Wir fahren nach Amsterdam ...
Reisebericht: 05.04. – 08.04.2012
... das hatten sich wohl alle unsere Reisegäste gesagt und waren aufgebrochen, nicht nur das Venedig des Nordens zu erkunden, sondern auch Tulpen, Narzissen, Hyazinthen zu bestaunen, Käse zu probieren und viele viele Holzschuhe zu sehen.
Ein Reisebericht von
Constanze Maißel
Reisebericht
1. Tag: Donnerstag - Anreise Bei etwas trüben Wetter, das uns auch ein paar Tropfen Regen bescherte, ging es am frühen Morgen ab Dresden los. Unterwegs in Richtung Westen hielt unser Bus noch mehrmals an und nahm weitere Reisegäste auf, bis wir ab Neudietendorf alle beisammen waren und unsere Osterreise in die Niederlande beginnen konnte. Die Fahrt verlief reibungslos, wir durchquerten sogar das Ruhrgebiet ohne Probleme auf den Straßen. So kamen wir am späten Nachmittag schon an unserem Hotel Haje Joure in der niederländischen Provinz Friesland an. Kurz zuvor waren wir über den Nordoostpolder gefahren, und hatten den ersten Eindruck davon gewonnen, welche gigantischen Leistungen das Land beim Deichbau und damit dem Gewinn von neuem Land aus der Nordsee vollbracht hat und weiterhin vollbringt. Der Nordoospolder ist ein Gebiet, das einzig und allein durch den Menschen als Land existiert und vorher komplett unter Wasser gelegen hatte. 2. Tag: Freitag - Abschlussdeich, Käsemarkt Alkmaar, Keukenhof Wir wurden geweckt von strahlendem Sonnenschein, der uns aus unseren Betten lockte. Gestärkt von einem guten Frühstück stiegen wir in unseren Bus und waren doch überrascht, dass es trotz der Sonnenstrahlen noch ziemlich kalt war. Unsere Fahrt begann und wir verließen das "Festland" und kamen zum Abschlussdeich, einem gewaltigen Deichbauprojekt. Entlang des Deiches führt eine mehrspurige Schnellstraße, natürlich auch breite bequeme Fahrradwege, die schon an diesem Morgen gut befahren waren. Der Deich ist etwa 30 km lang, an der Stelle, an der die letzte Lücke im Deich geschlossen worden war, steht ein Denkmal für den Wasserbauingeneur Lely. Nur durch seine Berechnungen war es möglich, dieses gewaltige Projekt zu realisieren, er ist somit der "Vater des Abschlussdeiches", auf den die Niederländer zu Recht stolz sind. Auf einer Fußgängerbrücke kann man die Autobahn überqueren und ein Monument zu Ehren der Erbauer des Deiches besteigen. Von dort oben hat man einen schönen Blick über das Wattenmeer und das Jisselmeer.
Unsere nächste Station war die typisch holländische Stadt Alkmaar. Wir stiegen in der Nähe des Waagplein (Waagplatz) aus dem Bus und erreichten nach ein paar Schritten schon den Käsemarkt. Gelb lechteten die Käseleibe in der Sonne. Die Stapler hatten sie in Reih und Glied auf dem Pflaster des Waagplein aufgestapelt. Punkt 10 Uhr läutete eine Glocke und das Marktgeschehen begann. Eine Dame im Kostüm moderierte das Markttreiben und erklärte den Besuchern, was genau geschah. Ernst dreinblickende Männer in weißen Kitteln begutachteten die Ware, es wurde gefachsimpelt und gefeilscht. War man sich handelseinig geworden und hatte den Kauf per Handschlag besiegelt, luden die Stapler die verkauften Käseleibe auf die Schlitten der Träger der Käsegilde. Diese Träger waren weiß gekleidet und nur durch die Farbe ihrer Strohutes ihrer entsprechenden Gilde zuzuordnen. Sobald der Käse umgeladen war, flitzen die Träger mit der Ware in Richtung Waaghaus. Dort wurden die Laibe gewogen auf ganz alten Eisenwaagen bevor sie letztendlich zum Transportmittel des Käufers gebracht wurden. Ein lustiges Spektakel, das uns Beobachtern einen guten Einblick in die Tradition des Käsehandels Hollands geben konnte. Rund um den Waagplein gibt es natürlich Geschäfte mit Käse und anderen Souvenirs, wie Holzschuhen in allen Farben und Größen, Delfter Kacheln, Tulpenzwiebeln und vieles mehr. Gegen Mittag verließen wir die Stadt des Käses und begaben uns auf die Spur der Blumen. Holland ist neben dem Käse ja auch berühmt für Blumen, besonders für die, die aus Zwiebeln heraus ihre Pracht entfalten. Eine besondere Adresse dafür ist in den Niederlanden der Keukenhof, der ehemalige Küchen- und Kräutergarten eines Schlosses. Heute öffnet der Keukenhof für etwa 2 Monate im Frühjahr seine Pforten. Wir wanderten durch bunte Wiesen mit Narzissen, Tulpen, Hyazinthen, die ersten farbenfrohen Boten des Frühlings. In Hallen werden den Besuchern Orchideen und Rosen und Kreationen mit diesen Blumen gezeigt. Nach einem abwechslungsreichen und wunderschönem Tag mit reichlich Sonnenschein erreichten wir unser Hotel am frühen Abend. 3. Tag: Sonnabend - Amsterdam - Stadtrundfahrt, Grachtenrundfahrt, Bummeln
Am Morgen fanden alle Gäste ein typisch holländisches "Osterei" auf ihren Plätzen, bevor wir unsere Fahrt in Richtung Amsterdam, der Hauptstadt der Niederlande, begannen. In der Nähe des Stadions stieg unsere Stadtführerin zu uns in den Bus. Sie leitete uns durch die quirlige Stadt, zeigte uns moderne Gebäude, wunderschön restaurierte alte Häuser, Patrizierhäuser, die von den reichen Tagen des Goldenen Zeitalters künden. Nach der Rundfahrt, hatten wir Gelegenheit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden, danach trafen wir uns am Hafen und unternahmen eine Grachtenrundfahrt, bei der wir die Stadt vom Wasser aus erkundeten.
Danach bummelten wir noch eine Stunde durch die Gassen und Straßen des Zentrums von Amsterdam. Einige entdeckten noch ein Mitbringsel für zu Hause. Mit reichen Eindrücken bestiegen wir unseren Bus, froh darüber, uns wieder aufwärmen zu können, denn es war ohne Sonne und mit Bewölkung doch etwas frisch geworden. Unser Hotel erreichten wir am frühen Anbend, wo wieder ein leckeres Abendessen-Buffet auf uns wartete. 4. Tag: Sonntag - Rückreise Die Rückfahrt verlief völlig reibungslos, bei fast leeren Straßen und Autobahnen am Ostersonntag erreichten wir unsere Ausstiegsstellen sehr pünktlich und konnten alle Gäste nach einer erlebnisreichen Reise verabschieden. Nun freuen wir uns auf die nächste Reise, mal sehen, wohin sie uns führen wird.
Ihre Constanze Hölig, Reiseleiterin