Immer wieder im Frühjahr sind Tulpen, Käse und natürlich Amsterdam mit Grachten sowie Museen eine Reise nach den Niederlanden wert
Reisebericht: 08.04. – 13.04.2025
Blumenliebhaber zieht es förmlich im Frühjahr nach den Niederlanden, denn um diese Jahreszeit zeigen sich Narzissen, Tulpen und noch viele weitere Zwiebelgewächse in voller Blüte und sind damit geeignete Motive für Fotos, aber auch die eigene Seele. Besonders der berühmte Keukenhof bei Lisse ist Ziel von Menschen aus aller Herren Länder. Wenn dann noch das Wetter wie bei unserer Reise in diesem Jahr mitspielt, ist die Begeisterung kaum zu überbieten. Und wer dann noch den richtigen Reisezeitpunkt wählt, kann auch den wunderbaren Blumenkorso erleben. Bei unserer Reise klappte beides. Lassen Sie sich also von meinem kurzen Reisebericht und natürlich noch mehr von prächtigen Bildern in der Bildergalerie inspirieren... und vielleicht für eine Reise im kommenden Jahr entscheiden.
Ein Reisebericht von
Hartwig Köllner
Frühes Aufstehen und bequemes Reisen im 5*– Bus brachten uns gut und zügig an unser Ziel
Fast 800 km ab Dresden und verschiedene Zustiege konnten dank unserem umsichtigen Fahrer David zügig bewältigt werden. Mittlerweile nicht mehr zu umfahren: Staus wegen Bauarbeiten, wie z. B. im Ruhrgebiet, und hohes Verkehrsaufkommen um Metropolen.
Mit etwas Verspätung aber noch rechtzeitig am Abend erreichten wir kurz vor der Nordseeküste unser Ziel, den Ort Bergen in Nordholland.
Unser Hotel Breeburgh passt sich vom Baustil sehr gut in den beschaulichen Ort ein. Drei Villen zu einem Hotel vereint, da war die Zimmerzuordnung nur mit einem Zimmerplan möglich. Wen wundert es da, wenn nicht nur das Flair des Hotels holländisch ist, sondern auch alle Zimmer individuell eingerichtet und ausgestattet waren. Eben echt landestypisch.
Ein besonderes Highlight war die Gastronomie des muslimischen Küchenchefs. Jeden Abend 3 Gänge mit vorheriger Wahlmöglichkeit - hmmmm. Fisch durfte natürlich nicht fehlen. Und auch die Eiskreationen waren echt lecker.
Besuch des Keukenhofes bei prächtigem Wetter und anschließend weiter in das Museumsdorf Zaanse Schans
Nach einem guten Frühstück vom Buffet starteten wir um 8:30 Uhr zum Keukenhof bei Lisse. Rechtzeitige Ankunft ist empfehlenswert, da wir nicht die einzigen Besucher waren. Ausgestattet mit Übersichtsplänen und nach vorheriger Information über die Highlights auf dem Ausstellungsgelände durch unseren Reiseleiter Hartwig gestaltete jeder seinen Aufenthalt individuell. Drehorgel mit Dauermusik, typische Windmühle, Kahnfahrten, aber auch Blumenbindekunst, fachmännische gärtnerische Hinweise sowie Bilder zur über 75jährigen Geschichte des Keukenhofes gab es zu erleben. Besonders prächtig die in die Parklandschaft eingebetteten und hervorragend gepflegten Blumenbeete mit einer Farben- und Artenvielfalt aller Zwiebelgewächse, allem voran natürlich die Tulpen. Allerdings waren auf Grund kühler Witterung erst die frühen Tulpensorten aufgeblüht und vilefältige und prächtige Narzissen gaben interessante Farbtupfer, begleitet unter anderem von Magnolienblüten. Besonders empfehlenswert auch die Beet und Blumenkreationen in den Hallen. Wetterbeständig waren hier Riesen-Tulpen besondere Hingucker. Und nur hier: Amaryllen in einer erstaunlichen Vielfalt, wunderbar drappiert.
Am frühen Nachmittag ging es dann weiter. An einem typischen Pflanzen- und Zwiebelverkaufsstand vor dem Keukenhof wurden individuelle Einkaufswünsche erfüllt. Interessanter Hinweis des Verkäufers: die Tulpenzwiebeln sollten jetzt eingesetzt werden, damit die Blüten in ca. 4 Wochen erscheinen - klappt bei mir gerade sehr gut. Mögen bei allen Reisegästen die Zwiebeln gut gedeien und die Beschenkten ihre Freude an den typischen Geschenken haben.
Wer mit EBERHARDT-Travel unterwegs ist, hat Dank und Anerkennung verdient. Als typisches WOW überreichte unser Reiseleiter Hartwig jedem Reisegast 4 Tulpen - aus Schokolade. Die Gäste lobten die Idee. Ob diese Tulpen die Reise überlebt haben, ist jedoch nicht überliefert...
Am Nachmittag stand dann der Besuch des typischen Hollanddorfes Zaanse Schans auf dem Programm. Ein typischer Bauernhof, die Catharina Hoeve mit der Käserei von Henri Willig, die Vorführung der Holzschuhfertigung mit Ausstellung vielfältiger Holzschuhe von praktisch bis edel, eine große Zahl an Verkaufsständen von Diamanten bis Süßigkeiten und natürlich mehrere Mühlen waren zu besichtigen.
Da bei unserem Besuch viele Mühlen geöffnet und somit zu besichtigen waren, konnten sich die Reisegäste bei Interesse kundig machen. Öl-, Mehl- aber auch Sägemühlen zeigten die Vielfalt der Mühlen neben ihrem Einsatz als Poldermühlen für Pump- und Trockenlegungsaufgaben. Interessant: die Sägemühle "Het jonge Schaap" wurde erst 2007 vollständig neu errichtet und ist heute als Sägemühle in Betrieb. Früher waren in dieser Region Zaanstreek über 1000 Mühlen, 1925 noch fünfzig. Heute gibt hier ein Mühlenmuseum für Interessenten einen kompetenten Einblick.
Mit diesem Erlebnis und noch ausreichend Zeit bis zum Abendessen konnten wir auf Vorschlag unseres Busfahrers David und unserem Reiseleiter Hartwig noch das Nordseebad Egmond aan Zee (nahe bei Bergen gelegen) besuchen. Stürmische See, ein typischer Leuchtturm, mächtige Sanddünen und ein breiter Sandstrand - herrliches Meeresfeeling.
Nach Rückreise zu unserem Hotel erwartete uns als Ausgleich für unsere "Strapazen" wieder ein leckeres Abendessen.
Ständiger Kampf gegen Überflutungen, die Niederländer als Seefahrernation und dann am Nachmittag fleißige Helfer zum Blumenkorso
Holland und die Niederlande sind mehr als ein Land der Blumen. Der stetige Kampf gegen das Meer ermöglichte erst die Anlage von Siedlungen und Feldern. Das Projekt "Abschlussdeich" mit der Wandlung des salzhaltigen Zuidersees durch den 1932 in Betrieb genommenen Abschlussdeich in das süßwasserhaltige Ijsselmeer ist grandios und nur durch intensive Beschäftigung mit Details verständlich. Wir wollten diese nordseenahe Dünen- und Deichlandschaft erleben und umrundeten das Ijsselmeer deshalb bei unserer Fahrt. 32 km lang ist der Abschlussdeich. Im "Wadden Center" kann man sich kundig machen. Als neuer Ort ist Lelystad enstanden (benannt nach dem Ingenieur Lely des Abchlussdeiches). Kurzer Fotostopp für einen Nachbau des legendären Schiffes "Batavia". Allein dieses Schiff wäre schon einen vertiefenden Besuch wert. Und dann weiter nach Enkhuizen - einem Ort, der schon zu Zeiten der legendären Ostindien Company vom Reichtum der Seefahrt profitierte. Unser kleiner Stadtrundgang mit dem auffälligen Turm des Kulturzentrums "Drommedaris" als Bestandteil der ehemaligen Stadtfestung, dem historischem Hafen, aufwändig rekonstruierten Häusern und typischen Grachten zeigte uns ein interessantes Bild. Sehr sehenswert, aber nur mit mehr Zeit möglich, ist das Zuiderseemuseum in Enkhuizen.
Weiter ging es am Nachmittag gemäß dem Motto unserer Reise nach Noordwijkerhout zur Besichtigung der Vorbereitungen der Festwagen zum Blumenkorso.
In zwei riesigen Hallen standen die Anhänger und Fahrzeuge für den Blumenkorso. Dazu Massen von vielfältigen Blumen zur Dekoration der Wagen und Fahrzeuge. Und alles wie in einem Ameisenhaufen umgeben von ganz vielen Menschen - jung und alt. Wir bildeten zwei Gruppen, um von Sachkundigen durch die Hallen geführt zu werden. Ein beeindruckendes Erlebnis, wie die angelieferten Blumen für die Staffage der Fahrzeuge vorbereitet wurden. Neben langstieligen Drappierungen mussten besonders für die flächige Dekoration die kleinen Blumen alle vorbereitet werden: Stiel kurzschneiden, mit speziellen Nadeln vorbereiten und dann in den Blumenteppich einarbeiten. So sind die oft anzutreffenden Farbflächen der Beweis für die fleißige Arbeit der Helfer. Ganze Dorfgemeinschaften waren hier tätig. Und dies bei motivierender Musik in der gesamten Halle. Ein einmaliges Erlebnis. Besonders, wenn man dann im Korso erlebt, welche Mühe dahintersteckt, um nach Ende des Korso vollständig entsorgt zu werden. Wir zollten den Helfern höchste Anerkennung. Und bei vielen Wagen im Korso am Sonnabend erkannten wir die hier noch in Arbeit befindlichen Dekorationen wieder.
Tief beeindruckt kehrten wir zu unserem Hotel zurück.
Blumenauktion am frühen Morgen, danach Amsterdam mit Grachtenfahrt und Möglichkeit des Museumsbesuches
Heute war zeitiges Frühstück - bereits um 5:30 Uhr - notwendig, um noch rechtzeitig bei der Markthalle der Blumenauktion Royal Flora Holland in Aalsmeer zu sein. Nur so war sicher, dass wir bei der bereits um 4 Uhr per Internet beginnenden Versteigerung am Marktgeschehen teilnehmen konnten.
Von einer Galerie von je fast 1000 m hin und zurück über dem Marktgeschehen erlebten wir ein Meer von Schnittblumen aller Art in Transportbehältnissen und mehretagigen Regalwagen, die für die Kaufer mit einer Armada an Elektroscootern zusammengestellt und zu den Transportfahrzeugen gefahren wurden. Denn wir als Käufer in fast ganz Europa wollen ja am kommenden Tag bereits die Blumen für das Wochenende im Geschäft haben. Die eigentliche Auktion findet heute nicht mehr in dem historischen Versteigerungssaal statt, sondern per Internet. Erläuterungstafeln gaben uns einen Einblick, wie diese Genossenschaft zwischen Erzeugern und über Großhändler uns als Kunden funktioniert. Und wer wollte, konnte auch mit sich einen Videoclip erstellen, wie man gewissermaßen selbst auf einem Elektroscooter durch die Hallen düst. Toll!
Anschließend ging unsere Fahrt nach Amsterdam. Amsterdam setzt den Kampf gegen die Touristenflut konsequent weiter um, indem die Befahrbarkeit für Reisebusse erschwert wird. Umfangreiche Baustellen erfordern ebenso Zugeständnisse an die Fußgänger. Aber Vorsicht! Niederländische Radfahrer kämpfen sich ihre Wege geschickt frei. Da hilft nur Vorsicht, um nicht das Nachsehen zu haben. So konnten wir nicht dort aussteigen, wo wir wollten. Vorbei am Rijksmuseum hatten wir nach etwa 500 m unsere Anlegestelle erreicht. Die für uns reservierte Grachtenfahrt führte durch berühmte Grachten, wie z. B. die Keizers- und Brouwersgracht, vorbei an prächtigen Wohn- und Kaufmannshäusern. Beeindruckend, wie der Reichtum Amsterdams als Handelsmetropole dokumentiert wurde. Gute Erläuterungen in Deutsch brachten uns auf diesem Weg Amsterdam näher. Wer wollte und vorbestellt hatte, konnte im Museumsareal das Van Gogh- oder Rijksmuseum besuchen. Es ist auf Grund des Besucheransturms sehr zu empfehlen, die von EBERHARDT Travel angebotene Möglichkeit der vorherigen Buchung zu nutzen, denn tagesaktuelle Karten sind schwer zu bekommen. Aber auch sonst hatten alle Reisegäste gute Möglichkeit, Amsterdam zu Fuß oder mit einer Tageskarte von Busanbietern zu erkunden, bevor es um 17 Uhr zu unserem Hotel zurückging. Ein langer aber interessanter Tag lag hinter uns.
Im Hotel erwartete uns nicht nur ein dreigängiges Abendessen. Die Belegschaft bot am Abend Bingo für alle Gäste an, was bei einigen Reisegästen sehr gut ankam. Manche hatten es zum ersten Mal ausprobiert.
Blumenkorso bei bestem Wetter und danach Besuch des Simone–Hofes bei Volendam
Nach einem guten Frühstück vom Buffet starteten wir gegen 8:30 Uhr in Richtung Sassenheim, dem Ort, wo der Blumenkorso gegen 12 Uhr vorbeikommen sollte. Zügig ging es nach Sassenheim, wo wir nahe der Korsostrecke unseren Bus abstellen konnten. Denn wir hatten großes Glück: auf einem Gewerbegrundstück unmittelbar gegenüber einer Tribüne hatten wir einen idealen Platz für die Beobachtung des Korsos gefunden. Mit vielen froh gelaunten Besuchern aus den Niederlanden und dem Ausland vertraten wir uns die Füße an der Korsostrecke. Gegen 12 Uhr erreichte der Korsozug - inoffiziell angeführt von einer Drehorgel auf einem Anhänger - die Tribüne. Geschmückte Fahrräder und Scooter begleiteten den Zug. Fröhliche Korsoteilnehmer mit Schiebeenten führten zu einem Extrabeifall von der Tribüne. Als Blüten gekleidete Damen sammelten mit Blütenkelchen Spenden ein. Und nach dem schon bekannten Motto "Mit Musik geht alles besser" begleitetem mehrere Kapellen den Zug. Selbstverständlich wurde von allen vor der Tribüne das nächste Lied intoniert. Anerkennung deshalb besonders, da auf dem etwa 40 km langen Weg von früh um 9 Uhr bis abends gegen 22 Uhr gute Kondition gefragt war.
Über 60 Minuten ging der Zug an uns vorbei. Dabei konnten wir viele der Fahrzeuge und Korsowagen vollständig geschmückt sehen, die am Donnerstag noch gestaltet wurden. Eine Bilderauswahl finden Sie in der Bildergalerie.
Durch unseren Busstandort in Sassenheim konnten wir nach dem Korso relativ problemlos zu unserem nächsten Reiseziel starten: den Simonehoeven bei Volendam. Wie die Catharina Hoeven in Zaanse Schans sind die Simonehoeve ein für Touristen ausgebauter typisch holländischer Hof mit Schwerpunkt Käseherstellung, Holzschuhproduktion und holländischer Folklore. Alles wird mit holländischem Humor vorgeführt und das Käse- und Souvenirangebot ist riesengroß. Nette Geste von unserem echt holländischen Begleiter: eine Dame unserer Reisegruppe erhielt den Rohling eines Holzschuhs aus tagaktueller Vorführung mit einer Gravierung nach ihrem Wunsch! Der anschließende Hofladen verzeichnete dann sehr gute Umsätze, da ja am Sonntag bereits der Heimreisetag anstand.
Nach unserem Besuch ging es dann weiter in unser Hotel nach Bergen.
Auf geht´s nach Hause
Wir haben viel gesehen, hatten typisches Aprilwetter, Blumen, Blumen und noch mal Blumen: auf Feldern, beim Marktplatz der Flora Holland, im Keukenhof, auf und an den Korsowagen. Das Ziel unserer Reise war erreicht. Und auch dieses oder jenes Mitbringsel für die Angehörigen, Nachbarn oder die eigene Seele machten uns zufrieden.
Es war der richtige Reisezeitpunkt und das Wetter hat hervorragend mitgespielt. Wir haben die Niederlande, insbesondere Holland und seine Blumen, so erlebt, wir wir es uns vor der Reise vorgestellt hatten.
Im bequemen 5*-Bus chauffierte uns unser erfahrener Busfahrer David sicher und den Verkehrsverhältnissen entsprechend gut an alle Reiseziele und natürlich auch wieder zurück in die Heimat. Ihm dafür ein ganz herzliches Dankeschön.
Als Reiseleiter möchte ich mich bei allen Reisegästen für die stete Pünktlichkeit, nette Gespräche und eine sehr gute Reiseatmosphäre bedanken. Es hat mir Freude gemacht, mit Ihnen, liebe Reisegäste, unterwegs zu sein.
Bleiben Sie Gesund und reisefreudig
Ihr Hartwig Köllner Dresden als Reiseleiter