Reisebericht: Rundreise Island – Feuerwerk der Naturwunder

10.07. – 17.07.2012, 8 Tage Rundreise mit Reykjavik – Akureyri – Myvatn – Ostfjorde – Höfn – Vatnajökull – Vik – Goldener Kreis


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Nirgendwo sonst in der Welt liegen die Wunder von Mutter Natur so nah beieinander – zahlreiche Gletscher, spuckende Geysire, Vulkane, reißende Flüsse und eindrucksvolle Wasserfälle. Und wir haben diese Natur zu spüren bekommen!
Ein Reisebericht von
Dörte Dürfeld

10.07.2012 – Anreise

Bei 28°C und Sonnenschein beschlossen 26 Reisegäste, in den kühlen Norden nach Island aufzubrechen, um die Weißen Nächte auf dieser traumhaften Insel kennenzulernen. Mit einzelnen Haustür-Transfers reisten wir von verschiedenen Ecken Deutschlands nach Berlin-Schönefeld an, wo wir uns um 13:00 Uhr zum gemeinsamen Check-In trafen. Nach einem ruhigen und
angenehmen Flug landeten wir 30 Minuten vor dem Plan um 16:20 Uhr Ortszeit in Reykjavik, wo wir zunächst unsere Uhren  um zwei Stunden nach vorn stellten. Empfangen wurden wir von Berglind, der Tochter unserer Reiseleiterin Rosa, die uns für den Rest der Woche begleiten würde. Nach dem Geldtausch fuhren wir bei strahlend blauem Himmel entlang der Küste durch eine atemberaubende Vulkanlandschaft bis in die Hauptstadt zu unserem Hotel im Zentrum. Wir bezogen unsere großzügig eingerichteten Zimmer, machten uns kurz frisch und trafen uns wenig später zum gemeinsamen Essen im benachbarten Spezialitätenrestaurant "Reykjavik". Bei herrlich frischem Lachs hieß uns Island somit auch kulinarisch willkommen.

11.07.2012 – Reykjavik – Akureyri

Heute verlassen wir nach einem reichhaltigen Frühstück und Sonnenschein die Hauptstadt Islands und fahren gen Norden in die weite malerische Landschaft der Insel. Unseren ersten Höhepunkt erleben wir bei der fünfminütigen Durchfahrt des 6,4 Kilometer langen Walfjord-Tunnels, der bis zu 160 Meter tief unter der Wasseroberfläche die Erde durchquert. Rechts und links des
Straßenrandes leuchten violette Flächen der Alaska-Lupine, die dem Schutz der Bodenerosion dient. Zur Mittagszeit erreichen wir den Krater Grabrok, den wir langsamen Schrittes besteigen und am Rande einmal umrunden. Herrliche Landschaft und beeindruckende erkaltete Lavaströme belohnen unseren Aufstieg bei strahlend blauem Himmel. Am Nachmittag machten wir Bekanntschaft mit den weltberühmten Islandpferden, die für ihre fünf Gangarten und Sanftmut ausgezeichnet sind. Anna betreibt die in Flugumyri ansässige Pferdezucht zusammen mit ihrem Mann und fünf Kindern, die uns allesamt mit Kaffee, Tee und köstlichem Gebäck empfangen und ihre Liebe zu den reinrassigen Vierbeinern bei einer Reitshow demonstrieren. Entlang malerischer Fjorde, eindrucksvoller Gebirgszüge und grüner Moosflächen fahren wir weiter Richtung Akureyri, wo wir am frühen Abend unser Edda-Hotel erreichen. Begeistert sind wir am Tagesausklang von dem grandiosen Buffet, das in der Mensa des Schulkomplexes gereicht wird.

12.07.2012 – Godafoss – Námaskard – Dimmuborgir

Heute werden wir Island mit allen Sinnen kennenlernen! Unsere Augen werden auch diesen Morgen von einem herrlich blau strahlendem Himmel begrüßt als wir zusammen mit unserem Fahrer Gunnar und Rosa entlang des Fjordes von Akureyri in Richtung Mückensee aufbrechen. In dem spiegelglatten Fjord beobachten wir ein Kreuzfahrtschiff beim Anlegen und freuen uns, bereits vor den Tagesurlaubern unterwegs zu sein. Unseren ersten Halt machen wir in der „Hölle“ - einem Explosionskrater inmitten des Hochtemperaturgebietes von Námaskard. Auf einer kleinen
Wanderung zum Krater des Krafla sind es dann unsere Nasen, die den Schwefelgeruch der qualmenden Schlammlöcher und erkalteten Lavaspalten erschnuppern. Unsere Haut ist es dann, die den Schwefelgehalt des herrlich warmen Wassers in der Badelandschaft Jardbödin zu spüren bekommt und wunderbar weich wird. Inmitten der eindrucksvollen Landschaft haben wir Zeit zum Entspannen im heißen Nass ehe wir frisch verjüngt zu unserem nächsten Spaziergang durch das Lava-Labyrinth von Dimmuborgir aufbrechen. Bizarre Verformungen lassen das Herz eines jeden Hobbyfotografen höher schlagen. Am Mývatn, dem Mückensee, schlendern wir dann entlang dutzender Pseudokrater, die während der zahlreichen Ausbrüche entstanden sind. Begegnungen mit Mücken waren wir aufgrund des frischen Windes glücklicherweise trotz des Namens nicht. Ein Höhepunkt, der am späten Nachmittag auf uns wartet, ist des malerische Godafoss Wasserfall. Das mysthische Rauschen erklingt schon von Weitem in unseren Ohren. Und unser Gaumen wird abschließend von einem köstlich isländischen Fisch- und Grillbuffet im Hotel „Edda“ von Akureyri verwöhnt. Nach dem Essen machen sich dann acht wagemutige Reiter erneut auf den Weg in das Umland der Stadt, um zu Pferde die Landschaft zu genießen. Eine einzigartige Erfahrung rundet diesen perfekten Tag ab!

13.07.2012 – Asbyrgi – Dettifoss – Ostfjorde

Bevor wir unsere Fahrt an die Ostfjorde angetreten wird, decken wir uns im hiesigen Supermarkt mit Verpflegung für unsere Mittagspause ein, da die Einöde auf uns wartet J
Einen ersten Halt mache wir im nördlichsten Örtchen der Insel - dem Fischerstädtchen Húsavik. Der Ort ist Ausgangspunkt zahlreicher Walbeobachtungsexpedition. Bei dem heutigen Seegang sind wir jedoch nicht traurig, dass wir nicht auf einer „Nußschale“ in See stechen, sondern
schlendern lediglich die Gässchen des Ortes entlang und werfen einen Blick in die niedlichen Handwerksläden und die im norwegischen Stil erbaute Kirche aus Holz. Einen kleinen Spaziergang unternehmen wir an der hufeisenförmigen Felsenschlucht von Asbyrgi, wo wir nistende Möwen beobachten können und über die gewaltige Kraft der Natur staunen. Auf der Terrasse der regionalen Information machen wir dann Mittagspause und genießen den frischen isländischen Wind bei einem Gläschen Brennivin - isländischer mit Kümmel versetzter Kartoffelschnaps, den ich bereits in weiser Voraussicht des Schnapsverbotes bei unserer Ankunft am Flughafen erwerben konnte. Und der nächste Höhepunkt folgte auf dem Fuß - der ca. 100 Meter breite Wasserfall Dettifoss. 200 m³ Wasser stürzen hier pro Sekunde mit tosendem Lärm in die Tiefe. Entlang einer 25km langen unbefestigten Straße spüren wir einen Hauch Abenteuer und sind froh, als wir mit heilen Achsen die asphaltierte Straße erreichen. Im Café „Fjallakeffi“ kehren wir nachmittags zu einer stärkenden „süßen Pause“ ein und genießen frischen Kaffee und gebackenen Waffeln mit Schlagsahne. Auf der anschließenden Panoramafahrt haben wir einen wunderbaren Blick auf die idyllische Welt der Ostfjorde, ehe wir unser gemütliches Hotel in Stadarborg erreichen.

14.07.2012 Petras Steinhaus – Vatnajökull – Höfn

Der Tag beginnt steinig bei unserem Besuch in Petras Steinhaus. Seit ihrer Kindheit sammelte die Isländerin Petra Steine, später kamen noch Schlüsselanhänger und Kugelschreiber hinzu. Sämtliche Fundstücke sind liebevoll in ihrem Wohnhaus samt Garten ausgestellt und lassen den Atem eines jeden Besuchers stocken. Verzaubert von den wunderschönen Mineralien kaufe ich für jeden Gast einen Energiestein. Zurück im Bus darf jeder in die bunt gefüllte Tüte greifen und sich seinen persönlichen „Schatz“ ertasten. Kurz vor Höfn, unserem heutigen Übernachtungsort,
können wir bereits einen ersten Blick auf Europas größten Gletscher werfen - den Vatnajökull. Nach dem Check-In werden wir um 15:30 Uhr von zwei großräumigen Jeeps abgeholt und alle Mann zum fakultativen Ausflug auf den gigantischen Gletscher gefahren. Entlang waghalsiger Serpentinen erreichen wir nach einer Stunde Fahrt die Ausflugshütte, wo die Motorschlittenfahrer mit roten Schneeanzügen, Helm und Gummistiefeln ausgerüstet werden. Diejenigen, die sich für eine Schneefahrt im Jeep entschieden haben, dürfen weniger eingepackt losfahren. Bei strahlendem Sonnenschein genießen wir eine fulminante Fahrt im ewigen Eis und sind berauscht. Zum einen vom Fahrtwind auf dem Motorschlitten und zum anderen von dem beeindruckenden weitem Weiß des Gletschers. Nach der etwa 45minütigen Ausfahrt werden wir wieder zurück zum Hotel gebracht, wo uns zum Abendessen eine Trilogie an frischen köstlichen Fisch serviert wird.

15.07.2012 Höfn – Gletscherlagune – Skaftafell – Svanifoss – Dyrhólaey – Vik

Am Morgen verlassen wir die Bucht von Höfn und passieren die zahlreichen Gletscherzungen des Vatnajökull. Gegen 09:30 Uhr erreichen wir die berühmte Gletscherlagune, deren Welt der Eisschollen und Eisberge wir per Amphibienfahrzeug (ein Überbleibsel der US-Army) erkunden. Die sonst so zahlreich vertretenen Seehunde sind zu dieser Jahreszeit zur Paarung auf hoher See, doch wir haben das Glück einen einzelnen Meeresfreund am nahe gelegenen schwarzen Sandstrand beim Tauchen zu beobachten. Nach unserer Mittagspause unternehmen wir einen Verdauungsspaziergang im Nationalpark Skaftafell und marschieren 1,4 Kilometer hinauf zum Wasserfall Svanifoss. Herrliche Birkenwälder lassen wir Landschaft in dieser Gegend grün
erstrahlen und weit am Horizont lässt sich nach einem endlosen Meer an schwarzem Sand der Atlantik erahnen. In Richtung Vik durchfahren wir dann die sogenannte Lavawüste, die das Ausmaß vergangener Ausbrüche erahnen lässt. Am Nachmittag bekommen wir dann eines der bekanntesten Fotomotiven Islands vor unsere Linsen: die Landspitze Dyrhólaey. Hier haben wir das Glück, einige der farbenfrohen Papageientaucher bei Nisten zu beobachten und schießen außerdem ein herrliches Gruppenfoto.
Ehe wir dann im Hotel Edda von Vik einchecken ist in der gegenüberliegenden Wollfabrik noch Zeit für  günstige Souvenirkäufe.

16.07.2012 „Goldener Kreis“  – Reykjavik

Der letzte Tag auf Island sollte noch einmal ein Feuerwerk der Naturschönheiten werden. Auch heute hatten wir wunderschönen Sonnenschein, so dass uns die Bucht von Vik bereits am Morgen von ihrer schönsten Seite zeigte. Eingebettet in ein sattes Grün der Wiesen bestaunten wir den Wasserfall „Skogafoss“ ehe uns im nahegelegenen Heimatmuseum während einer charmanten deutschsprachigen  Führung die Lebensweise der Isländer nähergebracht wurde. Der 91jährige Besitzer und Gründer des Museums lebt mit seiner Schwester gleich nebenan und kommt tagtäglich nach dem Rechten sehen. Die Ausstellungsstücke reichen von traditioneller Fischerkleidung, Essgeschirr und Handwerksutensilien bis hin zu ganzen Schiffen, Kutschen und Automobilen. Der zweite Wasserfall des heutigen Tages trägt in der Alltagssprache den Namen „Heiratswasserfall“, da es viele Paare gibt, die sich hinter dem tosenden Vorhang der Wassermassen das Ja-Wort geben. Kurz darauf kreuzen wir den mit 230 Kilometern längsten Fluss von Island ehe wir den dritten Wasserfall, den Gullfoss, erreichen. Der „Goldene Wasserfall“ besteht im Grunde sogar aus zwei Wasserfällen, die zusammen eine Höhe von 27 Metern
aufweisen. Wahrhaft explosiv wird es dann am sagenumwobenen Geysir, der alle 3-7 Minuten in die Höhe schnellt und so für sagenhafte Fotoaufnahmen sorgt. Ehe sich der Kreis unserer Reise in Reykjavik wieder schließt, machen wir noch einen Abstecher in jenes „Niemandsland“, wo die europäische und amerikanische Platte auseinander driften. Auf mittlerweile sieben Kilometern hat sich in den vergangenen Jahrhunderten neues Land gebildet - durchzogen von Wassergräben, Felsspalten und bewachsener Lavaflächen. In einem nahegelegenen Waldstück nehmen wir als Gruppe Abschied von unserer Reiseleiterin Rosa und einem tollen und faszinierenden Land. Außerdem beschenke ich unsere Jubilare: Frau Krüger feierte ihren Geburtstag zu Pferde auf Island und Familie Loose ihren 25. Hochzeitstag im „Land der Elemente“. Im Schein der späten Nachmittagssonne schießen wir dann ein paar letzte Aufnahmen von Reykjavik. Von der Terrasse der „Perle“ aus genießen wir einen herrlichen Rundumblick auf die vom tiefblauen Wasser des Atlantiks umgebene Stadt mit ihren rund 300.000 Einwohnern.
Eine fischige Verabschiedung auf kulinarische Art begehen wir dann am Hafen gelegenen Restaurant „Höfnin“ ehe wir das letzte Mal im Sonnenschein zu Bett gehen.

17.07.2012 – Rückreise

Um 5:00 Uhr treffen wir uns alle in der Hotellobby, um uns bei einem kleinen Frühstück für den Heimflug zu stärken. Ein Transfer holt uns dann um 5:45 Uhr ab und fährt uns zum Flughafen von Keflavik, wo wir die traumhaft schöne Insel Island um 8:30 Uhr verlassen. In Berlin landen wir bei Nieselregen, doch die bereits auf uns wartenden Haustür-Transfere bringen und sicher und pünktlich heim.

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