Reisebericht: Rundreise Holland – Keukenhof, Amsterdam und IJsselmeer

02.04. – 06.04.2015, 5 Tage Busreise mit Amsterdam – Keukenhof in Lisse – Blumenkorso zw. Nordwijk & Haarlem ODER Seebad Scheveningen – Enkhuizen – Dampfschifffahrt auf dem IJsselmeer


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Flaches Land, Seeluft, kleine Landwirtschaften, interessante Käsereien, große Windmühlen, pulsierendes Leben in und um Amsterdam. So stellten wir uns die Niederlande zwischen Gelderland und Ijsselmeer vor, und wir wurden nicht enttäuscht.
Vor dem Ziel steht meist die Anreise. Beginnen wir also dort.
Und los ging es mit dem Bus in Sachsen und Thüringen. 25 Busreisende starteten mehr oder weniger früh auf eine besondere Entdeckungstour, während weitere 14 mit dem eigenen Pkw oder der Bahn nach den Niederlanden kamen.
Ein Reisebericht von
Stefan Jahnke
Stefan Jahnke

Donnerstag, 2.04.2015  Aufbruch von zuhause, Fahrt nach Apeldoorn


Jemand sagte einmal, „Wohin man fährt, ist egal. Wichtig ist, einzusteigen."
Manchmal kann jedoch das Wetter zum Mut der Fahrt in die Ferne beitragen oder ihn verjagen. So auch heute, denn es regnete, stürmte, schneite. Mitten in Thüringen fuhren wir durch weiße Wälder, konnten von der Autobahn die Wartburg nicht sehen und dachten, dass bei diesem Wetter sicher keine Tulpen blühen. Trotzdem blieben wir optimistisch. Alf, unser Fahrer, machte immer mal einen Witz und Stefan, unser Reiseleiter, brachte uns neben Erklärungen zur leider kaum wahrnehmbaren Strecke schon ein wenig die Niederlande und deren Geschichte näher, ehe wir etwas Sonnenschein und ein paar blaue Himmelsstellen entdecken konnten. An der Grenze lauschten wir der niederländischen Nationalhymne und Stefan schwenkte die erste Trikolore, die niederländische Flagge. Bei strahlender Sonne checkten wir dann in unserem Hotel in Apeldoorn ein und begrüßten die selbst angereisten Gäste beim leckeren Abendessen, ehe wir uns für den nächsten Tag vorbereiteten und uns dazu auf unsere Zimmer zurückzogen.

Freitag, 3.04.2015  Besuch auf dem Keukenhof und in Scheveningen


Wo kommt die Tulpe her, was hat sie eigentlich mit den Niederlanden zu tun und warum kamen die Menschen im Lande einer einstigen Weltmacht darauf, deren Zwiebeln nicht nur zu essen, sondern auch anzubauen und deren Blüte wie auch die Zwiebel selbst zu verkaufen? Wie viele verschiedene Arten der Tulpe gibt es heute und was hat das alles mit diesem Keukenhof zu tun? Eugenie, unsere Reisebegleiterin, und Stefan erläuterten uns Vieles davon auf der Fahrt zum Keukenhof. Wir lauschten dem Lied ‚Tulpen aus Amsterdam. Dazu sahen wir den Amsterdamer Flughafen und freuten uns, dass die Sonne hervorkam. Am Keukenhof schließlich entstand eines unserer Gruppenfotos, ehe wir genügend Zeit hatten, um, mit einer Karte des Hofes ausgestattet, diesen zu erobern und einen Großteil der Pflanzungen der 99 Hofgärtnereien der Niederlande anzuschauen, die Blumenpracht in den Pavillons zu bewundern, niederländische Tänze zu sehen und einigen typisch niederländischen Gewerken und deren Machern über die Schultern zu schauen. Später hatten wir gar Gelegenheit, selbst Zwiebeln mitzunehmen. Wir werden versuchen, sie auch zuhause zum Blühen zu bringen. Aber der Tag war ja noch lange nicht zu Ende. Es ging nach Scheveningen, einem Badevorort von Den Haag, der Stadt des niederländischen Regierungssitzes. Alf machte uns den Mund wässrig und so suchten wir uns an der Promenade einen Stand mit leckerem Matjes, bummelten am Strand der Nordsee entlang und sahen den Möwen zu, wie sie sich erbitterte Kämpfe um jedes Brötchen lieferten. Später, auf der Rückfahrt zum Hotel, zeigte uns Stefan noch das UN-Gefängis des Internationalen Gerichtshofes und auf der Fahrt erfuhren wir noch einiges zu Apeldoorn, seinen berühmten Kindern sowie den umliegenden Nationalparks, ehe es wieder ein leckeres Abendessen im Hotel gab.

Samstag, 4.04.2015  Käse, Holzschuhe und Amsterdam


Die Niederlande und ihr Käse, die alte Seefahrernation und ihre Holzschuhe. Ehe es an diesem Tag in die Hauptstadt unseres Reiselandes ging, machten wir Halt an den Rembrandthoeven nahe der Großstadt und schauten dem Bauern zu, wie er seinen Käse herstellt und seine Schuhe aus einfachem Buchenholz macht. Natürlich hatten wir Gelegenheit, zu probieren, und wer wollte, konnte auch etwas von alledem für zuhause mitnehmen. Doch dann rief der Bus. Ein Zwischenstopp an einer typischen Holländermühle lockerte die Fahrt in die Innenstadt auf und dann klang aus den Lautsprechern ‚Komm, wir fahren nach Amsterdam', ehe wir nahe des Beginenhofs ausstiegen, Alf seinen Bus vor die Stadt brachte und Stefan uns zum Beginenhof, von da durch ruhige, später auch recht lebendige Straßen zum Dam und weiter zum Hauptbahnhof führte, uns dabei Architektur und besondere Gebäude und Orte, Plätze, Grachten und deren Verbindung zur Geschichte der Stadt und des Landes erläuterte. Dann dauerte es gar nicht mehr lange und wir gingen an Bord. Fast anderthalb Stunden fuhren wir nun durch die schmalen und breiteren Grachten, vorbei an Märkten, schiefen Häusern, Hausbooten, dem Anne-Frank-Haus, anderen Museen und Coffeeshops, Kirchen und typisch niederländischen Brücken. Dann blieb noch genügend Zeit, um zumindest einen kleinen eigenen Eindruck von der Stadt an der Amstel zu gewinnen. Die verbleibende Freizeit nutzten wir ganz individuell, bummelten oder saßen einfach in einem Kaffee, schauten auf die Grachten, auf denen wir eben noch fuhren, suchten kleine Mitbringsel aus und freuten uns, hier zu sein. Später trafen wir uns alle wieder. Nur Alf brauchte durch den Feierabendverkehr, vorbei an einigen Staus, etwas länger zu uns, aber da wir die Zeit nutzten, um noch einiges zu erspähen oder uns über Gesehenes und Erlebtes auszutauschen, wurde sie uns nicht lang. Dann ging es mit aktueller Musik und einigen Informationen von Stefan souverän von Alf gesteuert zurück zum Hotel und zum wiederum leckeren Abendessen und zur Vorbereitung auf unseren letzten Ausflugstag in den Niederlanden.

Sonntag, 5.04.2015  Mit Eisenbahn und Dampfschiff ans Ijsselmeer


Ein kleines Land im Nordwesten Deutschlands und doch einst eine Weltmacht mit Kolonien in Vorder- und Hinterindien, Entdeckungen von Kap Hoorn und Tasmanien, Siedlungen und Neugründungen in Amerika, interessanten Menschen der Geschichte und heute neben vielem Anderen einem jährlichen Landzugewinn ohne Krieg. All das erläuterte uns Stefan auf der Fahrt nach Hoorn. Dann schauten wir uns den kleinen Ort an der ehemaligen Zuiderzee an, ehe wir unseren reservierten Wagen der Museumsdampfbahn bestiegen, um mit ihr, vorbei an Kanälen und Feldern, nach Medemblik zu fahren. Ein tolles Erlebnis. Auch diesen Ort schauten wir uns an. Stefan erläuterte uns noch, wann und warum die VOC, die Niederländische Ostindien Company, gleich am Bahnhof ein Handelshaus errichtete und wir sahen uns den Jachthafen an, ehe wir uns am Bootsanleger wiedertrafen. Die Friesland, ein altes Dampfschiff, wartete auf uns und mit ihr fuhren wir zum Zuiderzeemuseum in Enkhuizen. Im Museum standen wir plötzlich mitten in Dörfern und kleinen Städten an der Zuiderzee vor ein- und zweihundert und mehr Jahren, probierten frisch geräucherten Hering, schauten Schwänen und Schafen, aber auch tanzenden Niederländern in traditioneller Tracht zu, nahmen das eine oder andere kleine Souvenir aus den authentisch gestalteten Geschäften mit und wanderten gemütlich zum Stadtausgang, wo uns Stefan wieder empfing, um mit uns durch Enkhuizen zum Bahnhof zu wandern. Dort stand schon Alf mit seinem Bus. Die Sonne lachte schon den ganzen Tag. So wurde die Rückfahrt direkt über den Deich nach Lelystad und vorbei an aktuellen niederländischen Landgewinnungsprojekten sowie dem Nachbau der Batavia in der gleichnamigen Werft zum zusätzlichen Erlebnis unserer Reise. Natürlich waren wir müde, aber auch glücklich, soviel in den Provinzen Gelderland, Utrecht, Flevoland und Nord- bzw. Süd-Holland gesehen zu haben. Wieder ging es zurück zum Hotel, wo wir uns gerade herzlich von den eigenangereisten Gästen unserer Gruppe verabschieden wollten, als der Osterhase, passend zum Abend des Ostersonntags 2015, kam. Oh, das war eine Freude! Gemütlich ließen wir den Abend beim leckeren Abendessen ausklingen.

Montag, 6.04.2015  Rückfahrt nach Hause


Der frühe Vogel... konnte den mit dem Bus Angereisten nicht egal sein. Nach dem Frühstück checkten wir aus, drückten noch dem Personal des Hotels die Hand und fuhren wieder gen Deutschland. Fünf ereignisreiche Tage gingen zu Ende. Als wenn das Wetter meinte, es wäre Zeit, zurückzufahren, regnete es hin und wieder auf der Fahrt gen Thüringen und Sachsen. Dafür hatten wir nun gute Sicht auf viele Burgen und Städte am Wege. Irgendwann und doch genau im plan war dann wieder jeder zuhause. Auf Wiedersehen, Niederlande. Sicher war es nicht unser letzter Besuch in diesem schönen, interessanten und gastfreundlichen Land.


Fazit


Es war eine schöne Fahrt mit Ihnen, liebe Gäste, und natürlich mit unserem Busfahrer Alf von der Firma Petrusch/Sonnenschein, unserer Reisebegleitung Eugenie und mir. Viel gab es zu erleben, wovon wir alle noch eine Weile zehren werden und uns sicher gern daran erinnern. Allen an Bord hat es gefallen und vielleicht treffen wir uns auf einer meiner nächsten, anderen Fahrt durch Deutschland, Europa oder die Welt einmal wieder. Ich würde mich sehr darüber freuen und wünsche Ihnen bis dahin eine gute Zeit.
Ihr Reiseleiter
Stefan Jahnke

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