Reisebericht: Malta und Gozo – Schatztruhe im Mittelmeer

20.05. – 27.05.2015, 8 Tage Rundreise Valletta – Mdina – Rabat – Marsaxlokk – Blaue Grotte – Hagar Qim – Ghar Dalam – Dingli Klippen – Gozo


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Auf unserer gemeinsamen Rundreise durch eines der kleinsten EU-Länder erlebten wir nicht nur typisches Mittelmeerflair sondern erfuhren auch viel über die skurrilen aber liebevollen Eigenarten der Maltesen,
Ein Reisebericht von
Manuela Kreuz

Mittwoch, 20.05.2015: Anreise nach Malta

Am heutigen Nachmittag reisten wir von Berlin und Frankfurt per Direktflug nach Malta - unser Domizil für die nächsten Tage - wo wir uns schließlich am Abend gleich am Flughafen trafen und als Gruppe zusammen schlossen. Anja, unsere Betreuerin vor Ort, begrüßte uns und organisierte die Fahrt ins Hotel. Trotz fortgeschrittener Uhrzeit wurden wir mit Kinnie, der typisch maltesischen Limonade aus Bitterorangen und Kräutern, empfangen und bezogen gleich darauf unsere Zimmer im Cavalieri Hotel an der St. Julians Bucht, wo uns unser großes Bett und ein spätes Abendessen erwarteten.

Donnerstag, 21.05.2015: Gozo

Heute sollte uns zunächst Maltas kleine Schwester Gozo begrüßen. Wir lernten unsere Reiseleiterin Anita kennen, die uns zum Fährhafen brachte und mit uns von Malta nach Gozo übersetzte. Mit dem Menschenstrom wurden wir von Bord geschwemmt und wurden gleich auf dem Parkplatz von unserem neuen Fahrer und Anita eingesammelt. Zuerst statteten wir der historisch wertvollen Tempelruine Ggantija einen Besuch ab und erfuhren viel über die ersten Bewohner der kleinen Insel, ihre Lebensweise und religiösen Riten. Anschließend bewegten wir uns durch die Antike beim Besuch von Calypsos Höhle. Vielleicht war es genau diese Höhle, in der der Seefahrer Odysseus gefangen gehalten wurde. Leider ist der Eingang heute abgesperrt und fast eingestürzt. Zum Mittagessen ließen wir uns an der malerischen Bucht von Xlendi nieder und genossen den Blick von einem der Restaurants direkt aufs Wasser oder spazierten entlang der Steilhänge, die die Bucht umschließen. Der nächste Stopp wurde dann am weltbekannten Azure Window eingelegt, welches sich als Fotomotiv besonders oft auf Postkarten wieder findet. Wir kletterten ein wenig auf den vom Meer geformten Muschelkalkfelsen umher und machten unser eigenens Foto vom steinernen Fenster. Die letzte etappe des Tages führte uns in Gozos Hauptstadt Rabat/Viktoria, wo wir trotz Lärm und vieler Bauarbeiten die weit oben gelegene Zitadelle erklommen und den Ausblick über die Stadt genossen. Anschließend konnte jeder noch für sich ein wenig die umliegenden Straßen erkunden oder maltesische Spezialitäten einkaufen. Am Nachmittag gingen wir erneut an Bord der Fähre und schipperten gemütlich zurück nach Malta. Nach dem ersten richtigen gemeinsamen Abendessen konnte heute nun jeder auf eigene Faust die St. Julians Bucht erkunden oder sich nach dem langen ersten Ausflug entspannen.

Freitag, 22.05.2015: Mdina, Limestone Heritage, Olivenfarm, Bugibba

Die alte Hauptstadt Maltas stand heute zuerst auf dem Programm. Mit nur 300 Metern Breite konnten wir diese problemlos zu Fuß erkunden, wenn auch hin und wieder der Wind sehr stark durch die engen Gassen pustete - Normalzustand in Mdina, denn so hoch gelegen herrscht hier fast immer Wind. Wir betraten das Stadtgebiet durch das majestätische Stadttor und besuchten zuerst die Kathedrale mit ihren vielfarbigen Grabplatten aus Marmor, die den gesamten Boden bedecken. Anschließend spazierten wir durch die schmalen Gassen bis zum Aussichtspunkt an der Stadtmauer und wieder zurück in die Stadtmitte, wo wir noch ein wenig Freizeit verbrachten, zum Beispiel im Museum der Kathedrale oder in einem gemütlichen Café. Nachdem wir Mdina wieder durch das Stadttor verlassen hatten, änderten wir kurzerhand das heutige Programm und besuchten anstatt der St. Pauls Katakomben den Ehemaligen Steinbruch Limestone Heritage, um das tolle Wetter bestmöglich nutzen zu können. Im heutigen Museum bekamen wir Einblicke in das harte Leben der Steinbruch-Arbeiter und sahen bei einem Rundgang durch die Anlage anschaulich, wie der Kalkstein über die Jahrhunderte abgebaut wurde und sich technisch entwickelte. Ein kleiner Garten mit Streichelzoo erwartete uns zum Schluss. Kurz vor dem Mittag ging es dann schließlich weiter zur Olivenfarm von Samy Cremona, der schon mit vielen Leckereien aus seinem Garten auf uns wartete. Nachdem wir fürstlich bei ihm zu Mittag gegessen hatten, machten wir einen Rundgang durch seinen Hof und sahen verschieden alte Olivenbäume, den Orangengarten, seine Tiere und natürlich auch ein Exemplar seiner patentierten weißen Olivenbäume. Sein übermütiger Hund Cico begeleitete uns dabei und nachdem wir an der Presse erklärt bekommen hatten, wie aus den Oliven Öl gewonnen wird, konnten wir sogar einige Flaschen für zuhause bei Samy erwerben, gewissermaßen zum Freundschaftspreis. Da trotz Samys ausgiebigen Erklärungen noch viel vom Tag übrig war, machten wir kurzerhand noch einen Stopp in Bugibba, wo wir an der Hafenpromenade spazieren oder die Souvenierläden plündern konnten. Im Anschluss erreichten wir schließlich wieder unser Hotel und jeder konnte den Abend ganz nach eigenen Vorstellungen gestalten.

Samstag, 23.05.2015: Bäckerei, Tagesausflug "Die drei alten Städte"

Heute besuchten wir die sogenannte Cottonera, wie das Gebiet der drei alten Städte Senglea, Vittoriosa und Cospicua insgesamt genannt wird. Zuvor legten wir jedoch noch einen Stopp in Qormi bei einem maltesischen Bäcker ein. Im Familienbetrieb wurde hier der Teig noch per Hand geknetet und im alten Steinofen gebacken. Jeder durfte eine frische Scheibe Weißbrot kosten, bevor es zum eigentlichen Programmpunkt des Tages weiter ging. Wir erreichten am Vormittag den Aussichtspunkt in Valetta mit seinem Wachturm, der Augen und Ohren an allen Seiten hat. Von hier hatten wir einen guten Blick auf die drei alten Städte, die in die fingerförmigen Buchten hineinragen. Weiter ging es zum tiefer gelegenen Hafenbecken, um das Gebiet noch einmal aus anderer Perspektive zu sehen. Schließlich begannen wir unseren Rundgang durch die vielen alten Straßen und Gassen mit in Wände gemeißelten Heiligenfiguren und liebevoll gestalteten Holzbalkonen. Anita führte uns zielsicher durch das Gewirr von Kalksteinmauern und bunten Türen und zeigte uns historisch bedeutsame Gebäude ebenso wie einfache Wohnhäuser, die sich von unserer Wohnkultur deutlich unterscheiden. Unsere Mittagspause legten wir heute an Grand Harbour ein, wo man die Wahl unter verschiedenen Restaurants hatte oder entlang des Wassers spazieren gehen konnte. Gleich dort trafen wir uns anschließend wieder zum Highlight des Tages: Eine Hafenrundfahrt mit einem sogenannten Luzzu-Boot. Der deutsche Audiokommentar an Bord erklärte uns die vielen sehenswürdigkeiten, wie das Fort St. Elmo, die Barracca-Gärten, die mächtige (geparkte) Bohrinsel mitten im Hafen und natürlich die drei alten Städte selbst. Wir endeten schließlich in Sliema und gingen gut durchgelüftet wieder von Bord, wo unser Fahrer uns zum Ende des heutigen Ausflugs zurück ins Hotel tranferierte. Zum Abendessen trafen wir uns dann schließlich in der Lobby mit Anja und gingen nur einige Minuten zum gebuchten Restaurant Gululu, wo uns drei Gänge von typisch maltesischen Speisen serviert wurden.

Sonntag, 24.05.2015: Blaue Grotte, Hagar Qim Tempel, Marsaxlokk, Ghar Dalam Höhle, Birzebugga

Um das gute Wetter des Vormittags zu nutzen, besuchten wir heute gleich zuerst die imposante Blaue Grotte. Zuerst machten wir ein paar Schnappschüsse vom Aussichtspunkt und fuhren schließlich direkt zur Küste. Da das Meer noch nicht allzu unruhig war, konnten wir mit kleinen Booten in die Höhle der Grotte hinein fahren und das leuchtend blaue Wasser aus nächster Nähe sehen. Danach hatten wir noch Zeit für einen Einkaufsbummel in den Geschäften entlang der kleinen Promenade, bevor es weiter zur nächsten Station ging. An der gigantischen Ruine des Hagar Qim Tempels machten wir den nächsten Stopp und erlebten zuerst eine Filmvorführung in 4D, mit spritzendem Regen und Gewitterblitzen. Danach erkundeten wir die zum Schutz überdachte Anlage und stellten Ähnlichkeiten zum Ggantija Tempel auf Gozo fest. Anschließend fuhren wir zu einer entspannten Mittagspause an den Hafen von Marsaxlokk, wo die landestypischen bunten Fischerboote in der Bucht liegen. Jeder hatte Zeit für eigene Erkundungen, zum Beispiel auf dem großen Markt, auf dem von Souveniers über Tischdecken bis zu Lebensmitteln alles verkauft wurde. Später erreichten wir das Besucherzentrum der Höhle Ghar Dalam, in dem unzählige dort gefundene Tierknochen ausgestellt wurden. Die Höhle selbst durften wir ebenfalls betreten und bestaunten die Tropfsteine und die vielen abgelagerten Sedimentschichten. Wieder lagen wir heute sehr früh in der Zeit und konnten deshalb spontan noch einen Abstecher zum weißen Sandstrand von Birzebugga machen. Deshalb eine Besonderheit, weil er künstlich aufgeschüttet wurde und einen skurrilen Blick auf den nahe gelegenen Containerhafen bietet - offensichtlich der schönste Containerhafen der Welt! Zurück im Hotel konnte heute wieder jeder den Abend für sich gestalten.

Montag, 25.05.2015: Dingli–Klippen, St. Pauls Katakomben, Weingut Meridiana

Heute ging es gemütlich durch den Tag, denn wir sollten nur bis Mittag unterwegs sein. Zuerst besuchten wir die Dingli-Klippen im Norden der Insel, die hier ganz besonders steil abfallen. Die kleine Kapelle dort wirkte so mitten im Nirgendwo ein wenig verloren. Anschließend besuchten wir die St. Pauls Katakomben in Rabat, die wir schon vorher mit dem Limestone Heritag getauscht hatten. Unten in den weit verwinkelten Gängen und Höhlen war es für uns gut vorstellbar, dass man von hier unterirdisch an jeden anderen Ort der Stadt gelangen kann. Wir sahen die verschiedenen aus Stein gehauenen Tische, Grabnischen und Tunnel, die ein verschachteltes Labyrinth bilden. Zurück im Tageslicht fuhren wir schließlich zum abgelegenen Weingut Meridiana, wo wir einen Blick in den Weinkeller werfen durften und schließlich zwei hier produzierte Weine mit Käse verkosten konnten. Managerin Rita erzählte uns dabei viel über die Weinproduktion und die Geschichte des Weinguts. Angeheitert traten wir am Mittag schließlich den Rückweg nach St. Julians an, wo jeder ganz nach Belieben den Nachmittag verbringen konnte. Der Hotelpool, die Bucht oder das nahe gelegene Hafenviertel luden zum Entspannen oder Flanieren ein.

Dienstag, 26.05.2015: Valletta

Unser letzter Programmtag in Malta sollte es noch einmal in sich haben. Heute besuchten wir die neue und vielseitige Hauptstadt Valletta. Die gute Aussicht genossen wir zuerst von den Barracca Gärten, von deren Außenmauer man noch einmal den großen Hafen in seiner Gesamtheit überblicken konnte. Dann spazierten wir weiter zur Johannes-Co-Kathedrale und bestaunten deren reich mit Gold und Marmor verzierte Innenräume. Versteckt im Nebenzimmer konnten wir dann, streng bewacht von Personal, die Gemälde des berühmten Künstlers Caravaggio betrachten. Weitere Kunstwerke erblickten wir anschließend im reich geschmückten Großmeisterpalast des Ritterordens. Wir konnten die opulenten Räume und Flure, den Thronsaal und kostbare Wandteppiche bestaunen. Zur Mittagspause hatten wir dann rund um den Georgplatz Zeit, um in ein Restaurant einzukehren oder durch die Straßen zu schlendern. Anschließend trafen wir uns dann vor dem Justizpalast und spazierten zum archäologischen Museum, wo wir noch einmal wertvolle Ausgrabungs-Schätze bewundern konnten, wie zum Beispiel die bekannte „Schlafende", eine Steinplastik von einer sehr wohlgenährten schlafenden Frau, deren Proportionen zur Zeit ihrer Herstellung das Idealmaß darstellten. Den Abschluss unseres Reiseprogramms bildete schließlich ein Besuch der Filmvorführung „The Malta Experience", in der für uns die vielen bereits gehörten und gesehenen Fakten zur Geschichte Maltas noch einmal in Bild und Ton zusammen gefasst wurden. Mit den vielen Eindrücken der Woche erreichten wir schließlich am frühen Abend wieder unser Hotel und verabschiedeten uns herzlich von unserer Reiseleiterin Anita. Später trafen wir uns dann zum letzten gemeinsamen Abendessen, denn morgen stand für einige von uns bereits die Rückreise auf dem Programm.

Mittwoch, 27.05.2015: Abreise / Badeverlängerung

Nachdem wir den Vormittag noch gemütlich in und um unser Hotel verbracht hatten, trafen wir uns heute Mittag schließlich zur Abreise zurück nach Deutschland. Anja holte uns vom Hotel ab und begleitete uns zum Flughafen, wo wir in unseren Flieger zurück nach Berlin stiegen. Der andere Teil unserer Gruppe sollte die weiteren drei Tage der Reise noch in Malta verbringen, um in Eigenregie noch weitere Sehenswürdigkeiten zu entdecken oder einfach die Seele baumeln zu lassen. Ob mit Verlängerung oder ohne, ich hoffe, dass Ihnen diese Rundreise durch den Inselstaat Malta gefallen hat und Sie viele neue Eindrücke sammeln konnten. Ich möchte mich für die schöne und sonnige Zeit noch einmal bei Ihnen alle bedanken und wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute und viele weitere schöne Reise-Erlebnisse! Ihre Manuela

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Kommentare zum Reisebericht

Danke an Eberhardt-Travel und Danke an die Reisebegleiterin Manuela Kreuz. Es waren wunderschöne und erlebnisreiche Tage. Danke auch für die vielen Aufnahmen mit genauer Ortsbezeichnung. Es wird mir für meine Aufnahmen eine große Hilfe sein. Danke, Danke!! So etwas kann eben nur Eberhardt-Travel. Weiter so !!!

Renate Wildgrube
18.06.2015

Vielen Dank für das Lob! :-)
Ich hoffe, Sie haben auch zu Hause noch viel Freude an den Reise-Erinnerungen!

Manuela Kreuz 18.06.2015