Reisebericht: Kreuzfahrt Mittelmeer mit MSC Magnifica

02.11. – 09.11.2015, 10 Tage Kreuzfahrt mit MSC Magnifica – Venedig – Bari – Korfu – Malta – Sizilien – Rom – Genua mit Vorprogramm


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Die Eberhardt-Weihnachtskarte 2014 lud zu einer besonderen Kreuzfahrt rund um den Stiefel Italiens ein und 127 Reisegäste sind dieser Einladung gefolgt...
Diese Reise ist dem 25-Jährigen Bestehen des Reiseveranstalters Eberhardt TRAVEL gewidmet, zeichnet sich durch ein Vorprogramm in Venedig und allerlei Zugaben während der Reise aus.
Ein Reisebericht von
Dr. Uwe Lorenz
Dr. Uwe Lorenz

02.11.2015 Anreise zur Zwischenübernachtung ins Trentino

Da wir eine weite Anreise haben, starten wir gegen 6 Uhr mit zwei Bussen in Dresden und einem Bus in Leipzig. Zu unserer ersten längere n Rast an der Raststätte Pegnitz begrüßen wir uns und das sonnige Wetter mit einem Glas Wackerbarth-Sekt. Mit Sekt begrüßt der Bus 3 in Vaterstätten die Gäste aus Karlsruhe, Pforzheim und Stuttgart. Das schöne Wetter begleitet uns bis über den Brenner nach Südtirol und an den Gardasee. Wir checken schnell in den 4-Sternehotels in Riva und Torbole ein, um das reichhaltige Abendbuffet und eine erstes Glas Trentiner Wein noch genießen zu können.

03.11.2015 Bella Venezia: Stadtrundgang in Venedig und Einschiffen auf der MSC Opera

Das zeitige Frühstück ermöglicht es uns, am Gardasee gegen 7 Uhr zu starten, um gegen 10 Uhr schon in Venedig im Hafengelände anzukommen. Hier wartet schon ein Boot, welches uns über den Chioggia Canal in die Nähe der Piazza San Marco bringt. Dort stehen unsere Stadtführerinnen für kleine und große Rundgänge, die zwar nur 90 Minuten dauern, dafür aber mit bestem Wetter und relativ wenig Touristenaufkommen ein angenehmes Erlebnis sind. Gegen 13 Uhr geht es mit unserem Boot wieder Richtung Hafengelände. In unserem Bus legen wir die letzten Meter bis zum MSC Terminal zurück. Das Prozedere der Einschiffung ist ungewohnt, aber schnell gelangen alle zu ihren Kabinen. Vor dem Auslaufen absolvieren wir die obligatorische Seenotrettungsübung. Dann suchen wir unsere Plätze in den Abendessenrestaurants und genießen wir den Service der freundlichen Bedienung bei Abendessen. Der Höhepunkt des ersten Abends ist das spektakuläre Auslaufen des Schiffes aus Venedig, bei der wir das erleuchtete Venedig an unseren staunenden Blicken vorüberziehen lassen.

04.11.2015 Auf den Spuren der Römer in Split

Die Nacht auf dem Schiff verlief ruhig; mit sicherer Hand führte der Kapitän die „Opera" durch die Adria, während wir schliefen.
Die Sonne ist längst aufgegangen, als uns der Kurs an den kroatischen Inseln Šolta und Brac entlangführt; im Hintergrund, noch etwas im Dunst, ist auch schon das Küstengebirge auszumachen.
Bald kommt die Einfahrt von Split in unser Blickfeld; ein kleines Boot bringt den Lotsen für den Hafen, und sicher werden wir von ihm zur Anlegestelle geleitet.
Nun stehen uns die zahlreichen Mitarbeiter des Schiffes mit Rat und Tat zur Seite, damit jeder der Gäste auch zu seinem Ausflug kommt. Unten, am Ausgang, werden wir schon von den kroatischen Reiseleitern erwartet, mit ihnen werden wir nun eine der eigentümlichsten Orte an der Adria besuchen: die Altstadt von Split.
Unser Weg führt entlang der Hafenkante; die Morgensonne meint es gut und die kleinen Wellen reflektieren das Licht auf dem Wasser, dass es nur so funkelt. Dann kommt die Riva in Sicht, die Promenade und zugleich auch die bekannteste Fußgängerzone der Stadt. Von hier können wir auch den südlichen Teil von dem Palast sehen, den uns der Römische Kaiser Diokletian hinterließ. In der Mitte dieses Palastes ist ein kleines Eingangstor, hier verschwinden wir nun im Inneren und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wir sehen die mächtigen Fundamente und die Abstützungen, die den oberen Teil tragen; es mutet wie ein Wunder an, dass das schon vor gut 1 700 Jahren entstand; wahrlich, die Römer haben für die Ewigkeit gebaut!
Einst sollte der Palast den Herrscher schützen; er wurde längst von Touristen aus allen Teilen dieser Welt erobert. Wir lassen uns einfach im Strom der Besucher treiben und drehen dabei die Zeit zurück. Unsere Führer nehmen uns mit auf diese Zeitreise; hier in den Kellerräumen ist noch viel aus der Römerzeit erhalten geblieben, als wir aber die steile Treppe emporsteigen, haben wir gleich Jahrhunderte übersprungen und sind im Mittelalter angelangt. Schmale Gassen kreuzen sich hier und am Platz Peristyl sind wir im Zentrum angelangt. Mächtige Säulenreihen umstehen den Platz der von der Domkirche dominiert wird; hier, an diesem schönen Ort, gibt es oft Konzerte und Opernaufführungen.
Die warme Herbstsonne begleitet unseren weiteren Weg durch das Gassengewirr; wir sehen den Jupitertempel, blicken in die pittoresken Innenhöfe hinein und bestaunen am Goldenen Tor die monumentale Statue des Bischofs Gregor von Nin, einst ein wichtiger Mann in der kroatischen Kirchengeschichte.
Der Weg führt uns dann noch über schöne Plätze und danach zurück zur sonnendurchfluteten Riva; ganz hinten ist auch unser Schiff auszumachen auf dem schon das Mittagessen bereitet wird, welches uns wenig später die nötige Kräftigung gibt.
Ein Teil der Gäste hat auch einen Ausflug entlang der wirklich malerischen dalmatinischen Küste unternommen, eine besonders schöne Tour. Strände lösen sich mit Buchten ab und über allem ist ein azurblauer Himmel aufgespannt von dem die Sonne lacht- einfach wunderbar!
Das Ziel ist das alte Piratennest Omiš; hier mündet der Fluss Cetina in die Adria ein, zuvor bildet er aber einen Canyon in den wir von der Straße aus hineinblicken können.
An diesem wunderbaren Tag war wohl für jeden etwas dabei, und am Nachmittag gibt es, exklusiv für unsere „Eberhardt" Gäste, noch eine besondere Überraschung.Weinprobe mit Musik
Ein Spaziergang führt uns noch einmal an der Südseite des Diokletian- Palastes entlang; es ist warm an diesem Nachmittag und bald erreichen wir das schöne Restaurant, hier ist für unsere Reisegruppe reserviert. Freundlich werden wir von unseren kroatischen Gastgebern empfangen, und nachdem wir Platz genommen haben, beginnen die Kellner schon mit dem Ausschenken des edlen Tropfens. Es ist ein Pošip, der wohl bekannteste autochthone Weißwein der kroatischen Küste. Er funkelt gelblich im Glas als wir uns mit einem „Živili" zuprosten und diesen guten Tropfen genießen.
Dazu werden wir musikalisch in die Heimat dieses Weines entführt, denn eine Klapa hat sich eingefunden, es sind vier Herren, die uns diesen authentischen Genuss zu bereiten. Die Lieder die wir hören handeln von Liebe und Wein, von den Bergen und dem Lebensgefühl der Menschen hier, wir brauchen nur die Augen zu schließen und schon entsteht in unserer Phantasie das Bild dieser grandiosen Natur.
Dann werden die Gläser noch mit Rotwein gefüllt; es ist ein Wein von der Rebsorte „Plavac Mali", er ist sehr aromatisch; kein Wunder, die Sonne auf den Inseln auf denen dieser Tropfen gedeiht, ist besonders intensiv und das schmeckt der Kenner mit jedem Schluck.
Die Musiker spielen, wir sind im angeregten Gespräch, allein die Zeiger der Uhr drehen sich unaufhörlich, es wird langsam Zeit an Bord unseres Schiffes zurückzukehren. Die Sonne hat sich auch in Richtung Horizont begeben, und als wir an der Riva entlanglaufen, verschwindet sie im Westen langsam im Meer- ein schöner Tag geht zu Ende!

05.11.2015 Kotor

Die alten Venezianer sind auf demselben Weg wie wir unterwegs gewesen. Damals waren die Berge, die steil vom Wasser aufsteigen, mit dichten Wäldern besetzt und dies übte auf die Betrachter einen etwas unheimlichen Eindruck aus, denn diese schroffen Erhebungen sahen damals sehr dunkel aus. Die Seeleute, immer auch sehr abergläubig, raunten sich leise zu: „Das ist das Land der Schwarzen Berge!" in ihrer Sprache Monte Negro. Als dann die Slawen einwanderten behielten sie den Ausdruck bei und nannten das Land welches sie besiedelten „Crna Gora", und das ist bis zum heutigen Tag so geblieben.
Schon am frühen Morgen laufen wir in die Bucht von Kotor ein. Das Bild, welches sich dabei dem Betrachter bietet, kann malerischer nicht sein: die oberen Spitzen der Berge werden schon von der Sonne angestrahlt, während es hier unten am Wasser noch dunkel ist. Dabei zerteilt das Schiff die Nebelschwaden, die in der Bucht liegen. Es ist eine sehr romantische Impression, die wir vom Oberdeck genießen können.
Dann kommt unser Ziel in Sicht: Kotor. Die Sonne bescheint dieses alte Hafennest und lässt es in aller Pracht erstrahlen.
Am Nachmittag, im Theater des Schiffes, präsentiert uns der langjährige Eberhardt-Reiseleiter für den Balkan eine informative und reich bebilderte Darstellung der Geschichte des Landes Jugoslawien. Wir erfahren viel Erhellendes über die Ursprünge der vergangenen und jüngsten kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Ethnien und Religionen dieser Region und die entsprechenden Wechsel- und Auswirkungen auf die europäische Geschichte. Wir gehen mit dem Gefühl aus dem Saal, die Länder Slowenien, Kroatien, Serbien, Montenegro und Bosnien bald auf einer intensiven Rundreisen erleben zu wollen.
Am Abend machen wir uns schick für den Galaabend, genießen wir Cocktails und lassen sich einige mit dem Kapitän Paolo Russo fotografieren
Seetag

06.11.2015 Seetag auf der MSC „Opera"

Diesen Tag verbringen wir auf See, denn das Schiff umrundet den Fuß des Italienischen Stiefels. Wir nutzen die Zeit zum Bummel durch alle Geschäfte und Einrichtungen auf und unter Deck.
Wir Eberhardt-Travel-Reisegäste genießen zusätzlich eine Autorenlesung von Constanze Vollhardt alias Constanze Hölig aus dem Sachsenkrimi "Dresdner Fürstenfluch". Das Buch macht neugierig auf mehr, insbesondere auch aufgrund der Verquickung der fiktiven Geschichte mit den Tatsachen und Legenden des Lebens der Wettiner Fürsten.
Weitere unterhaltsame Vorträge halten die Eberhardt-Reiseleiterin Katrin Deutschbein über das Reiseland Italien und der Chef des Reiseveranstalters Eberhardt TRAVEL über lustige Erlebnisse aus der 25-jährigen Firmengeschichte.

07.11.2015 Civitavecchia und die Ewige Stadt

Civitavecchia ist eine seit 2000 Jahren rege genutzte Hafenstadt, in der wir heute mit unserer „Opera" festmachen. Die meisten von uns begeben sich auf die ca. anderthalbstündige Busanreise ins Zentrum von Rom, um an einem der Spaziergänge durch die Ewige Stadt teilzunehmen. Auch heute meint es der Wettergott wieder sehr gut mit uns, aber mittlerweile setzten wir das voraus...
Rom war übrigens das wichtigste antike Zentrum der Welt. Denn im Gegensatz zu früheren bzw. anderen Zentren wie etwa Athen, Babylon oder Theben war Rom tatsächlich eine Metropole eines riesigen Weltreiches, das große Teile der damals bekannten Welt umspannte.
Nach einem Niedergang blühte Rom dann als Zentrum der Päpste neu auf, seit der Renaissance und dann später im Barock profilierten sich viele Päpste und wollten Rom in neuer Blüte sehen. Die Analogie liegt auf der Hand - aus der heidnischen antiken Stätte sollte das Zentrum der christlichen Welt werden - und für immer bleiben... Noch heute verbinden viele mit dem Wort „ROM" eher die Weltkirche als die italienische Hauptstadt. Warum also „Ewige Stadt"? Rom hat in seinem Zentrum und überall auch rundherum so viele antike Ruinen, die sind einfach DA. Vielleicht ist diese Phrase „Ewige Stadt" oder auch „Caput Mundi", also Haupt der Welt, auch so etwas wie Teil des kollektiven Gedächtnisses. Viele unterschiedliche Herr- und Heerschaften kamen und gingen, verwüsteten die Stadt aus Wut oder Neid.. und sie kam immer wieder. Die MAGIE der Stadt ist also eine bis heute nicht enden wollende... Viele unserer Gäste werden ganz sicher nach Rom zurück kehren - Eberhardt TRAVEL bietet hier ein breites Spektrum an Reisen für alle Liebhaber dieser Stadt!

08.11.2015 Ankunft in Genua und Weiterreise ins Passeiertal

Wir gehen nach einen letzten ausgedehnten Frühstück relativ entspannt von Bord und besteigen unsere Busse, die uns wieder in die Heimat bringen werden. Unsere Reise in den Norden führt uns sofort in die Gebirgslandschaft des Ligurischen Apennins; eine relativ unspektakuläre Fahrt durch die Po-Ebene schließt sich an. Das wiederum strahlende Sommerwetter verführt uns zu einem einstündigen Halt in Sirmione. Nach dem Spaziergang durch diese an diesem Sonntag sehr lebendige Stadt kommen alle Gäste noch einmal zusammen, um mit einen Glas Sekt auf die gelungene Reise anzustoßen. In den verbleibenden hellen Sonnenstunden fahren wir auf der Brennerautobahn bis Bozen und durch Meran ins Passeiertal. In St. Martin beziehen wir unsere komfortablen Hotels und erwartet uns ein Abschlussabend mit Südtiroler Musik und einem Törggelen-Essen. Die Musikanten, deftigen Speisen, das Bier aus der hauseigenen Brauerei und der junge Wein versetzen uns in gute Stimmung.

09.11.2015 Heimreise

Die gute Gebirgsluft lässt uns gut schlafen, frühstücken und zeitig in unseren Heimreisetag starten. Das sonnige und warme Wetter hilft uns bei der Erfüllung unseres geheimen Wunsches, mit unseren Bussen den Jaufenpass auf 2094 Meter Höhe zu erklimmen und damit der Reise noch am letzten Tag einen krönenden und spektakulären Abschluss zu geben. Unsere Bus-Chauffeure führen uns konzentriert und souverän die unzähligen Kehren hinauf und im Ratschingstal wieder hinunter. Weiter geht es dann über den Brenner und durch das Inntal nach Deutschland. Auf unserer Reise sind Freund- und Bekanntschaften entstanden und entsprechend herzlich werden in Vaterstätten unsere Mitreisenden aus Südwestdeutschland, die in Ihren Transferbus steigen, verabschiedet. Für uns andere geht es weiter bis in die frühen Abendstunden Richtung Leipzig und Dresden.

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