Reisebericht: Rundreise im Norden Hollands – Nordsee, Amsterdam & Blumenpracht

14.04. – 18.04.2013, 5 Tage Rundreise Bergen – Keukenhof – Zaanse Schans – Westfriesland – Ijsselmeer – Lelystad – Enkhuizen – Aalsmeer – Amsterdam


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Blütenpracht im Keukennof, Käseduft in Amstelveen, eine Reise zurück in die Vergangenheit in Zanse Schans und eine wunderschöne Rundfahrt durch das flache Land mit den zahlreichen Windmühlen; dieses und noch viel mehr konnten unsere Reisegäste mit allen Sinnen genießen.
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke

Die Fahrt nach Nordholland

14.4.2013. Der Frühling hat es dieses Jahr besonders schwer. Nur zögerlich vertreibt der Lenz die letzten weißen Reste des Schnees. Auch am heutigen Morgen ist es an unserer Abfahrtsstelle des Dresdner Flughafens noch frisch, so dass die Reisegäste schnell in den Bus steigen und es sich in wohliger Wärme zu dieser frühen Zeit gemütlich machen.
Kurz vor sechs starten wir dann, die Transferfahrzeuge haben alle Gäste pünktlich zu Hause abgeholt- nun kann sie losgehen, die Fahrt in die Niederlande.
Auch an den anderen Einstiegsstellen geht alles reibungslos, und so können wir die schöne Landschaft in Ruhe genießen die und auf dieser Fahrt begleitet. Hie und da lässt sich auch zwischen den Wolkenlücken die Sonne sehen, sie bescheint das schöne Thüringer Land und auch die Zeugnisse längst vergangener Zeiten. Immer eindrucksvoll ist die Fahrt an den Burgen der Drei Gleichen vorbei, später sehen wir bei Eisenach auch die Wartburg und überqueren bald das Werratal, nun sind wir in Hessen.
Bei unserer Fahrt über das Land bewundern wir die schönen Fachwerkhäuser im Hessischen und schwenken dann hinter Kassel auf die Autobahn ein, die uns durch das Ruhrgebiet bringen wird. Bei der Fahrt durch den Pott ist es nun schon Nachmittag geworden, interessant der Anblick der Zeugnisse einstigen Tuns, Industrieanlagen, Fördertürme und vieles mehr erinnern uns daran.
Kurz vor vier überschreiten wir dann die Grenze zu den Niederlanden, spätestens hier wird das Land sehr flach und wir kämpfen uns langsam und mit etwas Stau durch den Großraum Amsterdam und sind kurz vor 18.00 Uhr in Bergen angelangt. Hier werden wir schon freundlich von unserem Gastgeber Jan empfangen und eine Stunde später lassen wir uns das leckere Abendessen schmecken welches frisch in den Schüsseln dampft. Die angeregten Gespräche schon heute zeugen von der großen Vorfreude auf die nächsten Tage, und mit einem kleinen Abendspaziergang beschließen wir nun den heutigen Tag.

Der Keukenhof

15.4.2013. Auch diese Nacht war wieder kühl, nachdem wir vom Hotel gestartet sind glitzern die Wiesen auf dem flachen Land, Tautröpfchen haben sich hier festgesetzt. Nach einer guten Stunde Fahrzeit langen wir beim Ort Lisse am Keukenhof an. Leider hat sich der Himmel bezogen und dicke Wolken bringen leichten Regen. Das stört aber unseren Tatendrang nicht, bald sind die Tickets verteilt und es beginnt das individuelle Entdecken in diesem faszinierenden Park. Auch wenn es noch keine so große Blütenpracht gibt wie sonst zu dieser Jahreszeit, ist der Genuss sehr groß. Viele Blumen wurden in Glashäusern vorbereitet und die verschiedenen Pavillons bieten eine große Auswahl floristischen Könnens, so dass der Aufenthalt trotz des lausigen Wetters doch noch zum Genuss wird.
Kurz vor eins hat sich der Regen verzogen, wir genehmigen uns einen kleinen Imbiss vom Bordservice und nehmen dann kurz nach eins, bei nunmehr heiterem Wetter, unsere Fahrt wieder auf um eine weitere niederländische Spezialität kennenzulernen- den Käse.

Besuch im Rembrandthof

13.40 Uhr. Die ganz dicken Wolken haben sich verzogen als wir entlang eines Kanals im ländlichen Bereich von Amstelveen auf den Hof des Käsebauern einrollen. Beim Aussteigen können wir die würzige Landluft schnuppern, im Stall sind die fleißigen Milchproduzenten, die Kühe zu sehen. Neugierig äugen sie zu uns Touristen, wie wir den Bus verlassen und im Gebäude verschwinden.
Hier werden wir schon von einer jungen Mitarbeiterin erwartet die uns in die Geheimnisse der Käseherstellung einweiht. Staunend hören wir den Erklärungen zu, wie aus Rohmilch dann diese leckere niederländische Spezialität entsteht: der Gouda- Käse.
Später gehen wir nur um die Ecke und schauen dem Bauern beim Holzschuhmachen über die Schulter. Eine Maschine ist ihm dabei behilflich um aus einem Stück Pappelholz einen Klomben, so heißen hier die Holschuhe, zu fertigen. Lustig fliegen uns dabei die Holzspäne um die Ohren. Dann besteht im großen Verkaufsraum noch die Möglichkeit von den vielen Spezialitäten ein Souvenir mit nach Hause zu nehmen. Noch ein letzter Blick in den Stall mit den sauberen schwarz- weißen Friesenkühen, und wir sind schon wieder unterwegs einem neuen Höhepunkt entgegen zu fahren.

Auf Zeitreise in Zanse Schans

Die Niederlande sind bekannt für ihre Windmühlen. Sie dienten einst vielen Zwecken; neben dem Mahlen von Korn hat man mit ihrer Hilfe auch Sägewerke angetrieben und durch Schöpfwerke das Land trocken gelegt. In der Nähe von Zanstad haben sich schon vor Jahrzehnten die Niederländer ihrer langen Tradition erinnert und hier ein Ensemble vieler Mühlen aufgebaut. Über schmale Wege gelangen wir auch zu den ehemaligen Wohnhäusern und können in die Stuben der Menschen schauen die vor mehreren Jahrhunderten auf einfachste Art ihr Leben fristeten. Etwas weiter sind auch Werkstätten zu sehen, dort informieren wir uns wie damals Schuhe entstanden, Eisen geschmiedet und Brot gebacken wurde.
Der absolute Höhepunkt ist aber der Besuch einer Mühle. Schnell drehen sich die Flügel und aus dem Innern sind geheimnisvolle Geräusche zu hören. Einfach war die Arbeit eines Müllers nicht, es gab zwar fast immer Wind im Überfluss, aber die Arbeit war hart und entbehrungsreich. In diesem schönen Freiluftmuseum scheint die Zeit zurückgedreht; beim Bummel auf den Dämmen und über kleine Kanäle zwischen Mühlen und schmalen Häusern vergeht die Zeit wie im Flug.
Heiteres Wetter begleitet uns auf dem Weg zum Hotel wo uns etwas später das leckere Abendessen erwartet.

Die Blumenversteigerung im Aalsmeer

16.4.2013. Heute mussten wir zeitig aufstehen. Dafür erwartet uns aber auch ein ganz besonderes Ereignis: der Besuch der größten Blumenversteigerung der Welt. Wir fahren am Großraum Amsterdam vorbei, und sehen am Flughafen Schiphol die startenden und landenden Flugzeuge aus aller Welt. Dann schwenken wir links ab und befinden uns auf dem Weg zum Ort Aalsmeer. Hier wurden schon immer Blumen verkauft; erst nach dem Zweiten Weltkrieg aber schlossen sich die Gärtner zu einer Genossenschaft zusammen und versteigerten dann zentral ihre Erzeugnisse. Wir langen pünktlich gegen acht an und können nun die weltgrößte Halle dieser Art besuchen. Die Betreiber haben oberhalb der Halle breite Laufstege angelegt von denen wir dem emsigen Treiben zusehen können. Von hier scheint alles chaotisch, die Paletten werden, vollgepackt mit Blumen, schnell zu ihrem Bestimmungsort gefahren, sei es in die Auktionshalle oder zum Abtransport zu den rund
2 000 Lkw die täglich diese Halle verlassen und ihre duftende Fracht in alle Teile dieser Welt versenden.
Interessant ist auch dem Treiben in der Auktionshalle zuzusehen, hier werden in atemberaubender Schnelle die einzelnen Blumenchargen versteigert, eine Uhr hilft den Auktionären dabei die Ware zu erlangen. Hier in dieser Halle ticken die Uhren schneller, alles geht in atemberaubender Geschwindigkeit vonstatten und am Ende dieses Rundganges sind wir uns einig: das war ein besonderes Erlebnis welches wir auf diese Art nur in den Niederlanden geboten bekommen.

Amsterdam

Bei der Fahrt hinein zur niederländischen Hauptstadt stecken wir bald etwas im Stau der Großstadt fest. Aber das Wichtigste ist, wir kommen voran. Stück für Stück kommen wir unserem Ziel dem Damrak näher. Bald taucht vor unseren Augen die schöne Fassade des Hauptbahnhofes auf, in dessen unmittelbarer Nähe steigen wir aus und wechseln das Verkehrsmittel. In der nächste Stunde werden wir Amsterdam vom Wasser aus erkunden; die Stadt wird von unzähligen Kanäle, die hier Grachten heißen, durchflossen und von dieser einmaligen Perspektive aus können wir das geschäftige Treiben der Menschen beobachten. Besonders schön sind aber die Fassaden der malerischen Giebelhäuser anzuschauen, wir durchfahren niedrige Brücken und auch die dunklen Ecken dieser Stadt.
Dann, es ist nun Mittagszeit, verbleibt bis zum Nachmittag genügend Zeit Amsterdam individuell zu erkunden. Ob es nun ein Besuch bei Madame Toussot ist, oder auch ein Blick in die zahlreichen Kirchen, vielleicht auch ein Bummel durch das etwas verruchte  Rotlichtviertel dieser Stadt- ich glaube für alle hat diese Stadt etwas zu bieten gehabt und mit diesen schönen Eindrücken treten wir die Rückreise zum Hotel an.
Da uns noch etwas Zeit bleibt statten wir heute auch der Nordsee eine Besuch ab. Im Badeort Egmond lassen wir uns eine steife Brise um die Ohren wehen und hören dem Rauschen der Wellen zu. Ein schneidend kalter Wind treibt uns dann aber wieder in den Schutz unseres Reisebusses zurück und unser Chauffeur Peter bringt uns dann wie immer wohlbehalten zu unserem Hotel zurück.

Die große Rundfahrt

17.4.2013. Heute steht nun eine besondere Rundfahrt auf dem Programm. Das Wetter verspricht auch etwas schöner zu werden, gestern blies auch in Amsterdam ein kühler Wind; heute hat sich Petrus eines Bessern besonnen und lässt die Temperatur steigen.
Bei der Fahrt durch das flache Land der Niederlande wird nun offenbar wie schwer es war dieses Land vor dem Einfluss der Unbilden des Meeres zu schützen. Unzählige Kanäle entwässern das Land, hohe Dünen, an denen wir vorbeifahren, schützen das Gebiet vor jeder Unbill.
Dann sind wir auf am gigantischen Abschlussteich angelangt. Er wurde in dem Dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts angelegt und mit seinen gut 30 Kilometern trennt er die Küste komplett ab, ein gigantischer Binnensee, das IJselmeer entstand. Auf der Dammkrone können wir einen Blick auf dieses Bauwerk werfen, links das schäumende offene Meer und rechts das große Binnengewässer.
Nach Abschluss der Arbeiten am Deich gewann man neues Land welches buchstäblich dem Meeresboden abgewonnen wurde. Dieses Land heißt hier Polderland und macht doch auf uns einen eigenartigen Eindruck. Das war einmal Meeresboden und nun fahren wir mit unserem Bus über diese Land- faszinierend!
Auch erst im Zuge der Trockenlegung entstand der Ort Lelystad. Hier besuchen wir, zwecks eines Fotostopps, den originalgetreuen Nachbau der Batavia, es war ein Segelschiff welches im 17. Jahrhundert die Weltmeere befuhr.
Dann setzen wir unsere Fahrt fort, über den Markermeerdamm der auch künstlich von Menschenhand geschaffen wurde langen wir in Enkhuizen an, dem letzten Ziel der heutigen Tour. Hier nehmen wir uns noch einmal richtig Zeit um die Straßen und schmalen Gassen dieses Fischernestes zu erkunden, welches einst auch am offenen Meer lag. Hier gibt es nun auch ein munteres Marktreiben und so mancher Fischstand bietet frischen Matjeshering mit Zwiebel an- eine besonders leckere Spezialität die man in dieser Qualität nur in den Niederlanden bekommt.
Gegen 15.15 Uhr verlassen wir den wirklich pittoresken Ort und sind eine Stunde später wieder in Bergen am Hotel. Hier verbleibt nun bis zum Abendessen noch genügend Zeit auch diesen schönen Ort zu erkunden.

Abschied und Heimfahrt

18.4.2013. Es ist gegen acht als wir das gastfreundliche Bergen verlassen. Jan, der Chef vom Hotel verabschiedet sich von uns, und schweren Herzens lassen wir diesen schönen Ort hinter uns zurück. Schnell war die Zeit vergangen, viel zu schnell. Leider gibt es schon am Anfang der Heimfahrt Stau, er wird uns bis in die Heimat begleiten.
Bald haben wir den Großraum Amsterdam hinter uns gelassen und erreichen später die Grenze zu Deutschland. So wie wir gekommen sind fahren wir auch wieder nach Hause, quer durchs Ruhrgebiet, dann an Kassel vorbei in Richtung Werratal und kommen bald bei Eisenach an; hier verlassen uns nun schon die ersten Gäste. Allerdings brauchen wir noch etwas Zeit bis Dresden aber nun geht es wenigstens staufrei weiter.
Am Flughafen müssen wir uns nun auch von den letzten Gästen verabschieden die nun von hier ihre Heimreise antreten werden.
Ich glaube wir konnte gemeinsam schöne Tage verbringen, vielen Dank liebe Reisegäste dass Sie dabei waren. Mir hat es jedenfalls großen Spaß gemacht und ich hoffe dass wir uns einmal wiedersehen werden! Mit diesen Worten möchte ich mich verabschieden, und:
Bleiben Sie immer offen für die schönen Dinge dieser Welt. Alles Gute, Glück, Gesundheit und Reisefreude, das wünscht Ihnen Ihr Reiseleiter:
Steffen Mucke.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Unsere 3.Reise bei EBERHARDT-Reisen, war wie die vorigen, sehr gut organisiert. Wir entdeckten die abwechslungsreiche Region Nordholland mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten und den freundlichen Menschen der Niederlande. Besonders bedanken möchten wir uns bei unserem Reiseleiter Herrn Steffen Mucke und dem Busfahrer Peter Möbius, die uns sehr niveauvoll und sicher durch Nordholland, die Niederlande sowie der Hin- und Rückfahrt führten und fuhren. Nochmals herzlichen Dank. Manfred und Gisela Unger aus Ammern in Thüringen dem Herzen Deutschlands

Manfred Unger
21.04.2013