Reisebericht: Malta und Gozo – Schatztruhe im Mittelmeer

16.09. – 23.09.2015, 8 Tage Rundreise Valletta – Mdina – Rabat – Marsaxlokk – Blaue Grotte – Hagar Qim – Ghar Dalam – Dingli Klippen – Gozo


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Malta - eine geballte Historik auf einer Fläche, die nicht einmal so groß ist wie Dresden, wollte von uns erforscht werden.
Ein Reisebericht von
Rico Manns

1 Tag: Anreise

Der größte Teil der Reisegruppe traf sich mit mir am Flughafen in Berlin. Der Check-In verlief reibungslos und so flogen wir pünktlich mit unserer Maschine nach Malta. Da wir zeitgleich mit der Maschine aus Frankfurt landeten, vergrößerte sich schlagartig auch unsere Reisegruppe. Anja, unsere Chefin vor Ort, empfing uns trotz vorgerückter Stunde mit einem dicken Lächeln und zeigte uns den Weg zu unserem Bus. Tony, unser Fahrer für die nächsten Tage, saß auch schon hinter dem Lenkrad, welches hier aber an der „falschen" Seite im Bus angebracht war. :-) 
Im Hotel stand für uns auf den Zimmern schon ein kleiner Abendbrotteller bereit und man konnte schon erahnen, was wir am nächsten Morgen für eine herrliche Aussicht haben werden.

2 Tag: Limestone Heritage & Weingut

Und was hatten wir für eine wunderschöne Aussicht. Wir schliefen direkt am Meer und schauten über den Hotelpool in eine Bucht, die tagsüber kleinere Schiffe zum Ankern einlud. Da der 21.09.2015 auf Malta ein Nationalfeiertag ist und die maltesische Bevölkerung die Unabhängigkeit ihrer kleinen Insel feiert, wurde der Plan etwas umgestellt. So hieß es, für den heutigen Tag: Dingli-Klippen, Limestone Heritage und zum Weingut Meridiana.
Zuerst machten wir einen kleinen Stopp an der hiesigen, kleinen Kapelle, wo wir eine gute Aussicht auf die Dingli-Klippen hatten. Hier ist der höchste Punkt der Insel - 253 Meter. Anschließend ging es mit dem Bus zum Weingut Meridiana. Dieses Weingut ist recht jung, da es bis in die 70er Jahre noch als Flugplatz genutzt wurde. Erst später wurde es dann umgebaut und die Idee war großartig, wie ich finde, denn so konnten wir nach unserem Rundgang auf einer Terrasse sitzen, uns den Wein und die kleinen Köstlichkeiten schmecken lassen und den Erläuterungen der Besitzerin lauschen.
Da wir nicht ewig an diesem schönen Ort verweilen konnten, ging es anschließend zum Limestone Heritage. Hier lernten wir alles über den Abbau des einheimischen Kalksteines. Zuerst sahen wir darüber einen kleinen Film und später konnten wir bei einem Rundgang durch einen alten Steinbruch Erläuterungen über unser Audiogerät hören.
Der Nachmittag stand heute zur freien Verfügung und viele der Gäste nutzten die Gelegenheit das nahe, klare und 27 Grad warme Wasser direkt am Hotel zu testen.

3 Tag: Ausflug Mdina, Rabat, Olivenfarm

Die Sonne zeigte sich heute wieder von ihrer besten Seite und so starteten wir nach dem Frühstück in die alte Hauptstadt - Mdina. Doch bevor wir durch die verwinkelten Gassen laufen sollten, besuchten wir die Stadt Qormi. Sie beheimatet neben unserem Ziel, dem alten Bäcker, auch mehrere Pferde, die sprichwörtlich in der Wohnung standen und aus dem Fenster schauten. :-)
Das ältere Bäcker-Pärchen zeigte uns mit vollem Stolz ihre kleine Bäckerei und wir versuchten mit ein paar Brocken Maltesisch und der international anerkannten „Hände und Füße Sprache", Details über ihr Leben und das duftende Brot herauszufinden. Es macht mich immer glücklich, noch so ein altes Handwerk anschauen zu dürfen und dabei auf so herzliche Menschen zu stoßen.
Nachdem jeder das frisch gebackene Brot gegessen hatte, ging es auf dem direkten Weg nach Mdina. Die alte Hauptstadt ist insgesamt nur 250 Meter x 250 Meter groß und eignet sich daher perfekt für eine Erkundung zu Fuß. Zuerst liefen wir durch die kleinen Gassen und Gaby erzählte uns die interessanten Geschichten die sich hinter jeder Fassade verstecken. Gegen Mittag besichtigten wir die Kathedrale St. Paul, ehe wir die Freizeit nutzten um ein Eis zu schlecken, einen Kaffee zu trinken und die Stadt auf eigene Faust weiter zu erkunden.
Am späten Nachmittag wartete der nächste Höhepunkt auf uns - Sams Cremonas Olivenfarm.
Er wird auf einer Internetseite des berühmten englischen Kochs (Jamie Oliver) als „Godfather" des maltesischen Olivenöls genannt. Der interessante Artikel dazu, ist hier zu finden:
http://www.jamieoliver.com/news-and-features/features/maltese-olive-oil-worlds-best/
Bei ihm auf der Farm probierten wir köstliche Antipaste, eine maltesischen Makkaroni-Auflauf mit Auberginen und tranken dazu Wein, der aus den umliegenden Dörfern kommt. Da wir natürlich durch das Probieren seines köstlichen Olivenöls auf den Geschmack gekommen sind, wollten wir welches mitnehmen. Problem war hier, dass es komplett ausverkauft war. Da allerdings die Mühle gerade lief, füllte er kurzerhand mehrere kleine Flaschen ab, schraubte den Deckel drauf und alle Gäste halfen beim etikettieren mit. Somit sahen wir gleich die Prozedur, welches das Olivenöl durchlief und hielten praktisch unser selbstgezapftes Öl in unserer Hand.
Am Nachmittag ging es zurück nach Rabat und wir besuchten die Apostel Paul Grotte. Danach waren wir alle ein wenig geschafft von unserem ersten, langen Tag und freuten uns alle auf eine Runde Baden im Pool oder dem Meer.

4 Tag: Ausflug "Die drei Städte" inklusive Hafenrundfahrt

Heute konnte jeder machen was er wollte. Die einen gingen baden, die anderen erkundeten die Gegend um unser Hotel und der Großteil der Reisegruppe machte den fakultativen Ausflug zu den „drei alten Städten" und die anschließende Hafenrundfahrt im Grand Harbour.
Da der Bus keine Genehmigung hat, um in die Stadt zu fahren, hieß es aussteigen und die Füße in die Hand nehmen. Nach einem kleinen Spaziergang am Hafen entlang, standen wir schon direkt in der Stadt und Gaby führte uns durch das Wirrwarr der Straßen. Als Erstes besichtigten wir den Aussichtspunkt in Valletta. Von hier aus bot sich ein spektakulärer Blick in alle Himmelsrichtung. Gaby erzählte uns hier von den Belagerungen der Osmanen und man konnte sich das Ganze sehr gut vorstellen. Anschließend ging es an dem bimmelnden Eiswagen vorbei zurück zum Bus, welcher uns in die nächste Stadt fuhr. Nachdem wir auch diese erforscht hatten und festgestellt hatten, wie schön teilweise die Türknaufe und die Hausnummern gestalten waren, bekamen wir etwas Hunger. So legten wir hier eine Pause ein und trafen uns später am Hafen wieder.
Von hier aus starteten wir mit unserem, exklusiv für unsere Gruppe gechartertem, Luzzu - Boot. Vom Boot aus hatten wir noch einmal eine sehr schöne Aussicht auf unsere drei Städte, den Grand Harbour selbst, auf die riesige private Yacht Oktopus, welche ein eigenes U-Boot an Bord hatte und auf mächtig wirkende Ölplattformen, die hier geparkt waren. Die Fahrt endete schließlich in Sliema, wo uns unser Tony im Bus wieder willkommen hieß. Am Abend ging es in das Restaurant Gululu, wo uns drei Gänge typischer maltesischer Küche serviert wurden.

5 Tag: Süden Maltas

Auch am fünften Tag lachte uns am frühen Morgen der blaue Himmel an. Für die einheimischen nichts Besonderes bei mehr als 300 Sonnentagen im Jahr, aber für uns natürlich sehr erfreulich. :-)
Am heutigen Tag ging es in den Süden von Malta. Als erstes besuchten wir die „Blaue Grotte" und wer wollte, konnte hier eine kleine Bootsfahrt mit dem Schiff in die kleinen verschiedenen Grotten unternehmen. Nachdem wir ordentlich durchgeschaukelt waren, ging es zu der alten Tempelanlage Hagar Qim. Diese gehört zu der schönsten Maltas und ist zugleich wohl das älteste, neolithische Bauwerk der Welt. Nachdem wir die alten Steine genauer untersucht hatten, machten wir einen Abstecher in das dazugehörende Museum und erlebten eine 4D-Show über die Entstehung des Tempels.
Da es langsam Mittag wurde und der Hunger sich bemerkbar machte, fuhren wir in das schöne Städtchen Marsaxlokk. Am Sonntag findet hier immer ein Markt statt und man kann hier neben frischen Fisch, Gebäck und Süßigkeiten auch kleine oder größere Andenken von der Insel erwerben. Besonders haben mich hier die kleinen, zahlreichen, bunt verzierten Fischerboote fasziniert. Nach der ausgiebigen Pause, gab es im Bus eine kleine einheimische Leckerei zu verkosten. Aufgrund der Lavendelhochzeit eines Paares, gab es für alle, kleine, mit Dattel und fein abgeschmeckter Zitrone gefüllte, Teigwaren zum Probieren.
Zum Nachmittag besichtigten wir in Birzebugga die 144 Meter lange, natürliche Höhle von Ghar Dalam und das angrenzende Museum, welches Unmengen von Knochen der angespülten Tiere ausstellte.

6 Tag: Gozo

Am Nationalfeiertag ging es für uns nach dem Frühstück auf die Schwesterinsel nach Gozo. Der Hafen hatte ein wenig Ähnlichkeit mit einem Flughafen, aber dadurch, dass wir wussten, wann die Fähre abfuhr, klappte alles reibungslos und die Ansammlung der Menschen verteilte sich zügig auf dem Schiff. Die Entfernung zwischen den beiden Inseln beträgt gerade einmal sechs km und die Fahrt dauert nur etwa 30 Minuten. Auf Gozo hatten wir einen neuen Busfahrer, inklusive schickem Bus, der uns über die Insel chauffierte. Zunächst fuhren wir auf eine Aussichtsplattform, wo wir mit Sekt und Kaktusfeigen-Likör auf unsere Gesundheit anstießen. Hier verkaufte die Gozerianer auch die reifen Früchte des Kaktus und viele von uns kosteten die Frucht, die gerade einmal 25 Cent kostete.
Nach der Verkostung ging es zum 5600 Jahre alten Ggantija Tempel in Xaghara, welcher uns mit seiner Schönheit verzauberte. Nach der Besichtigung dieser einmaligen Anlage fuhren wir etwas zeitiger nach Xlendi und verbrachten hier die Mittagspause. Das Eis, direkt an der Bushaltestelle, war göttlich und ich hätte mich sehr gern komplett durch das Angebot geschleckt. :-) Nachdem der Bauch unterkühlt war, ging es zum Wahrzeichen von Gozo, das Azure Window. Durch Umwelteinflüsse ist hier ein Felsentor von einer Größe von 100 Meter x 20 Meter entstanden. Da das Meer heute sehr lebendig war, wirkte das Ganze noch imposanter, wenn die Wellen gegen die Felsen schlugen.
Bevor wir zum späten Nachmittag die Heimreise nach Malta antraten, fuhren wir nach Rabat und schlenderten durch die schicke, kleine Stadt. Besonders bemerkenswert war der Glockenturm, welcher erst gebaut wurde bevor man die Glocke bestellte. Das kann man nun als aufmerksamer Besucher deutlich sehen. :-)

7 Tag: Valletta

Heute ging es nach Valletta. Sie ist die Stadt der Ritter und zählt zum UNESCO Weltkulturerbe. Interessant dabei ist, dass sie auf dem Reißbrett entstanden ist und sowohl nach Fläche, als auch nach Einwohnerzahl gerechnet, die kleinste Hauptstadt eines EU-Staates ist. Wir starteten den Rundgang mit dem Besuch des Archäologischen Museums, welches unter anderem die berühmte schlafende Frau beheimatet. Anschließend ging es durch gekonnte Zick-Zack-Wege zu den Barrakka Gärten, wo wir eine herrliche Aussicht auf die von uns schon besuchten drei Städte hatten und auf die großen Kreuzfahrtschiffe, die heute im Hafen liegen. Bis jetzt hatten wir die Reisegruppen immer gekonnt vermieden, aber im Großmeisterpalast kam es dann doch zu kleinen Verzögerungen. Aber das Warten hatte sich gelohnt. Der Großmeisterpalast überzeugte mit seiner Rüstkammer, seinem Marmor Fußboden und den farbenprächtigen Wandmalereien. Des Weiteren gab es eine beeindruckende neue Lasershow und man merkte, dass hier viel Geld investiert wurde. Nach dem Besuch hatte jeder eine individuelle Pause und wir trafen uns vor der St. Johns Kathedrale wieder. Von außen eher schlicht, aber von innen ist sie sehr kunstvoll und reich dekoriert. Des Weiteren konnten wir hier mehrere Gemälde des berühmten italienischen Malers Caravaggio bestaunen. Unter anderem das berühmte Gemälde von 1806 „Die Enthauptung Johannes des Täufers".
Zum Abschluss unseres Besuches in Valletta besuchten wir die Multivision-Show Malta Experience, welche die Geschichte der Insel in einem etwa 45 minütigen Film gut zusammenfasste.

8 Tag: Heimreise

Heute ging es leider für mich und einen Teil der Gäste zurück nach Deutschland. Die anderen Gäste durften noch ein paar Tage länger die wärmende Sonne genießen. Gegen frühen Mittag fuhren wir zum kleinen Flughafen und von dort ging es mit dem Flugzeug entweder nach Frankfurt oder Berlin. Hier warteten schon die Fahrzeuge auf uns und so waren wir auch wenig später zu Hause.
Ich möchte mich ganz herzlich an dieser Stelle bei unserer Gaby und unserem Tony bedanken. Aber der meiste Dank geht an meine Gäste. Ich hatte noch nie eine so große Gruppe und hatte doch ein wenig Bedenken wie ich das managen kann. (Ich bin ja ein wenig verwöhnt von meinen Aktivreisen im Hinblick auf die Teilnehmerzahl). Aber es war alles ganz entspannt, weil ihr mir immer sehr gut zugehört habt, sehr pünktlich wart und einfach total nett. :-)
Bleibt mir gesund und reiselustig und es wäre schön euch mal Wiederzusehen.
Euer Rico

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Sehr schöner Reisebericht. Ein Fehler ist aber offensichtlich (3.Tag / Rabatt) : Wir waren in keiner Katakombe. Wir waren in der Apostel Paul Grotte unter der Kirche St. Paul ! (dort haben wir leider NICHTS weiteres besichtigt) In der Freizeit nach der Gruppenreise waren wir alleine noch in den St. Paul Katakomben und in den Agatha Katakomben - SEHR sehenswert !

Uli Ringer
06.10.2015

Hallo Herr Ringer,
da haben Sie natürlich Recht. Vielen Dank für den Hinweis und liebe Grüße aus Dresden.

Rico Manns 06.10.2015

Hallo Rico,
es war schön mir dir und der auch für uns
sehr großen Gruppe.
Danke für den Bericht und die Bilder.

Straub, Wolfgang und Margrit
14.10.2015

Hallo Familie Straub,
ich fande es auch sehr schön und würde mich freuen, euch wieder mal persönlich irgendwo wiederzusehen. Liebe Grüße aus Dresden

Rico Manns 23.10.2015

Das war eine schöne Reise in die Vergangenheit – eine Bildungsreise.
Malta ist ja sehr steinig und trocken und heiß !! Gaby hat uns viel gezeigt von ihrer neuen Heimat
Und Tony der Busfahrer hat uns gekonnt durch die engen Strassen kutschiert.
Unser Reise-„begleiter“ Rico Manns hat seine Sache sehr gut gemacht! Er war immer da, wenn man ihn gebraucht hat und hat mit Kompetenz und durch sein freundliches Wesen die Zeit sehr angenehm gestaltet.
Ihm wünschen wir für seine bevorstehende Diplomarbeit viel Erfolg !
Vielleicht sieht man sich mal wieder ? !

Vera und Dr.Manfred Jänsch
20.10.2015

Hallo Familie Jänsch,
es freut mich sehr, dass Ihnen die Reise so gut gefallen hat und wir noch ein Jubiläum zusammen feiern konnten. :) Vielen Dank für die freundlichen Worte und es wäre fantastisch noch einmal zusammen zu verreisen. Natürlich nur in wärmere Destinationen, damit sich ihr Mann auch wohlfühlt. :)

Rico Manns 26.10.2015