Reisebericht: Malta und Gozo – Schatztruhe im Mittelmeer

11.09. – 18.09.2016, 8 Tage Rundreise Valletta – Mdina – Rabat – Marsaxlokk – Blaue Grotte – Hagar Qim – Ghar Dalam – Dingli Klippen – Gozo


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Malta und Gozo - klein, aber fein! Auf unserer Reise bei bestem Wetter entdeckten wir die wunderschönen Schätze des Landes. Begleitet von Anita, wurde uns jedes Detail mit Liebe und Leidenschaft "ihrer Insel" erklärt.
Ein Reisebericht von
Kathrin Kubik

Tag 1: Der erste Schritt


Am Frankfurter Flughafen traf sich der Großteil der Gruppe, um gemeinsam die kleine Insel Malta zu erkunden. Gesagt, getan! Wir trafen unsere Koordinatorin Anja am Flughafen auf Malta und fuhren alle gemeinsam zu unserem Hotel "Cavalieri", direkt am Meer in der Bucht Saint Julians' gelegen. Während wir die anfänglichen Organisationen besprachen, wurden wir mit dem "Nationalgetränk Kinnie" begrüßt - kann man mögen, muss man aber nicht. Danach bezogen wir erst einmal die Zimmer, alle mit Blick in die Bucht und auf den ruhigen, kleinen Hafen. Doch in der Nacht wurde aus dem "ruhigen, kleinen Hafen" der Schauplatz lauten Gesanges und einer tosender Feuerwerksshow - so wurden wir noch einmal von den Maltesern begrüßt.

Tag 2: Neues aus den "drei alten Staedten"


Gestärkt und erholt lernten wir auf unserem ersten Ausflug Anita kennen, die unsere ganze Energie zu verwenden wusste. Sie fuhr mit uns zu einem sehr schönen Aussichtspunkt in Senglea, von welchem aus wir die Hauptstadt Valletta von außen betrachten konnten. Außerdem sahen wir auch das erste Mal die Barakka-Gärten, die wir später noch erkundet haben. Sie erklärte uns das "5-Finger-System" des Grand Habour, welcher zu Füßen der "drei alten Städte" Vittoriosa (Birgu), Senglea (L'Isla) und Cospicua (Bormla) liegt. So lernten wir zuerst die "Verteidiger-Position" kennen, wie Anita zu sagen pflegt. Viel Wissen über die verschiedenen Belagerungen Maltas wurde vermittelt - so auch besonders viel von den Johanniterrittern, die die Insel erfolgreich gegen die Osmanen verteidigten und nun immer noch überall auf der Insel präsent sind.
Nach einer Mittagspause beim Hafen wurden wir von Silvio, unserem robusten und schweigsamen Fahrer eingesammelt und zu den Barakka-Gärten gebracht. Nach ein wenig "Freilauf" fuhren wir anschließend mit dem Fahrstuhl weit hinab, bis runter auf Meereshöhe, wo wit zur Ablegestelle eines Luzzu-Bootes gebracht wurden. Während einer Hafenrundfahrt sahen wir das ganze nun aus der "Angreifer-Position". Ganz nah an einer Ölbohrinsel vorbei und an großen Kreuzfahrtschiffen sowie einem Katamaran, mit welchem wir in 90 Minuten in Sizilien gewesen wären. Wir sahen ein britisches Kriegsschiff im Hafen liegen und lauter kleine Fischerkähne. Auch die maltesische Marine präsentierte sich stolz mit 4 Booten, 2/3 der gesamten Ausstattung. Von Wellen umrundet und mit sonnigem Wetter ging es uns allen bei der schaukelnden Bootsfahrt wunderbar. Wieder im Hafen gelandet, ging es Richtung Hotel zurück. Manche schlenderten noch einmal entlang der Promenade und entdeckten viele schöne Dinge. Witzige Dinge passierten, die für lange Zeit in unseren Gedanken bleiben werden.

Tag 3: Mdina – die Befestigte, Rabat & Malta Sunripe, Joseph Muskat


Heute ging es gen Westen, nach Mdina - "Die befestigte Stadt" und Rabat - "dort, wo man die Pferde anbindet". Die meisten von uns stellten sich die ehemalige Hauptstadt Maltas etwas anders vor, als wir sie kennen lernten. Durch das altehrwürdige Stadtportal hindurch, gelangten wir in die 250 Meter lange Stadt, welche rundherum von robusten, Jahrtausendealten Mauern umgeben ist. Innerhalb dieser Mauern schlenderten wir, begleitet von Anita und ihrem großartigen Wissen, durch kleine Gassen, vorbei an schlichten und eindrucksvollen Häusern, bis zur St. Paul's Kathedrale von Mdina. Prunkvoll und mit einem extra "Guckloch" für den alten Bischof ausgestattet, ist sie immer noch in Betrieb. Weiter ging es für uns durch die Miniaturstadt mit lediglich 237 Einwohnern, hinaus aus dem griechischen Tor und weiter Richtung St. Paul's Katakomben. Im Erdreich der Insel fanden Forscher kleine und große Gräber. Doch diese Grabstätte ist nur eine von über 70 - weshalb wir uns nur im beleuchteten Teil der Höhle bewegen durften.
Der maltesische Bauernhof "Malta Sunripe", wo wir vom Namensvettern Joseph Muskats höchstpersönlich herumgeführt wurden, war unser letzter Stopp des Tages. Malta Sunripe ist ein Hof mit sieben Mitarbeitern, die vier Gewächshäuser, Felder und den Verkaufs- sowie Produktionsbetrieb selbstständig stemmen. Joseph lebt für seinen Beruf, hat seine Bänkerkarriere dafür an den Nagel gehängt und den Betrieb seines Vaters übernommen. Diese Leidenschaft teilte er mit uns. Wir durften alle seine Produkte kosten und saßen in illustrer Runde zusammen. Nachdem er uns einen Film über die Vergangenheit des ganzen zeigte, fuhren wir abschließend zu seinen Gewächshäusern. Duftende Tomatenpflanzen erwarteten uns. Er zeigte uns seine "Haustiere" - die Hummeln und erklärte Verschiedenes. Der Abschluss des Tages war, wie auch die Abende zuvor, ein gemeinsames Abendessen bei netten Gesprächen.

Tag 4: Stadt des Großmeisters Jean Parisot de La Valette


Heute sollte es für uns in die kleinste Hauptstadt Europas gehen. Die denkmalgeschützte Stadt ist die erste, die auf einem Reißbrett geplant wurde und gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Zuerst besuchten wir das archäologische Museum Vallettas. Die berühmtesten Ausstellungsstücke, sind die „Venus von Malta" und „die schlafende Priesterin". Anschließend folgte noch ein Besuch des Großmeisterpalastes, der bereits von Persönlichkeiten wie Angela Merkel, Georg W. Bush und dem Papst besucht wurde. Auch statteten wir der St. Johns Co-Kathedrale einen Besuch ab und bestaunten das Gemälde „Die Enthauptung Johannes des Täufers". Goldene Verzierungen und Deckengemälde sprachen nicht gerade für die „Sparsamkeit" der Johanniterritter. Später erfuhren wir in der „Malta Experience Show" viel über die Geschichte der kleinen Insel. In brütender Hitze war die Show in den kühlen Kellergewölben eine angenehme Erholung. Als Abschluss des Tages gingen wir in das Restaurant „Gululu", in dem maltesische Spezialitäten für uns zubereitet wurden. Die großen Portionen machten uns alle müde und satt, weshalb der Abend dementsprechend ruhig ausklang.

Tag 5: Dingli–Klippen und Weinverkostung in Meridiana


Am fünften Tag unserer Reise sollte es entspannt zugehen. Den ersten Stopp machten wir an den Dingli-Klippen im Westen der Insel Malta. Mit etwas Nebel am Horizont, genossen wir die Aussicht, bis „die Touris" in großen Bussen angefahren kamen und unsere Ruhe unterbrachen. Drum ging es weiter, durch die noch karge Natur nach Siggiewi zum Steinbruch „Limestone Heritage", wo wir jede Menge über den Abbau des Gesteines und die Verwendung erfuhren. Im Anschluss stand eine Weinverkostung an. Im Weingut Meridiana wurde uns der Weinkeller gezeigt und Käse, Cracker und Wein zur Verkostung auf der Terrasse geboten. Mit herrlicher Sicht auf die alte Hauptstadt Mdina, fand unser Tag ein schönes Ende.

Tag 6: Gozo, die kleine Schwester


Den gesamten Tag verbrachten wir auf Gozo, der Insel, die nur 7x14 km groß ist. Gozos Geschichte ist von der griechischen Mythologie geprägt. So sagt man, dass Odysseus nach seiner 20-jährigen Irrfahrt auf der Insel Gozo landete. Dort hielt ihn die Nymphe Calypso für sieben Jahre gefangen, weil sie sich in ihn verliebte. Doch mit Hilfe der Götter, lies sie ihn doch wieder frei.
Die Anreise mit der Fähre ging schnell, da wir relativ früh am Hafen eintrafen. Auf Gozo holte uns unser Fahrer Garry ab und wieder füllte Anita unseren Tag mit ihrem unerschöpflichen Wissen. Wir sahen das Azure Window, für welches Gozo berühmt ist. Bei einer Bootsfahrt sahen wir das tintenblaue Meer noch deutlicher und auch die andere Seite das Azure Windows und der Klippen drumherum. In Rabat stiegen wir hinauf zu der Zitadelle und hatten etwas Zeit uns umzusehen. Auf dem Marktplatz war viel Betrieb, doch war es ein tolles Erlebnis so viel Leben in einer so kleinen Stadt zu erleben. Auch die Ggantija Tempel in Xaghra wurden von uns besucht. Sie wurden zwischen 3600 und 2400 v.Chr. Errichtet. Früher dachten die Malteser, die Tempel wurden von einer Riesin erbaut. Unser letzter Stoppwar Xlendi, ein beschaulicher Ort mit schöner Badebucht.

Tag 7: Stürmische See an der blauen Grotte


Bevor wir vom Nahen feststellen konnten, wie stürmisch das Meer heute war, betrachteten wir das Naturwunder „blaue Grotte" von einem Aussichtspunkt weiter oben. Auf unserem Weg fuhren wir durch Birzebbuga, wo wir die 144 Meter lange natürliche Höhle "Ghar Dalam" betraten. Doch der kleine Professor, der uns angekündigt wurde, hatte wohl gerade seinen freien Tag. Im Museum der Höhle sahen wir unzählige Knochen vieler Tiere, die in Ghar Dalam ausgegraben wurden.
Ein weiterer Ausflugspunkt war die Jahrtausende alte Tempelanlage Hagar Qim. Sie ist Maltas schönste und wohlmöglich das älteste neolithische Bauwerk der Welt. Schnell schoßen wir ein Erinnerungsfoto und verzehrten köstlichen Likör und maltesisches Gebäck.
Abschließend ging es in Richtung Marsaxlokk (Marsaschlokk), wo wir unzählige Luzzu-Boote beobachten konnten und aßen Fisch und/oder andere Spezialitäten. Jedoch war mein bei einer Luftfeuchtigkeit von 90% und 30 °C nicht ganz so hungrig.
Tag 8: Heimreise
Gemütlich machten wir uns gegen 10:00 Uhr auf den Weg zum Flughafen, verabschiedeten uns zuvor von den Gästen, die noch weitere Tage auf der Insel blieben und stiegen als kleine Truppe in den Flieger Richtung Frankfurt. So ging eine wunderbare Zeit, in der wir tolle Menschen kennenlernten, leider zu Ende. Doch - man sieht sich immer zwei Mal im Leben :-)

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Oh ja, an die Hitze und Schwüle werde ich mich noch lange erinnern ;-)

Christian
26.09.2016

Genauso an die tollen Gespräche und Touren, die wir mit unserer Frau K. und Anita erlebt haben . :-)

Kathrin Kubik 29.09.2016