Reisebericht: Rundreise nach Holland zur Tulpenblüte

04.04. – 07.04.2024, 4 / 5 Tage Rundreise in die Niederlande mit Keukenhof in Lisse – Amsterdam – Blumenkorso zw. Nordwijk & Haarlem ODER Seebad Scheveningen – (Bei der 5–Tage–Reise zusätzlich Enkhuizen – Historische Schifffahrt auf dem IJsselmeer)


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Blumen sind die schönsten Worte der Natur.
Wo Blumen blühen, lächelt die Welt.
Wo Blumen blühen, da wächst Hoffnung.

(Lady Bird Johnson, 1912 - 2007)
Ein Reisebericht von
G. Adamietz

Anreise

Früh morgens scheint in Dresden am Flughafen bereits die Sonne auf einen großen blauen Fünfsterne-Reisebus von Eberhardt Travel. Voll Erwartung treffen die ersten Teilnehmer unserer kleinen Reise ein, das Gepäck wird verladen und wir brechen auf, in Richtung Westen. Nach einigen Halten sind wir in Erfurt dann komplett für die Fahrt, hier übernimmt auch unserer Fahrer Frank den Bus für die folgenden Tage.

Quer durch Deutschland erreichen wir nach einigen Baustellen, dank der gut geplanten Route so gut wie ohne Stau, bald den Westen Deutschlands. Eine erste Mittagspause auf unserem großen Ausflug, mit liebevoll servierten Würstchen aus der Bordküche stärkt Geist und Körper. Schon bald ist die Grenze erreicht und die Niederlande machen landschaftlich ihrem Namen alle Ehre. Nur der Name Holland ist nicht mehr ganz nachvollziehbar, er leitet sich vom alten Namen Holzland ab. Früher muss es hier definitiv viel Wald gegeben haben.

Es gibt noch einiges mehr über unser Zielland zu erzählen und schon bald erreichen wir unser idyllisch gelegenes, sehr elegant und neu wirkendes Hotel Postillion (mit i) an einem See, der Meer heißt – und früher mal ein Meer war, dass Zee hieß. Soviel noch zur Ähnlichkeit der holländischen und der deutschen Sprache.

Wie mag wohl die holländische Küche sein? Ausgezeichnet, wie wir beim ersten unserer drei Abendessen hier bald erfahren werden! Man isst hier sehr gut – und auch nicht überhastet stellen wir fest. Hier lässt man sich Zeit und bei guten Gesprächen unterhält sich unsere Reisegesellschaft, die inzwischen mit 38 Gästen komplett zusammengefunden hat, aufs Beste, so mancher sitzt noch länger beisammen. Auf alle warten wunderbar ruhige und gemütliche Zimmer – und schließlich entspannte Träume. Was werden die nächsten Tage bringen?


Tulpen, Blumenzwiebeln, Wind und Sonne: Keukenhof und Scheveningen

Der Tag beginnt mit dem wichtigsten Punkt der Reise, dem Besuch des Keukenhof. Einer der größten Blumengärten der Welt bezeichnet er sich, nicht ohne Stolz und sicher zurecht, als der schönste Frühlingspark der Welt!

Der Name bedeutet eigentlich Küchenhof oder Küchengarten. Seine Ursprünge reichen zurück bis ins 15. Jahrhundert als hier Jakobäa von Bayern, eine adelige Dame aus einer Seitenlinie der Wittelsbacher die mit ihr endete, einen sehr feinen Garten für Kräuter, Obst und Gemüse anlegte. Im 19. Jahrhundert wurde daraus ein privater englischer Landschaftsgarten und nach dem zweiten Weltkrieg, genaugenommen 1949, hatte eine Gruppe niederländischer Blumenzwiebelzüchter und -händler die Idee hier eine Schau ihrer schönsten Züchtungen zu veranstalten, die bald immer größer und größer wurde. Dieses Jahr feiert man das 75. Jubiläum dieser Erfolgsidee und mittlerweile sind es100 Hoflieferanten, die für Tulpenzwiebeln sorgen und 600 Züchter liefern weitere Blumen und Pflanzen, die überall im Park und auch in mehreren Pavillons zu bewundern sind.

Wir haben heute einen Vormittag erwischt, der mit starkem Regen sicher vor allem im Sinne der vielen Pflanzen ist, der allerdings unsere wackere Reisegruppe auch nicht schreckt, da wir alle gut auf das Wetter vorbereitet sind, das hier nahe am Meer auch schnell wechselt.

Tatsächlich nimmt nach einigen Stunden der Wind immer mehr zu und während wir genau zur rechten Zeit unseren Bus besteigen, klappen bei anderen Besuchern bereits die ersten Schirme im Wind um. Alle sind pünktlich an Bord und so haben wir noch Zeit um bei einem Blumenzwiebelhändler einen Halt zu machen. In einigen deutschen Häusern und Gärten wird in den nächsten Monaten wohl einiges an holländischer Blütenpracht zu bestaunen sein!

Frank fährt uns nun Richtung Den Haag, ans Meer. Eigentlich heißt die Stadt ’s-Gravenhage, der Name geht auf die früheren Grafen von Holland zurück. Unser Ziel ist der Ortsteil Scheveningen, das bekannte Seebad, einst ein bedeutender Fischerort.

Hier hat der Wind ganze Arbeit geleistet, die Regenwolken sind verjagt, den Rest unserer Reise herrscht Sonnenschein und herrliches Wetter, wohlverdient von uns wetterfesten Reisenden. Weit im Süden des riesigen Strandes sieht man unzählige Kitesurfer, die sich über den nun sonnigen und immer noch ziemlich starken Wind freuen.

Besonders gut sieht man alles natürlich vom berühmten Pier, der 381 Meter langen Seebrücke, 1961 gebaut merkt man ihr die Jahre etwas an, schon bald soll der gewaltige Bau erneuert werden und dabei wieder Anleihen an den Stil des ersten Piers aus dem Jahr 1901 nehmen. Dann soll auch an der Uferpromenade der Glanz der frühen Jahre wiederhergestellt werden, den man am gewaltigen Kurhaus noch sehr eindrucksvoll erkennen kann.

Nach etwas Freizeit am Meer geht es nun zurück in unser niederländisches Zuhause, unser Hotel erwartet uns wieder mit einem hervorragenden Abendessen und einem wunderschönen Abend am Wasser.


Kaas, Klompen und Grachten: Amsterdam

Heute wartet nun Amsterdam auf uns, die offizielle Hauptstadt der Niederlande, auch wenn die Regierung in Den Haag sitzt, wie wir am Vortag erfahren haben. Unser Besuch beginnt mit einer kleinen Zeitreise. Wenige Meter vor der Stadtgrenze, am Fluss Amstel, der der Stadt Amsterdam den Namen gab, liegt inmitten einer der teuersten Wohnlagen Hollands noch ein vergessener kleiner Bauernhof den wir besuchen. Hier wird uns über die holländische Art Käse zu machen berichtet und gezeigt, wie man mit historischen Maschinen immer noch Holzschuhe produziert. Sowohl Kaas (Käse) als auch Klompen (Holzschuhe) sind auch vor Ort käuflich zu erwerben. Der Verfasser dieses Berichtes konnte so während des Schreibens einige Brote mit der köstlichen Käsesorte mit Senfkörnern verzehren.

Unweit des Bauernhofes haben Amsterdamer Kinder einen Schulgarten angelegt, den wir passieren. Wir besuchen noch die Riekermühle, eine der vielen Windmühlen, die in den Niederlanden als Wasserpumpen dienten. Nun wird diese wichtige Aufgabe schon lange mit moderner Technik bewältigt, die Mühle ist nun ein Baudenkmal und der perfekte Fotohintergrund für uns bei strahlendem Frühlingswetter, bevor wir ins Zentrum Amsterdams weiterfahren

Auf keine Weise kann man die Stadt am und im Wasser besser erkunden als mit dem Boot. Die Innenstadt ist durchzogen von Kanälen, die hier Grachten genannt werden. Unsere Gruppe hat ein exklusives Boot gechartert auf dem wir unter unzähligen flachen Brücken hindurch die Stadt aus der Wasserperspektive kennenlernen.

Die Fahrt endet nach einer kurzweiligen Stunde voller Eindrücke vor dem gewaltigen Hauptbahnhof Amsterdam Centraal, der gleich mehrere Anlegestellen hat. Das Gewirr von Straßenbaustellen hier erinnert etwas an einige deutsche Städte. Zu Fuß geht es nun noch die wichtigste Achse der Stadt, den Damrak entlang, bis zum königlichen Palais ins Herz der Innenstadt wo jeder den Nachmittag nach eigenem Interesse verbringen kann. Die zahlreichen großen und kleinen Cafés mit holländischen Pfannkuchen, Imbisse mit Pommes Frites in allen Varianten und Restaurants aller Art laden zum Verweilen ein. So mancher besucht einen der Flohmärkte oder ein Museum oder genießt ganz einfach das wundervolle schon sommerlich wirkende Wetter, das wir uns ja wohlverdient haben (siehe Keukenhof).

Voll neuer Eindrücke geht es schließlich zurück in unser Hotel, das nun wirklich schon unser vertrautes Zuhause geworden ist! Dort ist inzwischen auch sommerliche Stimmung ausgebrochen, die hauseigene Seeterrasse ist zum Leben erwacht. Nach einem weiteren Menü, das sehr lekker ist, wie die Holländer nicht nur zum Essen sagen, endet der Tage für viele noch mit einem entspannten Drink am Veluwemeer auf der Terrasse, im Kreise alter und neugewonnener Freunde.

Heute Nacht träumt wieder so mancher von Windmühlen und Tulpen, auch von Käse vielleicht oder von Bootsfahrten und vielleicht auch schon davon bald, in der Heimat von der schönen Zeit, von der Reise nach Holland zur Tulpenblüte erzählen zu können.


Heimreise

Auch heute begrüßt uns wieder die Sonne! Der Blick auf das Veluwemeer, das wie gesagt ein See ist, direkt vor unserem Hotel erstrahlt zum Abschied im schönsten Morgenlicht und wir genießen noch einmal ein holländisches Frühstück. Vom Käse wissen wir nun ja sogar wie er entstanden ist. Das knusprige Gebäck und der in Holland immer gute Kaffee verbreiten noch einmal gute Laune bevor wir uns auf den Weg machen.

Vier von uns verabschieden sich und reisen mit dem Auto auf eigener Achse nach Hause. 34 steigen noch einmal in unseren großen blauen Eberhardt-Luxusbus zu Frank, der uns sicher Richtung Heimat bringt. Schon bald erreichen wir die deutsche Grenze, heute ist Sonntag und ohne LKW-Verkehr auf der Autobahn vergeht die Fahrt fast wie im Fluge.

Natürlich machen wir noch einige kleine Pausen, es gibt noch einmal frisch servierte Wiener Würstchen aus der Bordküche – und viel Gelegenheit über das in Holland Erlebte zu sprechen. Bei herrlichem Sonnenschein erreichen wir schon bald Thüringen und unseren ersten Halt in Erfurt, dann auch bald Sachsen mit weiteren Verabschiedungen und schließlich früher als geplant auch sicher und bequem unseren Startort am Flughafen in Dresden.

Zum Abschied gibt es für alle Teilnehmer noch eine ganz besondere Überraschung mit auf den Weg, die sicher noch dazu beitragen wird, die Gedanken an unsere Tage in Holland lebendig zu halten. Sicher haben wir alle Holland noch lange im Herzen – und auch bei uns zuhause!


Schlusswort

Noch vor wenigen Tagen war Holland mit einigen seiner bezauberndsten Seiten für viele unbekannt, nun ist es eine vertraute Erfahrung, die wir alle unser Leben lang in Erinnerung halten werden.

Es ist wunderbar erlebt zu haben, dass auch eine recht kleine Reise ein großes Erlebnis sein kann. So ein Ausflug ist sicher auch eine sehr überzeugende Anregung, bald noch mehr Ziele, oft auch in gar nicht so ferner Ferne zu entdecken.


Für zukünftige Entdeckungen gilt wie immer:
Nach einer schönen Reise ist vor der nächsten schönen Reise!

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