Reisebericht: Malta und Gozo – Schatztruhe im Mittelmeer

20.05. – 29.05.2012, 10 Tage Rundreise Valletta – Mdina – Rabat – Marsaxlokk – Blaue Grotte – Dingli Klippen – Gozo – mit Badeverlängerung


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Überrascht und begeistert von der Vielfalt der historischen und kulturellen Schätze dieses Inselstaates kehren wir aus Malta wieder.
Ein Reisebericht von
Mareen Scholz

Reisebericht

20.05.2012 - Anreise
 
Ziemlich früh oder besser gesagt - mitten in der Nacht- startet dieser Tag für uns in Dresden oder Leipzig. Gemeinsam wollten wir uns in Frankfurt treffen, aber leider ist es beim "Wollen" geblieben, da Lufthansa den Flug ab Leipzig ersatzlos gestrichen hatte. Dank der Abflugbetreuung konnten Alternativen gefunden und alle "Leipziger" auf die Abendmaschine ab Frankfurt gebucht werden.
Uns "Dresdnern" erging es da bedeutend besser, entspannt erreichten wir Frankfurt und später dann auch Malta.
Die ersten Einrücke von der kleinen Insel waren unterschiedlich. Zum einen empfängt Malta seine Gäste in vielen sandfarbenen Facetten, windigem Wetter, kurzen Fahrtstrecken und englischen Baustilen.
Bei einem "Kinnie" - einer typisch maltesichen Kräuterlimonade - konnten wir die Ankunft im Hotel geniessen und einige Informationen über das Hotel und dessen Umfeld aufnehmen - Schwimmhalle und Pool laden zum Enstpannen ein, wenn auch bei diesem windigem Wetter eher nur das Schwimmbad in Frage kommt.
In der Umgebung gibt es eine schöne Strandpromenade, ein Casino, eine Bushaltestelle und einige kleinere Geschäfte und Cafés.
Gegen 22:00 Uhr konnte ich auch die erschöpften, aber glücklichen "Leipziger" am Flughafen in Empfang nehmen und gemeinsam ging es zum Hotel. Eine kleine Platte auf dem Zimmer ersetzte das Abendessen und keiner musste hungrig ins Bett.
 
21.05.2012 - Valletta
 
Nach einer kurzen, aber dennoch erholsamen Nacht startet heute unsere Erkundungstour nach Valetta - Maltas Hauptstadt. Die flächenmäßig kleinste Hauptstadt der EU gilt gleichzeitig als best gesicherste Stadt der Welt, umgeben von einem Ring von Bastionen.
Im Upper Barrakka Garden genossen wir einen fantastischen Blick über die "Drei alten Städte".
Anschließend brachte unsere örtliche Reiseleiterin Mary uns zur St.-Johns-Co-Cathedral. Schnellen Fusses wollte sie verhindern, dass wir unnötig an der Kathedrale warten müssen. Aber begeistern von der Stadt, den typischen Strassenzügen und Balkonen Vallettas blieb der ein oder andere Gast hinten an, um diese Athmosphäre zu geniessen und schöne Schnappschüsse schießen zu können.
Die St.-Johns-Co-Cathedral wird als Ko-Kathedrale bezeichnet, da sie als zweiter Sitz des Erzbischofs von Malta, neben der St.-Pauls-Kathedrale in Mdina, dient. Der Bau dieser Kathedrale dauerte nur 4 Jahre, aber die Inneneinrichtung über 100 Jahre. Diese Kathedrale, die von außen sehr schlicht wirkt, überrascht  im Innenraum mit kunstvollen Verzierungen, Altären und Gemälden. Das berühmteste ist wohl  "Die Enthauptung Johannes des Täufers" von Caravaggio. Auch die kunstvollen Grabsteine aus Mamor begistern mit ihren Bildern und Wappen.
Im angrenzenden Kathedralmuseum konnten alle Interessierten noch die Wandteppiche bestaunen.
Bei schönstem Wetter freuten wir uns alle über die Freizeit in Valletta. Der ein oder andere bummelte, probierte maltesische Spezialitäten aus oder besuchte die Orte seiner Interessen. Ich ging mit wenigen Gästen ins Manoel Theatre, eines der ältesten Theater Europas. Bei einem Rundgang in Englisch beigeisteret uns dieses Bühnenhaus.
 
Nach dieser individuellen Pause"besuchen wir an diesem Tag noch den Großmeisterpalast , das größte Gebäude Vallettas. Aus heimischen Kalkstein gebaut, wird dieser Palast auch heute noch für offzielle Staatsbesuche genutzt.
 
Als Abschluss des Tages erleben wir das "Malta Experience" - eine Filmpräsentation über Maltas unglaubliche Geschichte, die weit zurückreicht.
Erschöpft, voller schöner Eindrücke und angetan vom ersten Ausflug erreichen wir am frühen Abend unser Hotel.
 
22.05.2012 - "Die drei alten Städte" - Marsaxlokk - Valetta bei Nacht
 
Heute stehen die " drei alten Städte" auf dem Programm. Dieser Oberbegriff  steht für Cospicua (Bormla), Vittoriosa (Birgu) und Senglea (L'Isla), die gemeinsam auch genannt werden.
Bei einem Spaziergang vorbei an alten Ritterherbergen, tollen Gassen und Straßen fasziniert uns Birgu.
Hier wären wir gerne länger geblieben, den diese Athmosphäre ergreift uns alle!
Birgu, auch Vittoriosa - "die Siegreiche" -genannt, diente den Johannitern als Verteidigungspunkt und strotzt nur so vor Kraft. Beim Kampf gegen die Türken im Jahre 1565 spielte das Fort St. Elmo die entscheidenende Rolle beim Sieg.
Im St. Josephs Oratory konnte man zum Abschluss noch die ein oder andere Sammlung bewundern, so auch das Originalschwert von Jean de Valette, dem Vater Vallettas.
 
In Marsaxlokk haben wir leider viel zu wenig Zeit, um die typischen Luzzobotte zu bestaunen und durch diesen typischen Fischerort zu schlendern. In der Antike war dies ein der wichtisgte Hafen der Phönizier und später der Römer, heute lädt der tägliche Markt zum Bummeln und Handeln ein.
 
Am Nachmittag kann jeder seine Freizeit selbst gestallten, mit dem Bus günstig über die Insel fahren oder die Vorzüge des Hotels genießen.
 
Nach dem gemeinsamem Abendessen treffen wir uns zur "Nachtfahrt". Bei Tageslicht starten wir unseren Ausflug und können so eine kleine "Hafenrundfahrt" mit dem Bus genießen. Bei Einbruch der Dunkelheit erreichen wir erneut den Barracca Gardens, diesmal bedeutend ruhiger und in voller Beleuchtung. Der Blick auf die drei alten Städte ist sensationell!
Weiter geht es dann nach Mdina. Bei einem ruhigen Spaziergang durch diese mittelalterliche Stadt genießen wir den Anblick der beleuchteten Häuser und Gassen. Der Flair und die Ausstrahlung ersetzten jede Erklärung!
Unser letzter Halt führt nach Mosta zur Kuppelkathedrale, die wir später noch besser kennenlernen werden.
 
23.05.2012 - Ausflug nach Mdina und Rabat
 
Wo Mdina den Abend zuvor noch ruhig und bedächtigt war, überrascht uns heute diese Stadt mit vielen Touristen und vollen Gassen.
Mdina, einst die Hauptstadt Maltas, diente schon in der Bronzezeit durch seine günstige Lage auf einem Hügel als Wohnort. Zur Zeit der Römer wurde Mdina mit starken Festungsmauern umgeben und erhielt so seinen heutigen Namen.
Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, gibt es doch hier fast auschließlich Wohnhäuser und Museen und nur einige wenige Cafes. Die St. Pauls Kathedrale beeindruckt uns mit ihren Kunstschätzen und Sammlungen erneut. Immer wieder müssen wir erkenn, wie alt die Kulturen und Besiedlungen dieser Insel sind und wiebviel reichtum ein so kleiner Inselstaat über die Jahrhunderte angesammelt hat.
 
Im Vorort Rabat lädt die St. Pauls Kirche mit ihrer gleichnamigen Grotte ein. Die Legende sagt, dass der Apostel Paulus in der nach ihm benannten Grotte unterhalb des rechten Seitenschiffs während seines dreimonatigen Aufenthaltes auf der Insel Malta gelebt haben soll, bis es ihm gelang, den RömerPublius zum Christentum zu bekehren. In der Grotte befindet sich heute eine Statue des Apostels.
 
Auch heute kann jeder noch ein bisschen Freizeit genießen.
 
Zum Abendessen steht heute der Besuch des Spezialitätenrestaurants an. Immer an der Promenade entlang erreichen wir das Restaurant "Da Rosi" nach ca. 30 Minuten und freuen uns schon auf die maltesischen Spezialitäten. Ein leckeres Essen und ein gelungener Abend rundet diesen Tag ab.
 
 
24.05.2012 - Besuch von Gozo
 
Der Wettergott meint es gut mit uns und so können wir schon die Fährüberfahrt nach Gozo genießen und bei strahlendem Sonnenschein unsere Nasen in den Wind hängen.
 
Zuerst steht die Tempelanlage Ggantjia auf dem Plan. Diese Tempelanlage gehört zu den ältestesten, noch stehenden Tempelanlagen der Welt und würde 1980 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. Da allein auf Malta noch fünf weitere Tempel später ebenso zum Weltkulturerbe ernannt wurden, spricht man heute von den "Megalithischen Tempeln von Malta".
Unvorstellbar, wie in so langer Zeit vor unserer heutigen technischen Entwicklung solche präzisen und auch schweren Tempel entstehen konnten!
 
Als Gegensatz dazu beeindruckte uns natürlich auch die Calypso Bucht mit dem schönen roten Sandstrand und dem tollen Blick auf das weite Meer. Doch selbst hier gibt es schon Besonderheiten zu bewundern - sind doch in diesen Felsen "moderne" Schussanlagen installiert und eine Grundlinie in der Bucht gezogen, die Feinde abhalten soll.
Die sagenumwobene Calypso Höhle ist schon seit geraumer Zeit geschlossen, aber ich glaube, da haben wir nicht viel verpasst.
 
Der Ort Xlendi zieht alle magisch an und plötzlich sind wir alle am Wasser, genießen das Wetter und die magische Ausstrahlung des Wassers. Eigentlich hätten wir hier alle länger verweilen können. Aber schon wartet das Azure Window auf uns, eines der berühmtesten Naturwunder Gozos - ein natürlich geschaffenes Fenster in einem Felsen. Wie lange uns diese Formation noch erhalten bleiben wird, ist ungewiss.
 
Oberhalb des historischen Waschhauses Ghajn il-Kbir lädt in Fontana ein Spezialitätengeschäft zum Probieren und Kosten maltesischer Weine und Käsesorten ein. Nach diesem kurzen Stopp geht es nun in Gozos Haupstadt Victoria zur Zitadelle. Enge Gassen, die robuste Außenmauer und der wunderbare Blick über die ganze Insel lassen die Geschichte aufleben.
Das Mittagessen im Ta Ricardo rundet den Tag ab - bei Hauswein und einem Teller voller Leckereien genießen wir diese Pause.
Mit etwas freier Zeit und der entspannten Fährüberfahrt verlassen wir diese schöne und abwechslungsreiche Insel.
 
25.05.2012 -Naturwunder Maltas
Zur Abwechslung - nch vielen Kirchen, Tempeln und Festungen - steht der heutige Tag ganz im Zeichen der Naturwunder Maltas.
An den Dingliklippen angekommen bestaunen wir den höchsten Punkt des Archipels. unterhalb dieser Felsformationen befinden sich fruchtbare Felsplateaus.
Von hier startet unser Spaziergang, der etwas besseres Schuhwerk bedarft hätte. Aber endlich mal in der Natur sein, ist eine gelungene Abwechslung. Vorbei an einem Steinbruch erreichen wir die Höhlenwohnunngen Ghar il-Kbir. Hier sollen schon 2000 v.Chr. schon gelebt haben bis 1823, als die Engländer hier die Haupthöhle sprengten und die Bewohner somit zum Umzug zwang.
Gleich daneben liegen die Clapham Junctions - den geheimnissvollen Schleifspuren, die bis heute noch Rätsel aufgeben. Waren Sie nun Schlitten- bzw. Transportspuren ode doch Bewässerungssysteme?
Auf jeden Fall haben diese Rillen ihren Namen erhalten, weil der Entdecker sich bei ihrem Anblick an einen Londoner Bahnhof erinnert fühlte.
Nach einem kurzen Stück erreichen wir nun den Buskett Gardens - den "Schwarzwald" Maltas. Bei dieser kargen Vegetation ist diese Ansammlung von Bäumen schon ein Wald, zumindest für maltesische Verhältnisse. Bei einem leckeren Picknick erreichen wir am frühen Nachmittag das Hotel.
Der restlcihe Tag stand zur freie Verfügung.


26.05.2012 - Mosta, San Antob und Hagar Qim

Am letzten Tag auf Malta besuchen wir die Rotunda in Mosta. Diese beeindruckende Kirche soll die drittgrößte Kuppel der Welt haben und erzählt auch sonst noch die ein oder andere interessante Geschichte. So wurde 1883 diese Kirche um die alte herumgebaut, um weiterhin Gottesdienste abhalten zu können.
Im Jahre 1942 durchbrach eine deutsche Kriegsbombe das Dach der Kirche und es wurde von den 302 Menschen im Innenraum keiner wirklich verletzt - ein Wunder!
 
Beeindruckt und mit kurzem Buswechsel machen wir auf dem alten Flughafengelände ein paar kurze Stopps bei Tpfereien und Schmuckhändlern.
Ein Höhepunkt des Tages ist mit Sicherheit der Besuch der Blauen Grotte. Das Wasser ist klar und beim Sonnenschein schimmert das Wasser in seinen schönsten Blautönen. Einfach traumhaft.
Doch was wäre Malta ohne einen weiteren Tempel und so besuchen wir Hagar Qim. Erst 1839 wurde Hagar Qim nach und nach durch Ausgrabungen vollständig freigelegt. Bis dahin war die Anlage nur durch freistehende Steine ähnlich wie bei Stonehenge bekannt. Im Zuge der Ausgrabungen wurde dann erst die Bedeutung sichtbar, so wurde beispielsweise die Venus von Malta gefunden und einige Orakelkammern freigelegt, in denen wahrscheinlich Priester oder Priesterinnen Rituale durchführten.
 
Ganz gegenteilig, aber unheimlich erfrischend und farbenfroh schließt unser Tag mit dem Besuch von San Anton Gardens ab. Viele botanische Schönheiten, Springbrunnen und Teiche umschließen den San Anton Palast, den Sitz des maltesischen Präsidenten.
 
27.05.2012 - Heimreise

Heute endet unsere erlebnisreiche Reise und gemeinsam fliegt ein Großteil der Gruppe mit mir nach Hause.
Einige genießen noch 2 Tage länger ihre Zeit auf dieser unglaublichen Insel - mit prähistorischen Funden - älter als Stonehedge.
Schön, dass Sie mit waren!
Bleiben Sie gesund!

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