Reisebericht: Malta und Gozo – Schatztruhe im Mittelmeer

16.09. – 25.09.2012, 10 Tage Rundreise Valletta – Mdina – Rabat – Marsaxlokk – Blaue Grotte – Dingli Klippen – Gozo – mit Badeverlängerung


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Die maltesischen Inseln bieten mit drei UNESCO-Weltkulturerbestätten mehr Kulturdenkmäler pro Quadratkilometer als jedes andere Land der Welt. Malta ist einzigartig - Geschichte und moderner Tourismus, eine aus vielen Facetten zusammengefügte Volkskultur, Strandidylle, Großstadtflair einerseits und dörfliche Beschaulichkeit andererseits verschmelzen hier zu einer Melange, die am Mittelmeer nicht ihres gleichen hat.
Ein Reisebericht von
Romy Ginzel

1. Tag: Sonntag, 16.09.2012 – Flug nach Malta

Unser erster Tag beginnt für alle zeitig. Per Haustürtransfer werden wir zum jeweiligen Flughafen gebracht - entweder Dresden, Leipzig oder Berlin - und nehmen den zeitigen Flug gegen 6 Uhr.
Erst in Frankfurt treffen wir uns alle, da die Mehrzahl der Gruppe mit mir als Reisebegleitung ab Dresden fliegt, jedoch je 4 Reisende aus Leipzig und Berlin in Frankfurt zu uns stoßen.
Der Schreck ist für Einige groß als wir hören, dass der Flug überbucht ist. Aber die Situation klärt sich schnell und wir begeben uns voller Vorfreude nach Malta. Der Flug verläuft problemlos, so dass wir pünktlich am Mittag auf der Sonneninsel Malta landen.
Am Flughafen nimmt uns die Vertreterin der örtlichen Agentur, Gundi, in Empfang und begleitet uns zum Hotel San Antonio Hotel & SPA  - unser Zuhause für die nächsten Tage. Dort erfahren wir viel Wissenswertes über das Hotel und die nähere Umgebung, während wir uns die ersten, kühlen Schlucke des Nationalgetränks Kinnie gönnen. Den Rest des Tages nutzen wir individuell um die Umgebung und Hotelanlage zu erkunden, bevor wir den Tag bei einem leckeren Buffet ausklingen lassen.

2. Tag: Montag, 17.09.2012 – Ganztagesausflug nach Valetta

Reichlich gestärkt vom vielfältigen Frühstück begeben wir uns mit unserer örtlichen Reiseleitung Mary auf Erkundungstour nach und durch Valetta. Wir fahren vorbei an alten Salzwannen zur Salzgewinnung, durch Misda, Sliema, Pieta und Floriana bevor wir Valetta erreichen.
Mary schildert uns auf der Fahrt ausführlich, wie gemischt Malta's Geschichte ist: Ritter, Napoleon und die englische Herrschaft spielen eine große Rolle. 1798 lebte Napoleon sechs Tage auf der Insel und übernahm diese von den Rittern. 1800 - 1974 herrschten die Engländer in Malta, 1979 wurde Malta Republik. Von der mannigfaltigen Geschichte und verschiedenen Belagerungen zeugen auch heute noch viele Festungen, Wachtürme und Verteidigungsmauern, welche man in hier entdecken kann.
Der Blick von den Upper Barraca Gardens auf den Grand Harbour ist traumhaft, es liegen zwei Kreuzfahrtschiffe im Hafen.
Wir besichtigen erst den Großmeisterpalast und anschließend die St. John's Kathedrale. Im Großmeisterpalast sind Gemälde von Mattia Peti (1613 - 1699) sowie Caravaggio (1571 - 1630) ausgestellt.
Von den Lower Barracca Gardens machen wir einen kleinen Spaziergang Richtung Festung St. Elmo, die in der Zeit der Johanniterorden (1670 - 1693) erbaut wurde und schauen uns die Multivisions-Show „Malta Experience" an. Diese bietet einen visuellen Überblick über die mannigfaltige Geschichte Maltas.

3. Tag: Dienstag, 18.09.2012 – Die „Drei Städte" und Marsaxlokk

Als die „Drei Städte" bezeichnen die Malteser die historischen Orte Vittoriosa (Birgu), Senglea (L'Isla) und Cospicua (Bormla) am Grand Harbour. In Senglea machen wir einen Fotostopp mit fantastischem Blick auf die Festung St. Angelo.
Auch Cottonera genannt, können die drei Städte mit Recht behaupten, die Wiege der maltesischen Geschichte zu sein. Aufgrund der Kriegszerstörungen sind nur wenige historische Gebäude erhalten geblieben. Wir wandern durch die schmalen Altstadtgassen von Vittoriosa, der ersten Heimat der Ritter nach ihrer Ankunft 1530, sehen uns ehemalige englische und deutsche Ritterresidenzen an und statten auch dem Cottonera-Museum einen Besuch ab, in dem man das originale Schwert des Großmeisters La Valette sowie seine Gebetskapelle, in der er während des Belagerung von Malta 1565 gebetet hat, besichtigen kann.
Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir das Fischerörtchen Marsaxlokk und haben Gelegenheit, den lokalen Markt zu besuchen, einen Imbiss einzunehmen und Erinnerungsfotos mit den berühmten, bunten Luzzu-Fischerbooten zu machen.
Nach der Fahrt durch Qormi erreichen wir am frühen Nachmittag unser Hotel und haben Gelegenheit, die Annehmlichkeiten des Hotels zu nutzen oder eigene Erkundungen in der Gegend zu machen, bevor wir uns zum gemeinsamen Abendessen treffen.
Anschließend nehmen einige von uns an dem fakultativen Ausflug „Valetta bei Nacht" teil und genießen die laue Abendluft während einer Busfahrt und kleinem Spaziergang durch das beleuchtete Malta.

4. Tag: Mittwoch, 19.09.2012 – Rabat und Mdina

Der heutige Tag beginnt mit einem Fotostopp mit Blick auf die imposante Festung von Mdina. Anschließend erkunden wir Rabat und Mdina zu Fuß.
In Rabat besichtigen wir die St. Paul's Kirche und Katakomben, Mary erklärt uns ausführlich die Entstehungsgeschichte.
Mdina, die alte Hauptstadt Maltas, auch „Schweigende Stadt" genannt, ist eines von Europas schönsten Beispielen für eine alte, ummauerte Stadt. Hier soll der Heilige Paulus gelebt haben, nachdem er im Jahre 60 n. Chr. vor den Inseln Schiffbruch erlitten hat.
Die engen, schattigen Straßen der Stadt sind gesäumt von den beeindruckenden Palästen maltesischer Adelsfamilien. Von der Stadtmauer öffnet sich uns unerwartet eine wunderbare Aussicht auf die Insel. Der Dom, bekannt unter dem Namen St. Pauls-Kathedrale, ist das architektonische Juwel von Mdina. Einige von uns besuchen auch das dazugehörige Museum nebenan, gefüllt mit Münzen, Gemälden und anderen Gegenständen aus der damaligen Zeit sowie eine Sammlung von Albrecht Dürer (1471 - 1528).
Am frühen Nachmittag erreichen wir unser Hotel und nutzen die Zeit, um das schöne Wetter am Pool zu genießen oder gönnen uns Kaffee und Kuchen an der Promenade mit Blick auf das Meer.
Zum Abendessen gibt es heute Maltas Nationalgericht „Kaninchen" im Restaurant „Da Rosi", welches wir nach einem leichten Spaziergang entlang der Promenade erreichen.

5. Tag: Donnerstag, 20.09.2012 – Gozo

Wir besuchen heute die Nachbarinsel von Malta: Gozo.
Eine alte Tradition bezeichnet Gozo als jenes sagenumwobene Ogygia, auf dem die Nymphe Calypso den griechischen Helden Odysseus sieben Jahre lang festhielt.
Mit der Fähre gelangen wir auf die sechs Kilometer nordwestlich von Malta gelegene Insel, die durch einsame Buchten, bizarre Felsformationen, beschauliche Dörfer und von Trockenmauern umgebenen Feldern hervorsticht. Wir können kaum glauben als Mary uns erzählt, dass es auf dieser kleinen, 67 km² großen Insel, 48 Kirchen und Kapellen geben soll.
Wir besuchen die Tempel von Ggantija (seit 1980 UNESCO-Weltkulturerbe). Die mittelalterliche Bevölkerung deutete sie als Werk einer Riesin und gab dem Platz den heutigen Namen. Ein erstaunliches Zeugnis der technischen Fähigkeiten der damaligen Zeit ist die Außenmauer, wo die gigantischen Außenmaße der verwendeten Steine sichtbar sind.
Wir fahren weiter Richtung Norden, durch Xaghra, entlang der Bucht von Marsalforn und durch San Lawrenz.
Schon bald erreichen wir „das blaue Fenster", das „Azure Window", und einige Mutige wagen sich bei heftigem Wellengang in die kleinen Boote, mit denen man zu Sechst entlang der Felsformationen fährt.
Wir besuchen anschließend die Hauptstadt Victoria (Rabat) mit der weithin sichtbaren Zitadelle. Eine sehr schöne Aussicht bietet der Spaziergang über den Bastionsring, auf dem man die Festung (fast) umrunden kann.
Zuvor genießen wir jedoch am Mittag ein Fest für den Gaumen, inseltypische Delikatessen wie Oliven, Tomaten, verschiedener Käse, selbstgebackenes Brot, und Hauswein wird uns bei Ta' Rikardu gereicht.
Bevor wir mit der Fähre zurück nach Malta fahren, bestaunen wir in Xlendi die bis zu 145 Meter senkrecht ins Meer abfallenden Steilklippen von Ta'Cenc und genießen die wunderschöne Bucht bei einer Kaffeepause.

6. Tag: Freitag, 21.09.2012 – Tag zur freien Verfügung oder Ausflug „Naturwunder Maltas"

Wir haben die Wahl: ein Tag zur freien Verfügung oder die Naturwunder Malta wie die Dingli Cliffs, Clapham Junction und Buskett Gardens besichtigen.
Viele entscheiden sich für Letzteres und so beginnt dieser nationale Feiertag (am 21.09.1964 erlangte Malta die Unabhängigkeit) für uns mit einem Spaziergang durch das Städtchen Haz-Zebbug, auch „Dorf der Oliven" genannt, wo wir u.a. die barocke St. Philips-Kirche besichtigen.
Die Dingli Klippen, Malta's höchster Punkt mit 250 Metern ü.M., beeindrucken nicht nur durch ihre Höhe.
Nicht weit davon befindet sich Clapham Junction, eine Anhäufung prähistorischer Schleifspuren, deren Entstehungsgeschichte und Bedeutung bis heute umstritten sind. Clapham Junction wurde von den Engländern so genannt, weil sie ihr Anblick an die Anordnung der Gleise im gleichnamigen Bahnhof in London erinnerte.
Unseren Halbtagesausflug beenden wir in den Buskett Gardens, Malta's einziger kleiner Waldbestand und Heimat des Verdala Palace - offizielle Residenz des Präsidenten der Republik Malta. Wir genießen das herrliche Wetter bei einem Picknick und verkosten dazu maltesischen Feigenschnapps.

7. Tag: Samstag, 22.09.2012 – Mosta, Hagar Qim, San Anton

Unser heutiger Ausflug führt uns ins Innere der Insel. Zunächst besichtigen wir in Mosta die Rotunda Santa Marija Assunta, eine der größten Kuppelkirchen Europas. Die Kirche wurde von den Dorfbewohnern, die dafür fast 30 Jahre benötigten, erbaut und bildet einen weithin sichtbaren Blickpunkt zwischen Mdina und Valetta. Architekt war Giorgio Grognet de Vassé; als Vorbild diente das Pantheon in Rom.
Im Handwerkszentrum Ta Qali bestaunen wir Gold- und Silberarbeiten, Klöppelspitzen sowie Keramikarbeiten und manch einer kauft Souvenirs für die Lieben daheim.
Im Inneren des Landes fahren wir durch „die frei alten Dörfer" - Attard, Lija und Balzan und besichtigen anschließend die Tempelanlage Hagar Qim, die schönste Maltas und zugleich das wohl älteste neolithische Bauwerk der Welt. Seit 1980 gehört die Tempelanlage zum UNESCO-Weltkulturerbe. Völlig einsam liegt der Tempelkomplex der „Stehenden Steine" in der stillen Felslandschaft über der Steilküste. Die Tempel entstanden um 3.200 v. Chr. und wurden bis zum Untergang der Tempelkultur genutzt.
Die „Blaue Grotte", unser nächster Stopp, spiegelt die prächtigen Farben der Unterwasserflora und wir nutzen das schöne Wetter für eine Bootsfahrt und genießen anschließend einen Mittagssnack mit Blick auf das Meer.
Als Abschluss des Tages spazieren wir im San Anton's Garden zwischen tropischen Pflanzen, kleinen Seen und sprudelnden Fontänen. In dem Garten haben einst die Großmeister ihre rauschenden Feste gefeiert.
Für einige Gäste geht die Reise morgen nach 8 Tagen zu Ende, und so müssen wir uns heute leider auch von Mary, unserer örtlichen Reiseleiterin, sowie Buschauffeur, Rene, verabschieden.
Am späten Nachmittag erreichen wir unser Hotel und genießen die Annehmlichkeiten des Hotels bis zum gemeinsamen Abendessen.

8. Tag: Sonntag, 23.09.2012 – Tag zur freien Verfügung / Abreise der Reisenden der 8–Tages–Reise

Heute steht der Tag zur freien Verfügung für Reisende, die die 10 Tages-Reise gebucht haben.
Für andere heißt es Abschied nehmen von Malta, denn 8 Tage mit viel Kultur, Tradition und herrlichem Wetter gehen leider zu Ende.

9. Tag: Montag, 24.09.2012 – Tag zur freien Verfügung oder Hafenrundfahrt

Der Höhepunkt des heutigen Tages und gleichzeitig ein schöner Abschluss einer erlebnisreichen Reise bildet die heutige 90 minütige Hafenrundfahrt, während dieser wir Malta vom Meer aus bewundern können. Anschließend schlendern wir durch Sliema, genießen die Annehmlichkeiten des Hotels oder gehen im Mittelmeer schwimmen.

10. Tag: Dienstag, 25.09.2012 – Heimflug

Nach dem Frühstück steht bereits der Transfer zum Flughafen bereit und wir treten unsere Heimreise an.
Liebe Reisende, es war mir eine Freude und hat mir viel Vergnügen bereitet, Sie auf dieser Reise zu begleiten. Ich wünsche Ihnen Gesundheit und noch viele erlebnisreiche Reisen.
Vielleicht sehen wir uns bei der einen oder anderen Reise wieder, ich würde mich freuen!
Bis dahin und „Sahha",
Ihre Romy

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