Reisebericht: Rundreise im Norden Hollands – Nordsee, Amsterdam & Blumenpracht

15.04. – 19.04.2018, 5 Tage Rundreise Bergen – Keukenhof – Zaanse Schans – Westfriesland – Ijsselmeer – Lelystad – Enkhuizen – Aalsmeer – Amsterdam


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Bunte Blumenpracht im Keukenhof, Faszination Polderland, die weltgrößte Blumenauktion in Aalsmeer und dazu reichlich Tulpen und Windmühlen! Das ist Holland aus dem Bilderbuch und wir konnten all diese Impressionen mit vollen Zügen genießen!
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke

Auf in die Niederlande!

15.4.2018. Nun ist der Frühling endlich da. Überall grünt und blüht es und wir wollen uns in den Niederlanden die wohl schönste Blumenausstellung der Welt anschauen, und nicht nur das. Doch der Reihe nach.
Unsere Reise beginnt in Dresden; an diesem frühen Morgen ist es hier am Flughafen noch recht kühl, aber das stört uns nicht. Es geht los und unsere Tour führt uns zunächst nach Thüringen. Wie ein Schmuck in der Landschaft erscheinen uns die Burgen die man die Drei Gleichen nennt; an ihnen vorbei gelangen wir über Eisenach zum Werratal und nach Hessen. Hier hat sich nun der Himmel doch eingetrübt und Petrus lässt es etwas tröpfeln. Weiter geht es entlang des Ruhrgebietes, hie und da erscheint vor unseren Augen ein ehemaliger Förderturm und hinter Oberhausen schwenken wir nun in die flache Landschaft des Niederrheins ein. Fruchtbar ist diese von der Landwirtschaft geprägte Ebene und bald haben wir die Grenze zu den Niederlanden erreicht. An Arnheim vorbei geht es weiter nach Norden. Eine Stunde später langen wir im Großraum von Amsterdam an, hier stockt es etwas, dennoch streben wir unaufhaltsam unserem Ziel entgegen, und das heißt Bergen.
Als wir vor unserem Hotel anrollen hat sich nun auch die Sonne herausgewagt; hier werden wir schon erwartet und Jan, der Hotelier, begrüßt uns freundlich. In diesem schönen und familiären Hotel werden wir nun für die nächsten Tage unser Domizil aufschlagen. Wenig später hat sich unsere Reisegruppe zum leckeren Abendessen versammelt, die Gespräche kommen schnell in Gang und bei uns allen ist die Vorfreude auf die Erlebnisse die uns die nächsten Tage bringen werden groß.

Rundfahrt durch den Norden

16.4.2018. Denken wir an die Niederlande fallen uns zuerst drei Dinge ein: Tulpen, Käse und Holzschuhe. Es tut mir immer leid, dieses interessante Land im Bewusstsein der Menschen so arg reduziert zu sehen, wie viel mehr hat doch diese Nation zu bieten! Wie es die Niederländer geschafft haben dem Meer Land abzutrotzen, ohne mit irgendwelchen Kriegen ihren Lebensraum zu vergrößern, ist derart faszinierend und deshalb starten wir zum heutigen Tag um uns unter anderem mit diesem Thema zu beschäftigen.
Die Sonne lacht vom blauen Himmel herab als wir direkt hinter den Dünen auf der schmalen Landstraße unterwegs sind. Dahinter ist das Meer zu erahnen und bei einem kleinen Bummel über den Deich sehen wir die Nordsee und den Strand, der aber zu dieser Jahreszeit noch verwaist ist.
Weiter geht die Tour zum gigantischen Monument des Abschlussdeiches. Schon in den 1930er Jahren legten die Niederländer hier einen gut 30 Kilometer langen Damm an der an dieser Stelle die riesige Meeresbucht abschloss und ein gigantisches Binnengewässer, das Ijsselmeer, entstehen ließ. Die Fahrt über dieses Bauwerk will fast gar nicht enden, dennoch erreichen wir das andere Ufer welches zur Region Fryslan (Friesland) gehört.
Einige Kilometer legen wir in Fryslan zurück und dann es geht es über Polderland. Die jüngste niederländische Provinz Flevoland wurde erst nach dem 2. Weltkrieg dem Meer abgerungen; jeder kann sich auf alten Karten davon überzeugen und faszinierend ist der Gedanke, dass wir hier buchstäblich auf dem Meeresgrund unterwegs sind. Noch vor siebzig Jahren schwammen hier wo wir mit unserem Bus unterwegs sind Fische, wuchsen Algen auf dem Land wo heute Landwirtschaft betrieben wird, ein faszinierender Gedanke!
Dann kommen wir an Lelyststad vorbei, es ist der Hauptort der Provinz um wenig später noch einmal über einen von Menschen künstlich im Wasser angelegten Deich nach Enkhuizen zu gelangen.
In diesem alten holländischen Nest gönnen wir uns eine ausgiebige Pause und können hier so richtig eintauchen in das historische Holland und einem typischen Ort mit schmalen Gassen die von malerischen Kanälen gekreuzt werden und prachtvollen Häuser mit ihren schönen Giebeln.
Dann geht es zurück nach Bergen und es verbleibt noch genügend Zeit vor dem Abendessen diesen pittoresken Ort zu besuchen oder mit dem Rad einen Abstecher zum Meer zu machen.

Holländische Traditionen: Tulpen, Käse, Windmühlen

17.4.2017. Nachdem wir gestern doch einen eher weniger bekannten Teil unseres Gastlandes kennenlernen durften, steht der heutige Tag doch unter den Themen die wir zuallererst mit den Niederlanden verbinden.
Wir starten an diesem sonnigen Vormittag um an Amsterdam vorbei zum Ort Lisse zu gelangen. Entlang der Blumenfelder die sich uns wie riesige farbige Teppiche zeigen, gelangen wir zum Keukenhof. Es ist die wohl berühmteste Blumenausstellung der Welt und für alle Gäste die hier her kommen, immer ein großes Erlebnis. Gleich hinter dem Eingang sehen wir die bunte Pracht: riesige Blumenbeete ziehen sich an den Wegen entlang, weiter vorn ist ein See der ringsum von den farbenprächtigsten Frühblühern eingefasst ist die man sich nur denken kann. Im ganzen Park gibt es zahlreiche Pavillons, hier zeigen uns geschickte Hände wie man Blumen bindet und noch viel mehr handwerkliches Geschick entwickelt sich vor unseren Augen Dabei vergeht die Zeit wie im Fluge, aber weitere Attraktionen stehen uns heute noch bevor.
Am zeitigen Nachmittag sind wir dann schon wieder unterwegs um zwei weitere holländische Traditionen kennenzulernen. Im beschaulichen Ort Amstelveen sind wir beim Käsebauern eingeladen; hier rollen wir direkt auf den Bauernhof ein und neben dem Stall, in welchem die Kühe eben ihr Mittagessen verspeisen, kommt der Bus zum Stehen.
So freundlich wie originell lädt uns der Bauer in sein Haus ein und hier erfahren wir nun wie der Käse entsteht, selbstverständlich können wir auch davon kosten. In einem weiteren Raum stehen die Geräte zur Herstellung der Holzschuhe die hier Klompen heißen. Beim Einschalten der Maschinen fliegen hier im wahren Wortsinne die Späne.
Im großen Verkaufsraum besteht nun die Möglichkeit von alldem auch zu kaufen und dabei wandert so manches Souvenir in die Einkaufskörbe als Mitbringsel für die Lieben zu Hause.
Weiter geht es bei strahlendem Sonnenschein zu einem letzten Höhepunkt dieses Tages. Beim Ort Zandam, hier lernte einst der russische Zar Peter der Große den Beruf des Schiffszimmermanns, befindet sich Zaanse Schans. Es ist ein Freiluftmuseum welches wir zum Abschluss diese Tags in Augenschein nehmen werden. Ganz malerisch sind hier verschiedene Windmühlen aufgebaut; zahlreiche Wohnhäuser im typisch holländischen Stil lassen uns noch einmal auf eine Zeitreise gehen; in dieser schönen Ausstellung lernen wir sehr viel über die längst vergangenen Zeiten Hollands kennen, auf diese faszinierende Weise beenden wir diesen schönen Tag.

Die Blumenversteigerung in Aalsmeer

18.4.2018. Was haben die Niederlanden nicht alles zu bieten? In den letzten Tagen haben wir davon schon einen guten Teil kennenlernen dürfen, heute nun kommt weiteres Interessantes hinzu. Um aber die Faszination unseres ersten Programmpunktes genießen zu können, müssen wir etwas eher aus den Federn. Die Sonne ist gerade aufgegangen als wir an den Feldern auf denen etwas Morgennebel liegt in Richtung Amsterdam fahren. Bald sehen wir die Anlagen des Flughafens Schiphol, von hier gelangen wir dann zur Blumenauktion in der gigantischen Halle von Aalsmeer. Hier erwarten uns nun Superlative die kaum zu beschreiben sind. Überall sind Gitterboxen gefüllt mit Blumen zu sehen; diese Halle gleicht einem menschlichen Ameisenhaufen in dem fleißige Hände die Blumen zusammenstellen die von hier aus in alle Welt gehen. Mit ihren Kommissionierwagen rasen sie durch die Halle, man staunt wie in diesem scheinbaren Chaos doch alles seinem Ziel zustrebt. In den Auktionshallen sitzen die Käufer um blitzeschnell die Ware zu ordern die sie gern haben möchten. Diese faszinierenden Ausblicke haben wir vom Laufsteg aus welcher uns etwa zehn Meter über dieser Szenerie immer neue und interessante Ausblicke gewährt. Am Ende des Rundgangs können wir sagen: das frühe Aufstehen hat sich gelohnt!

Amsterdam

Zum Abschluss unserer Reise steht nun die Niederländische Hauptstadt auf dem Programm. Sie hat eine lange Geschichte und ein nicht zu beschreibendes einmaliges Flair welches sich uns über die Jahrhunderte erhalten hat.
Durch den typisch quirligen Verkehr gelangen wir in die Nähe der Museen und direkt an der Brauerei Heineken erwartet und das Schiff welches uns nun durch die Grachten von Amsterdam fahren wird. Pünktlich können wir starten; vor unseren Augen ziehen all die prachtvollen Häuser der Stadt vorbei für die sie so berühmt ist, wir unterqueren zahlreiche Brücken und sehen auf den Wegen die zahlreichen Fahrradfahrer die in dieser Menge wohl einmalig in der Welt sind ist. Selbst einen Abstecher auf das Ijsselmeer gestatten wir uns um danach bald wieder einzutauchen in die Grachten dieser Stadt. Bald kommt eine besonders schöne Zugbrücke in das Blickfeld, es ist die „Magere Brücke", ein exklusives Motiv welches schon zahlreiche Maler auf ihren Bildern verewigt haben.
Die Zeit vergeht dabei wie im Flug; nach dieser schönen Schifffahrt verbleibt nun fast der gesamte Nachmittag für individuelle Erkundungen in dieser traditionsreichen Stadt. Für einige unserer Reisgäste ist der Besuch des Rijksmuseums mit den unbeschreiblichen Bildern von Rembrandt und anderen niederländischen Meistern ein großer Höhepunkt des Tages. Einige unserer Reisegäste die es eher expressionistisch mögen sind im modernen Van - Gogh - Museum bestens aufgehoben aber auch für die nicht an Ausstellungen interessierten hat dieser warme Frühlingstag in Amsterdam viel zu bieten.
Beim letzten gemeinsamen Abendessen im Hotel zeugen die munteren Gespräche jedenfalls davon, dass auch dieser Tag für alle etwas zu bieten hatte.


Abschied von den Niederlanden

19.4.2018. Wie schnell sind doch die schönen Tage vergangen? Leider viel zu schnell und mit
etwas Wehmut haben wir gegen acht im Bus Platz genommen um nun die Heimreise anzutreten. Jan, unser Gastgeber, winkt uns ein letztes Lebewohl zu und langsam setzten wir uns in Bewegung. Noch einmal können wir einen letzten Blick auf das schöne Landschaftsbild werfen: saftig grüne Wiesen werden von Kanälen durchschnitten auf welchen sich Wasservögel tummeln, hie und da zeigen sich uns die alten Windmühlen und so manche Kuh grast auf der Weide. Bald wird die bäuerliche Idylle von den modernen Bauten der Städte abgelöst und hinter Arnheim gelangen wir dann wieder nach Deutschland. Auf demselben Weg den wir gekommen, geht es zurück in Richtung Heimat. Die Frühlingssonne verwöhnt uns auch heute und das schöne Wetter gewährt einmal mehr angenehme Ausblicke auf die Landschaft die rasant an den Fenstern unseres schönen Busses vorbeizieht.
So wie das schöne Land an unseren Augen vorbeigleitet, so vergehen auch die Stunden, und am Ende können wir sagen: ein schöne Reise liegt hinter uns!
Steffen Mucke
"Die Erinnerung ist das einzige Paradies, woraus wir nicht vertrieben werden können."
Jean Paul

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