Reisebericht: Rundreise Malta & Gozo – Schatztruhe im Mittelmeer

26.09. – 02.10.2022, 7 oder 10 Tage Mittelmeer–Inseln Malta & Gozo: Valletta – Rabat – Mdina – Marsaxlokk – Blaue Grotte – Dingli–Klippen – Victoria – Vittoriosa – Senglea – Cospicua – (Badeverlängerung)


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Gespannt sind wir alle auf die ehemalige britische Kolonie. Gespannt, ob nur der Linksverkehr übrig geblieben ist, oder mehr. Und was von den Rittern noch zu erleben ist, interessiert uns natürlich auch!
Ein Reisebericht von
Dr. Mathias Schirmer
Dr. Mathias Schirmer

Anreise und erster Stadtrundgang

Mit der Anreise klappt alles sehr gut. In Frankfurt treffen wir uns mit den Gästen, die von Leipzig und Berlin aus angereist sind. Und bereits 12:00 Uhr sind wir in Malta und ruck zuck auch im Hotel, wo die Zimmer alle bereits bezogen werden konnten. Wir ließen uns nicht viel Zeit das wunderschöne Maritimhotel zu erkunden, sondern trafen uns zum ersten Abtasten mit der Insel und erkundeten die Stadt, in der wir untergebracht waren.Mellieha, eine kleine Stadt mit 11.000 Einwohner liegt am Nordzipfel der Hauptinsel. Anstrebenswert ist der Besuch einer der beiden Badebuchten, der Mellihabucht oder der Anchor Bay. Wir beschränken uns auf das Stadtgebiet, nachdem einige bereits mit Spaghetti mit Kaninchenragout quasi ein Nationalgericht gekostet hatten. So schlendern wir durch die engen Gassen, besuchten einen Friedhof und einige, die noch etwas Geduld hatten ( öffnete 15 min verspätet) besichtigen die Melliha Parish Church.
In dem sehr gastfreundlichen Hotel genossen wir dann das sehr reichliche (vier Gänge) Abendessen. Überrascht waren wir, dass Wein und Bier inklusive waren. Am späteren Abend genossen wir noch den herrlichen Ausblick von der Dachterrasse im 9. Stock, bei einem Cocktail am Pool.

Hafenrundfahrt und Stadtrundgang in Valletta

Die Republik Malta umfasst die Inseln des Maltesischen Archipels und liegt südlicher als Tunis und ungefähr auf der Höhe von Kreta. Dementsprechend warm ist es noch Ende September, bei 27 Grad, sowohl in der Luft, als auch im Wasser. Malta umfasst die drei bewohnten Inseln, Malta (etwa 246 Quadratkilometer), Gozo (etwa 67 Quadratkilometer) und Comino (mit nur etwa drei Quadratkilometer und nur noch zwei Einwohnern), sowie mehrere unbewohnten Kleinstinseln.

Wir lassen den Tag gemütlich beginnen und starten erst 9:30 Uhr. Wir fahren ans Meer und beginnen 10:30 Uhr zu unserer 90 minütigen Hafenrundfahrt, bei der wir drei Häfen durchfahren und u.a. auch die Luxusyacht des Verteidigungsministers Saudi Arabiens und unzählige Segelyachten. An vielen Stellen waren noch Auswirkungen der Kulturhauptstadt aus dem Jahre2018 zu sehen, z.B. ein als Giraffe angemalter Hafenkran. Auch gehört Valletta seit 1980 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Nach der Hafenrundfahrt führt uns Gabi durch die Gassen uns Strässchen Vallettas. Wir besuchen das Archäologische Museum, die Barrakka Gärten, von wo wir einen herrlichen Ausblick auf die Stadt haben und besichtigen zum Abschluss noch die St. John’s Kathedrale.

Reise in den Süden der Insel, Besuch Dr Blauen Grotte und Besichtigung der drei alten Städte

Malta hat nur 525.000 Einwohner auf nur 316 qkm, was einer Bevölkerungsdichte von 1.662 Einwohner je qkm bedeutet. Somit ist Malta sieben mal dichter besiedelt als Deutschland. Dies bemerkt man auch bei der Fahrt über die Insel, Städtchen reiht sich an Städtchen. Und das erleben wir besonders heute. Der Weg führt uns heute zuerst zu einem speziellen Spektakel. Vom Minibus steigen wir um ein kleines Boot und ab geht es übers Meer. Wir sind schwer beeindruckt über die Farbenspiele des Wassers, besonders da leuchtende Blau in der Grotte.
Weiter geht die Fahrt ins Fischerdörfchen Marsaxlokk, wo wir eine kurze Mittagsrast einlegen. Weiter geht es zu den Städten Vittoriosa, Senglea und Cospicua. Diese Städte bilden die Wiege der mittelalterlichen Geschichte Maltas. Wir spazieren durch reizende Gässchen, anmutende Straßen und durchqueren den einen und anderen Platz. Wir sind fasziniert von der Architektur und den vielfältigen Holzerker.

Ausflug auf die Insel Gozo

Auf Gozo lebten schon im 5. Jahrtausend v. Chr. Menschen, die wahrscheinlich aus Sizilien eingewandert waren. Noch vor der Mitte des 4. Jahrtausends errichteten sie auf dem Plateau südlich des heutigen Ortes Xaghra die neolithische Ggantija-Tempelanlage, eine der ältesten des Archipels. Dreitausend Jahre später gaben die Phönizier der Insel den Namen Göl, die nachfolgenden Griechen (Hekataios von Milet beschrieb Gozo um 500 v. Chr. als Insel vor der karthagischen Küste) gräzisierten ihn zu Gaúlos (Ga????) bzw. im 4. Jahrhundert v. Chr. Kallimachos von Kyrene zu Gaúdos (Ga?d??). Die Römer latinisierten den Namen zu Gaulus. Erst ab dem 14. Jahrhundert n. Chr. ist der Name in seiner heutigen Form Gozo schriftlich belegt. Danach begann die furchtbare Zeit der Osmanen, die wiederholt einfühlen und die arbeitsfähigen Männer als Sklaven, z.B. nach Lybien verschleppten. Das war auch der Grund für die Errichtung für die vielfältigen Wehranlagen.
Also heute Gozo. Der Minibus bringt uns an den nördlichsten Zipfel Maltas. Von dort pendeln permanent fünf Fähren (Fahrzeit 20 min) zwischen Malta und Gozo. Reservieren muss man nicht, man kommt in der Reihenfolge dran, wie man das Terminal erreicht und so geht es sehr geordnet zu.
Also Gozo heute. Am Fährhafen auf Gozo herrscht ein emsiges Treiben. Viel Minibusse und Jeep erwarten ihre Kunden. Auch heute sind wir zeitlich gut unterwegs, bereits 10:00 Uhr erreichen wir die Insel und somit vor dem großen Ansturm. Zuerst fahren wir zum Ggantija Tempel in Xaghara.
Der Ggantija Tempel gehört zu den ältesten noch halbwegs erhaltenen freistehenden Gebäuden dieser Art auf der Welt. Er wurde ca 3.000 Jahre vor Christi errichtet und 1980 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. 1992 wurde dieser Status fünf weiteren Tempeln zuerkannt. Sie bilden die Welterbestätte Megalithische Tempel von Malta und wurden in das Nationale Inventar der Kulturgüter der maltesischen Inseln aufgenommen.
Danach fahren wir in die Hauptstadt der Insel nach Victoria (arabisch: Rabat) um u.a. auch die Zitadelle zu besichtigen. Im Jahre1897 feierte Königin Victoria ihr fünfzigjähriges Thronjubiläum und der Stadtname wurde auf einen Antrag des Bischofes von Gozo Pietro Pace auf Victoria geändert.

Ausflug nach Mdina und Rabat

Heute geht es etwas früher los, wir starten bereits 8:15 Uhr. Der erste Fotostopp führt uns auf die höchste Erhebung der Insel auf 250m Höhe.
Weiter geht es nach Rabat, wo wir frische gefüllte Plätterteigtaschen verkosten. Dies Bäckerei hat 24 h am Tag geöffnet und als wir am Vormittag dort waren, war reichlich Betrieb. Gestärkt ging es weiter zur ehemaligen Hauptstadt der Insel Mdina mit heute nur noch 250 Einwohnern.
Die Ursprünge der Besiedlung Mdinas gehen in die Bronzezeit zurück, damals diente der Hügel wegen der strategisch günstigen Lage als Wohnplatz. Die Phönizier bauten ihn als Festung aus und nannten den Ort Malet (= Zuflucht). In der Römerzeit wandelte sich der Name in Melita. Die Römer umgaben die Stadt zusammen mit dem benachbarten Rabat mit einer starken Festungsmauer und so findet man den Ort noch heute vor.
Den Tag rundet der Besuch eines landwirtschaftlichen Manufakturbetriebes ab. Wir werden vom Chef herzlich empfangen und er erzählt uns stolz von der Entstehung und dem stetigen Wachstum des Familienbetriebes. Natürlich dürfen wir die Produkte verkosten und es war üppig das Mahl. Nach der Besichtigung des in den Fels gehauenen Weinkellers ging es zu den Tomatengewächshäusern. 9.000 Pflanzen stehen im größten und die Bepflanzung erfolgte tatsächlich an nur einem Tag durch sieben Beschäftigte. Dem Besitzer war der Stolz auf das Erreichte deutlich anzumerken.
Voller vielfältiger Eindrücke kehren wir in unser Hotel zurück und wir finden Entspannung in einem der zwei Pools. Für Sauna war es dann doch zu heiß.

Fakultativer Ausflug oder Freizeit

Der Tag ist schnell erzählt. Mit einem kleinen Boot ging es mit Gerlinde, unserer Wanderführerin hinüber zur Insel Comino. Ein kleines Boot und ordentlich Seegang erwartetet uns. Die erfahrene Wanderleiterin teilte Ingwergelee aus, was den Magen beruhigen sollte. Die Überfahrt war kurz und entlang der Insel zeigte uns der Schiffsführer diverse Höhlen und Farbenspiele. Auf der Insel angekommen wanderten wir in eine entlegen Bucht um zu schwimmen. Zurück an der Bootsanlegestelle hat sich das Treiben verändert. War es früh bei unserer Ankunft noch recht ruhig, herrschte jetzt reges Treiben. Etliche Jugendliche posierten mit geköpfter Ananas gefüllt mit einem Cocktail vor ihren Handys und es war Partystimmung. Bereits 15:30 Uhr waren wir bereits am Hotel und war etwas Zeit zum Relaxen, zum Koffer packen hatte keiner Lust.

Abschied und Heimreise

Ja irgendwann geht es zu Ende. Zuerst verabschiedeten wir uns von Jutta, die über München nach Berlin flog. Für die anderen Gäste, war Strand, Erholung im Hotel oder Spaziergang im Ort angesagt. Bis 15:30 Uhr hatten wir Zeit. Der Flieger war voll ausgebucht und war leider 45 min zu spät. Somit blieben für den Umstieg in Frankfurt 15 Minuten, unlösbar dachten wir. Weit gefehlt die Lufthansa und der Flughafen Frankfurt stellten uns einen Sonderbus zur Verfügung und so erreichten wir Dresden 23:22, 8 Minuten vor Nachtflugverbot. Nur alle Koffer hatten den Umstieg nicht geschafft, erstaunlich, dass es einige doch pünktlich nach Dresden geschafft hatte. Die restlichen Koffer erreichten uns per Bote wenige Stunden später per Kurier.

Schlusswort

Eine Reise voller Eindrücke ging zu Ende und wie eigentlichbfastbimmer waren wir eine dufte Truppe und haben nicht nur besichtigt sondern auch viel gelacht. Vielleicht bald wieder. Z.B nach Madeira ab 16.3.2023 oder ab 11.4.2023 nach Rom…

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Mathias,

vielen Dank für den Reisebericht und vor allem für Deine Begleitung auf dieser schönen Reise. Die Insel ist sehr schön und hat eine interessante Geschichte.
Vielen Dank auch für Deine Hilfe, Du weißt schon, die rote Jacke.
Tschüss bis zur nächsten Reise.

Wolfgang

Wolfgang Flurschütz
09.10.2022