Reisebericht: Wanderreise Montenegro – Budva, Adria & Nationalparks

26.09. – 03.10.2018, 8 Tage Wanderreise, 4– und 3–Sterne–Hotels und 5 Wanderungen: Durmitor–Nationalpark – Kloster Moraca – Nationalpark Biogradska Gora – Skutarisee – Küstenwanderung – Vrmac – Budva (ca. 39 Wanderkilometer)


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Klein, aber oho - so könnte man das hübsche Balkan-Land beschreiben. Bei unseren Wanderungen und Ausflügen haben wir die herrliche Natur an der Adria-Küste und in den Bergen sowie malerische Städte wie Budva und Kotor kennengelernt.
Ein Reisebericht von
Rico Manns

1. Tag, 26.09.2018 Anreise nach Montenegro

Bereits am frühen Morgen trifft sich unsere Wandergrupp am Flughafen Dresden - eine Premiere für Eberhardt TRAVEL, da wir zum ersten Mal in der Firmengeschichte einen Charterflug veranstalten. Neben uns Wanderern sind entsprechend noch weitere Reisegruppen dabei. Bald zeigt sich, dass unser erster Tag unter dem Motto „Geduldsübung" steht. Eigentlich sollte es ein kurzer Direktflug von 1,5 Stunden nach Dubrovnik sein, aber das Wetter zwingt uns zum Umrouten. Der Pilot kündigte bereits eine turbulente Landung an, aber kurz vorm Boden wird nochmal durchgestartet und wir fliegen über die Adria nach Italien, wo wir am Flughafen Brindisi ausharren, um nachzutanken und auf bessere Wetterverhältnisse zu warten. Der zweite Landeflug ist nicht minder turbulent, aber zum Glück erfolgreich und wir landen zwar verspätet, aber sicher in Kroatien. Applaus für den Piloten! Nach dem Einreise-Prozedere fahren wir mit dem Bus nach Montenegro... nur erwartet uns hier die nächste „Geduldsübung", denn an der Grenze geht es nur sehr langsam voran. Aus irgendeinem Grund kontrolliert der Zoll heute besonders genau und die 3 km zwischen den Grenzen würde man rückwarts wohl schneller laufen, als wir es mit dem Bus gefahren sind. Nach anfänglichen Kapriolen, kommt beim Check In im Hotel für die Gäste die Überraschung. All inklusive heißt es die nächsten Tage und da der Reiseleiter uns bereits auf dem Weg einen Bier-Tipp verraten hat, heißt es nun dem Folge zu leisten. Beim ersten gemeinsamen Abendessen können wir nach Herzenslust vom Buffet schlemmen und auf eine schöne Wanderwoche anstoßen.

2. Tag, 27.09.2018 Wanderung von der Festung Kosmac nach Sveti Stefan – Budva

Heute werden zum ersten Mal die Wanderschuhe geschnürt. Nach einem reichhaltigen Frühstück fahren wir mit dem Bus zur Festung Kosmac, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung. Die Festung wurde im 19. Jhd. von den Österreichern erbaut und markierte die einstige Grenze zu unserem Nachbarland. Es ist ein herrlicher Tag mit bester Fernsicht und so können wir vorab schon unser Wanderziel, die Halbinsel Sveti Stefan, erblicken. Hoch oberhalb des Meeres führt der Wanderweg abwechselnd durch Waldstücke und offenes Gelände, wo der kalte Wind uns ordentlich um die Ohren weht. Wunderbare Ausblicke auf die Küste und das bergige Hinterland lassen uns immer wieder stoppen für Fotos. An einer kleinen Kirche legen wir unsere Picknick-Pause ein und danach geht es recht steil bergab - da werden die Waden gleich ordentlich auf die Probe gestellt. Mit Bravour meistern wir den Abstieg und sehen nun aus der Nähe die kleine Adriainsel Sveti Stefan, die als Wahrzeichen Montenegros gilt. Das ehemalige Fischerdorf ist als Hotelinsel heute nur noch für die Reichen und Schönen erreichbar. Wir begnügen uns mit tollen Fotos und fahren weiter nach Budva, wo wir einen Rundgang durch die malerische Altstadt im venezianischen Stil machen. Durch ein Erdbeben größtenteils zerstört, steht die Altstadt nun unter Denkmalschutz. In den engen Gässchen befinden sich schicke Boutiquen und Restaurants und außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauer liegen im Hafen luxuriöse Yachten. Zum Abschluss und zur Belohnung gönnen wir uns ein Nikšicko, das einheimische Bier. Živjeli!

3. Tag, 28.09.2018 Flusswanderung – Schifffahrt auf dem Skutarisee

Unser Ausflug führt uns zum westlichen Ende des Skutarisees, nach Rijeka Crnojevic, inmitten einer herrlichen Bergwelt. Es ist der größte See des gesamten Balkans, der als Naturschutzgebiet zu zwei Drittel in Montenegro und zu einem Drittel im Nachbarland Albanien liegt. Unsere geplante Wanderung zur Höhle müssen wir leider auf halbem Weg abbrechen, da der Pfad doch größere Herausforderungen stellt. Umso früher starten wir zu unserer Bootsfahrt durch die unberührte Flusslandschaft und auf dem Skutarisee. Die Ufer sind gesäumt mit Seerosen und Schilf, wo wir Kormorane, Kraniche und sogar Eisvögel beobachten können. Und da eine Bootsfahrt ja auch immer lustig sein soll, bekommen wir Pflaumenschnaps, Wein, Käse und Gebäck serviert. Lecker! Nach unserer Rückkehr zum Hotel bleibt Gelegenheit für einen Bummel entlang der Promenade von Becici oder ein Bad im Meer.

4. Tag, 29.09.2018 Cetinje – Nationalpark, Schinken–Verkostung und Bootsfahrt

Nachdem dem leckeren Frühstück und dem Verteilen der Lunchpakete geht es heute etwas früher los. Das ist sehr clever, denn so sind wir vor allen anderen Gruppen bereits in Cetinje, der alten Haupt- und Königsstadt. Hier besichtigen wir den Königspalast und lauschen den Geschichten unseres Reiseleiters im König Nikola Museum. Im Anschluss schlendern wir ein wenig durch die Gassen und füllen unsen Vorrat an Postkarten und Briefmarken auf. Anschließend geht es auf große Fahrt in den Lovcen-Nationalpark, wo wir unsere Wanderschuhe schnüren und die Seele beim Laufen ein wenig baumeln lassen. Hier haben wir schon den ersten tollen Blick auf die wunderschöne Bucht von Kotor. Die Vorfreude steigt hier noch mehr, denn wir werden die Bucht später noch genauer besichtigen. So ein kleiner Ausflug in die Natur macht natürlich hungrig und so trifft es sich hervorragend, dass nun eine Schinkenverkostung auf dem Programm steht. In Njegusi bekommen wir den berühmten Rohschinken zum Verzehr und der anschließende Schnaps rundet den Gaumenschmaus ab. Solche Verköstigungen könnten eigentlich jeden Tag im Programm stehen. :)
Nachdem wir alle satt und zufrieden sind, können wir die Fahrkünste unseres Bus-Chauffeurs bewundern. Raduwan bringt uns sicher die engen Serpentinen nach unten und wenig später befinden wir uns an der Küste im Örtchen Perast. Hier steigen wir auf das Schiff und fahren zu der Klosterinsel Maria im Felsen. Von hier hat man eine herrliche Sicht auf das Städtchen Perast und durch das warme Licht am Nachmittag sieht es besonders schön aus. Nachdem wir die kleine verträumte Insel erkundet haben, setzen wir zurück und fahren mit dem Bus Richtung „Heimat".

5. Tag, 30.09.2018 Stadtbesichtigung in Kotor – Wanderung entlang alter Hirtenpfade

Eine Perle der Adria-Küste ist zweifellos die mittelalterliche Altstadt von Kotor. Zusammen mit der Bucht von Kotor gehört sie zum UNESCO-Welterbe. Wir treten ein durch eines der Stadttore und finden eine ganz gepflegte, hübsche Altstadt vor mit engen Gassen, Kirchen, Palästen kleinen Cafés und Boutiquen. Am Morgen wirkt alles noch recht verschlafen und wir genießen die Ruhe bei einem Rundgang. Umgeben ist die Altstadt von einer fast 5 Kilometer langen Stadtmauer, die man erklimmen kann und so einen tollen Blick auf die Dächer der Stadt erhascht. Anschließend geht es mit dem Bus auf einer engen Straße entlang der Bucht nach Stoliv, wo unsere Wanderung beginnt. Der alte Hirtenpfad führt bergauf durch Kastanienwälder und vorbei an wilden Granatäpfelbäumen bis zur Anhöhe, wo sich uns ein toller Ausblick auf den blau leuchtenden Fjord von Kotor bietet mit den kleinen Inseln und der Kirche Maria am Felsen, die wir gestern bereits besuchten. Eingerahmt ist die Bucht von steilen, grauen Karstbergen auf deren Gipfeln wir in der Ferne Signaltürme entdecken, die sich entlang der gesamten Adriaküste verteilen. Vor dieser Kulisse schmeckt das Picknick gleich doppelt so gut. Bergab geht es über Stock und Stein bis hinunter zur Bucht, wo uns der Bus erwartet.

6. Tag, 01.10.2018 Kloster Ostrog – Hauptstadt Podgorica – Moraca–Canyon – Kolasin

Heute begrüßen wir unseren neuen Reiseleiter und verabschieden uns gleichzeitig von der Küste Montenegros. Wir reisen weiter ins gebirgige Hinterland, wo unser erstes Ziel das Kloster Ostrog ist, das wichtigste montenegrinische Heiligtum. Schon die Anfahrt dahin ist etwas abenteuerlich über enge Serpentinen - aber unser Bus-Chauffeur meistert die Fahrt wieder bravourös. Die letzten Meter zum Kloster können wir entweder zu Fuß oder im Kleinbus bewältigen. Oben angekommen, besichtigen wir das Kloster aus dem 17. Jahrhundert mit den kunstvollen Fresken und Malereien. Die meisten Einwohner des kleinen Balkan-Staates gehören der orthodoxen Kirche an und somit pilgern jedes Jahr Tausende Gläubige zu dem im Felsen gebauten Kloster, das dem heiligen Vasilije gewidmet ist. Zum Mittag haben wir Gelegenheit ein typisches Balkan-Gericht zu probieren: Cevapcici. Nun sind wir gestärkt für unsere weiteren kulturellen Erkundungen. Die Reise führt uns nach Podgorica (ehem. Titograd), seit dem Unabhängigkeitsreferendum 2006 Hauptstadt Montenegros mit ca. 200.000 Einwohnern. Hier besichtigen wir die Auferstehungskathedrale, die größte orthodoxe Kirche des Landes. Nicht nur von außen, auch im Innenraum beeindruckt das imposante Bauwerk, das 2013 fertiggestellt wurde. Auf vergoldetem Untergrund zeigen Fresken, Malereien und Mosaike religiöse Motive aus der Geschichte bis zur Gegenwart. Wir folgen nun dem Moraca-Fluss hinein in eine wilde Bergwelt mit schroffen Kalkfelsen und einem tiefen Canyon. Hier statten wir noch dem Moraca-Kloster aus dem 13. Jahrhundert einen Besuch ab und finden ein wahres Kleinod mit einem herrlichen Garten vor. Danach ändert sich das Landschaftsbild schlagartig in bewaldetes Gebiet, bis wir am Abend unser schönes Hotel in Kolasin erreichen. Ein Tag mit vielen kulturellen Eindrücken liegt hinter uns.

7. Tag, 02.10.2018 Wanderungen im Nationalpark Biogradska Goro

Zum Abschluss unserer Wanderreise in Montenegro unternehmen wir eine Wanderung im Nationalpark Biogradska Gora. Zwar zeigt sich das Wetter heute nicht von seiner besten Seite, aber die Wälder am Biogradska-See präsentieren sich dafür umso schöner in herrlichen Herbstfarben. Mit dem Bus fahren wir später zum tiefsten Canyon Europas, dem Tara-Canyon mit der berühmten Bogenbrücke. Die Wälder im Nebel zaubern auch hier eine mystische Stimmung. Am Abend erreichen wir Herceg Novi für unsere letzte Übernachtung.

8. Tag, 03.10.2018 Heimreise

Heute heißt es leider schon Abschied nehmen von Montenegro. Zu einer Zeit, wo man sich am liebsten nochmal im Bett herum dreht, klingelt der Wecker und kurze Zeit später sitzen wir bereits im Bus nach Dubrovnik. An der Stelle schon mal vorab, ihr seid immer super pünktlich gewesen. Sehr großes Lob an meine dufte Wandertruppe.
Die Angst vor der Wartezeit an der Grenze ist heute unbegründet, denn es geht alles sehr schnell. Somit sind wir kurzerhand am Flughafen angekommen und verabschieden uns von unserem Reiseleiter. Das Einchecken verläuft reibungslos und so haben wir genügend Zeit, den Flughafen und den dazugehörigen Duty free Shop zu erkunden. Der Flug verläuft bis zum Anflug in Dresden sehr ruhig und im Vergleich zum Hinflug hatten wir einen sehr angenehmen Flug.
Meine lieben Wanderer, ich hatte sehr viel Freude mit euch. Ihr wart eine tolle Gruppe und habt einfach alles mitgemacht. Ich wünsche euch vor allem Gesundheit, denn das ist das Wichtigste im Leben. Fröhlichkeit und ein Auge für die kleinen aber feinen Dinge im Leben habt ihr nämlich schon. Ich wünsche mir, euch wieder begleiten zu dürfen und sage daher AUF WIEDERSEHEN.
Euer Rico

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Kommentare zum Reisebericht

Hallo Rico
vielen Dank für deinen Reisebericht, die tollen Fotos, das Lob für die Wandergruppe. Wir waren soeben in Gedanken nochmals auf unserer Reise durch Montenegro und das Nik....Pivo.
Die nächste Reise ist in Planung

Ute und Steffen Biedermann
16.10.2018

Hallo Ute und Steffen, es freut mich zu lesen, dass euch der Bericht und die Bilder gefallen. Ich bin gespannt, wo es demnächst bei euch hingehen wird. Bleibt mir gesund und mal sehen, ob es bei eurer nächsten Tour auch ein unaussprechliches Bier gibt. :)

Rico Manns 18.10.2018

Hallo Rico,
danke und Lob für Deinen Reisebericht und die super Fotos. So konnten wir - neben unseren eigenen Fotos - die Reise noch einmal erleben.
Dir persönlich aber auch ein großes Dankeschön für Deine einfühlsame und umsichtige Leitung der Reise.
Monika & Werner Griesbach aus der Oberlausitz

Werner Griesbach
21.10.2018

Hallo ihr Oberlausitzer,
vielen lieben Dank für die netten Worte. Wenn man mit so netten Menschen verreist, dann mach das "Umsorgen" doppelt Spaß. Ich habe mich dieses Jahr entschlossen, nächstes Jahr das Projekt Marathon anzugehen. Könnte eventuell auch ein wenig an der Monika liegen. :)

Rico Manns 26.10.2018