Reisebericht: Große Rundreise Australien und Neuseeland

18.10. – 19.11.2014, Rundreise im Reich der Aborigines und Kängurus mit Singapur – Auckland – Coromandel – Rotorua – Milford Sound – Queenstown – Südalpen – Christchurch – Melbourne – Great Ocean Road – Sydney – Outback – Ayers Rock/Uluru – Cairns – Great Barrier Reef – Dai


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Neuseeland: eine einmalige Reise in das entfernteste Ziel. Eine der wohl schönsten und vielfältigsten Landschaften der Welt. Ein Land der Kontraste. Ein kleiner Kontinent. Bericht von Benjamin Rodriguez Manzanares. 29.10 bis 19.11.2014
Neuseeland: eine einmalige Reise in das entfernteste Ziel. Eine der wohl schönsten und vielfältigsten Landschaften der Welt: faszinierende Fjorde, mächtige Berge, brodelnde Vulkane - viel mehr als Schafe und Kiwis. Ein Land der Kontraste: Feuer, Geysier, Thermale Quellen und Wasser, Berge, Täler, Schnee und Gletscher, Wälder und Strände und wüstenartige Landschaften, ein kleiner Kontinent von Millionen von Jahren Alt.
Ein Reisebericht von
Benjamin Rodriguez Manzanares
Benjamin Rodriguez Manzanares

29–30.10.2014 – 1./2. Tag: Flug nach Singapur

Pünktlich von zu Hause abgeholt, trafen wir uns zum ersten Mal am Flugahafen Dresden wo ich die schon ausgedruckten Bordkarten verteilte und wir gemeinsam das Gepäck aufgaben. Waren wir vorbereitet um eine Traumreis zu erleben? Nach der Sicherheitskontrolle lud Eberhardt seine Gäste zu einem Brötchen und Getränk ein und wir hüpften kurz nach Frankfurt, wo wir noch 2 Gäste für unsere 22 Tage Rundreise trafen. Von hier ab flogen wir nach Singapur (ca. 12 Stunden) mit einer der beste Flugmaschine die es gerade gibt: eine 777-300 Boeing. Ich persönlich bin viel geflogen aber noch nicht bei Singapur Airlines und muss mal sagen, dass so einen 5 Sterne Top Service, Essen, Qualität und Sauberkeit bot, das hatte ich noch nie erlebt. Der Beinabstand war perfekt und man konnte gut schlafen. Wir flogen in die Zukunft, da wir um 22 Uhr starteten und am nächsten Tag schon um 17 Uhr landeten. Irre! Auf dem Flug konnte ich für die Gäste die tief schliefen den Himalaya und Mount Everest fotographieren. Wir flogen über Afganisthan, Kabul, über Calcutta in Indien und freuten uns alle auf den fast 5-Millionen-Einwohner-Stadtstaat, Singapur.
Unsere örtliche Reiseleiterin Martine war schon am Flughafen um uns in Empfang zu nehmen. Gemeinsam fuhren wir zu unserem 4-Sterne-Hotel „Grand Plaza Park City Hall". Es war 18.15 Uhr und wir waren überhaupt nicht müde, so dass wir entschlossen, gemeinsam mit Martine einen abendlichen Cruise über den Singapur Fluss zu unternehmen. In einem kleinen Cruise-Boot, nur für uns allein, konnten wir die alte und neue Skyline von Singapur bestaunen. Als wir zum berühmten futuristischen neuen Gebäude, dem „Marina Bay Sand" kamen, begann gerade für uns die Laser Show um 20:00°Uhr. Das war ein Highlight. Anschließend empfiehl uns Martine ein Restaurant an der Waterfront wo wir ein Abendessen bei sehr schönem Ambiente und toller Sicht auf den Fluss und die Skyline hatten. Wir verkosteten eine Delikatesse von hier, Krebs. Langsam verabschiedeten wir uns alle in Richtung Hotel und begaben uns direkt unter die Dusche - es war schwül und heiß bei der Ankunft.

31.10.2014 – 3. Tag: Stadtrundfahrt in Singapur

Die Sonne begrüßte uns zum ersten Mal heute Morgen. Nach dem wir uns mit dem Frühstück gestärkt hatten, trafen wir uns um 9:00 Uhr in Foyer der Rezeption um gemeinsam mit Benjamin Singapur erst mal auf eigene Faust zu erkunden. Wir gingen zum höchsten Riesenrad der Welt und versuchten immer im Schatten zu laufen da die Sonne und Luftfeuchtigkeit schon früh morgens sehr stark waren. Die Straßen sind ganz sauber, wenn man etwas einfach auf die Straße wirft, kann man mit einer Strafe von bis 1000 US Dollar rechnen.
Die Fahrt mit dem Riesenrad war einfach einmalig. Wir hatten eine ganze Gondel nur für uns allein und da sich das Rad ganz langsam bewegte, konnte man die ganze Stadt, die Formel 1 Strecke und Skyline fotografieren. Anschließend besichtigten wir eine ganz neue touristische Attraktion: „The Gardens by the Bay", ein 101 Hektar großes Parkgelände, das im zentralen Bezirk Singapurs auf künstlich aufgeschüttetem Land angelegt wurde. Im Bay South Garden befinden sich zwei mit Glas eingebaute Biotope, in denen jeweils verschiedene Faunen aus unterschiedlichen Klimazonen gezeigt werden.
Wir wollten uns noch ein bisschen ausruhen und gingen zurück ins Hotel, immer im Schatten. Um 14:00 Uhr trafen wir uns wieder an Rezeption, mit dem Koffer schon fertig gepackt, um diese Schmelztiegel-Stadt von östlicher und westlicher Kultur, weiter zu entdecken. Mit unserer Reiseleiterin Martine bestaunten wir die „Löwenstadt" im Rahmen einer Stadtrundfahrt mit dem Bus.
Erst besichtigten wir den Kolonialischen Bezirk, wo ein Denkmal an Herrn Raffels, dem Gründer dieser Stadt, steht. Singapur wurde vor 140 Jahren von den Engländern gegründet und gehörte zu England bis 1959. Nun ist es ein nur 49 Jahre junger unabhängiger Stadtstaat. Hier leben vier verschiedene Rassen gemeinsam und friedlich zusammen: Inder, Chinesen, Malaien und Euroasiaten. Martine erzählt uns, dass es hier die Todesstrafe für Mord, Drogenhandel und Kinderschändung gibt. Deswegen gibt es auch hier so wenig Kriminalität und keine Drogen.
Martine bringt uns hoch auf die Dachterrasse eines 5-Sterne-Hotels als Überraschung wo wir die beeindruckende Skyline am Singapur River wieder bestaunen. Heute bei Tageslicht. Weiter im Bus bewundern wir das belebte Viertel Chinatown wo wir auch einen Pagoda Tempel besuchten und Zeit zum Bummeln hatten. Unser letzter Stopp ist der Orchideen Garten bevor wir zum Flughafen durch Little India fahren. Weitere knappe 10 Stunden warten auf uns um ans „andere Ende der Welt" zu gelangen.

1.11.14 – 4. Tag: Christchurch

Wir hatten Frühstück an Bord und bevor wir zur Landung setzten, flogen wir über die Südalpen von Neuseeland und konnten zum ersten Mal bestaunen was für eine Landschaft auf uns wartet. Mächtige Berge voll Schnee und sehr breite und unendliche Flüsse. Es sah so aus als wären wir inmitten von „Der Herr der Ringe". Auf der anderen Seite der Sicherheits- und Reisepasskontrolle stand Herbie Mues, unser deutschsprachiger Reiseleiter, der uns mit „Kia Ora in Aotearoa" oder übersetzt: „Willkommen im Land der langen weißen Wolke" begrüßte!
Wir waren nicht so müde und wollten heute ein bisschen von Christchurch erkunden. Diese Hauptstadt der Südinsel genießt den Ruf die „englischste Stadt außerhalb Englands" zu sein. Um uns zu orientieren, machten wir mit dem Bus eine kleine Stadtrundfahrt. Wir konnten bestätigen wie die Spuren von schlimmen Erdbeben immer noch zu sehen sind. Das vom Erdbeben in 2010 und 2011 stark betroffene Stadtzentrum bietet zwar einen Anblick der Zerstörung aber inmitten der Trümmer konnten wir bereits die Anstrengungen des Wiederaufbaues erkennen.
Heute ist der 1.November, aber hier ist es wie der 1.Mai in Deutschland. Frühling ist überall zu spüren. Da wir nochmals nach Christchurch zurückkommen werden und noch 4 Gäste von unserer Gruppe fehlen, machten wir heute Nachmittag nur eine sehr schöne Gondelfahrt auf den Aussichtsberg, nicht weit von der Stadt. Von da oben haben wir eine Panorama-Sicht auf die ganze sogenannte „Gartenstadt" sowie auf die „Banks Peninsula", eine nahegelegene Halbinsel, entstanden durch Vulkantätigkeit. Die Sonne scheint und es ist ca. 23 Grad warm. Mit herrlich klarem Himmel konnten wir den Pazifik und die Bergkette der Südalpen, mit Schnee, bestaunen.
Nach dem Abendessen in einem schönen englischen Lokal im Hotel „Cotswold" gingen wir alle ins Bett da wir noch von dem Jetlag müde waren. Um Mitternacht wacht Benjamin auf um die 4 Gäste, die aus Australien kamen, zu begrüßen. Sie waren gut angekommen und freuten sich auch sehr auf diese 18-tägige Rundreise.

2.11.2014 – 5. Tag: Fahrt nach Punakaiki

Die Sonne schien herrlich bei dem Frühstück. Wir packten die Koffer in den Bus und machten uns auf den Weg zur Westküste über die südlichen Alpen. Wir überqueren heute spektakuläre Schluchten und Flusstäler. Wie unser Reiseleiter Herbie im Bus sagt, Neuseeland ist ein Land der Kontraste: Feuer, Geysiere und Thermale Quellen, Wasser, Berge, Täler, Schnee und Gletscher, Wälder, Strände und wüstenartige Landschaften - ein kleiner Kontinent von nur wenigen Millionen von Jahren alt. In unserem komfortablen Bus mit großen Scheiben können wir die spektakulären Schluchten und Flusstäler fotografieren. Wir überqueren und bestaunen einen faszinierenden Landschaftswechsel vom Farmland, über Bergland hin zum Urwald.
Wir fahren erst mal durch die schöne flache Ebene, Felder und Wiesen von Canterbury und sahen die ersten Schafe und sehr lustige kleine nette Schweinefarmen. Wir machten immer ab und zu verschiedene Fotopausen, wie zum Beispiel eine bei den sogenannten „Asterix Felsen". Nahezu alle Landschaftsformen Neuseelands gleiten an uns vorüber und langsam rückten sie schließlich ins Bild - die schneebedeckten Gipfel der Südalpen. Unsere nächste Pause ist kurz vorm Arthur's Pass bevor wir diesen 937 Meter hohen Punkt zwischen Ost und West überqueren. Man merkt schon, dass es frisch hier oben ist und einige kauften Mützen oder warme Socken, die aus der berühmten und sehr warmen Merinowolle gemacht sind.
Unsere Mittagspause ist heute in Greymouth, an der Tasman-Sea gelegen. Einige von uns wollten erst mal Geld am Automaten abholen, andere Kaffee und Kuchen essen und wieder andere gingen zu einer sehr authentischen Kneipe, wo es das beste Bier der Stadt geben sollte. Treffpunkt war um kurz vor 14 Uhr, nicht weit von dem Bahnhof wo um 13:45 der einzige Zug des Tages anhielt und weiter fuhr.
Wir fuhren weiter nach Punakaiki, durch eine sehr wildromantische Landschaft: parallel zur Küste verläuft der bis zu 1.500 Meter hohe Faltengebirgsgürtel der Paparoas. Canyonartige Schluchten bieten den einzigen Zugang in das zerklüftete Bergland. Ziel des heutigen Tages sind die bizarren Kalkfelsen oder auch „Pfannkuchen-Felsen" genannt. Bei rauer See ist das Licht- und Gischtspiel an den verwitterten Kalksteinfelsen besonders imposant - ein eindrucksvolles Zeugnis der Kraft der Naturgewalten. Bei sehr kräftigem Wind, aber mit Sonnenschein machten wir einen Spazierrundgang um dieses Wunder der Natur zu bestaunen. Wind und Meer haben hart am Gestein gearbeitet, weichere Zwischenschichten aus Ton oder Sand angegriffen und bizarre Felsskulpturen geformt.
Wir hätten schon ins Hotel „Punakaiki Resort" gehen können, aber Herbie schlug uns eine 2. Wanderung vor und wir alle vertrauten ihm. Es hat sich gelohnt. Eine wunderschöne Wanderung durch einen Wald entlang bis zur Tasmanischen See, wo wir einen traumhaften Strand entdeckten und dort mit freier Zeit zum ersten Mal langsam glaubten, dass wir echt in Neuseeland waren. Wir hatten Glück mit dem Wetter, denn als wir ins Hotel ankamen, fing es richtig an zu regnen und das fast die ganze Nacht. Bevor wir das Abendessen hatten, trafen wir uns in der Bar um uns alle vorzustellen damit wir langsam unsere Namen einprägen können und wissen woher wir kommen.

3.11.2014 – 6. Tag: Westküste und Gletscherwelt

Obwohl es die ganze Nacht geregnet hatte, bekommen wir ein herrliches Frühstück mit Sonne und Wolken direkt am Meer mit dem Strand voller Schaum, ein komisches Natur Phänomen. Schon wieder im Bus, erzählt Herbie eine Zusammenfassung von der Geschichte Neuseelands, von den ersten Polynesiern bis zu James Cook, den Maoris und den letzten Vertrag mit ihnen. Heute geht es entlang der wilden Küste in den Westland Nationalpark, einer der vielseitigsten und faszinierendsten Regionen Neuseelands.
Wir fuhren immer an der Küste entlang nach Hokitika, wo wir eine Jade Fabrik besichtigten. Dieses Städtchen an der Westküste der neuseeländischen Südinsel liegt nahe der Mündung des Hokitika Rivers. Nicht weit davon besuchten wir die Gold Mine „Ross" wo wir nach Gold suchen konnten. Benjamin schlug vor, dass der erste, der Gold findet, ein Getränk umsonst kriegt. Und so hat Frau Petrich beim Goldwaschen gewonnen und nicht nur Gold sondern auch ein kleines Stück grünen Jade-Stein gefunden. Im ehemaligen Dorf der Goldsucher gab es eine Kneipe wie in den Western Hollywood Filmen. Hier probierten wir ein sehr gutes dunkles Bier. Wieder im Bus sangen wir deutsche Wander- und Berglieder und die Stimmung konnte nicht besser sein. Im Bus erzählte auch Herbie wie viele verschiedene Farne in Neuseeland zu sehen sind. Aus diesem Grund möchten einige, dass die Flagge nicht mehr den Union Jack mit dem Stern des Südens ist, sondern das Wahrzeichen dieses Landes: der Farn.
Wir fuhren durch einen Regenwald immer näher in Richtung des Franz Josef Gletschers, einer von den 2 Gletschern der Südalpen, wo wir nicht weit davon Mittagspause hatten. „ ...eine große, hoch aufgeworfene Landmasse...", schrieb der Holländer Abel Tasman in sein Bordbuch, als er im Dezember 1642 als erster Europäer Neuseeland sichtete. Sein Kommentar bezog sich zweifellos auf die markante, langgezogene Gebirgskette der Südalpen. Südlich von Hokitika steigen ihre Gipfel abrupt auf eine Höhe von 3.500 Meter an, die wir nicht heute wegen Regen aber morgen bestaunen werden. Höhepunkt dieser Gegend sind zweifelsfrei die eisigen, weißen Zungen der Gletscher Franz Josef und Fox, die sich ihren Weg vom Gebirge bis zum dichten Regenwald der Küstenebene gebahnt haben. Üppige Vegetation, bizarre Küstenlandschaft und steile Gipfel - ein Bilderbuch der Natur.
Wir gingen erst am frühen Nachmittag zum Besucherzentrum um eine Landkarte von den Südalpen und den beiden Gletschern zu sehen. Später machten wir eine kleine Wanderung bei Regen und sogar Hagel zu einem Aussichtspunkt im Flussbett des Franz Josef Gletschers. Danach fuhren wir weiter zu unserem Hotel „Westhaven", nicht weit vom Fox Gletscher. Am Rand der Straße lag Schnee und auch für heute Abend wurde Schnee angesagt, vor allem da oben auf dem Gipfel. Das Abendessen war in einem sehr gemütlichen Western Lokal mit Feuerkamin, „The Cooks Saddle" wo viele von uns nach dem Essen noch auf ein Bier, einen Wein oder Cognac blieben um die ersten Tage gemeinsam ausklingen zu lassen. Es war herrlich.

4.11.2014 – 7. Tag: Arrowtown – Queenstown

Gestern hatte es gehagelt, heute Nacht hat es geregnet und wir fragten uns alle was für ein Wetter wir heute Morgen haben werden. Als ich die Tür von meinem Zimmer öffnete, bewunderte ich einen Himmel ohne Wolken! Aber vor allem die Bergspitzen da oben voll mit frischem Schnee, als hätte es Eberhardt extra so für die Gäste bestellt. Drei von uns hatten einen Hubschrauber-Ausflug gebucht während wir in einem sehr schönen Lokal mit Blick auf den Mount Cook und Mount Tasman und Frühstück hatten. Die drei, die oben mit dem Heli über die Berge mit Blick auf Mount Cook und über die Gletscher flogen, kamen glücklich zurück. Das war ein tolles Erlebnis, das Sie bestimmt nie vergessen werden. Sie zeigten uns allen die Fotos wie schön es da oben war. Sie hatten Glück mit dem Wetter, gestern und heute schneite es, aber früh am Morgen konnten sie bei klarer Sicht auf dem Gletscher landen und das Meer, die Täler und Gebirge von da oben für uns alle genießen.
Bevor wir weiter fuhren, machten wir eine kleine Wanderung damit wir mindestens den Fox Gletscher von Nah betrachten konnten. Es war wunderschön zu sehen wie die blaue Farbe von dem Eis her strahlte. Wir machten eine erste Pause bei einer Lachszucht-Anlage wo wir Lachs-Sandwiches für unser späteres Picknick kauften. Nach dem Essen, mit Blick auf Berge voll Schnee und klaren blauen Himmel, fuhren wir zu dem fast 30 Meter langen und wunderschönen „Donnerbach" oder „Thundercreek" Wasserfall.
Heute hatten wir einen langen Tag vor uns, mit ca. 330 Kilometer. Wir überquerten am Haast-Pass die Klima- und Wasserscheide der Südalpen, ein Tag der Kontraste. Im Bus erzählte Herbie uns weiter über Neuseelands Land und Leute, um besser zu wissen wie sie hier wohnen und er erzählte uns über die Regelungen bezüglich der Rente, Arbeitslosengeld und übers Gesundheitsystem. Nach dem Haast-Pass am Nachmittag entdeckten wir eine ganz andere Landschaft, wir fuhren durch die mächtige Bergwelt des Aspiring-Nationalparks mit einen beeindruckenden Vegetationswechsel: Das Bild wandelt sich von einer märchenhaften Landschaft aus Tieflandregenwald mit Sumpfwäldern, sattem Moosbewuchs und Buchenwald zu trockenem, sanft gewelltem Grasland der Central Otago Region, voll mit Schafen und grünen Wiesen, wunderschöne Seen, den Hawea und Wanaka Seen. Diese „Seefinger" sind nicht so breit aber bis zu 45 Kilometer lang, gespeist durch Gletscher. Vor dem Hawea See machten wir das erste Gruppenfoto dieser Rundreise und das helle Blau und Grün-Türkis des Wassers sah echt aus wie auf einer Postkarte. Der Kontrast zwischen den saftig grünen Regenwäldern der Westküste und dem trockenen Grasland der Provinz Otago sticht hier sofort ins Auge. An Stelle der Wälder treten braungebrannte Schafweiden und mit „Tussock" Gras bewachsenes Hochland.
Wir hatten fast immer so gegen 16 Uhr eine Kaffeepause und heute war diese am Wanaka See, wo Benjamin ins Wasser sprang und für uns alle bestätigte wie eiskalt das Wasser ist. Eine heiße Schokolade tat sehr gut. Hier in Wanaka sahen wir den Kluter Fluss, den größten Fluss Neuseelands. Anschließend besuchten wir das Städtchen Arrowtown, eine ehemalige restaurierte Goldgräberstadt, wo wir Zeit zum Bummeln durch die kleinen Geschäfte hatten. Nicht mehr weit von uns lag Queenstown, Neuseelands Freizeitoase. Diese malerische Lage am Ufer des Wakatipu-Sees, umrahmt von den hohen Bergen der Südalpen, macht die Stadt zu einem beliebten Reiseziel und zur Abenteuer-Hauptstadt Neuseelands. Hier lag unser Heartland Hotel Queenstown, wo wir beim Abendessen auf diesen schönen langen kontrasteichen Tag anstießen. Herbie und Benjamin erinnerten nochmals an alle Ausflüge und Möglichkeiten die für unseren morgigen freien Tag zur Verfügung standen.

5.11.2014 – 8. Tag: Queenstown

Der heutige Tag steht uns zur freien Verfügung. Wir trafen uns fast alle zum Frühstück, einige früher und andere später, und gestalten den Vormittag individuell. Queenstown bietet Unternehmungen für jeden Geschmack! Die Uferpromenade und zahlreiche Cafés laden zum Bummeln und Verweilen ein.
Vormittags machten drei Gäste einen Jetboot Ausflug auf dem Shotover Fluss durch die engen Schluchten und den Canyon. Sie rasten mit rapider Geschwindigkeit und kamen begeistert zurück. Zwei Gäste machten einen Hubschrauber-Ausflug und sind über einige Drehorte des „The Lord of the Rings" Films geflogen. Zehn von uns trafen wir um kurz vor 14 Uhr am Hafen um eine Dampfschifffahrt auf die andere Seite des Sees zur „Walter Peak Station" zu machen. Eine wunderschöne Fahrt mit der altehrwürdigen „TSS Earnslaw", die uns nostalgische Momente vermittelt, denn das restaurierte Dampfschiff wurde bereits schon 1912 in Dienst gestellt. Wir hatten eine sehr schöne und geruhsame Fahrt über den See und faszinierende Ausblicke auf die Landschaft. Auf der Rückfahrt gab es eine Frau am Klavier, die englische, amerikanische und sogar deutsche Lieder spielen konnte und mit der Hilfe von Benjamin machten wir alle eine tolle Stimmung, wo unter anderen mit Liedern wie „Edelweiss", „Amazing Grace" oder „Lili Marleen" gesungen wurden. Sogar die Japaner sangen mit.
Zurück am Hafen unternahmen alle von uns eine Fahrt mit der Gondel zum Bob´s Peak um von hier die beste Aussicht über die Dächer der Stadt zu haben. Man konnte in Ruhe einen Kaffee da oben genießen, die Gedanken frei lassen und einen herrlichen Blick auf die umliegende eindrucksvolle Gebirgskette, den Remarkables und den Wakatipu See bestaunen.
Um 19 Uhr hatten wir im Avanti Restaurant in der Fußgänger Zone, im Zentrum von Queenstown, das Abendessen bestellt und konnten über diesen schönen Tag quatschen und anstoßen. Zwei Nächte hier zu verbringen bei einer so lange Rundreise ist ganz gut und hatte soweit allen ganz gut gefallen. Das Wetter heute war wieder gut und der frische Schnee auf den Gipfeln der Berge und die Wolken mit der Sonne machten unglaubliche Fotos, die für uns alle als Erinnerungen bleiben werden: „Wenn Engel Reisen"...

6.11.2014 – 9. Tag: Milford Sound

Wir müssen uns leider von Queenstown verabschieden aber der Milford Sound wartet schon auf uns. Insgesamt fahren wir heute knapp 300 Kilometer. Kaum eine Landschaft verkörpert besser den Begriff Wildnis, als das Fjordland.
Wir hatten heute wieder tolles Wetter und vor uns verabschiedeten sich „The Remarkables" von uns. Wir reisen durch grüne Wiesen und Felder mit Ginster und weißen Dorn, die überall blühen. Wir fragen uns immer wieder wieso das Wasser bei den Flüssen und Seen so eine schöne blau grün türkise Farbe hat, wie auf einer Postkarte.
Erster Stopp für heute: Gruppenfoto am Wakatipu See, der längste See Neuseelands. Die Gipfel sind voller Schnee und uns begleitet eine Schaflandschaft. Herbie erzählt uns heute endlich wie er auf Neuseeland gelandet ist und warum er hier seit 25 Jahren wohnt. Später hat er auch über die Schafzucht für Wolle und Fleisch erzählt. Heute hat Neuseeland mehr als 31.800.000 Schafe. Wir sehen fast täglich ganze Täler voller Schafe. Schafe überall. Herrlich. Bei normalen Schafen muss man dreimal alle zwei Jahre die Wolle scheren und man bekommt ca. 100 NZD pro Lammwolle. Bei Merinowolle, die nicht so schnell wächst, werden sie nur 1 Mal pro Jahr geschoren.
Wir müssen den Bus anhalten, da die Fahrradtour „Tour of Southland" an uns vorbei fährt und wir bejubeln, zusammen mit den Einheimischen, die Radfahrer. Unsere Mittagspause machen wir bei Te Anau, wo Wasserflugzeuge auf dem See landen. Te Anau ist das Tor vor dem Nationalpark Milford Sound, Weltkulturerbe, mit mehr als 14 Fjorden insgesamt. Hier im Westen dringen die Fjorde wie überlange Meereszungen tief in die Urwälder einer zerklüfteten Alpenwelt vor. Nicht weit davon steigen schneebedeckte Berggipfel über alpinen Grasmatten bis auf 2.700 Meter an. Schon die Fahrt zum berühmten „Milford Sound" ist ein Genuss für Augen und Seele. Fjorde sind durch Gletscher geformt und nirgendwo auf der Welt sind so viele Fjorde auf so kleiner Fläche. Das Fjordland gehört zu den regenreichsten Regionen des Landes... aber nicht heute, wir haben Kaiserwetter.
Wir überqueren wieder die mächtigen Berge der Südalpen und den langen „Romea" Tunnel und fahren bis zu einem der beliebtesten Ausflugsziele Neuseelands. Die Landschaft und die Berge werden immer dramatischer und atemberaubender. Wir machen noch eine kleine Wanderung bei der wir Wekas und Keas sehen. Unten am Hafen wartet schon unser „Milford Wanderer", ein Marineschiff. Ganz oben der berühmte „Mitre Peak", oder „Bischoffsmütze" genannt, mit 700 Meter Höhe. Wir gehen an Bord um durch den 14 Kilometer langen Fjord zum offenen Meer, der Tasmanischen See, zu fahren. Benjamin lud alle Gäste zu einem Bier am oberen Deck an Bord ein. Mit Blick auf die Fjorde um uns stoßen wir auf die schöne Reise an.
Bei der Fahrt durch den engen Fjord spürten wir die Erhabenheit der Natur, wenn sich die bis zu 1.700 Meter hohen Felswände zu beiden Seiten auftürmen und zahlreiche Wasserfälle tosend in die Tiefe stürzen. Einfach toll. Am späten Nachmittag hatten wir zwei Aktivitäten zur Auswahl. Kajak wollten wir nicht um nicht nass zu werden aber auf einem kleinen Boot gingen die Meisten von uns um die Flora und Fauna vom südlichen Teil der Insel zu erkunden. Und da waren Sie, die einzigartigen Pinguine, die man nur hier finden kann. Unglaublich schön. Aber das war nicht alles. Das Beste kam noch: Walbeobachtung! Schon von weit her, konnte man die „Humboldtwale" beim Atmen beobachten. Unglaublich zu sehen und zu hören wie sie atmen und wie sie Luft und Wasser hochlassen. Atemberaubend. Die ganze Crew und konnten auch nicht glauben, so ein Glück hat man nicht jeden Tag. Sie sehen so was auch nur dreimal pro Jahr, wenn überhaupt. Diese „Humboldtwale" wohnen nicht hier sondern waren nur heute unterwegs. Und da waren wir. Es waren verschiedene Familien zusammen. Einige bis zu 20 Meter lang. Und Sie waren von uns nur 5 Meter entfernt.
Das Abendessen mit Sonnenuntergang inklusive wurde im gemütlichen Speisezimmer an Bord serviert. Wir mussten ab und zu unser leckeres Buffet-Essen unterbrechen da die Wale noch so nah bei uns waren, dass wir weitere Fotos machen wollten. Über Nacht lagen wir in der geschützten „Harrison Cove" vor Anker wo wir am Bord in gemütlichen Kabinen übernachten. Vor dem Einschlafen konnten wir den Sternenhimmel beobachten und das Kreuz des Südens sehr gut erkennen.

7.11.2014 – 10. Tag: Otago–Halbinsel – Dunedin

Früh am Morgen hatten wir ein herrliches Frühstück an Bord. Wir alle haben sehr gut geschlafen. Wir dachten wir hatten schon alle Tiere gesehen aber es kamen noch zwei Überraschungen dazu. Die kleinen Delphine kamen zu uns und sind an der Spitze des Schiffes gesprungen und haben gespielt. Herrlich. Seebären und Robben waren auch hier zu sehen. Sie begleiteten uns entlang des Fjords, als ob sie sich von uns verabschieden wollten.
Wir fahren wieder nach Te Anau, Richtung Südland. Heute haben wir eine 5-Stunden Fahrt bis nach Dunedin, der Hauptstadt von Otago und wo Justin unser Busfahrer herkommt. Neuseeland ist überall wie eine lebendige Postkarte: irre, majestätisch oder herrlich sind die Worte, die ab und zu bei uns allen ins Gespräch kommen.
Heute im Bus erzählt uns Herbie über die Beziehungen zwischen Australien (die Aussies) und Neuseeland (die Kiwis). Wir machen eine Pause bei einem Vogelzentrum wo wir Takahes sehen können. Weiter im Bus erzählt uns Herbie über Land und Leute. Durch das Hochland von Central Otago gelangen wir an die Ostküste. Neuseeland ist ein Land der Superlative!
Bei Gore hatten wir Mittagessen und nahmen komischerweise bis Clinton Stadt die „Präsidential" Bundestrasse (Gore-Clinton). Gore ist wie viele Städtchen hier ein nettes Örtchen wo das ganze Leben auf der Hauptstraße spielt. Wir fahren weiter bis Dunedin (Down Eden) oder „das Eden des Südens" im Vergleich mit Edinburgh. Diese wichtige Universitätsstadt, mit seinem schottischen Erbe hat nicht nur kulturell viel zu bieten. Vor den Toren der Stadt befinden sich außergewöhnliche Naturschönheiten, die wir morgen bei einer Fahrt auf der Otago-Halbinsel entdecken werden: Albatrosse, Gelbaugenpinguine und Seebären.
Am frühen Nachmittag kommen wir an und besichtigen erstmals die wunderschönen botanischen Gärten mit ihren Rhododendron-Bäumen und Pflanzen mit allen möglichen Farben, die uns alle sehr gefallen. Nach dem Abendessen besuchten einige von uns die Brauerei des besten Bieres im Südland „Speight's", wo wir zwei Sorten von Bier kosteten bevor wir ins Hotel zurückkehrten.

8.11.2014 – 11. Tag: Moeraki Boulders – McKenzie–Hochebene

Bevor wir Dunedin verlassen, besuchten wir heute früh die anglikanische Kirche sowie das schönste Gebäude der Stadt, den alten „Hauptbahnhof" mit seinen alten Loks. Sehr schönes Gebäude, es wurde mit vulkanischen Steinen gebaut und drinnen mit Kacheln dekoriert.
Wir fahren weiter zur Otago-Halbinsel. Unser erstes Ziel sind die scheuen Gelbaugenpinguine, die hier in einer geschützten Kolonie leben. Wir konnten Sie von Nah sehen. Sie waren zwischen 60 bis 80 cm groß. Im Besucherzentrum wird uns erzähl, dass die Mutter zwei Eier im Abstand von fünf Tagen nur einmal pro Jahr legt, falls es Probleme mit dem ersten Ei hat. Hier sahen wir auch blaue Zwergpinguine und Seebären. Mit einem Wissenschaftler vom Besucherzentrum gingen wir fast auf Tuchfühlung mit diesen seltenen Tieren.
Die Otago-Halbinsel ist Heimat für einige äußerst seltene Tierarten, wie den Königsalbatross, der mit einer beeindruckenden Flügelspannweite von bis zu 3,50 Metern seine Kreise zieht! Auf dem Weg zum Hafen fuhren wir über die Küstenlinie der Halbinsel, die oft starken Winden und schwerem Seegang ausgesetzt ist. Viele Tiere ruhen am Land und jagen vor der Küste nach Nahrung, so wie die Neuseeländischen Pelzrobben und Seelöwen oder die Schwarzscharbe und Tüpfeischarbe, die wir an Bord vom „Monarch" sahen. Bei einer Bootsfahrt an Bord des „Monarchen" kamen wir vielen dieser majestätischen Tiere näher. Otago Harbour ist ein geschütztes Sandwatt und eine felsige Küste, Heimat für eine Vielzahl von Kleinstlebewesen, die Nahrung für viele Vogel wie die Rotschnabelmöve, Mantelmöve, Königslöffler oder Austernfischer sind, die wir hier sahen. Hier um 12 Uhr mittags wartet das Boot „Monarch" auf uns, um ins offene Meer zu fahre. Wir genossen die wunderbare Landschaft und einzigartige Tierwelt. Heute war es nicht so windig und wir konnten den Königsalbatross nicht beim Fliegen sehen, aber dafür hatten wir ja das Glück im Milford Sound gehabt. Vor der Küste ist es rau und kalt und die „Brüllenden Vierziger" Winde unterstützen viele besondere und seltene Meeresvögel und Säugetiere. Wie im Milford Sound sahen wir große Tümmler, außerdem den dunklen Sturmtaucher und den nördlichen Königsalbatros.
Wir fuhren zurück nach Dunedin wo wir unsere Mittagspause hatten und im „Octagon", dem Hauptplatz Dunedins im Zentrum, in der Frühlingssonne eine Tasse Kaffee genossen. Später fuhren wir Richtung Norden an der Küste entlang und machten eine Pause am Strand bei den faszinierenden Moeraki Boulders. Nirgendwo auf der Welt gibt es so vollständig erhaltene Steinkugeln wie hier am Strand von Moeraki. Die größte Konkretion von Sedimenten und kleinen Mengen von Mineralien die kristallisiert sind. Sie haben einen Durchmesser von 2,20 Metern. Die größten Steinkugeln wiegen über 7 Tonnen und wurden im Verlauf von mehr als 4 Millionen Jahren geformt. Wir erkundeten dieses Naturschauspiel bei einer kleinen Wanderung da wir hier 45 Minuten Zeit hatten. Benjamin ging schnell ans Wasser um den Gästen zu bestätigen, dass es nicht so eiskalt wie beim Gletscher See war. Zum erstes Mal im Leben im Pazifik gebadet ;), herrlich.
Am Nachmittag fuhren wir in die Berge, wieder über Stauseen und Talsperren, die für Energie und Strom für dieses Land sorgen. Landeinwärts ändert sich die Landschaft und weite Tussockgras-Fluren bestimmen das Bild. Wie ein Teppich aus Samt überspannt es die Hügel der Mackenzie-Hochebene. Hier liegt Omarama, der „Ort des Mondlichts" mit seinen bizarren Steinformationen. Wir fuhren über Omarama weiter und kamen im Mackenzie Country Inn Hotel, in Twizel, an, wo wir beim Abendessen einen sehr schönen Sonnenuntergang mit dem Mount Cook im Hintergrund hatten. Die Berge wurden rötlich und bei Nacht konnten wir mit Vollmond heute die Sterne beobachten wie zum Beispiel den Orion oder das Kreuz des Südens.

9.11.2014 – 12. Tag: Mount Cook – Lake Tekapo

Heute ist die Mauer von Berlin vor 25 Jahre gefallen. Ein Tag zu feiern und mit dieser Freude und Erinnerungen fuhren wir zu 2 Seen: Lake Pukaki und Lake Tekapo. Hier am türkis glitzernden Gletschersee Pukaki konnten wir mit guter Sicht einen Blick auf den mächtigsten Berg des Südpazifiks, den Mount Cook, und die grandiose Bergwelt des Nationalparks werfen. Die Maori nennen den 3.754 Meter hohen Berg ehrfürchtig „Aoraki", den „Wolkendurchbohrer". Wir bestaunen die hohen Berge hier und Herbie erzählt uns, dass es in diesem National Park hier 19 Gipfel über die 3000 Meter hoch gibt. Vor uns steht der Mount Aoraki, er ein heiliger Ort für die Maoris, eine Art Vaterlicher Gipfel für alle hier. Der See Pukaki liegt auf 650 Meter Höhe, wo wir einen Foto Stopp machten und wir fuhren zum 20 Kilometer langen See Tekapo weiter bis auf 700 Meter hoch. Hier oben sahen wir auch viele Merinschafe. Wir besuchten hier oben die „Kirche des guten Hirten". Die einmalige Lage am Ufer des Tekapo-Sees verleiht der Kirche ihren besonderen Charme. Bei der „Kirche des guten Hirten", wo viele Kiwis heiraten, sahen wir die ersten Lupinen, die schon blühten.
Auf dem Weg nach Christchurch - wo wir wieder übernachten werden - sahen wir eine totale Mitteleuropäische Landschaft mit Alleen, Wäldern, Wiesen und gelben Rapsfeldern. Viele Pinienwälder werden hier extra angepflanzt und nach 25 oder 30 Jahre geschnitten. Wir verlassen das Hochland und erleben wieder einen spektakulären Vegetationswechsel. Wir durchqueren die Canterbury-Ebene und lassen die Dreitausender der Südalpen hinter uns. Nach einer Pause in Geraldine, schon auf der Canterbury-Ebene, fuhren wir kurz bis Peel Forest wo wir eine nette und angenehme kurze Wanderung bis zum „großen Baum" unternahmen. The Big Tree ist ein Totara Baum mit 8,4 Metern Umfang und ist ca. 31 Meter hoch. Mittagessen gibt es heute bei Ashburton wo wir einen Wollladen besichtigen und in der Sonne auf der Terrasse sehr gern eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen genossen.
Wieder in Christchurch machten wir eine Stadtrundfahrt, da die 4 Gäste, die in Australien waren, am ersten Tag noch nicht viel sehen konnten. Erster Stopp war das Museum der Stadt wo die Geschichte gezeigt wird, wie die Ureinwohner, die Maoris, lebten und jagten und wie die Engländer später ankamen. Anschließend machten wir einen Spaziergang durch den Botanischen Garten der Stadt und waren begeistert von den alten großen Bäumen. Später fuhren wir mit dem Bus zum zerstörten Zentrum wo die Kathedrale ist und wo eine Mischung von Trauer und Ruhe herrschte. Sie wissen noch nicht ob Sie eine neue bauen werden oder ob sie, wie die Frauenkirche in Dresden, wieder aufgebaut wird. Die Spuren vom erdbeben im Februar 2011 sind hier zu sehen und mehr als 20.000 Wohnhäuser mussten abgerissen werden. Aber am schlimmsten von allem waren die 185 Menschen, die binnen von Sekunden ums Leben kamen.
Wir mussten uns heute auch leider von Justin verabschieden, da wir morgen eine neue Busfahrerin bekommen sollten. Wieder im Hotel „Cotsworld" in Christchurch angekommen, hatten wir wieder ein herrliches typisches Abendessen.

10.11.2014 – 13. Tag: Christchurch – Kaikoura

Auf dem Weg zum Kaikoura erzählte heute Herbie über Politik und Immigration. Neuseeland gilt als sicherer Hafen und Friede und gehört zusammen mit Australien zu dem Commonwealth von Endland, mit Königin Elisabeth II. als Staatsoberhaupt. Mit seiner neutralen Lage ist Neuseeland immer ein gutes Beispiel für die Vermittlerposition. Hier ist der Handelsminister genauso wichtig wie die Außenministerin.
Heute ist der 10. November bei uns aber in Deutschland ist noch der 9. November wo gerade in Berlin mit Angela Merkel, Gorbachow, Lech Walesa und Udo Lindenberg das 25 Jahre Jubiläum der Wiedervereinigung Deutschlands und der Fall der Mauer gefeiert wird. Angela Merkel sagt heute, dass so ein Ereignis ein Beispiel dafür ist, dass Träume im Leben sich verwirklichen können und wer hätte vor 30 Jahren von uns gedacht, dass wir heute so was in Neuseeland feiern würden: Träume können wahr werden.
Als Überraschung von Eberhardt für alle Gäste und um so was zu feiern halten wir am der Weingut Waipara Hills, wo wir eine Weinverköstung hatten. Chardonnay und Pinnot Noir hatte uns allen am meisten gefallen. Auf der Fahrt nach Kaikoura verwandelt sich die Landschaft wieder: langsam Richtung Meer kommen immer öfter Hügel und Berge mit Weinreben in unser Sichtfeld, so dass wir uns von der Canterbury Flachebene verabschieden.
Die grandiose Bergkulisse an der Küste von Kaikoura ist eine Augenweide, doch der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Giganten der Meere. Erster Stopp bei Kaikoura ist auf einem tollen Aussichtspunkt wo man die Berge voll Schnee und das helle blaue Meer fotografieren kann. Hier machten wir wieder ein Gruppenfoto. Zum Mittag teilten wir die Gruppe. Eine ging mit Herbie zu einer schönen Wanderung auf den Hügel ans Meer. Sie machten einen Spaziergang entlang der rauen Küste Kaikouras. Es war Ebbe so dass man am Strand spazieren konnte bei den Algen, Perlalgen und Muscheln. Später sahen Sie eine Kolonie von Seehunden und kreischende Seemöwen. Auf dem Rückweg nach unten sahen Sie auch gelbe Lupinen.
Die andere Gruppe, sechs von uns, ging mit Benjamin zur einer Walsafari wo wir ein wahres Naturschauspiel erlebten. Wir fuhren mit einem Hochgeschwindigkeits-Boot, mit dem wir in nur wenigen Minuten weit von der Küste entfernt, im offenen Meer waren. Kaikoura liegt bei einer Meeresschlucht wo die Meeresströmung von Norden (warm) und Süden (kalt) aufeinander prallen. Wir hatten hier wieder Glück und sahen erst mal die kleine Hektor- oder Dusky-Delfine, die sich ganz schnell bewegen und an uns vorbei sprangen und mit noch etwas Geduld... kamen die Sperm- oder Pottwal zum atmen nach oben an die Oberfläche!!! Sie sind riesig lang bis ca. 20 Meter und haben einen riesig großen Kopf! Wir konnten sehen wie Sie vor uns atmeten. Einfach unbeschreiblich. Auf dem Rückweg sahen wir wieder Seebären und Seelöwen und einen Königsalbatross, die mehr als 2 Meter lang sind.
Vor dem Abendessen hatten wir noch Zeit um in den Supermarket oder ans Meer zu gehen bevor 11 von uns Languste kosteten. Die anderen hatten Seeteufel, der auch sehr lecker schmeckte.

11.11.2014 – 14. Tag: Tranz Scenic Coastal Pacific Railway – Cook–Straße – Wellington

Heute wollte Benjamin für die Gruppe den Sonnenaufgang am Pazifik fotografieren und ich wachte schon um 5:55 Uhr auf um pünktlich um 6 Uhr am Strand mit der Kamera zu sein. Er hatte Glück und konnte richtig sehen wie der Orangene Ball über das Meer auf kam. Und die Berge voller Schnee ans Meer in Kaikoura wurden total rosa wie beim Sonnenuntergang. Unvergesslich.
Heute früh hatten wir einen ganz komischen warmen "Nordwind". Wir hatten ein richtiges englisches Frühstück mit Bacon, Eiern und Würstchen. Noch eine Highlight dieser Reise war vor uns: eine unvergessliche Bahnzugreise zwischen Kaikoura und Picton weiter nördlich, wo wir später unsere Fähre zur Nordinsel nehmen werden. Der Bahnhof in Kaikoura lag direkt am Meer. Wir hatten noch Zeit bevor unser Zug aus Christchurch kam und konnten ans Meer wieder unsern Fuß nass machen oder sogar schnell baden. Die Reise im „Kiwi Rail Express" war traumhaft, fast immer an der Küste entlang wo wir sogar Seebären am Strand sahen. Die großen Glasfenster im Zug machten es uns möglich die tolle Landschaft in vollen Zügen zu genießen. Auf dem Weg genossen viele von uns ein Eis, was mit den Bergen im Hintergrund links und das hellblaue Meer rechts, sehr gut zusammen passte um uns so von der Südinsel zu verabschieden. Wir hatten so ein Glück mit dem Wetter diese Tage hier... wir werden es nie vergessen. Mit dem TranzCoastal-Zug reisten wir die letzten zwei Stunden auf der Südinsel nach Norden, um später in Picton an Bord der "Interislander-Fähre" zu gehen. Die zauberhafte Kulisse der Marlborough Sounds versüßt den Abschied von der Südinsel, bevor wir nach der Überfahrt durch die Cook-Straße in Wellington an Land gehen.
Bei der Ankunft in Wellington haben wir sofort gemerkt, dass diese Stadt lebendiger war als alle anderen auf der Südinsel und der Stau auf den Straßen war ein Zeichen schon dafür, dass wir in die Hauptstadt Neuseeland uns befanden. Bevor wir ins Hotel zum Abendessen fuhren, wollten wir einen ersten Eindruck von der Stadt haben und fuhren zum Berg „Victoria", von wo wir ganz Wellington und seine Bucht sehen konnten. Es war sehr windig wie überall in dieser Stadt aber man konnte einen grandiosen Blick über die Stadt und über die Cook Straße bis zur Südinsel genießen. Das Abendessen war im Hotel „Westplaza", ganz im Zentrum und später gingen viele von uns mal spazieren um das Essen zu verdauen und Wellington bei Nacht zu erkunden.

12.11.2014 – 15. Tag: Wellington – Ohakune

Heute Vormittag hatten wir Zeit Wellington gut zu erkunden und zu sehen wie Sie nicht nur Hauptstadt ist, sondern auch kulturelles und künstlerisches Zentrum Neuseelands. Auf einer Stadtrundfahrt, so wie gestern lernten wir weiter das „windige Wellington" mit dem schönen Hafenviertel aber vor allem den originellen Parlamentsgebäuden mit dem „Beehive", Bienenkorb genannt, näher kennen. Und auch das Old Gouvernement Building. Herbie zeigte uns die älteste und ursprüngliche Kirche der Stadt, St. Paul´s Kathedrale aus... Holz!!! vom Jahr 1866, von der wir alle begeistert waren. Es war wie ein umgedrehtes Boot. So eine wunderschöne Kirche hatten noch nicht viele von uns gesehen. Aus Holz. Echt schön. Ein alter Mann machte für uns eine Führung und wir hörten alle sehr gern zu. Da wir gestern vom Berg Victoria einen herrlichen Panoramablick erhaschten, wollten wir auch heute wieder von einem anderem Berg der Stadt wieder so einen Blick zu kriegen und um das zu schaffen nahmen wir eine Drahtseilbahn. Berg ab gingen wir durch einen botanischen Garten und wieder im Bus fuhren wir anschließend weiter Richtung Norden nachdem wir Martin in Wellington abgeholt hatte. Er musste für seine Familie Souvenirs in Ruhe kaufen.
Heute führt uns unsere Reise weiter an den Rand des Tongariro-Nationalparks, Neuseelands ältesten Nationalpark, der sowohl zum Weltkultur- als auch Weltnaturerbe der UNESCO gehört. Hier sind die drei mächtigen Vulkane Ruapehu, Ngauruhoe und Tongariro, sie steigen eindrucksvoll aus dem Zentralplateau auf und bestimmen die Kulisse in einer eher kargen Steppenlandschaft. Aber bevor wir alle das erreichten fuhren wir weiter entlang der Kapiti-Küste und durch die fruchtbaren Farmgebiete von Manawatu nach Norden an den Rand des Tongariro Nationalparks.
Unterwegs erzählte Herbie über die Maori Geschichte, ihre Kultur und Politik und in wie weit die Maoris in der Regierung beteiligt sind. Wir sind immer näher und dieser beeindruckt durch die kennzeichnende Landschaft der drei aktiven Vulkane, Ruapehu (2797 m), Tongariro (1967 m) und Ngauruhoe (2291 m) sowie eine Landschaft aus schwarzer Asche, brauner Staubwüste und den von einheimischen Buchen gesäumten Bergbächen. Auf dem Weg bis dahin hatten wir Regen aber... plötzlich sogar Schnee!!! aber dafür werden wir dankbar sein morgen früh wenn wir alle diese Landschaft mit Sonne und frischen Schnee genießen werden.
Wir übernachten heute in Ohakune, direkt am Fuße der Vulkane und Mount Ruhapehu. Das Powderhorn Chateau Hotel hat uns ganz toll gefallen. Wie in den Alpen mit Holz und Kamin Atmosphäre beim Abendessen, wollten wir nicht verlassen.

13.11.2014 – 16. Tag: Tongariro–Nationalpark – Taupo – Rotorua

Wir wollten heute das Powderhorn Chateau Hotel nicht verlassen da es einfach grandios war. Im Winter hier Skiurlaub zu machen muss einfach toll sein. Einige hatten am Tag vorher den Pool probiert und es war klasse. Auf dem Weg zum Nationalpark sahen wir eine alte lange Eisenbahnbrücke wie aus Filmen und plötzlich fuhr ein Kiwi Rail Express Zug vor uns um das am besten zu fotografieren.
Wir waren ein bisschen traurig, dass wir noch nicht richtig die Vulkane gesehen hatten. Mit Wolken sieht man nicht. Plötzlich im Bus haben wir alle (einige mehr als anderen) die Wolken weg gepustet... die Engel haben auch geholfen und plötzlich der Vulkan Tongario war dort mit Sonne und frischen Schnee auf dem Gipfel von gestern für uns allein!!! Ein Geschenk des Himmels. Zu Fuß lässt sich der Nationalpark hervorragend erkunden. Bei einer Maori-Wanderung durch den Südbuchenwald erhalten wir von einer echten Maorifrau Ngahuia einen Einblick in die Traditionen und Legenden des Stammes. Sie erzählte uns viele Geschichte und zeigte uns wie man Armbänder aus Blättern flechtet.
Heute mussten wir ca. 20 Minuten auf der Autobahn warten, da irgendwas im Bus kaputt war und einige haben einen Busch oder eine Ecke gefunden... Später hatten wir auch einen Geisterfahrer, der gegen uns fuhr, aber unser Busfahrer fuhr hervorragend, so dass es keine Probleme gab.
Auf unserer Weiterreise passierten wir Taupo und den größten See des Landes, den Tauposee, bis wir Rotorua erreichten. Auf unserem Weg hielten wir bei den malerischen Huka Wasserfällen oder Schneewittchen Wasserfällen, die Farbe war eisblau. Man sagt, man riecht Rotorua lange, bevor man es sieht. Der Grund dafür sind die geothermalen Aktivitäten in der Region, es riecht ein wenig nach Schwefel. Wir besuchten den Park "Te Puia", wo wir Geysire wie auf Island sahen. Wir waren beeindruckt von der Farbenpracht schimmernder Teiche, weitläufiger Sinterterrassen und kochender Seen und Schlammtümpel. Die Erde kocht unter uns...
Später bei der gepflegten Parkanlage "Rainbow Springs" unternahmen wir einen Spaziergang. Am meisten aber hat uns die Aufzuchtstation von dem Wappentier Neuseelands, dem flugunfähigen Kiwivogel, gefallen. Wir konnten sehen wie eine Krankenschwester einem Kiwivogel Antibiotika gab. Was für süße Tiere.
Heute war ein langer Tag. Am Abend gingen wir auf die Spuren der Ureinwohner Neuseelands, die Maoris. Wir befanden uns auf einem Marae oder traditionellen Versammlungsplatz der Maori. Wir erlebten hier Rituale der Maori, welche Sie vorher mit einem traditionellen „Challenge" am Tor des Marae begrüßen. Benjamin, unser Reisebegleiter, wurde als Chef von allen gewählt und musste auf der Bühne Freundschaft und Friede mit den Maoris im Namen von allen tanzen. Ernsthaft aber auch lustig. Und dabei musste er auch für die Maoris ein Lied singen als Zeichen von Dankbarkeit. Cielito Lindo wurde gesungen und die Videos sind ein Beweis dafür, dass es einfach unvergesslich war. Ein Tenor bei Eberhardt? Sieht so aus. Das Hangi oder „Erdofen-Essen" wurde in einer Erdhöhle auf glühenden Steinen gegart. Müde nach einem Spaziergang zu verdauen und um angebliche Leuchtkäfer oder Glühwürmchen zu sehen, gingen wir ins Sudima Hotel wo man nach Schwefel roch, aber nicht im Zimmer, Gott sei Dank.

14.11.2014 – 17. Tag: Rotorua – Cambridge

Bevor wir Rotorua verlassen besuchten wir das berühmte Kurhaus von diesem Kurbadeort und bevor wir Richtung King Country fahren, besuchen wir das „Agrodome" wo wir viel Wissenswertes, vor allem über die Schaftzucht und der Landwirtschaft Neuseelands, erfahren werden. Wir sahen hier wie man Schafe schert oder melkt. Ganz lustig.
Heute im Bus erzählte Herbie über Landwirtschaft. Neuseeland hat über 31 Millionen Schafe und wir fahren über eine Farmlandschaft. Wir begeben uns in die fruchtbare Tiefebene Waikato, neben großen Gemüsefeldern ist Cambridge ein bekannter Ort für die Zucht von Rennpferden. Mittags machten wir einen Stopp auf einer ehemaligen Farm nicht weit vom Hobbiton-Dorf Matamata wo der Filme der Trilogie „Der Herr der Ringe" gedreht wurde. Man merkt wir sind in Mittelerde. Penny Lane und Ken warten auf uns für einen tolles Barbecue. Gegrilltes Rind Steak! War lecker aber die Rhabarberkuchen waren auch toll und wir durften das Rezept dafür kriegen. Wir sahen eine Kiwi Plantage und sahen dass die Kiwifrucht wie Wein wächst. Herbie bitte uns Kiwi aus Neuseeland und nicht aus Italien oder China zu kaufen. Es war immer ganz lustig auf dieser Reise. Und wie immer wurde ca. 15 Uhr ein Kuhaufzug und Prozession von allen Ecken bis zur Farm gemacht um Sie zu melken.
Heute hatten wir ein ganz besonderes Erlebnis. Denn heute luden uns 4 Familien zu einer etwas anderen Art der Übernachtung ein. Wir wohnten bei einheimischen Farmern. Wir erkundeten das Anwesen der Familie. Beim gemeinsamen Abendessen erfuhren wir viel Wissenswertes aus dem Leben unserer Gastgeber aus erster Hand. Unsere Familie stammt aus Coventry (England) wo das neue Kreuz von der Frauenkirche in Dresden spendiert wurde. Es war schön bei einer Familie aus Coventry zu schlafen und wir merkten wie viel Liebe und Frieden die Welt doch bieten kann.

15.11.2014 – 18. Tag: Auckland – Paihia

Nach unserem Frühstück mit der Familie bedanken wir uns und trafen die anderen wieder in Cambridge. Wir alle waren begeistert und im Bus hat jeder von seinem Gastgeber und den Tieren, die Sie hatten, erzählt. Es war eine echte Bereicherung für uns alle. Wir durchfahren die Waikati Region, Neuseelands bedeutendstes Gebiet der Milchkuhzucht. Durch das Gras- und Weideland von Waikato erreichen wir Auckland, „Hauptstadt Polynesiens", und die einzige Millionenstadt Neuseelands die wir übermorgen besuchen werden. Heute erzählt Herbie im Bus über Kunst und berühmte Schriftsteller, wie das Buch „The Ilumminaries", das gestern in Cambridge ausverkauft war.
Unsere Tagesetappe führt uns entlang der "Hibiskusküste" in das reizvolle Nordland. Subtropische Vegetation prägt das Bild und mächtige Farne und rot leuchtende Pohutukawas, Neuseelands Weihnachtsbäume, zaubern Farbtupfer in die Landschaft. Auf dem Weg machten wir eine Pause bei Puhoi wo wir ein Hotel vom Jahr 1863 im amerikanischen Western-Stil gebaut, besuchten und ein Bier in der alten böhmischen Kneipe tranken. Später fuhren wir zu den Whangarei Wasserfällen und halten auch bei Kawakawa, wo die Frederik Hundertwasser Toiletten ein Meisterwerk sind. Am Abend erreichten wir die beliebte Bay of Islands oder Bucht der Insel und kamen in Paihia an, wo wir im Pacific Resort Hotel zwei Nächte verbringen werden. Nicht weit von uns ist Waitangi wo im Jahre 1840 bei dem bedeutenden Treaty-Haus der Vertrag zwischen der Britischen Krone und den Maori unterzeichnet wurde.

16.11.2014 – 19. Tag: Zeit zur freien Verfügung – Bay of Islands

An unserem freien Tag heute waren verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. 10 von uns entdeckten die Schönheit der malerischen "Bucht der Inseln" auf einer Schifffahrt durch das subtropische Paradies. Das klare, blaue Wasser und die traumhaften, karibisch anmutenden Sandstrände sind faszinierend. 144 kleine Inseln liegen hier. Höhepunkt dieses Ausfluges war das "Hole in the Rock", ein von Wellen geschlagenes Loch durch eine Felseninsel.
Die anderen sieben von uns unternahmen einen Ausflug zu dem von Maori-Mythen umwobenen Cape Reinga. Wir fuhren entlang des berühmten "Ninety Mile Beach" in den Norden. Ja. Wie geschrieben. Wir fuhren nicht auf der Straße sonder am Strand, auf dem Sandstrand kilometerlang und .... manchmal 100 km pro Stunde. Geil. Hier erwarteten uns ein goldgelber Strand, riesige Dünen, wo wir mit Kopf nach vorne und auf einem Surfbrett rutschten, und unendliche Weiten. Safariartig fuhren wir den Sandstrand entlang. Auf der Klippe thront der berühmte Leuchtturm vom Cape Reinga, hier haben wir endlich den äußersten Norden Neuseelands erreicht. Es ist ein heiliger Ort für die Maoris und man merkt irgendwie einen inneren Frieden und magische Atmosphäre da. Nach dem Glauben der Maori treten von dort aus die Seelen der Verstorbenen ihre Reise in die Uhrheimat an. Am Horizont vermischen sich die Wasser des Südpazifiks und der Tasmanischen See in einem beeindruckenden Farbenspiel. Um so ein Highlight zu feiern, lud Benjamin die Gäste zu Bier am Anfang vom Ende der Welt ein. Unvergesslich. Wieder alle im Hotel genossen wir unser Abendessen.

17.11.2014 – 20. Tag: Kauri–Wald – Auckland

Am frühen Morgen fuhren wir entlang des Hokianga Harbours zur Westküste Northlands, wo malerische Buchten und Küstenstraßen waren. Das Wetter war vormittags nicht so toll, aber wir hatten so viel Glück bis heute, dass es uns nicht mehr so gestört hat. Eine Begegnung mit dem Giganten der Wälder steht heute auf dem Programm. Die riesigen Kauri-Fichten ragen mit einer Höhe von bis zu 60 Metern in den Himmel und können bis zu 2.000 Jahre alt werden.
Wir besuchen später das Kauri-Museum in Matakohe, das viel Sehenswertes rund um die Baumriesen und Bernstein bietet. Anschließend fuhren wir weiter nach Auckland. Neigt sich unsere Traumreise sich dem Ende zu? Ja nein, noch nicht. Am späten Nachmittag erreichen wir die Auckland, die einzige Millionenstadt Neuseelands. Aufgrund seiner Lage, an zwei natürlichen Häfen, und der hohen Anzahl von Segelbooten wird Auckland auch „City of Sails" genannt. Schon von Weitem erkennt man im Zentrum von Auckland das höchste Gebäude der Südhalbkugel - den Fernsehturm der Stadt, den „Skytower", der 328 Meter in den Himmel ragt. Und dort fuhren wir hin um da oben mit dem Aufzug den Blick zu genießen. Es war einfach toll. Einige von uns waren schon auf anderen Türmen, wie in Berlin oder Toronto, aber dies war echt besonders.
Zurück im Hotel warteten wir auf eine Familie, die individuell die Nordinsel bereisten, um uns alle an unserem letzten Abendmahl dieser unglaublichen und unvergesslichen Reise zu bedanken und den letzten Abend gemeinsam ausklingen lassen. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Herbie für die hohe Professionalität und wünschen alles Gute für die Zukunft. Für uns alle war immer Neuseeland das Ziel, der Traum, die Reise und alles hat so wunderschön geklappt. Alles ist so gut gelaufen. Wir wollten uns bei Herbie Mues ganz herzlich bedanken. Er hat alle Zeiten, Überraschungen, Programmabläufe, Pausen, Leistungen und Aussichtspunkte ganz gut organisiert. Wir allein hätten Neuseeland bestimmt nicht so gut kennengelernt. Er ist ein Profi und hat uns seine neue Heimat mit Herz gezeigt.

18.–19.11.2014 – 21./22. Tag: Rückflug nach Deutschland

Heute verlassen wir Neuseeland aber vorher wollte uns Herbie noch Auckland richtig zeigen bei einer ca. dreistündigen Stadtrundfahrt, wo wir die wichtigsten Gärten, Aussichtspunkte und Highlights diese "Segel-Stadt" noch mit ihm gemeinsam sahen. Wir flogen später über Singapur wieder nach Frankfurt/Main aber diesmal mit einem ganz neuen Airbus A-380 Doppeldecker... Uns hat es sehr gut gefallen und der Service an Bord von Singapur Airlines war wieder Klasse. Es gab nichts zu meckern. Wir haben versucht irgendwie zu schlafen da man 10 Stunden, plus 13 Stunden später nicht jeden Tag fliegt. Aber wir haben es geschafft und auch ab und zu einige Filme gesehen und Spaziergänge an Bord über Australien oder Afghanistan ab und zu gemacht ;)
Nach 22 erlebnisreichen Reisetagen, verließen wir Neuseeland. Wir haben viel erlebt, viele neue Dinge und sogar eine neue Kultur kennengelernt. Vielen Dank an dieser Stelle nochmals an unsere drei Busfahrer und natürlich an Herbie, der uns stets kompetent geführt hat. Die Reise wurde durch die beiden zu einem echten Erlebnis. Ein Wunder der Natur und.... Schafe, tausende Schafe ;) Und was für eine tolle Gruppe wir waren. Wir haben so viel gelacht. Einige Witze wie „hau ab" von Rotkäppchen mit dem Wolf oder der Bäcker der 100 statt 99 Brötchen verkaufen wollte, werden immer bei uns in Erinnerung bleiben, oder?
Es war für mich eine ganz tolle Reise mit vielen eindrucksvollen Naturgegensätzen, tollen Erlebnissen, leckerem Essen, lustigen Begebenheiten und einer ganz netten Reisegruppe... Ich sage Ihnen auf diesem Weg nochmals vielen Dank für dieses Erlebnis. Für mich persönlich war es eine Ehre Sie während den 22 Tagen begleiten zu dürfen. Es war sehr schön. Ich persönlich danke auch Gott, dass wir mit dem Wetter so ein Glück hatten: bei den „Pfannkuchenfelsen", bei den Gletschern und Vulkanen. Wir haben wunderschöne Landschaften entdeck, wofür die Fotos und Videos ein perfekter Beweis sind. Ich werde diese Reise einfach nie vergessen und möchte mich noch mal vom ganzen Herzen bei Ihnen allen bedanken. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns wieder auf so einer schönen Reise treffen würden. Bleiben wir gesund!
Ihr Benjamin Rodriguez Manzanares

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Lieber Benjamin,

habe soeben Deinen Reisebericht nochmals gelesen. Danke für all Deinen persönlichen Einsatz auf dieser Reise. Mit meinen eigenen Bildern bin ich immer noch nicht durch !
Herzliche Grüße aus Berggießhübel von Karin und Siegfried

Familie Petrich
02.04.2015

Ich danke Euch. Es war eine wunderschöne Reise. Bis zur nächste;) Liebe Grüße, Benjamin

Benjamin Rodriguez Manzanares
14.04.2015