Zentrum erkundeten wir dann zu Fuß. Die antiken Bauwerke begleiteten uns auf Schritt und Tritt. Wir schlenderten durch enge Gassen mit Kopfsteinpflaster und über schattige Plätze. Natürlich durfte ein Spaziergang über die Ramblas nicht fehlen. Von Dolores erfuhren wir, dass ‚Rambla' eine Bezeichnung für ein Trockenflussbett ist. Der Name leitet sich aus dem arabischen Wort für ‚Sand' bzw. ‚sandiges Flussbett' - raml oder ramla - ab und erinnert uns an die arabische Herrschaftszeit in Spanien.
Nach dem geführten Rundgang blieb viel Zeit für individuelle Besichtigungen. Einige setzten den Bummel über die Ramblas fort, eine breite Prachtallee, die vom Meer weit in die Stadt hinein führt. Andere Gäste ‚mussten' unbedingt ans Meer. Für sie galt die Devise: kein Urlaub am Meer ohne nicht wenigstens einmal die Füße ins Wasser gestreckt zu haben! In den kleinen Geschäften im Zentrum gab es Schinken und Käse aus der Region, in handlichen Portionen, gerade recht, um unterwegs davon zu kosten.
Ausflug: Das Kloster von Poblet
Aus dem Hafen hinaus und aus der Stadt hinaus in die hügelige, fruchtbare Land-schaft im Norden Tarragonas fuhr unser Bus mit den Erläuterungen unseres kompetenten Gästeführers. Die Straße führt durch felsige Flusstäler und schließlich in eine weite, von Sandsteinhügeln umgebene Ebene. Wir passieren die von einer dicken Stadtmauer umgebene ehemalige Regionshauptstadt Montblanc und erreichen schließlich den in Weingärten gelegenen Klosterkomplex von Poblet. Bauwerke unterschiedlicher Epochen reihen sich hier aneinander - verschiedene Tore; Kapellen, Wirtschafts- und Wohngebäude der Mönche und der Könige von Aragon, die hier ihren Herrschaftssitz hatten und ihre historische Grablege in der Kirche des Klosters haben.
Alle Bauwerke sind kunstvoll aus dem Sandstein der Region errichtet, der zum Teil eine rötliche Färbung aufweist. Romanik und Gotik dominieren und auch die Größe der Säle und Hallen ist beeindruckend.Bis heute leben die Mönche hauptsächlich vom Weinbau.Die Nachmittagssonne taucht alles in warmes Licht und schön leuchtende Farben.
Ein schönes Erlebnis, welches unsere Crew noch mit einer kleinen Stadtrundfahrt durch Tarragona ergänzt, wodurch wir die alte Stadtmauer, die römischen Amphitheater, die Stierkampfarena und die Denkmäler der „Castells" - der typischen Menschenpyramiden - in der Hauptstraße kennenlernen.
Da wir erst spät auslaufen sollten, hatte Tarragona eine Überraschung für uns vorbereitet: Die Stadt verabschiedete uns mit einem Feuerwerk als wir den Hafen in Richtung Barcelona verließen.

11. Tag, Mittwoch, 4.4.18: Barcelona

Heute konnten wir uns wieder einmal davon überzeugen, was es für ein Vorteil ist, mit einem kleinen Schiff unterwegs zu sein: man kann dort anlegen, wo große Schiffe gar nicht zugelassen sind, nämlich in unmittelbarer Nähe zum Zentrum wie z.B. heute in Barcelona.Ausflug: Kulturmetropole BarcelonaDem Charme und Witz von Uriól, unserem örtlichen Reiseleiter, war jeder sofort erlegen. Er jonglierte mit der deutschen Sprache wie ein Artist, streute ein paar schwäbische Brocken ein und hatte hier und da wortgewandt einen flotten Spruch auf den Lippen. Unterhaltsamer hätte der Vormittag bei bestem Wetter in Barcelona nicht sein können. ‚Nebenbei' lernten wir Barcelonas Altstadt kennen, seine Strände, natürlich DAS Bauwerk schlechthin, die Sagrada Familia und nicht zuletzt durften wir vom Montjuic hinunter auf das Häusermeer der Metropole am Wasser blicken.
Wir hatten viele Fragen an Uriól, die er alle geduldig beantwortete. In erster Linie in-teressierten uns die politische Situation Kataloniens und die aktuelle Lage.
Aber Uriól führte uns auch in die Traditionen der Region ein, erzählte uns vom Alltag, der Sprache und davon, was vielleicht typisch spanisch sein mochte, aber eben nicht typisch katalanisch. Neu war uns auch, dass eigentlich kaum ein Spanier Sangria trinkt. Die spanische Variante unserer Bowle mit Obst, Rotwein und Rum ist anscheinend bei Touristen beliebter als bei den Spaniern selbst.
Die tolle Position unseres Schiffes verlockte einige, sich nach dem Mittagessen an Bord nochmals auf eigene Faust auf den Weg zu machen. Die Ramblas und das verwinkelte gotische Viertel waren so nah!
Ausflug: Montserrat-Benediktinerklostertradition
Zuerst nach Westen, entlang der Hafenindustrie und durch die westlichen Sattelitenstädte führt uns unsere Straße aus Barcelona heraus. Dann geht es das breite Flusstal entlang, hinein in die katalanischen Randgebirge, die die Region von Nordosten nach Südwesten parallel zur Küste durchziehen.Sie verbinden die Ausläufer der Pyrenäen mit dem nordöstlichen Teil des Iberischen Randgebirges. Aufgrund der tektonischen Aktivitäten bildeten sich mehrere Bergstöcke, von den die Wichtigsten Montseny, Montsant und Montserrat heißen.
Letzteres ist unser Ziel. An diesem gewaltigen Felsstock verborgen liegt im Osten die berühmte Benediktinerabtei Santa Maria de Montserrat auf 721 m Höhe.
Der Ort Monistrol am Fuße der Berge ist Ausgangspunkt für die Seilbahn und die Zahnradbahn, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts zur touristischen Erschließung der Region gebaut wurden, die Seilbahn von einer Firma aus Leipzig.Das Kloster wurde von Napoleon total zerstört und so sind nur wenige historische Reste erhalten. Aber auch der Neubau ist beeindruckend und sehenswert. Zumal die exponierte Lage in der Felsenwelt des Montserrat überaus beeindruckend ist.
Mit Standseilbahnen gelangt man zur heiligen Höhle oder hinauf auf das Felsplateau und zu den Kirchen der Eremiten, der streng gläubigen Einsiedler.
Gut ausgebaute Wanderwege führen zu verschiedenen Aussichten und auf die Gipfel, deren höchster der Sant Jeroni mit 1236 m ist.
Zum Abschluss, am späten Nachmittag, empfiehlt sich noch der Besuch der Schwarzen Madonna, denn dann hat man keine lange Warteschlange mehr.
Am Abend heiß es dann wieder einmal Abschied nehmen, auch von Spanien, denn wir nahmen Kurs auf Frankreich. Am nächsten Morgen sollten wir in Marseille ankommen.

12. Tag, Donnerstag, 5.4.18: Marseille

Marseille in Sicht! Welch spektakuläre Hafeneinfahrt! Ein Fotomotiv jagte das nächste! Von der Sonne beschienene Inseln und Klippen, das wehrhafte Fort auf der Insel If, die wir alle vom Grafen von Monte Christo kennen, die in der Ferne auftauchende Silhouette Marseilles, die Schaumkronen des leicht bewegten Meeres ..... wohin nur sollte man seinen Blick zuerst richten?
Unsere MS Berlin fuhr genau auf die Kathedrale von Marseille zu. Das ab 1852 er-baute monumentale neoromanisch-byzantinische Gotteshaus steht am Westrand der Altstadt und genau davor hat unser Schiff angelegt. Konnte man einen besseren Anlegeplatz haben? Definitiv nein! Die Cathédrale Sainte-Marie-Majeure de Marseille wird meist Cathédrale de la Major genannt. Sie ist die Bischofskirche der römisch-katholischen Erzdiözese Marseille und wir hatten sie den ganzen Tag über im Blick, mal im Licht der Morgensonne, mal in der grellen Mittagssonne und schließlich beim Auslaufen im Licht der untergehenden Sonne! Welch ein Schauspiel!
Die meisten Gäste nutzen den Bilderbuchtag, um die Stadt entweder beim organi-sierten Ausflug oder aber individuell kennen zu lernen. Die Altstadt war auch hier nur ein paar Schritte vom Schiff entfernt. Wer allerdings die hoch über der Stadt gelegene Basilika Notre-Dame de la Garde besuchen wollte, war gut beraten, sich der Ausflugsgruppe anzuschließen, die einen Bus zur Verfügung hatte.
Ausflug: Marseille - älteste Stadt Frankreichs
Von unserm Kai sind es nur ein paar Meter um das Hafenfort herum zum Altstadtha-fen, an dessen Westseite die Altstadt von Marseilles liegt. Das Rathaus stammt aus der Zeit Ludwig des XIV. Wir umrunden den gesamten Hafen, fahren zu den noblen Villenvierteln an der Südküste, immer mit Blick auf die nahen Inseln mit dem Chateau d'If und die Steilküste von Cassis im Südosten.
Von hier geht es durch enge Gassen hinauf zur der Basilika Notre-Dame-de-la-Garde, der Bitt- und Dankeskirche der Marseiller Seeleute.
Die letzten Höhenmeter muss man über Treppen hinaufgehen, aber die überwälti-gende Aussicht ist alle Mühe wert. Auch wir werden mit einer exzellent klaren Sicht belohnt.
Die Mosaike im Innern dieses neoromanisch-byzantinischen Gotteshauses sind wunderschön. Dazu kommen die zahllosen Votivgaben in Form von Leuchtern, Schiffsmodellen und Gemälden, die das Innere Der Kirche schmücken.
Den zweiten Aufenthalt unseres Ausfluges machen wir am Altstadthafen, von wo aus man bequem in die Gassen der Altstadt kommt, oder sich in einem der hübschen Cafés niederlassen kann.
Neuer Publikumsmagnet ist das Spiegeldach von Sir Norman Foster an der Nordseite des Hafens.
Nun dann war auch schon der letzte Abend an Bord angebrochen. Die Kulisse beim Auslaufen des Schiffs hielt uns auf Trab. Hier und dort noch ein Foto der Umgebung. Rasch noch ein Foto mit den Mitreisenden während es erneut durch die vorgelagerten Inseln ging. Immer mit Kurs auf Nizza, unser Ausgangs- und Zielhafen.
Ab morgen hieß es dann wieder vom Schiff auf den Bus umsteigen.

13. Tag, Freitag, 6.4.18: Ausschiffung und Heimreise

Heute durften wir noch ein letztes Mal das reichhaltige Frühstück an Bord genießen. Nizza hatte uns wieder. Am frühen Morgen hatte die MS Berlin den Hafen erreicht. Bereits um 8.00 Uhr hieß es Abschied nehmen. Nicht nur der kleinen und familiären MS Berlin mussten wir ‚auf revoir' sagen. Nein, wir mussten auch Abschied nehmen von erlebnisreichen Tagen auf Inseln, auf dem Festland, in Frankreich und in Spanien. Was wir alles erlebt haben, wird noch lange nachhallen. Und beim Sichten der vielen Fotos wird sicher die eine oder andere Erinnerung wieder wach werden: an köstliches Essen, beeindruckende Hafenein- und ausfahrten, lebendige Städte, grüne Inseln, zerklüftete Felsformationen und einiges mehr. Nicht zu vergessen das immer freundliche Personal auf unserem Schiff, das stets zur Stelle war und immer ein Lächeln auf den Lippen hatte.
Unsere Buschauffeure Thomas und Jan standen schon bereit, das Gepäck war rasch verstaut, aber abfahren konnten wir trotzdem noch nicht, denn es fehlten noch 2 Reisegäste, die sich anscheinend nicht von ihrem neuen Zuhause trennen konnten.
Aber schließlich konnte es doch losgehen! Die Ausfahrt aus Nizza auf engen Straßen stellte unsere Fahrer schon gleich wieder auf eine harte Probe. Aber dann rollte es gut und entlang der Riviera Ponente ging es vorbei an Monaco in Richtung Italien. Wir folgten immer dem Küstenverlauf durch Ligurien bis es dann vor Genua nach Norden ging. Vorbei an Mailand erreichten wir bei angenehmen 17° und viel Sonne die Schweizer Grenze. Der Lago di Como und der Lago di Lugano präsentierten sich im Sonnenschein von ihrer besten Seite, umgeben von hoch aufragenden Bergmassiven. In Bellinzona, der Hauptstadt des Kantons Tessin in der italienischen Schweiz, mussten wir uns entscheiden: San Gottardo oder San Bernardino. Wir schlugen die Richtung San Bernardino ein und legten vor dem San Bernardino-Tunnel unsere letzte Rast ein. Alle genossen das überwältigende Bergpanorama und die weißen Gipfel vor einem wieder einmal tiefblauen Himmel. Vorbei an der Via Mala, dem Zusammenfluss von Hinter- und Vorderrhein, über Chur und Liechtenstein erreichten wir gegen 18.30 Uhr unser Ziel, Feldkirch in Österreich. Wir freuten uns schon auf das Abendessen, leider das letzte gemeinsame Abendessen dieser Reise, die sich langsam dem Ende zuneigte. Bei Live-Klängen zweier Musiker genossen wir das österreichisch-schweizerische Essen und fielen schon recht früh reisemüde ins Bett.

14. Tag, Samstag, 7.4.18: Ankunft zu Hause

Aufwachen mit Blick auf Vorarlbergs Bergkuppen, Frühstück mit Blick auf schneebedeckte Gipfel, die vom ersten Licht der aufgehenden Sonne beschienen waren - was will man mehr? Der Abschied fiel uns schwer! Um 8.30 Uhr rollten wir aus Feldkirch davon, vorbei an Dornbirn und Bregenz und weiter in Richtung Ulm, wo uns die ersten Gäste verließen. Auf unserer Fahrt konnten wir einen Blick auf den hoch aufragenden Turm des Ulmer Münsters erhaschen, mit 161,5 Metern der höchste Kirchturm der Welt. Und weiter ging es über die A6 an Nürnberg und Bayreuth vorbei. Frühlingshafte milde Temperaturen ließen langsam die Vorfreude auf das Zuhause wachsen. Ein letztes Mal Wiener, Bockwürste und Suppen vom Bordservice oder doch lieber eine Kleinigkeit von der Raststätte? Auch die weitere Fahrt verlief problemlos und pünktlich erreichten wir alle Ausstiegsorte und unsere Reisegruppe schmolz dahin. Am Dresdner Flughafen schließlich stiegen auch die letzten Gäste aus, wenn auch einige von ihnen noch einen weiten Weg vor sich hatten bis sie endgültig zuhause sein sollten.Eine Reise mit vielen wunderbaren Erlebnissen ging zu Ende!
Liebe Reisegäste, wir möchten uns ganz herzlich bei Ihnen allen für die schöne ge-meinsame Zeit bedanken. Es hat uns viel Freude gemacht, Sie zu begleiten und Sie sind uns richtig ans Herz gewachsen.
Mögen Sie noch lange von den vielen Erlebnissen zehren!
Wir wünschen Ihnen alles Gute, bleiben Sie gesund und reiselustig und vielleicht sehen wir uns ja wieder einmal!
Herzliche Grüße von Konrad und Claudia

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