Reisebericht: 5 / 6 Tage Rundreise Niederlande – Hollands Blumenpracht

09.04. – 14.04.2019, 5 / 6 Tage Rundreise Bergen – Westfriesland – Blumenkorso zwischen Nordwijk und Haarlem – Lisse – Keukenhof – Aalsmeer – Amsterdam


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Einstige Weltmacht und Geburtsland großer Entdecker, Heimat von Rembrandt und Vermeer, Wohnwagenurlauber und Fahrradnation, Holzschuhmacher und Käseesser, Obstzüchter und Tulpenhändler. Ein Land mit all dem wollten wir erleben.
Ohne loszufahren kann man nicht ankommen. Darum begann unsere Tour mit dem bequemen 5-Sterne-Reisebus in Sachsen und Thüringen. 38 Busreisende starteten mehr oder weniger früh auf eine besondere Entdeckungstour im Nordwesten hinter der deutsch-niederländischen Grenze.
Ein Reisebericht von
Stefan Jahnke
Stefan Jahnke

Tag 1, Dienstag, 09. April 2019, 837 Kilometer – Anreise mit vielen Erwartungen in die Niederlande


Wenn es Frühling wird, dann bring' ich Dir Tulpen aus Amsterdam. Dieses Lied sang einst Wilma und eben diese Version des Gassenhauers legte Stefan auf, als wir am Mittag unseres ersten Reisetages kurz vor den leckeren Bus-Würstchen vollzählig an Bord unseres 5-Sterne-Busses saßen und über den weiteren Verlauf des Tages nach den Niederlanden fuhren, dort natürlich nicht nur in den Feierabendstau um Amsterdam, sondern auch in die Anfahrt eines wichtigen Spieles zwischen den Niederlanden und Chile gerieten, jedoch durch Stefans Erzählungen und Maiks Fahrkünste sowie die interessant-flache Landschaft kaum Zeit zur Langeweile hatten und gut gelaunt in unserem Hotel in Bergen ankamen. Wirt Jan begrüßte und freundlich und bald schon hatten wir unsere Zimmer bezogen und saßen beim leckeren Abendessen, wonach wir diesen Anreisetag an der Bar ausklingen ließen und schließlich Kraft für kommende Erlebnisse sammelten.

Tag 2, Mittwoch, 10. April 2019, 140 Kilometer – Besuch des Keukenhofes, Abstecher zum Blumenzwiebelmann Rudi und Spaziergang durch das Freilichtmuseums Zaanse Schanz


Wohl kaum ein Hof oder Garten ist in der Welt dermaßen bekannt, wie der Keukenhof, der alte Küchengarten des gleichnamigen Schlosses in der Nähe von Lisse. Nach dem Frühstück brachen wir auf und erreichten den Hof zum Glück ohne Verzögerung, konnten also bald schon mit den von Stefan ausgeteilten Tickets in den Hof gehen und individuell, jeder in seiner Geschwindigkeit und nach seinen Wünschen, in ausreichend Zeit Umschau halten. Später aß, wer mochte, am Bus noch ein Würstchen und mit vielen interessanten Eindrücken vom durch 99 Hofgärtner ständig in Schuss gehaltenen Hof mit seinen über 4 Mio. Tulpen und über 6 Mio. Zwiebelgewächsen, vielen interessanten Bäumen und einigen Skulpturen, schön gestalteten Pavillons und typisch holländischer Atmosphäre fuhren wir nun zum Tulpenzwiebelhändler. Rudi erklärte uns einige Besonderheiten der Zwiebelgewächse und wir nutzten die Gelegenheit, um einige neue Pflanzen mit nach Deutschland zu nehmen, ehe wir weiter und tief in die niederländische Geschichte hineinfuhren. Es ging nun ins Freilichtmuseum Zaanse Schanz, wo früher mal eine strategische Abwehrschanze gebaut wurde, heute jedoch aus vielen Teilen der Niederlande alte Häuser und Windmühlen zusammengetragen wurden, die man besichtigen kann. Natürlich nutzten wir dies und die vielen Souvenirshops im Museum, aber auch die Möglichkeiten, etwas typisch Niederländisches zu kosten. Danach wollte uns die Parkplatzschranke nicht weglassen und Maik musste ganz schön mit den Behörden kämpfen, bis die Technik wieder funktionierte, wir also ohne Durchbruch vom Parkplatz rollen durften und zurück ins Hotel fuhren, wo uns schon wieder ein wunderbares Abendessen und anschließende Ruhe der Nacht erwartete.

Tag 3, Donnerstag, 11. April 2019, 370 Kilometer – Fahrt über die Deiche rund um die ehemalige Zuiderzee und Besichtigung des Blumenkorsoaufbaus in Sassenheim


Wir wussten bereits von Stefan, dass die Niederlande das einzige Land Europas sind, welches Jahr für Jahr bewohnbare Fläche hinzugewinnt, ohne einen Krieg zu führen. Erfuhren wir gestern viel über die Geschichte der Niederlande, sahen wir heute, wie man aus einem Meeresteil über Jahrzehnte hinweg durch Abteilung vom Wattenmeer nicht nur ein Binnenmeer schuf, sondern darin Land in Größenordnungen gewann. Zuerst ging es über den 32 km langen Abschlussdeich, später entlang der alten Zuiderzee und des heutigen Ijselmeeres nach Leylstad und dort auf dem künstlich gewachsenen Polder nach Batavia Stad, einem neuen Hafen, einer Werft und einem riesigen Outlet-Center. Nach der imposanten Überquerung des Markermeerdeiches, welcher Ijselmeer und Markermeer voneinander trennt, machten wir Spazier- und Matjes-Pause in Enkhuizen, bevor wir an Amsterdam vorbei in den Süden nach Sassenheim fuhren, um heute noch einmal nahe an die Tulpen zu kommen. Denn hier werden Jahr für Jahr die Prunkwagen und Begleitfahrzeuge des bekannten Blumenkorso geschmückt. Ganz nahe konnten wir den Steckern und den Wagen kommen, machten natürlich, wie überall auf unserer interessanten und schönen Tour, viele Fotos und fuhren später wieder zurück in unser Hotel in Bergen, wo wir uns nach diesen vielen Erlebnissen zwischen Landgewinnung und Wagenschmücken ausgiebig zu Abend stärkten und dann neue Kraft für den kommenden Tag tankten.

Tag 4, Freitag, 12. April 2019, 150 Kilometer – Blumenversteigerung in Aalsmeer, Grachtenrundfahrt mit Freizeit in Amsterdam und Abstecher nach Bergen aan Zee


Heute ging es zeitig hinaus und Jan vom Hotel sah noch etwas verschlafen aus, als er uns das Frühstück servierte. Doch sein gewinnendes Lachen war uns ebenso recht und bald saßen wir im Bus gen Aalsmeer, wo wir heute einer der größten und täglich stattfindenden Blumenversteigerung der Welt beiwohnen wollten. Schon die riesige Halle, neben der wir parkten, sprach für sich. Dann ging es hinein und wir waren eine ganze Weile unterwegs, bis wir, vorbei an all den Blumen, die heute zur Versteigerung kamen, den Auktionsraum erreichten und live sahen, wie einige Händler sich gerade ein Gefecht um Orchideen und Tulpen, Rosen und viele andere Blumen und Pflanzen lieferten. Über 200 Fußballfelder groß ist die riesige Versteigerungsfläche und sie war gut gefüllt mit allem, was irgendwie blühen kann. Danach fuhren wir nach Amsterdam und Maik parkte den Bus unter dem Reichsmuseum, von wo wir nur einen kurzen Fußweg zum nächsten Bootsanleger hatten. Leider wollte man uns dort nicht haben und Stefan brachte uns schnell zum nächsten Anleger direkt an der Heineken-Brauerei, wo dann schließlich unser Grachtenboot bereit lag, mit dem wir nun eine reichliche Stunde Amsterdam vom Wasser aus bestaunen konnten. Viel Interessantes über die Geschichte der Stadt erfuhren wir, sahen die wichtigsten Orte und Plätze und wussten danach, was wir uns in der nun kommenden Freizeit noch einmal genauer anschauen wollten. Einige von uns besuchten das Reichsmuseum, andere spazierten durch die nahe Innenstadt, bummelten oder shoppten, sahen sich De Wallen oder auch die Begijnnenhöfe an und manch einer probierte leckeren frischen Hering, ehe wir uns alle wieder am Reichsmuseum trafen und von da zurück gen Bergen fuhren. Unterwegs versuchten wir, die vielen Eindrücke von Versteigerung und Hauptstadt zu verarbeiten und bemerkten gar nicht, dass Stefan und Maik tuschelten und Maik eine andere Route nahm. Schließlich aber sahen wir das Meer und nutzten diese Überraschung, um am Strand von Bergen aan Zee spazieren zu gehen, ehe es wieder zurück zum Hotel und zum Abendessen ging. Es war wieder ein ereignisreicher und schöner Tag, auch wenn es auf dem Grachtenboot diesmal etwas eng zuging. Der Luxus unseres 5-Sterne-Busses wurde uns so noch einmal mehr bewusst.

Tag 5, Samstag, 13. April 2019, 165 Kilometer – Blumenkorsoerlebnis in Sassenheim, Käserei– und Holzschuhmachereibesuch bei Amsterdam sowie Überlandfahrt durch Alkmaar und Bergen


Heute konnten wir einmal ausschlafen. Nun ja, etwas länger blieben wir im Bett und genossen das Frühstück ein wenig länger, ehe Maik und Stefan uns am Bus erwarteten. Natürlich waren wir wieder gespannt, denn heute wollten wir sehen, was wir letztens erst im Aufbau besuchten. Den Blumenkorso. Stefan und Maik versprachen uns eine gute Sicht auf den Korso und trotz der kühlen Temperaturen schien die Sonne. Ideal! So kamen wir bald in Sassenheim an, fuhren noch ein Stück in Richtung Voorhout und nahmen direkt an der Korsostrecke einen guten Platz ein. Einzige von uns blieben gar im Bus sitzen, andere wanderten an der Straße entlang und bald begrüßten wir den Korso mit all seinen schön geschmückten Wagen, den dazwischen spielend laufenden Kapellen und den vielen anderen kleinen Highlights des Korsos, der an diesem Tag über 40 Kilometer zurücklegen sollte. Immer wieder entdeckten wir, was wir am Donnerstag im Aufbau sahen, freuten uns, dass all die freiwilligen Blumenstecker fertig wurden und wir nun alles bewundern konnten. Als der Korso schließlich an uns vorbeizog, gab es noch Würstchen aus der Bordküche und wir wurden jeder mit einer dekorativen Tulpenzwiebelschale überrascht, die Stefan bei Rudi besorgte, ohne dass wir etwas davon bemerkten. Eine gelungene Überraschung, ein prima Andenken an unsere Tulpenblütenfahrt, die jedoch noch nicht zu Ende war. Denn nun fuhren wir wieder gen Amsterdam und erreichten vor den Toren der Stadt de Rembrandthoeve, einen Hof mit Käserei und Holzschuhmacherei. Der Bauer und die Bäuerin erklärten uns nun ausgiebig die private Käse- und Holzschuh-Kleinproduktion und wir durften alle Käsesorten des Hofes verkosten, natürlich auch etwas davon erwerben, um die Lieben zuhause ebenso teilhaben zu lassen. Glücklich über so viele Eindrücke sollte es nun zurück zum Hotel gehen, dich erst einmal stoppten wir noch an einer schönen Holländermühle für ein paar Fotos und fuhren später durch Alkmaar und Bergen Ort, ehe es in unsere ruhige Hotelecke bei Bergen zurück ging, wo wir mit Spaziergang, Abendessen, Koffer Packen und Schlaf den letzten Tag Unserer Reise in den Niederlanden ausklingen ließen.

Tag 6, Sonntag, 14. April 2019, 837 Kilometer – Rückfahrt mit vielen schönen Eindrücken nach Hause


Am gestrigen Abend bereits informierte uns Stefan über unsere Busziele auf der heutigen Rücktour gen Heimat und so konnten wir heute früh nach dem letzten Frühstück und der Verabschiedung von Jan unser Gepäck in der richtigen Reihenfolge bei Maik abgeben. Die nun folgende Rückfahrt verlief gut und fast auf die Minute genau erreichten wir die entsprechenden Aus- und Umstiegsorte nahe unserer Heimat. Nach herzlicher Verabschiedung und mit guten Erinnerungen an Tour, Bus, Chauffeur, Versorgung und Reiseleiter endete unsere Fahrt schließlich, doch wir werden noch lange gern daran zurückdenken.


Fazit


Es war eine schöne Reise mit Ihnen, liebe Gäste, und natürlich mit unserem Chauffeur Maik, der uns 1.674 Kilometer zwischen Deutschland und den Niederlanden, in den Niederlanden 825 Kilometer, also insgesamt „rund" 2.499 Kilometer sicher und freundlich chauffierte. Viel gab es zu erleben, wovon wir alle noch eine Weile zehren werden und uns sicher gern daran erinnern.
Allen in der Gruppe hat es gefallen und vielleicht treffen wir uns auf einer meiner nächsten, anderen Reisen durch Deutschland, Europa oder die Welt einmal wieder.
Ich würde mich sehr darüber freuen und wünsche Ihnen bis dahin eine gute und gesunde Zeit.
Ihr Reiseleiter
Stefan Jahnke

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