Reisebericht: Höhepunkte des Mittelmeeres mit der Mein Schiff 2

16.06. – 27.06.2018, 12 Tage Kreuzfahrt auf dem Mittelmeer: ab/an Palma de Mallorca – Korsika – Civitavecchia – La Spezia – Cannes – Marseille – Barcelona – Ibiza


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Schöne Entdeckungen an hübschen Orten, spannende Geschichten von großen Herrschern, leckeres Essen vom Feinsten und viel Zeit zum Entspannen... all das lässt sich wunderbar auf dieser Kreuzfahrt verbinden
Ein Reisebericht von
Ngoc Anh Nguyen

1. Tag: Mallorca – Playa de Palma

Nun beginnt die langersehnte Reise im Mittelmeer. Wir machen die Nacht zum Tag und fliegen in den jungen Tag nach Palma de Mallorca. Sie ist nicht nur die Hauptstadt und des Gouvernements der Balearen, politisches, wirtschaftliches sowie kulturelles Zentrum Mallorcas, sondern auch von den vier anderen balearischen Inseln Menorca, lbiza, Fomentera und Cabrera. Der Name Palma ist zurückzuführen auf die von den Römern gegründete Stadt Palmeria. Palmeria war damals Legionsstaätte, auf Latain „palmarius".
Reiseleiterin Magdalena, eine reizende Mallorquinerin zeigt uns Ihre Heimat. Unser erster Eindruck: warme Sonnenstrahlen lassen die Hauptstadt freundlich erstrahlen, die Lianen Jacaranda geben wunderschöne Farbtupfer in die Landschaft. Von der Festung Belvedere aus dem 13. Jahrhundert blicken wir auf die Inselhauptstadt mit dem großen Yachthafen. Dort liegen zahlreiche teure große und kleine Yachten. Ein Liegeplatz kostet immerhin etwa dreitausend Euro. Wir sehen sogar das Schiffchen von König Philipp Apiphos - der Name seiner Mutter Sophia rückwärts geschriben. Als Verteidigungsfestung errichtet wurde die Burg später hauptsächlich als Gefängnis zu Francos Zeiten genutzt. Im runden Innenhof mit runden und gotischen Spitzbögen finden heutzutage Konzerte statt.
Magdalena verrät uns, dass der Name Palma de Mallorca wurde in Erinnerung an den Dom La Seu, die Kathedrale des Lichts. Damals waren die Gebäude hier direkt am Meer und spiegelten sich im Wasser, heute liegen Sie auf einer höheren Ebene einige hundert Meter vom Meer entfernt. Die Beleuchtung und Inneneinrichtung hatte der Katalaner Antoni Gaudi entworfen. Zu jener Zeit gab es unheimlich viel Kritik, doch heute sind wir begeistert von den vielen Farben der Fenster und der Genialität. Zwei Mal im Jahr wird die Rosette des Altars an die Wand der Hauptfassade projiziert, welche geometrisch genau unter der Rosette dieser Hauptfassade liegt. Ein wundervolles Spiel von Farben und Licht. Die Rosette trägt einen Durchmesser von 12,55 Metern und zählt somit zu den größten ihrer Art in Europa. Anschließend lenken wir unsere Schritte durch die Altstadt zum Rathaus mit dem gigantischen Olivenbaum. Olive ist ältester Baum Mallorca, einige sind über 1.500 Jahre alt und wurden von Römern 123 v. Chr. mitgebracht. Über die Plaza Mayor zur Markthalle Merced e l'Olivar. In der Verschnaufspause gönnen wir uns unterschiedliche Köstlichkeiten von Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, Wein und Kuchen oder beschnuppern die exotischen Gewürze.
Den Nachmittag kann jeder nach seinen Belieben verbringen: ob schwimmen im Mittelmeer, spazieren am feinen Sandstrand oder relaxen am Pool, es kommt jeder auf seine Kosten.

2. Tag: Mallorcas romantische Ostküste

Bei perfektem Wetter für Besichtigungen begeben wir uns zusammen mit Heilige Magdalena alias Reiseleiterin und Architekt/Künstler Leonardo alias Chauffeur entlang der Bergkette Tramontana. Auf der Insel wachsen ca. 3 Millionen Mandelbäume, der typischste Baum Mallorcas. Früher wurde nur Wein angebaut, doch seit der Blattlaus-Epidemie suchte man eine Alternative und war glücklich, die Mandel gefunden zu haben. In der kleinen Bodega Nina Tatjana erfahren wir Wissenswertes über den Weinanbau. Neben der einheimischen Rebsorte Mantonegro pflanzt die Familie auch Shiraz, Sauvignon und Merlot an. Weinanbau und -ernte sind heute noch komplett Handarbeit. Von dem 10 ha großen Weingarten gewinnt man ca. 70.000 Liter pro Jahr. Weiß, Rose oder Rot, welcher Wein schmeckt am besten?
In Soller spazieren wir durch Zitronen und Pomeranzenplantagen ins verträumte Stadtzentrum. Vorbei an der schönen Kathedrale von Soller, dem Rathaus und zahlreichen Cafés auf dem Plaza Constitucion erreichten wir den Bahnhof, wo die historische Bahn „Roter Blitz" bereits wartet. Die ie komfortable Nostalgiebahn feiert inzwischen seinen 106. Geburtstag. Mit einer Geschwindigkeit bis zu 40 km/h tuckern wir in den alten Wagons mit den offenen Seiten in Richtung Küste nach Port Soller. Es bleibt Zeit für einen Bummel an der Uferpromenade.
Zum Abschluss von Mallorca reisen wir in den Nordwesten Mallorcas. Auf einer Höhe von 410 Metern liegt der liebliche Ort Valldemossa. Er ist berühmt geworden durch den Aufenthalt eines Liebespaares - des Komponisten Frédéric Chopin und der Schiftstellerin George Sand. 1839/39 verbrachte das Paar ein Winter im Kartäuserkloster. Sie hatten die Wintertage auf Mallorca unterschätzt, die gerade hier, im regenreichen Nordwesten, äußerst ungemütlich sein können. Für den Lungenkranken Chopin war der Aufenthalt alles andere als ein erholsamer Urlaub. Aufgrund seines verschlechternden Gesundheitszustandes verließen Sie die Insel nach drei Monaten. Wir spazieren durch die hübsche Gegend mit schönen Häusern und umgeben von einer reizvollen Landschaft in den Bergen. Die steilen Gassen winden sich zwischen den historischen erdbraunen Gemäuern hindurch. An den Eingangstüren sind überall Keramikplatten mit Abbildungen von Santa Catharina Thomas. Diese Frau war in Valldemossa geboren. Ihr sollen Jesus und Maria mehrmals erschienen sein, die ihr Visionen gezeigt haben. An den Häusern hängen Fließen mit Darstellungen dieser Szenen. Die Bewohner bitten Santa Catharina Thomas, für ihre Familien zu beten und sie vor Unheil zu beschützen.
Nun geht es auf die Mein Schiff 6. Der Check-In war schnell erledigt und schon heißt es Willkommen an Bord! Nach der Seenotrettungsübung schlummern wir in unseren Kojen bei sanftem Wellenschlagen in den neuen Tag.

3. Tag: Seetag – Auf nach Korsika!

Hui, uns geht es gut! Ausschlafen, frühstücken, und den ganzen Tag entspannen. Bei grandiosem Urlaubswetter schippert die Mein Schiff 6 auf dem Mittelmeer, während wir links und rechts Delfine beobachten können. Es sind so unglaublich ich viele Delfinenschwärme am Vormittag unterwegs, die verspielt aus dem Wasser springen. Zum Nachmittag springen wir auch fast mit oder zumindest wippen wir auf dem Schiff mit dem etwas höheren Wellengang mit, als wir es gewohnt sind.
Um einen besseren Überblick auf unserem neuen schwimmenden Hotel zu bekommen, führt uns der Australier Hamish, der schon seit 6 Jahren bei Mein Schiff tätig ist, durch die verschiedenen Decks: Galerie, Restaurants mit eigener Bäckerei, zahlreiche rustikale und glitzernde Bars, Theater, SPA- und Sportbereich, Pooldeck mit Eisbar und Dönerhäuschen. Für das Leben an Bord gibt uns Hamish viele Tipps und Orientierungshilfen mit, wie Steuerbord (rechts), Backbord (links), Bug, Heck... Am Abend genießen wir ein erstklassiges Mehrgang-Dinner im Atlantis-Restaurant und stoßen mit einem italienischen Grappa (Destillation aus Schale Weintraube ) an. Im Theater stellt sich unser junger Kapitän Simon Böttger vor. Er ist ein echtes Ostseekind und wurde schon von seinem Kapitänsvater als Kind auf See genommen. Er verrät uns, das Schiff hat sagenhafte 65.000 PS und Platz für bis zu 2.800 Passagiere sowie knapp 1.300 Besatzungsmitglieder. Einige der Crew sind äußerst talentiert und überraschen uns mit tollem Gesang oder mitreissenden Tänzen. 

4. Tag: Inselrundfahrt Korsika – Ajaccio

Ein französischer Traum wird wahr, wir landen in der Hauptstadt Korsikas Ajaccio. Herz was willst du mehr? Unsere Interessen gehen etwas auseinander und so nutzen wir unterschiedliche Ausflüge, um Napoleons Heimatort kennenzulernen. Durch das Mittelgebirge von über 2.300 Metern Höhe fahren wir ins Landesinnere. Wir passieren ab und an einige Wasserfälle, die meisten haben Trinkwasserqualität. An der Brunelli-Schlucht blicken wir einen größeren Wasserfall und in die tiefe Laune der Natur. Die zerklüfteten Bergmassive, hauptsächlich aus Granit, lassen überall Fotokameras zücken. Mit zahlreichen Ohs und Ahs und erhöhtem Adrenalinspiegel winden wir die schmalen Serpentinen entlang. Die Hupe sollte hoffentlich funktionieren, denken wir uns. Es geht erste einmal bis zum Tolla-Stausee. Die Sicht ist klar, Algen lassen den See smaragdgrün leuchten und wir ergötzen uns an diesem traumhaften Blick. In einem verschlafenen Dörfchen probieren wir Spezialitäten wie Schinken, Salami und Zigenkäse mit süßem Feigensenf.
Reiseleiterin Gisela gibt uns einen Streifzug zur Geschichte Korsikas. Vor 15 Millionen Jahren war Korsika noch am Festland Frankreichs dran, heute nähert es sich pro Jahr einen Zentimeter an Italien. Von der Zeit, als Genua die Insel besetzte über den 40-jährigen Bürgerkrieg, wie Genua schwer verschuldet war und die Insel an an Frankreich als Pfand abgab, erfahren wir viel Wissenswertes. Auch kämpft die Insel gegenwärtig mit Landflucht, ist froh über den steigenden Tourismus und lebt sonst nur von Landwirtschaft. Durch die endemische Landschaft Maqui, vorbei an Eichen, vielen Heilkräutern wie italienische Strohblume, Johanneskraut und Myrthe passieren wir die grüne Insel bis zurück nach Ajaccio. Nun sollte ein Spaziergang durch die Neustadt mit dem eleganten Place de Gaulle sowie durch die Altstadt zum Geburtshaus des Sohnes der Stadt nicht fehlen: Napoleon Bonaparte.

5. Tag: Italien – Civitavecchia

Sehr zeitig in der Früh ankern wir vor den Toren Roms. Zu Rom könnten Bücher verfasst werden, doch dies würde den Rahmen meines Blogs sprengen. Auch reicht ein Tag in der Tibermetropole nicht aus, um all die schönen Bauwerke zu erblicken. Unser erster Eindruck nach einer 90 minütigen Fahrt nach Rom: Der römische Straßenverkehr wirkt auf uns Deutsche sehr chaotisch und unübersichtlich, vielleicht auch skrupellos an der einen oder anderen Stelle. Für mich heißt es: Ich könnte hier niemals mein Auto parken. Es empfiehlt sich also wenig, nur mit dem Bus oder Auto die Stadt zu erkunden. So spazieren wir im Vatikan zum Petersplatz, dem Zentrum der katholischen Christenheit. Wenn man von hier nach ganz rechts oben schaut, sieht man das Arbeitszimmer des Papstes, letzter Stock des Apostolischen Palastes, zweites Fenster von rechts. Heute ist Mittwoch, da gewährt er vormittags eine Audienz. Auf großen Leinwänden kann man dem ganzen zuschauen, sollte man keinen Platz ganz vorn ergattern können, denn sonst müssten wir uns wohl schon zum Sonnenaufgang anstellen.
Dann erkunden wir die Piazza di Spagna mit der populärsten Freitreppe der Welt - der Spanischen Treppe, die ihren Namen nur der Piazza di Spagna mit der hiesigen spanischen Botschaft zu verdanken hat. Der Trevi-Brunnen befindet sich im Stadtteil Trevi auf gleichnamiger Piazza und präsentiert seinen Skulpturenschmuck damals wie heute dem Besucher gleich einer einladenden Theaterbühne. Sie ist Roms beliebteste Wasserorgel. Mit dem Bau schufen sich die Barockpäpste 1750 ein letztes großes Denkmal, denn ihre Macht im Kirchenstaat schwand dahin. Meeresgott Ozeanus braust mit zwei Pferden durch einen Triumphbogen heran. Seine Eigenschaft als Kulisse inspirierte einst den Regisseur Federico Fellini, der in dem Filmklassiker "La Dolce Vita" Anita Ekberg und Marcello Mastroianni im Trevi-Brunnen baden ließ und den Brunnen spätestens mit dieser attraktiven Szene weltberühmt machte. Nach einer kurzen Verschnaufpause mit italienischem Eis oder dem traditionellen Münzwurf geht es durch große und kleine Plätze und verwinkelten Gassen zum Pantheon, das bereits 27 v. Chr. errichtet wurde.Die Engelsburg, das Castel S. Angelo wie es im Italienischen heißt, liegt unmittelbar am Tiber und gehört nach dem Kolosseum zu den größten noch erhaltenen antiken Bauwerken Roms. Apropos Kolloseum, Amphitheatrum Flavium. Kaiser Vespasian begann den Bau 72 n. Chr., sein Sohn Titus weihte die Arena nach nur achtjähriger Bauzeit mit hunderttägigen Festspielen ein. Unzählige Tiere und Gladiatoren wurden geopfert. Sehr lebendig sind allerdings noch die Legionäre, mit denen man hier gegen ein Entgelt für ein Foto posieren kann. In unmittelbarer Nähe des Kolosseums erhebt sich der Konstantinsbogen, der wohl prächtigste unter den drei noch erhaltenen antiken Triumphbögen Roms, dem Eingang ins Forum Romanum.
Voll getankt mit Kunst und Historie kehren wir auf unser Schiff zurück und sind doch ganz froh, am Abend die Beine ein bisschen hochlegen zu dürfen.

6. Tag: Italien – La Spezia

Bereits am Morgen ist es in Ligurien sonnig und warm. Ob Genua, Portofino, Universitätsstadt Pisa oder/und Wiege der Kunst Florenz, der Tag verspricht beeindruckende Momente.
La Spezia besitzt den zweitgrößten Hafen Italiens mit 2 Millionen Container. Aber auch die Altstadt hat viele schöne Gebäude im Art Decor und der Renaissance zu bieten. Englische Dichter verliebten sich in die Stadt und sammelten sich hier an. So spricht man ebenfalls von der Bucht der Poeten.
Einige entschieden sich für die Cinque Terre, die man traditionell zu Wasser erreicht. Die Cinque Terra besteht wie der Name verrät aus fünf kleinen Dörfern, die in den Tälern an der Küste und teils auch an den Steilwänden errichtet wurden. Jahrhundertelang lebte dieser neun Kilometer Küstenabschnitt abgeschottet von der restlichen Welt und ernährte sich von der Fischerei sowie vom eigenen Anbau von Gemüse, Oliven und Wein. Die Terrassenfelder wurden mit Trockenmauern gebaut, dessen Bau eine Handwerkskunst ohne Mörtel mit viel Muskelkraft und Know How ist. Wenn man die Mauern aneinanderreihen würde, käme man eine Länge von ca. 21.000 Kilometern. Das kann es locker mit der Chinesischen Mauer aufnehmen. Heutzutage ist das von der UNESCO anerkannte Gebiet nicht nur von Überschwemmung gefährdet, sondern auch von Touristenmassen. Es kommen sage und schreibe drei Millionen Touristen auf die dort 7.000 ansässigen Einwohner. Von den fünf besuchen wir zwei Dörfer: Vernazza (ca. 900 Bewohner) sowie Monterosso al Mare (das größte Dorf mit ca. 1.500 Einwohnern).
Warum ist die Cinque Terre so schön? Das sind die traumhafte Lage am türkisblauen Meer, das milde Klima, ihre bunten Häuser und handbemalten Holzboote, wie auch ihre verwinkelten Gässchen und die Gastfreundschaft der Menschen. Die kleinen Gassen laden zum Erkunden ein und sind Fotomotiv zugleich. Und selbsstverständlich gibt es in den Gassen auch einige Trattoria und Ristorante. Für Aktivere gibt es tolle Wanderwege entlang der Küste. Prägnant in Vernazza ist das Kastell Doria an der Spitze des Felsvorsprungs aus dem 11. Jahrhundert. Setzen Sie sich auf die Mauer am Hafen und lassen die Eindrücke auf das bunte Hafenbild wirken. Monterosso hat noch etwas, das in den anderen Dörfern fehlt: einen Strand. Wenn man mal keine Lust auf Unternehmungen hat, kann man auch einfach die Seele am Strand baumeln lassen.Den kleinsten Ort Corniglia mit etwa 250 Bewohnern, und Mandorla zu Deutsch Mühlrad und Riomaggiore - das steilste Dorf - sehen wir vom Wasser aus. Corniglia hat die Besonderheit keinen Hafen zu besitzen, weil es in ca. 100 Metern Höhe über dem Meer auf einem Hügel liegt. In Manarola würden wir zu Weihnachten die größte beleuchtete Grippe der Welt begutachten können.
Wer in Pisa ist, verpasst auf keinen Fall, zum Platz der Wunder, dem Piazza die Miracoli zu spazieren. Hier stehen die berühmtesten Gebäude wie der Dom S. Maria Assunta, das Baptisterium und der berüchtigte schiefe Turm, allesamt aus weißem Mamor aus der Region Carrara.
In kaum einer anderen Region sammeln sich so viele kunsthistorisch bedeutende Stadt wie in der Toskana. Und so sticht die Hauptstadt der Toskana besonders hervor. Jedes Jahr zieht die Renaissancestadt Florenz Millionen von Besuchern in ihren Bann. Die Stadtgründung geht auf die Etrusker zurück, welche die Sümpfe entwässerten, den Boden kultivierten und das Land blühen ließen. Später ließ niemand Geringeres als Cäsar im sumpfigen Tal des Arno unterhalb der etruskischen Siedlung die kleine Veteranenkolonie Florentia gründen. Die Bedeutung war „Die blühen möge". Doch die Toskana stand im Schatten der Anderen, da die Römer sie sehr vernachlässigten. Erst als die Markgrafen unter Karl dem Großen um das Jahr 1000 ihren Sitz von Lucca nach Florenz verlegen, erlebt die Stadt ihren ersten Aufschwung. So entstanden die ersten prachtvollen Bauten wie das Baptisterium. Reiche Kaufmannsfamilien brechen die Macht des Adels. In keiner anderen toskanischen Stadt erreicht das Bürgertum einen so großen Einfluss wie in Florenz. So wurde Florenz um 1300 die bedeutendste Stadt des Kontinents. Auch kulturell beginnt die Stadt ihre Blütezeit. Der Maler Giotto löst sich von der vorherrschenden byzantinischen Kunstrichtung und bereitet den Weg der Renaissance vor. Auch die Schriftsteller Boccaccio und Dante schreiben ihre Werke im florentinischen Dialekt anstatt auf Latein. Sie begründen damit die italienische Sprache. Im Wettstreit mit den anderen großen Städten wie Lucca, Pisa und Siena gibt es eine grenzenlose Bautätigkeit. Bis nur Mitte des 13. Jahrhunderts wurden die Grunsteine für den Dom, die große Ordenkirche Santa Croce, dem Palazzo Vecchio u.v.m. gelegt. Um bedeutende Namen wie Medici, die 300 Jahr die Stadt bestimmten, kommt man nicht herum. Sie waren nicht nur als Politiker tätig, sondern auch angesehene Kunstmäzene. Weltberühmte Künstler wie Michelangelo, Leonardo da Vinci und Botticelli lebten ungestört in Florenz, wo sie völlig frei Hand hatten. Damit entstammt die völlig neue Kunstepoche Renaissance. Nach der nationalen Einigung Italiens Mitte des 19. Jahrhunderts war Florenz für sechs Jahr Hauptstadt Italiens bis nach zähen Verhandlungen mit dem Vatikan der König in Rom einzog.
Nun lassen wir die schroffen Küsten hinter uns und legen Kurs auf die Cote d'Azur.

7. Tag: Frankreich – Cannes

Vive la France! Es geht gemeinsam und exklusiv mit unserer Reisegruppe entlang der berühmtesten mit Palmen gesäumten Promenade: La Croisette. Hier spürt man sofort den Flair von einzigartigem Ruhm und Luxus. Früher aber war es anders. Da lebte Canna, der italienische Name für Schilf, friedlich und traditionell einfach vor sich hin. Kleine Fischerhäuser prägten das Stadtbild oder besser geschrieben das Dorfbild. Doch dann entdeckte der englische Lordkanzler Sir Henry Brougham (er hat sich an der Abschaffung der Sklaverei in England beteiligt) das beschauliche Fischerdörfchen. Er verliebte sich auf den ersten Blick in die Landschaft, die Leute und das sanfte Klima. So beschloss er, sich dort ein Haus bauen zu lassen. Weitere Aristokraten machten sein Beispiel nach und bauten ebenfalls Ferienhäuser in Cannes. Der Aufstieg des Ortes war unaufhaltsam geworden. Unser gleichnamiger Chauffeur Henry fährt uns anschließend in die kleine Hafenstadt Antibes. Vor seinen Toren liegen extravagante und teure Yachten, eins sogar mit Helikoperlandepatz. Pfeifend bewundern wir die Gefährte von der Ferne aus. Ein kleiner Markt am Rathaus bildet das Zentrum des Städtchens. Was aber am schönsten ist, sind die mit Blumen, Rankenpflanzen und Zitronenbäumchen gesäumte schmale Gassen. Die Wohnhäuser werden so liebevoll mit kleinen Details geschmückt, dass sie ein Lächeln in unsere Herzen zaubern. In einer kleinen Bäckerei decken wir uns mit einheimischen Spezialitäten aus Mangold und Rosinen für das Mittagspicknick ein.
Reiseleiter Richard nimmt uns weiter mit auf die Halbinsel zum Cap d'Antibes. Links und rechts bewundern wir schöne Gärten, viele Pinien, Oleander und Magnolien der prachtvollen Villen von Dr. Oetker und anderen Prominenzen. Zurück in Cannes legen wir einen Fotostopp am Festivalpalast ein, denn schließlich dominieren die Filmfestspiele das Bild von Cannes in der Welt. Wer mag, tuckert mit der Bimmelbahn Petit Train hinauf in die Altstadt Le Suquet. Von oben aus ist der Ausblick auf den Hafen ein Traum.
Hätte man mehr Zeit, könnte man in die Parfümstadt Grasse oder auf den drei Corniches die Klippenstraßen entlang nach Nizza oder Monaco fahren. Wussten Sie, dass von den 38.000 Einwohnern Monacos etwa 80 Prozent Ausländer sind? Mit 19.000 Einwohner pro Quadratmeter finden Sie hier die größte Bevölkerungsdichte der Welt. Aber nicht nur das, hier herrscht auch die größte Ferraridichte der Welt. Entsprechend teuer sind auch die Mietpreise, die bei 200.000 Euro pro Quadratmeter starten. Monaco entstand durch einen Piratenstreich, als sich zwei Piraten als Mönche verkleidet den Felsen eroberten. Den schönsten Blick erhascht man auf der höchsten der drei Corniches: dem Grand Corniche, welcher unter Napoleon entlang der Stadtmauer errichtet wurde. Dort wurden der Verfolgungsstreifen im Film 007 Golden Eye oder der Film Über den Dächern von Nizza mit Grace Kelly und Cary Grant gedreht.
Aber wir freuen uns schon auf die Provence, also entschließen wir doch die schöne Cote d'Azur zu verlassen.

8. Tag: Frankreich – Marseille

Ahoi Provence und Salut Marseille! Was fällt Ihnen ein, wenn Sie an die Provence denken? Lavendel, Pinienkerne und Rosmarin oder Toulon und Aix-en-Provence sowie Austern und 300 Sonnentage? Marseille ist die älteste Stadt Frankreichs mit einer Geschichte von über 2.600 Jahren. Sie ist nach Frankreich die zweitgrößte Stadt und wurde von den Griechen damals als Handelshafen gegründet. Nach Rotterdam, Amsterdam und Hamburg ist sie die viertgrößte Hafenstadt Europas. Bis heute erfährt sie einen stetigen Einwanderungsstrom aus Nordafrika. Die knapp 1 Millionen Einwohner leben in ungelogen 111 Stadtvierteln. Der Charme Marseilles zwischen den Pyrenäen und dem Meer, die vielen Sonnenstunden und aber auch dem Mistralwind macht die Stadt aus. Wir fahren entlang der Reeperbahn La Canebierre die Prachtboulevard mit den schönen Häusern im Hausmansstil aus dem 19. Jahrhundert entlang, bis wir auf die Panoramastraße erreichen. Dann geht es den Hügel hinauf zur Notre Dame de la Garde im römisch byzantinischen Stil mit Streifen in zwei Farben. Die schöne Basilika thront auf dem 162 Meter hohen Wachberg und diente damals als Wachfestung. Um seinen Glauben ausüben zu können, gab es eine Kapelle. Später baute man sie zu einer richtigen Basilika aus. Gekrönt wird sie mit einer 4.500 Kilo schweren Madonnafigur aus Gold. Die Errichtung ist für die Seeleute und Fischer gedacht, denn in der Basis findet man keine Jesusfigur sondern ein Fischerboot. Zahlreiche weitere Dekorationen aus dem Maritimen Bereich wie Schwimmringe und Schiffchen schmücken ihr Inneres. Ein wirklich imposanter Anblick. Nicht minder schön ist der Ausblick von ihren Stufen auf die gigantische Stadt Marseille. Von hier oben wird uns das Ausmaß der Stadt verdeutlicht, was uns sehr ins Staunen bringt. Am alten Hafen flanieren wir und beobachten das lebhafte Treiben. Wer Appetit hat, gönnt sich ein Marseille Bouillabaise, ein Sud aus allen Fischsorten für ab 60 Euro. He, he... Am Abend lockte eine Poolparty.

9. Tag: Spanien – Barcelona bei Nacht

Ausschlafen, frühstücken und das Sonnenlicht genießen! Was für ein schöner Start in den Tag, so könnte jeder Morgen beginnen. Vor allem nach diesem Motto: Freizeit!
Glücklich und zufrieden verbringen wir den zweiten Seetag an Bord. Es gibt so viele schöne und leckere Orte zu entdecken, sodass es nicht langweilig wird.
Wie die deutsche Mentalität es bestimmt, erreichen wir den spanischen Hafen Barcelona pünktlich, doch vor uns ist das größte Schiff der Welt. Wir warten also, bis die Symphony of the Seas von NCL Curies unseren Ankerplatz frei macht. Beeindruckend, wie knapp 9.000 Menschen auf so einem Schiff passen, ohne, dass es untergeht.
Einige Gäste entscheiden sich für einen abendlichen Ausflug durch die Hauptstadt Kataloniens. Jährlich zieht sie 17 Millionen Besucher an. Heute denkt man außer an Tourismus leider auch an Terror, Unabhängikeitsbewegungen und Tourismusphobie. Früher waren Menschen aus aller Welt in Barcelona mit offnen Armen empfangen worden, egal ob Spanien, China, Pakistan, Japan oder Afrika. Die Stadt stand für Toleranz und es gab nie Krawalle unter den Nationen. Aber die vollen Straßen und der Mangel an Wohnungen in der Stadt, welche lieber an Touristen vergeben werden als an Einheimische, beeinträchtigten die Einstellung vieler Menschen. Nichtsdestotrotz empfanden wir keine Bedrohung, als wir durch die Straßen von Barcelona gehen. Im Gegenteil, die Stadt erstrahlt in einem schönen Licht, als die Sonne unterging. Am Hafen und auch in der Altstadt sind die Menschen offen und helfen uns, wenn wir nach dem Weg fragen oder um ein Foto bitten. Die Möwen hingegen können aggressiver sein, sie gehen nicht mehr gern fischen, sondern wohl lieber an Land Tapas futtern.
Witzig ist, dass Barcelona früher keinen Hafen hatte. Man riss Teile der Stadt ab und warf sie bei der Landzunge ins Meer, wo jetzt später der Hafen entstand. Dieser ist also ein positives Abfallprodukt während des Städtebaus. 
Vom Mont Jüic aus liegt uns die Stadt im wahrsten Sinne des Wortes zu Füßen. Wir bewundern den Magischen Brunnen, der Wasserstrahlen zu stimmungsvoller Musik tanzen lässt. Dieses Areal wurde zur ersten EXPO 1888 konstruiert. Eindrucksvoll geht es weiter über der Goldmeile Passeig de Gracia, auf der die berühmten Häuser Casa Batlo mit der bunten Fassade und einem Dach wie ein Drachenrücken und Casa Mila stehen. Sie wurden von keinem anderen als Antoni Gaudi geplant und umgesetzt. Zweites war Gaudis wichtigster Beitrag zur Stadtarchitektur und sein letztes Werk, bevor er sich der Sagrada Familia widmete. Das Haus wird auch „La Pedrera" (Steinbruchhaus) bezeichnet. Den Beinamen Steinbruch bekam Casa Milà wegen der ungewöhnlichen Bauweise und der steinernen Fassade, welches das Haus zu einem massiven Felsen mit weichen Wellen und Formen wirken lässt. Das Haus weichte völlig von allen damaligen Grunsätzen ab. Es beherbergt die erste Tiefgarage der Stadt, hat zwei runde Innenhöfe, schmiedeeiserne Balkone eine Beton-Stahl-Konstruktion, die es ermöglichte, dass der gesamte Komplex ohne tragende Wände auskommt. So könnte man ohne Probleme die Innenwände versetzen, um bsp. die Zimmergrößen zu ändern. Das Dach mit kunstvoll gearbeiteten Luftröhren und Kaminen ist so bizarr, das man es "Hexenschreck" nannte.
Letztes Ziel unseres Abends ist die geheimnisvolle Sagrada Familia (Kirche der Heiligen Familie). 1882 wurde Gaudi beauftragt, die neogotische Kathedrale, die bereits ein Jahr zuvor begonnen wurde, fertigzustellen. Man ahnte nicht, dass Gudi ganz andere Vorstellungen hatte. Er änderte alle Pläne - der Kirchenbau wurde bis zu seinem Tod im Jahre 1926 sein Lebensinhalt. Eine Vollendung des Bauwerks durch zeitgenössische Architekten aus Japan und aller Welt ist eine besondere Herausforderung, weil jegliche Pläne dazu fehlen und da die tragenden Steine nach den Modellen Gaudís alle eine unregelmäßige Form besitzen. Für die Fertigstellung der Sagrada Familia, nun im neukatalanischen Stil, wird der 100. Todestag von Antonio Gaudí im Jahre 2026 angestrebt, was trotz der enormen Spendengelder im Überfluss wegen der Schwierigkeit des Baus nur auf wundersamer Art erreicht werden könnte.

10. Tag: Spanien – Barcelona

Fortsetzung folgt... heute: Auf den Spuren des bedeutenden Künstlers wie Antonio Gaudi entdecken wir erneut Barcelona. Manche erkunden auf eigene Faust, andere lassen sich bequem von einem Reiseführer von Mein Schiff durch diese beeindruckende Stadt
Anschließend gibt es eine Kaffee- und Eispause an den Ramblas, um neue Kräfte zu tanken.
Neben den außergewöhnlichen Gebäuden des Modernisme, hat Barcelona natürlich auch zahlreiche historische Sehenswürdigkeiten zu bieten, welche wir heute zu Fuß entdecken. Der Besuch der prachtvollen Kathedrale La Catedral de la Santa Creu i Santa Eulàlia, dessen Türme sich gestochen scharf in den stahlblauen Himmel erheben, darf selbstverständlich nicht fehlen. Sie wurden auf die Grundmauern eines römischen Tempels 1298 erbaut wurde,  Einige Säulen des Augustustempels sind noch zu sehen. Entzückt waren alle von dem Kreuzgang und dem üppigen Garten im Innenhof. Auch die 13 Gänse der heiligen Eulàlia lassen uns schmunseln. Im Mittelalter bewachten diese die Kunstschätze der Kathedrale und auch heute wird diese Tradition beibehalten, auch wenn der Domschatz inzwischen mit allen modernen Sicherheitsvorkehrungen zusätzlich gesichert ist. Sie erinnern auch an die arme kleine Gänsemagd, die nur 13 Jahre alt geworden ist. Kunstfans kommen im Picasso-Museum oder Miró-Museum auf ihre Kosten. Schnell vergeht ein erlebnisreicher Tag. Zum Abendessen lassen wir uns dieses Mal am Captain's-Tisch im Atlantis Mediterran verwöhnen.

11. Tag: Zurück auf den Balearen – Ibiza

Partyinsel Ibiza steht auf unserem Eberhardt-Programm. Der Inklusivausflug beinhaltet eine schöne Inselrundfahrt. Naja, schön kühl hatten wir es uns erhofft, aber der erste Bus wollte keine frische Luft ausspucken. So warten wir unter einem Feigenbaum auf den zweiten Bus. Ganz nach dem Motto Klein aber Fein werden wir mit Klimaanlage durch die schmalen Straßen chauffiert. So kommen wir auch an Ecken, wo ein großer Bus nicht hineinpassen würde. Auf der Landschaftstour an die Westküste gibt es verführerische Blicke auf das kristallklare Wasser in unterschiedlichen Nuancen von grün bis dunktelblau und die weißen Sandstrände. Auch hier sehnen sich die Bewohner nach einem gemäßigten Tourismus, sodass Mensch und Natur harmonieren. Auf dem Aussichtspunkt in der Bucht Cala d'Hort sehen wir bis zur kleinen Insel Es Vedra. Die anmutige Landschaft der Insel ist geprägt von Pinien, Fichten, Weinfeldern, Kapernsträucher, Fincas, Serpentinen und Salinen. Salz war früher Zahlungsmittel, mit dem man auch die Arbeiter entlohnte. Daher kommt das heutige Wort Salario, welches zu Deutsch Gehalt bedeutet. Wir erfahren, wieso Flamingos rosa sind. Kleine Baby-Flamingos sind noch nicht rot, denn sie müssen erst einmal die kleinen Garnelen in den Salinen essen, die viel Beta-Karotin enthalten, welche für die rote Farbe der Federn verantwortlich sind. An der Kirche Neutra Senora del Carmen lade ich Sie ein, mit mir den französischen Myrthenblütensirup zusammen mit italienischem Wasser das spanische Küstenpanorama zu genießen. Salud und zum Wohl! Zum Abschluss geht es in die Altstadt von Ibiza, welche in Ober- und Unterstadt aufgeteilt sind. Durch die wehrhafte Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert hindurch lugen wir in die Anfänge der Oberstadt mit weißen Häusern.
Die sonnenreichen Tage bieten keinerlei Anlass zur Sorge oder zur Unzufriedenheit.Bei musikalischer und tänzerischer Performance verabschieden wir uns von den 1.108 Besatzungsmitgliedern aus 41 Ländern. Auch wenn der der Koch mit seinem Team aus 17 Damen und 200 Männern den meisten am längsten in Erinnerung bleiben wird, verdienen alle großen Beifall. Vielen Dank an das gesamte Team für einen so schönen Aufenthalt. Eine Lasershow beendete die Verabschiedung. Wer nicht mehr Koffer packen musste, konnte bis in den Morgen tanzen.

12. Tag: Heimreise

Um den Kreis zu schließen erreichen wir am Morgen den Ausgangshafen in Palma de Mallorca. Einige von uns verlängern ihren Urlaub in Paguera, fahren mit dem zeitigen Shuttle des Schiffes oder später mit unserem Eberhardt-Bus zum Flughafen. Vollgepackt mit Erinnerungen und Gourmethighlights erreichen wir unser Zuhause.
Lebe Seefahrer auf Zeit, es war mir eine außerordentliche Freude mit Ihnen zusammen diese besondere Reise erleben zu dürfen. Wir haben viel erlebt, viel geschlemmt und viel gelacht... und so bleiben uns unvergessliche Eindrücke vom Mittelmeer. Damit möchte ich vorerst Auf Wiedersehen sagen!Herzlichen Dank & hoffentlich auf bald!
Ihre Anh

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