Reisebericht: Wanderreise auf Malta, Gozo und Comino

04.10. – 13.10.2019, 10 Tage Wander–Rundreise Valletta – Grand Harbour – Chadwick Seen – Mdina – Gozo – Fort Campbell – Comino


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In 10 Tagen erlebten wir das maltesische Archipel mit allem was dazu gehört - Wind, Sonne, Regen, Meer, köstliche lokale Spezialitäten und vor allem jede Menge gute Laune begleiteten uns auf unserer Reise auf den Inseln Malta, Gozo und Comino.
Ein Reisebericht von
Karolin Kühn

Tag 1 – Freitag, 04.10.2019

Schon am frühen Morgen beginnt unsere Reise nach Malta. Über Frankfurt fliegen wir auf die kleine Mittelmeerinsel, die 90 Kilometer südlich von Sizilien liegt. Gegen Mittag treffen wir im Hotel ein. Da wir noch nicht gleich auf unsere Zimmer können, bespricht Paula von der örtlichen Agentur kurz das Programm für die nächsten Tage mit uns. Danach ist noch Zeit für einen kleinen Bummel über die nahe gelegene Hauptstraße, auf der viele Restaurants zum Verweilen einladen. Nachdem wir auf unsere Zimmer können, unternehmen einige vor dem Abendessen noch einen kleinen Spaziergang zum Meer. Beim ersten gemeinsamen Essen ist viel Zeit um sich kennen zu lernen und gemeinsam den ersten Abend ausklingen zu lassen.

Tag 2 – Samstag, 05.10.2019

Um einen Einblick in die Geschichte, Kultur und Vergangenheit der maltesischen Inseln zu bekommen, unternehmen wir heute einen Ausflug in die Hauptstadt Valletta. Morgens treffen wir uns mit unserer örtlichen Reiseleitung Gerlinde am Hotel und fahren gemeinsam in die Hauptstadt. Unseren Rundgang beginnen wir am Neuen Stadttor von Valletta, sehen das neue Parlamentsgebäude und laufen weiter bis zur St. John´s Co-Kathedrale. Sie wird als Ko-Kathedrale bezeichnet, da sie der Zweitsitz des Erzbischofs von Malta ist und behütet das beühmte Gemälde von Caravaggio - Die Enthauptung Johannes des Täufers. Am Großmeisterpalast, der jahrhundertelang den Herrschern Maltas, auch genannt Großmeistern, als Amtssitz diente und auch heute noch für Staatsempfänge dient, endet unser Rundgang. Nach einer individuellen Mittagspause, die die meisten nutzen um von Gerlinde empfohlene maltesische Köstlichkeiten zu probieren, machen wir uns auf den Weg in die Barrakka Gärten. Von hier haben wir einen bezaubernden Blick über die gesamte Stadt, die in 3 Städte unterteilt wird - Birgu, Bormla und L´Isla. Mit einem Panoramafahrtstuhl geht es vom höchsten Punkt Vallettas auf Meereshöhe. Wir machen eine Hafenrundfahrt in einem traditionellen Fischerboot, Dghajsa genannt, und gehen in Birgu wieder an Land. Gerlinde führt uns durch die engen malerischen Gassen und erklärt uns vieles zur Geschichte des Johanniterordens auf Malta und in Valletta. Zum krönenden Abschluss sehen wir eine maltesische Hochzeit in schicken Oldtimern. Am Abend lassen wir den Tag gemütlich in der Bar unseres Hotels ausklingen.

Tag 3 – Sonntag, 06.10.2019

Nachdem wir gestern einen ersten Einblick in die Geschichte Maltas erhalten haben, beginnen wir den heutigen Tag mit unserer ersten Wanderung. Wir fahren zur Bucht Golden Sands, die ebenfalls für Sonnenbader ein beliebtes Anlaufziel ist, und beginnen unsere Wanderung entlang der Küste. Mit dem Duft wilden Thymians in der Nase kommen wir an malerischen Buchten mit paradiesisch blauem Wasser vorbei, welches mit dem hellgelben Kalkstein, aus dem das gesamte Inselarchipel besteht, um die Wette leuchtet. Am späten Vormittag erreichen wir die kleine Stadt Mgarr. Zuvor konnten wir einen traumhaften Ausblick auf die Gnejna-Bucht genießen. Eine kleine Mittagspause dient uns hier zur Stärkung, wer möchte kann noch die Kirche besichtigen, die der großen Kathedrale in Mosta nachempfunden ist. Der nächste Anlaufpunkt sind die ehemaligen Verteidigungsanlagen Maltas, genannt „Victoria Lines", die die Insel vor Bodenangriffen im 2. Weltkrieg schützen sollten. Hier beginnt unsere zweite Wanderung des heutigen Tages und führt uns über malerische Wege durch das Inland der Insel. Besonders interessant waren auch die Schnecken, die wie Früchte an Halmen und Ästen klebten, um der Hitze und Trockenheit am Boden zu entfliehen. Eine längere Pause legen wir nach dieser Wanderung in den Buskett Gärten ein, dem größten Naherholungsgebiet Maltas. Gestärkt fahren wir zu den Dingli-Klippen, dem höchsten Punkt der Insel und haben hier etwas Zeit um die schöne Landschaft fotografisch festzuhalten. Ganz in der Nähe startet unsere dritte und letzte Wanderung für heute, zuerst wieder entlang der Küste, später durch gewundene Wege durch traumhafte Kalksteinformationen. In der Nähe der Stadt Alapsi beenden wir unsere Wanderung. Da am nächsten Tag schlechtes Wetter werden soll, fahren wir zum Abschluss des heutigen Tages zur Blauen Grotte und haben Glück - die Boote fahren noch und wir können die Grotte von innen bestaunen. Nach einem sehr erlebnisreichen, vollen Tag begeben wir uns auf den Weg zum Hotel. Da das Wetter zum Baden einlädt springen einige von uns zur Abkühlung vor dem Abendessen noch einmal ins Meer.

Tag 4 – Montag, 07.10.2019

Unser Tag startet mit der Besichtigung des Hagar Qim-Tempels - einer jahrtausendealten Tempelanlage, von der bis noch heute ungewiss ist, wie sie erbaut wurde. Danach geht es weiter nach Mosta, hier besichtigen wir die eindrucksvolle Kirche der Stadt. Im zweiten Weltkrieg flogen Fliegerbomben durch das Dach der Kirche - wie durch ein Wunder explodierten diese jedoch nicht und die Kirche ist noch heute unverändert erhalten. Nach einer kurzen Fahrt mit unserem Bus beginnen wir die erste Wanderung - und werden von einem typisch maltesischen Regenguss - kurz, wasserreich und durchnässend, überrascht. Jedoch haben wir Glück im Unglück und es bleibt den Rest des Tages trocken, sodass unsere Kleidung in aller Ruhe vom Wind trocknen kann. Vorbei an den Chadwick-Lakes, die leider kurz nach der langen Trockenzeit fast ausgetrocknet sind, erreichen wir Mdina, die ehemalige Hauptstadt Maltas. Inzwischen leben hier nur noch knapp 200 Menschen. Durch ihre ursprünglich erhaltene Bauweise diente die Stadt oft als Filmkulisse. Nachdem wir individuelle Zeit in der altertümlichen Stadt hatten, besichtigen wir auf einem kurzen Rundgang den „Vorort" Mdinas, der inzwischen deutlich größer ist als die alte Hauptstadt selbst - Rabat. Danach geht es zurück ins Hotel. Durch den Regen hat sich die Treppe neben unserer Unterkunft in einen kleinen Wasserfall verwandelt - ein weiteres Highlight des Tages ?? Doch der krönende Abschluss folgt erst noch. Unser Abendessen nehmen wir heute im Restaurant Ta Bertu ein - ein kleines Restaurant im Nachbarstädtchen, nahezu gänzlich nur durch eine Person bewirtschaftet - dem offenherzigen und talentierten Koch, der uns, ganz nach maltesischer Gastfreundschaft, ein hervorragendes 3-Gänge-Menü mit maltesischen Köstlichkeiten wie getrockneten Tomaten, Oliven, Ziegenkäse, traditionellem Kaninchen, Fisch oder Rind und verlockenden Nachspeisen verwöhnt. Zum Schluss dürfen wir sogar seinen Kaktusfeigenschnaps leeren. Ein äußerst gelungener Abschluss dieses verregneten Tages.

Tag 5 – Dienstag, 08.10.2019

Der heutige Tag beginnt in Mtahleb, in der Nähe von Rabat. Wir wandern entlang der schroffen Steilküste in Richtung Bahrija. Als wir den Küstenweg verlassen und weiter durch das Inland laufen, müssen wir uns durch märchenhafte Schilftunnel ducken und sehen dabei eine äußerste Seltenheit der maltesischen Fauna - eine Süßwasserkrabbe mitten auf unserem Weg und dazu noch ein außerordentlich großes Exemplar! Nach einer kurzen Verschnaufpause in Bahrija führt uns unser Weg weiter, vorbei an Weinreben und Olivenbäumen, nach Mgarr, wo wir vor einigen Tagen schon einmal rasteten. Auch hier bekommen wir heute wieder Zeit um gemütlich hausgemachten Kuchen oder Kaffee zu genießen. Später geht es weiter mit dem Bus zur Gnejna-Bucht, die wir vor ein paar Tagen schon von oben sahen. Hier bekommen wir etwas Zeit um ein Eis zu essen und die idyllische Mittelmeerkulisse zu genießen bevor es zurück zum Hotel geht.

Tag 6 – Mittwoch, 09.10.2019

Die erste Station des heutigen Tages ist ein außerplanmäßiger Fotostopp, das Popeye-Village. Erbaut wurde es als Filmkulisse für den Spielfilm "Popeye" mit Robbin Williams. Noch heute ist das Village erhalten und kann besichtigt werden. Weiter geht es mit dem Bus bis in ein kleines Wäldchen, in dem wir unsere Wanderung beginnen. Während der Wanderung sehen wir steinzeitliche und frühsteinzeitliche Höhlen und Erdlöcher, die teils als Gräber, teils als Getreidespeicher genutzt wurden und noch heute nahezu unverändert erhalten sind. Unser Weg führt uns weiter durch das fruchtbare Mistra Tal, welches größtenteils landwirtschaftlich genutzt wird. In der malerischen Mistra-Bucht legen wir eine kurze Proviantpause ein und genießen die Sonne und das Rauschen der Wellen, bevor es weiter in Richtung Fort Campbell geht, eine ehemalige britische Verteidigungsanlage, die zur nördlichsten Befestigung der Victoria Lines gehört. Von hier aus haben wir einen grandiosen Blick auf die Insel Paulus, auf der einst der Apostel Paulus nach einem furchtbaren Sturm gestrandet sein soll. Von Fort Campbell ist es nur ein kleines Stück bis zum Selmun Palace, einem ehemaligen Großmeisterwohnsitz. Leider steht beides inzwischen leer und wird nicht mehr benutzt. Gemütlich verbringen wir den nächsten sturzartigen Regenguss im Trockenen einer kleinen Gaststätte. Wer danach noch möchte kann eine weitere kleine Wanderung zu einer nahegelegenen Bucht unternehmen, in der allerdings baden inzwischen verboten ist - der Ausblick lohnt trotzdem! Zu Fuß kehren wir zum Hotel zurück.

Tag 7 – Donnerstag, 10.10.2019

Am Morgen verlassen wir unser liebgewonnenes Hotel auf Malta und fahren zum Hafen, wo wir die Fähe nach Gozo nehmen. In Mgarr auf Gozo angekommen fahren wir nur ein kleines Stück aus der Stadt und beginnen unsere erste Wanderung, die uns entlang der Steilklippen, durch wilden Thymian und vorbei an beeindruckenden fossilen Abdrücken führt. Zwischendurch können wir immer wieder Ausblicke auf strahlendblaues, klares Wasser und abwechslungsreiche Felsformationen bewundern. Unser Ziel ist heute das „Blue Hole", welches gleich neben dem ehemaligen „Blauen Fenster" liegt, welches als solches nach dem Zusammenbrechen des Felsens, nicht mehr existiert. Trotzdem ist das Blue Hole noch immer sehr beliebt bei Tauchern. Nachdem wir hier etwas Freizeit hatten, fahren wir nach Xlendi, einem gemütlichen Ort an der Xlendi Bucht, in der wir gemütlich Eis oder Kuchen essen und einen Kaffee in der Sonne genießen. Danach geht es für uns nach Rabat, auch genannt Victoria, der Hauptstadt Gozos. Eine kleine Führung durch die engen Gassen gibt uns einen ersten Eindruck für die quirlige Stadt. Wir sehen unter anderem die Zitadelle, die hoch über der Stadt thront und früher auch teils als Gefängnis genutzt wurde. Von hier aus haben wir einen wunderschönen Blick über die Insel. Gemeinsam fahren wir zu unserem Hotel und checken ein. Wer möchte, kann danach noch einmal in die Stadt spazieren, denn der 10-minütige Fußweg in die Innenstadt ist nicht weit.

Tag 8 – Freitag, 11.10.2019

Für heute steht ein weiteres Highlight an - wir fahren mit dem Schnellboot nach Comino. Zu unserer Überraschung ist das Boot wirklich sehr schnell und schon die Hinfahrt macht einen riesen Spaß. Wir legen in der berühmten Blauen Lagune auf Comino an, die zu so früher Stunde noch relativ leer ist. Unsere Wanderung beginnt und wir laufen zuerst entlang der Küste, die uns wieder traumhafte Ausblicke auf vorgelagerte Felsformationen und paradiesisches Wasser bietet, weiter in östlicher Richtung, bis wir die Bucht Santa Maria erreichen. Da es heute sehr heiß ist ziehen es alle vor im Schatten ein kühles Getränk zu genießen oder einen Sprung ins kühle Nass des Mittelmeeres zu wagen, anstatt noch ein Stück mit unserer lieben Gerlinde zu wandern. Am Nachmittag werden wir wieder mit dem Schnellboot abgeholt und setzen über zurück nach Gozo. Unsere letzte Station für heute ist die Calypso-Höhle. Hier soll die Nymphe ihrer Lebtage gewohnt und Odysseus für 7 Jahre aus Liebe gefangen gehalten haben. Betretbar ist die Höhle heute leider nicht mehr, jedoch hat man auch von oben einen wunderschönen Blick über das Meer und die Ramla Bay. Das Abendessen nehmen wir im Hotel ein, einige gehen später noch einmal in die Stadt um den Abend gemütlich in einer Bar im bunten Treiben Victorias ausklingen zu lassen.

Tag 9 – Samstag, 12.10.2019

Der Morgen beginnt mit der Besichtigung des jahrtausendealten Tempels Ggantija, welcher sich noch heut ein einem erstaunlich gut erhaltenen Zustand befindet. Zuerst führt uns Gerlinde durch das zum Tempel gehörige Museum und erläutert uns, was Archäologen alles über das damalige Leben der Menschen herausgefunden haben und wie entwickelt hoch die damalige Kultur bereits war. Danach besichtigen wir die Tempelanlage, die, genau wie die Anlage des Tempels Hagar Qim, bis heute für uns unerklärlich in ihrer Bauweise ist. Unser nächster Stopp ist die Basilika Ta Pinu, die bereits von außen durch farbenfrohe Mosaikwände besticht. Wer möchte, kann sich das Gotteshaus von innen anschauen bevor wir von dort unsere Wanderung in Richtung der Salzsalinen starten. Durch das Dorf Gharb laufen wir durch ein idyllisches Tal, die felsigen Wege wieder hinauf bis zu einem imposanten natürlichen Fenster, ähnlich dem ehemaligen „Blauen Fenster". Nach einer kleinen Rast führt uns unser Weg weiter entlang der schroffen Steilküste, die hier durch besonders viele Höhlen und Grotten geprägt ist. Schließlich gelangen wir zu den Salzsalinen von Marsalforn, die vor dem Hintergrund der, vom Wind rundgelutschten, Kalksteinküste, eine wahre Besonderheit fürs Auge sind. Von hier aus fahren wir ein kleines Stück nach Marsalforn und können hier eine Pause verbringen. Wer möchte, hat hier noch ein letztes Mal die Möglichkeit in das verzückende Blau des Mittelmeeres einzutauchen, bevor wir am späten Nachmittag zurück zum Hotel kehren. Um den letzten Tag gebührend ausklingen zu lassen gehen wir heute Abend noch einmal aus - wir essen in einem kleinen gemütlichen Lokal direkt am Independence Square in der Nähe unseres Hotels und genießen hausgemachte Pasta und Pizza, wer möchte auch Lammbraten, und lassen die erlebten Tage noch einmal Revue passieren. Ein sehr gelungener Abschluss!

Tag 10 – Sonntag, 13.10.2019

Heute heißt es leider Abschied nehmen - von Gozo und von den maltesischen Inseln. Der Vormittag steht zur freien Verfügung, da unser Rückflug erst am frühen Abend von Malta geht. Gegen Mittag heißt es dann Kofferpacken und wir fahren mit der Fähre zurück nach Malta. Vom Hafen zum Flughafen müssen wir einmal quer über die ganze Insel fahren, wodurch wir uns von all dem Erlebten und Gesehenen noch einmal gebührend verabschieden können. Wenig später sitzen wir im Flugzeug Richtung Heimat und können noch einen letzten Blick auf die eindrucksvollen Steilklippen der Insel erhaschen.

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Kommentare zum Reisebericht

Hallo!
Ich finde Ihre Reise nach Malta supper. Ich war schon 15mal auf dieser Insel aber ich finde immer etwas das ich vorher noch nicht gesehen habe Zum Bespiel alte Bienenhäuser und alte Grabstätten. im nächsten Jahr werde ich wieder dort hinfahren. Malta ist meine Inseldort möchte ich gerne Leben.

Ellinore van Gemmeren
05.11.2021