Reisebericht: Rundreise Island – Feuerwerk der Naturwunder

30.07. – 06.08.2013, 8 Tage Rundreise mit Reykjavik – Akureyri – Myvatn – Ostfjorde – Höfn – Vatnajökull – Vik – Goldener Kreis


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In kaum einem anderen Land liegen so viele verschiedenartige Landschaften so nah beieinander wie in Island: Von sanften Hügeln, glasklaren Fjorden, bizarren Felsformationen, Geysiren, Wasserfällen, Lavafeldern und Gletschern - man muss es selber erlebt haben! Also kommen Sie mit mir auf eine imaginäre Reise ins Land aus Feuer und Eis!
Ein Reisebericht von
Julia Grunwald

1. Tag: Flug nach Reykjavik

In Deutschland lief vor Beginn der Reise der Sommer auf Hochtouren! Für uns kam diese Reise in den kühlen Norden wie gerufen - der isländische Wetterbericht lockte mit angenehmen 15 °C! Die Reise beginnt pünktlich mit der Abholung von der Haustür und der Fahrt zum Flughafen Berlin-Schönefeld. Dort trifft die Reisegruppe von insgesamt 25 Personen plus meiner Wenigkeit, Eberhardt-Reisebegleiterin Julia. Und so checken wir gemeinsam ein und passieren die Sicherheitskontrolle. Der Flug startet pünktlich und so landen wir nach ca. 3 Stunden auf Island. Begrüßt werden wir von Rosa, einer isländischen Reiseleiterin. Nach einer kurzen Busfahrt, bei der wir bereits die ersten Informationen bekommen, erreichen wir das zentral gelegene Hotel in der Hauptstadt Reykjavik. Nur wenige Minuten später trifft eine zweite Eberhardt-Gruppe im Hotel ein, die bereits die Inselumrundung abgeschlossen haben. Das Abendessen lassen wir uns im Restaurant Reykjavik schmecken, das nur einen Steinschlag vom Hotel entfernt ist. Danach unternehmen wir noch eine kleine Erkundungstour bis zur Domkirche - selbst spät am Abend wird es aufgrund der Nähe zum Polarkreis nicht dunkel!

2. Tag: Reykjavik – Akureyri

Heute werden wir herzlich von Berglind begrüßt - unserer Reiseleiterin für die nächsten 7 Tage. Entlang der Küste durchqueren wir den fast 6 km langen Walfjord-Tunnel. Es ist äußerst windig; auf einem Straßenabschnitt weht es so heftig, dass sich mit einem lautem PENG unser Dachspoiler verabschiedet. So etwas hatte auch noch keiner erlebt - doch wir können unsere Reise normal fortsetzen.
Erster Stopp ist der erloschenene Krater Grábrók, den wir auch sogleich besteigen. Die im 7. Monat schwangere Berglind marschiert allen voran. Als nächster Besichtigungspunkt steht der Pferdehof Flugumyri auf dem Programm. Von der Inhaberin erfahren wir allerlei Interessantes über die Island-Pferde, über deren Aussehen, ihren Charakter und ihre fünf Gangarten. Nach einem Besuch im Pferdestall führen uns die Kinder der Inhaberin die majestätische Gangart Tölt vor. Am Abend erreichen wir Akureyri. Ausklang des Tages bildet ein entspannter Abendspaziergang durch den Ort und den Botanischen Garten.

3. Tag: Myvatn–Gebiet

Der heutige Tag steht ganz im Zeichen des Myvatn-Gebietes. Nach einem ausgiebigen Frühstück steuern wir mit unserer neuen Busfahrerin Solveig in Richtung Mückensee. Unterwegs halten wir am Wasserfall Godafoss. Die ganz Mutigen trauen sich bis ganz an den äußersten Rand des Felsplateaus, um den perfekten Schnappschuss zu bekommen! Weiter geht die Reise an den Myvatn-See und wie der Name bereits sagt, werden wir von unzähligen Mücken begrüßt - zum Glück sind es lediglich Schwarm- und keine Stechmücken. Im Anschluss unternehmen wir einen Spaziergang in Dimmuborgir, zu Deutsch "dunkle Burgen". Diese Landschaft, die aus bizarren Felsformationen besteht, regt nicht nur die Isländer zur Fantasie an: Es sind Trolle, der es vor Sonnenaufgang nicht mehr rechtzeitig in ihre Höhle geschafft haben und zu Stein erstarrt sind.
Für die Wasserratten unter uns gibt es ganz besonderes Ausflugsziel: Ein Besuch in der Lagune Jardbödin. Diese heiße Quelle lädt mit ihrem fast 40 °C heißem Wasser zum Entspannen ein und das schwefelhaltige Wasser soll eine heilende Wirkung haben. Einige Gäste lassen sich dies nicht entgehen und werden gefühlte 10 Jahre jünger! :-) Nach diesem erquickenden Bad bietet sich noch die Möglichkeit, eine Kleinigkeit zum Mittag zu essen. Es geht weiter in das Hochtemperaturgebiet Námaskard. Beim Aussteigen schlägt uns sofort der schwefelhaltige Geruch entgegen. Hier befinden sich einige blubbernde Schlammquellen und Solfataren, die den Eindruck einer Hexenküche vermitteln. Am frühen Abend erreichen wir wieder unser Hotel vom Vortag und lassen uns das isländische Buffet schmecken.

4. Tag: Asbyrgi – Dettifoss – Ostfjorde

Wir verabschieden uns von Akureyri und setzen die Reise in Richtung Osten fort. Erster Stopp ist das beschauliche Städtchen Husavik. Hier statten wir der kleinen Holzkirche einen Besuch ab und lassen den Blick über den Hafen und den Fjord schweifen. Als nächstes erreichen wir die Schlucht von Asbyrgi. Über einen Wanderpfad gelangen wir an einen See, der sich direkt an einer steilen Felswand anschmiegt. Wir fragen das Echo: "Was essen die Studenten?", doch ganz so gut funktioniert das Echo nicht. Nach dem Mittagessen besichtigen wir den Dettifoss, einen eindrucksvollen Wasserfall. Wer will, kann direkt bis zur Abbruchkante des Wasserfalls gehen und für ein Foto posieren. Mit Warnschildern und Absperrungen ist hier nicht viel. Die Zeit erlaubt es, noch einen zusätzlichen Stopp an Islands höchstgelegenen Bauernhof einzulegen. Wir haben sogar das Glück, Polarfuchsjunge zu sehen. Erst kommen sie ängstlich aus ihrem Bau, dann kampeln sie verspielt untereinander - was die Fotografen natürlich sehr erfreut. Heute übernachten wir in einem 3-Sterne-plus-Hotel. Die Zimmer sind geräumig, das Hotel sehr schick und modern und wir lassen uns das Abendessen im Hotel-Restaurant schmecken.

5. Tag: Ostfjorde – Gletscher – Höfn

Über die verschiedensten Fjorde im Osten Islands setzen wir unsere Reise fort. Hier und da halten wir an und machen den "Japaner". Immer wieder bieten sich neue Perspektiven; je nach dem ob die Sonne herauskommt oder dichte Wolken am Himmel stehen, ergibt es ein anderes Licht. In einem der Fjorde befindet sich unser erster heutiger Besuchspunkt: Petras Steinhaus. Die mittlerweile verstorbene Dame hat in ihrem Leben unzählige Steine und Mineralien gesammelt - und diese in ihrem Haus und Garten ausgestellt. Ebenfalls zu ihrer Sammlung gehören Schlüsselanhänger, Kulis, Feuerzeuge und Spielkarten. Bei einem Rundgang sehen wir uns ihre Ausstellungsstücke an. Nächster Stopp ist ein ganz besonderes Kunstwerk: Überlebensgroße Vogeleier aus Granit, aufgereiht wie eine Perlenkette. Berglind und Bastian versuchen sich am Ausbrüten. Nach dem Mittagessen fahren wir direkt zum Hotel Höfn im gleichnamigen Ort. Für die Waghalsigen bietet sich heute ein Erlebnis der Extraklasse: Eine Fahrt mit dem Schneemobil bzw. Jeep auf dem größten Gletscher Islands und zugleich dem drittgrößten Europas. Wir werden mit zwei Jeeps vom Hotel abgeholt und zur Start-Station auf dem Gletscher gebracht. Hier bekommen wir einen Overall, Helm, Handschuhe und Gummistiefel. Dick eingepackt marschieren wir zu den Schneemobilen. Unser Guide gibt uns eine kurze Einweisung auf Englisch und ich übersetze. Es ist ganz einfach: Daumengas, in Kurven nach links bzw. rechts lehnen und bremsen mit der linken Hand. Und dann geht's los! Wir fahren mit ca. 50 km/h über den Gletscher und genießen nebenbei den grandiosen Ausblick über das ewige Eis und ins Tal. Zweimal halten wir, um für Fotos zu posieren. Super glücklich und mit einem breiten Grinsen im Gesicht treten wir den Rückweg ins Hotel an.

6. Tag: Gletscherlagune – Nationalpark Skaftafell

Wir verabschieden uns von Höfn und setzen die Fahrt in Richtung Süden fort. Erster Stopp ist die Gletscherlagune Jökulsarlon, wo uns eine Fahrt mit dem Amphibienfahrzeug durch die Gletscherschollen erwartet. Da in ein Fahrzeug wirklich nur 25 Personen passen und die Reisegruppe genau aus 25 Personen besteht, winke ich nur zum Abschied. Und während die Reisegäste ganz nah an das Ewige Eis heranfahren, habe ich genug Gelegenheit, eine Überraschung vorzubereiten: Auf einem Silbertablett serviere ich den isländischen Kartoffelschnaps Brennevin: Die zurückkommenden Gäste bringen ein Stück Gletschereis mit, sodass wir den Schnaps "eisgekühlt" on the rocks trinken können. Prost - oder wie die Isländer sagen "Skál!". Nach der Fahrt unternehmen wir noch einen Spaziergang entlang der Küste, vorbei an den im Meer treibenden Eisschollen. Nach dem Mittagessen statten wir dem Besucherzentrum im Nationalpark Skaftafell einen Besuch ab und erfahren viel Wissenswertes über den Vulkanausbruch in den 90er Jahren und dessen Auswirkungen. Am Abend erreichen wir unseren heutigen Übernachtungsort Vik. Vom Hotel aus sehen wir die markanten Felsnadeln "Reynisdranger" aus dem Meer ragen.

7. Tag: Südküste – "Goldener Kreis" – Reykjavik

Der letzte vollständige Tag der Reise ist ordentlich vollgepackt mit Programm: Wir beginnen mit einem Abstecher zur Landspitze Dyrholaey, wo wir die putzigen Papageitaucher aus nächster Nähe beobachten und fotografieren können. Nächster Stopp ist der Wasserfall Skogafoss, in dessen Nähe sich das Heimatmuseum von Skogar befindet. Wir erhalten eine deutschsprachige Führung und erfahren viel darüber, wie die Isländer in früheren Zeiten lebten und arbeiteten. Im Anschluss können wir individuell über da Areal schlendern und die kleinen Häuschen besichtigen, in denen sich das Leben der Isländer abspielte. Danach statten wir dem Seljalandsfoss einen Besuch ab. Besonderheit ist hier, dass wir hinter dem Wasserfall entlangspazieren können - ein unvergessliches Erlebnis!
Nun haben wir noch die drei Sehenswürdigkeiten des "Goldenen Kreis" auf dem Programm: Zuerst besuchen wir den Goldenen Wasserfall Gullfoss, der sich in zwei beeindruckenden Kaskaden in den Canyon stürzt. Leider ist es nicht ganz perfektes Wetter, sonst hätte man einen Regenbogen über dem Wasserfall gesehen. Nächster Halt sind die Geysire. Hier befindet sich der Namensgeber aller Springquellen der Welt: Der Geysir. Dieser ist zwar erloschen, aber sein kleiner Bruder, der Strokkur, schießt regelmäßig seine Fontäne in die Höhe. Wir beobachten da Phänomen und machen auch gleich ein Gruppenfoto vor dem Geysir - denn es ist ja schon eine Besonderheit. :-) Letzter Besichtigungspunkt auf dem Plan ist der Nationalpark Thingvellir. Hier wurde einst das erste Parlament der Welt ausgerufen. Außerdem befindet sich direkt hier die Grenze zwischen der eurasischen und der amerikanischen Kontinentalplatte: Dazwischen befinden sich ca. 6 Kilometer Niemandsland. Wir unternehmen einen kleinen Spaziergang durch die wunderschöne Landschaft, bis wir die Rückfahrt in die Hauptstadt Reykjavik antreten und somit den Kreis um die Insel geschlossen haben. Wir verabschieden uns von Reiseleiterin Berglind und Fahrerin Solveig und lassen uns das Abschieds-Abendessen in einem Restaurant direkt am Hafen schmecken.

8. Tag: Rückflug nach Deutschland

Als einzige Gruppe in diesem Jahr haben wir nicht den zeitigen Rückflug, sondern haben den Vormittag zur freien Verfügung. Drei Gäste nehmen die Möglichkeit wahr, an einer Walsafari teilzunehmen, während der restliche Teil der Gruppe seine Zeit individuell in der Hauptstadt verbringt. Doch leider haben wir "Walbeobachter" nicht allzu viel Glück und so sehen wir lediglich drei Zwergwale aus ziemlich großer Entfernung. Doch immerhin haben wir überhaupt Wale gesichtet - damit trösten wir uns auf dem Rückweg. 
Leider erfahren wir, dass unser Flug aufgrund einer Flugplanumstellung zwei Stunden später startet. Wir entscheiden uns trotzdem für eine pünktliche Fahrt zum Flughafen und nehmen es wie die Isländer: Gelassen. So haben wir genügend Zeit, gemeinsam einzuchecken und die Sicherheitskontrolle zu passieren. Schlussendlich starten wir in Richtung Heimat. Zur Zeit des Landeanflugs herrscht ein starkes Unwetter über Berlin, sodass wir erst eine halbe Stunde kreiseln müssen. Der Pilot macht seinen Job hervorragend und bringt uns heil zurück auf deutschen Boden. Wir werden von unseren Koffern und den Fahrern bereits erwartet und treten die letzte Etappe des Heimwegs an.
Nun bleibt mir nur noch, mich bei meiner tollen Reisegruppe zu bedanken - ich hoffe, es hat Ihnen allen genauso gut gefallen wie mir. Ich wünsche Ihnen für die Zukunft vor allem Gesundheit, damit Sie noch weiterhin so viele schöne, erlebnisreiche Reisen unternehmen können!
Ihre Julia

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Julia, zu Beginn erst einmal viele "Dankeschöns": für die kompetente, nette, fröhliche und beruhgende Reisebegleitung, für das schnelle Einstellen des Berichtes und der Fotogalerie (hatte sie wohl schon am ersten Tag entdeckt) und für die Übermittlung der Gruppenfotos und der CD. Und danke auch für den "Pilotentausch" auf dem Gletscher. Die Reise war wirklich perfekt! Ich bin immer noch voller Emotionen und habe schon einigen aus dem Bekanntenkreis die wunderschönen Fotos über die Reisehöhepunkte gezeigt. Sie alle waren überrascht und begeistert von der vielfältigen isländischen Natur. Ich wünsche Ihnen noch viele erlebnisreiche Reisen, immer zufriedene Reisegäste und persönlich für Sie alles Gute. Herzliche Grüße Ihre Roswitha Schulz

Roswitha Schulz
29.08.2013