Reisebericht: Rundreise Holland – Keukenhof, Amsterdam und IJsselmeer

20.04. – 24.04.2022, 5 Tage Busreise mit Amsterdam – Keukenhof in Lisse – Blumenkorso zw. Nordwijk & Haarlem ODER Seebad Scheveningen – Enkhuizen – Dampfschifffahrt auf dem IJsselmeer


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Die Magie dieser Blume, die in so vielen Farben blüht, zieht uns in diesem Frühling magisch an und wir machen uns auf den Weg in die Niederlande, um die Pracht der blühenden Tulpen zu genießen. Natürlich darf bei einer solchen Fahrt die mit den typischen Grachten durchzogene Hauptstadt Amsterdam nicht fehlen. Wir sind sozusagen im Tulpenfieber
Ein Reisebericht von
Simone Willner
Simone Willner

Anreise nach Amersfoort

Zu sehr früher Morgenstunde steigen die ersten Gäste in Dresden am Flughafen zu und wir fahren pünktlich los, es sind schließlich 800 km, die es zu bewältigen gilt. In Hainichen, Chemnitz, Meerane, Gera, am Teufelstal, in Jena und zuletzt in Erfurt steigen immer neue Gäste zu und vier haben sich für eine individuelle eigene Anreise entschieden.

Wir fahren an den 3 Gleichen vorbei, durchqueren Thüringen, Hessen. Unser Busfahrer Jörg entscheidet sich ab Kassel für die Strecke über Paderborn, Osnabrück und Bielefeld, da etliche Baustellen und ein Unfall auf der A 44 die Fahrt an Dortmund vorbei langwieriger gestalten würden.

So passieren wir schließlich am Nachmittag die niederländische Grenze und fahren durch die typische Polderlandschaft: flache Wiesen, auf denen Kühe oder Schafe weiden, Zäune braucht es nicht, die Wassergräben verhindern das Weglaufen der Tiere..

Am Abend erreichen wir das gerade frisch renovierte Postillion Hotel in der Nähe von Putten, wo wir schon erwartet werden. Malerisch liegt es genau am Wasser zwischen Veluwemeer und Eemmer und die meisten Gäste lassen den frühen Abend auf der Terrasse in der Sonne ausklingen. Uns erwartet ein leckeres Abendessen, wir genießen den Ausblick auf einen glutroten Sonnenuntergang direkt vom Essenstisch aus und fallen danach müde von der langen Fahrt in die Hotelbetten.

Die Hauptstadt der Niederlande erwartet uns morgen ...

Amsterdam mit Grachtenfahrt und Besuch einer Käserei

Die Hauptstadt der Niederlande ist sowohl in Europa als auch in Asien und Amerika berühmt und beliebt und zieht jedes Jahr etwa 10 Millionen Besucher an und das obwohl sie noch nicht mal 1 Millionen Einwohner hat.

Da heißt es für uns am Morgen früh aufstehen und losfahren, denn wir ahnen, daß wir nicht die einzigen Besucher sein werden. Heute haben wir großes Glück und kommen ohne jegliche Verzögerung so pünktlich am Amsterdam Centraal, dem Hauptbahnhof an, daß wir sogar vor der Grachtenrundfahrt noch Zeit für einen kleinen Bummel durch die Gassen haben.

Kurz nach 11 Uhr treffen wir uns alle zur Grachtenrundfahrt und fahren entlang des Hauptbahnhofes, vorbei am Adams Tower, dem Hafengelände, dem ufoartigen Nemo Museum rein in die pittoreske Altstadt von Amsterdam. Auf diese Weise kann man die Hauptstadt, deren Stadtkern vor allem in den Jahren von 1610 bis 1680 errichtet wurde, genießen. Der Wettergott ist uns ebenfalls hold und beschenkt uns mit wolkenlosem azurblauen Himmel und angenehmen 18 Grad. Was will man mehr.

Wir erfahren allerlei Anekdoten über die historischen Gebäude und Kirchen und nach einer Stunde kehren wir voller Eindrücke zurück zum Hauptbahnhof.

Nun begeben wir uns ins Getümmel der Altstadt. Einige Gäste erklimmen die Aussichtsplattform auf dem Adams Tower, andere probieren die Aussicht vom Café des Nemo Museums aus und die Lauffreudigen bewundern den Begijnhof, wo die ältesten Häuser Amsterdams stehen. Auf diesen Hof gelangt man durch eine Tür am Spuiplein, in dem im 16. und 17 Jahrhundert katholische Ordensfrauen lebten. Im Hof verborgen befindet sich noch eine besondere von den Fassaden der Wohnhäuser verborgene Kapelle.

Manche lassen sich auch einfach durch die Gassen und verschiedenen kleinen Lädchen treiben und genießen das Flair der heute nicht zu sehr überfüllten Hauptstadt.

Am Nachmittag holt uns Jörg wieder ab und wir fahren nach Zaandam, wo wir im Museumsdorf von Zanse Schans bei Catharina Hoeve viel viel viel Käse verkosten. So exotische Sorten wie Lavendel- und Spargelkäse sind uns zu experimentell, aber die traditionelleren Varianten mit Thymian und Rosmarin munden uns sehr gut und werden natürlich mitgenommen, um das ganze Urlaubsflair auch noch zu Hause verlängern zu können.

Im Anschluß an die Verkostung spazieren wir noch ein wenig durch das Freiluftmuseum, welches das historische Erbe Nordhollands zeigt. Die meisten Holzhäuser, Werkstätten und Windmühlen stammen etwas aus der Zeit um 1850 und in jedem Gebäude kann man ein anderes Handwerk erleben. Uns faszinieren vor allem die aufgestellten übergroßen Holzschuhe und etliche Fotos entstehen. Am frühen Abend kehren wir zum Bus zurück und fahren zu unserem Hotel zurück, wo uns postwendend unser Abendessen erwartet und natürlich wird dieses wieder gekrönt von einem glutroten Sonnenuntergang.

Es war ein herrlicher, erlebnisreicher Tag und morgen fiebern wir der Dampflockfahrt entgegen und werden auch wieder mit dem Schiff fahren ...

Museumstoomtram, Schifffahrt nach Medemblik und Besuch des Museumsdorfes in Enkhuizen

Wir fahren am Morgen gen Norden nach Hoorn. Dieses kleine Städtchen war einst ein Standort der Niederländischen Oost-indischen Handelskompanie und liegt in der Provinz Nordholland am Ijsselmeer. Uns erwartet ein Bahnhof, der wirklich aussieht, wie aus der Zeit gefallen. Alte Waggons, rauchende Dampfloks, Schaffner, die schmucke Uniformen mit großen goldenen Knöpfen tragen. Die hervorragend gepflegten Loks lassen jedes Dampflockliebhaberherz höher schlagen. Unsere heutige Lok wurde vor über 100 Jahren in Hannover gebaut.

Wir setzen uns ganz verzaubert in ein Zugabteil mit Holzsitzen und kommen uns vor wie zwei Jahrhunderte zurückversetzt.

Gleich nach der Abfahrt kommen die Schaffner mit ihren Kneifzangen und entwerten die Tickets ganz ohne Elektronik. So schleichen wir gemütlich, begleitet vom gelegentlichen Pfeifen der alten Lok durch die Polderlandschaft, können uns gar nicht satt sehen an den üppig in allen Farben blühenden Tulpenfeldern rechts und links. Die Anwohner winken uns, Schafe und Ziegen weiden direkt an den Gleisen und auf einer Wiese erspähen wir sogar unzählige Wildhasen. Es war ja gerade Ostern.

Nach dieser nostalgischen Fahrt erreichen wir nach etwa 20 Kilometern das hübsche kleine Örtchen Medemblik, die älteste Siedlung in Westfriesland. Einst befand sich hier ein wichtiger Hafen, der im goldenen Zeitalter, als die Niederlande der Nabel der Welt waren (um 1630), wichtiger Umschlagplatz für Gewürze aus den Kolonien der Niederlande war.

Heute ist der kleine Ort eher ein Spot, den Wassersportler sehr lieben, um bei gutem Wetter von hier zu Segeln.

Wir bummeln die Hauptstraße mit den wunderschönen Häusern und dem traditionellen Bäckermuseum hoch bis zur Zeebrügge und auf der anderen Seite spazieren wir zurück.

Mittags wartet am Bahnhof von Medemblink, der gleich am Ijsselmeer liegt, unser Schiff, das uns bis Enkhuizen bringen wird. Wir genießen die Seefahrt bei Traumwetter, lassen uns den Wind um die Nase wehen und am Museumsdorf in Enkhuizen steigen wir aus.

Das Schiff entläßt einen förmlich direkt in die 1920er Jahre, als Enkhuizen ein kleines Fischerdorf war. Heute kann man in diesem romantischen Freilichtmuseum von einem Holzhaus zum nächsten schlendern und sehen, wie die Menschen früher gelebt haben. Jedes Haus hat die originalen Einrichtungen aus den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts, Betten waren im Schrank, der Fisch wurde mit Holzkohle geräuchert, beim Fleischer wurde alles mit kleinen Gewichten auf mechanischen Wagen gewogen, die Korbflechterin und der Schmied zeigen ihr Können. Freiwillige Niederländer "spielen" heutzutage die Dorfbewohner und erklären allen Besuchern mit Geduld und ausführlich, wie das Leben damals war.

Wir sind total begeistert, genießen die Ruhe und die wärmende Frühlingssonne.

Unser Bus paßt in dieser Idylle natürlich auf keinen der kleinen Polder und muß im Stadtzentrum am Bahnhof parken. Wir fahren mit der Schnellfähre hinüber, genießen noch einen Blick auf die mit Booten prall gefüllten Wasserstraßen des Zentrums Enkhuizen und kehren fast wehmütig in die heutige Zeit zu unserem Bus zurück.

Nun erwartet uns noch ein weiteres Highlight, wir fahren in Richtung Lelystad direkt im Wasser des Ijsellmeeres über den 26 km langen Markerwaarddijk, der Markermeer und Ijsselmeer voneinander trennt.

Auf der anderen Seite des Dammes in Lelystad befällt Jörg, unseren Busfahrer, das Schiffsfieber und wir machen einen Fotostop an der berühmten Bataviawerft, wo ein Nachbau eines alten Segelschiffes aus dem 17 Jahrhunderts liegt. Wenig später wird Jörg vom Tulpenfieber ergriffen und fährt in gefährlich schmale Wege, um uns Fotos an den Tulpenfeldern zu ermöglichen.. Wir staunen über die schier bis zum Horizont reichende Blütenpracht dieser wundervollen Blume in allen Farben. Etliche postkartengleiche Fotos entstehen und erst kurz vor dem Abendessen erreichen wir müde und nostalgieversunken unser Hotel.

Morgen wollen wir nochmal die Magie dieser bezaubernden Blume in vollen Zügen beim Blumenkorso und auf dem Keukenhof genießen ...

Keukenhof und Blumenkorso

Vorbei an Amsterdam fahren wir heute in den Westen der Niederlande in das kleine Städtchen Lisse. Unser Ziel ist der größte Tulpengarten der Welt - der Keukenhof. 7 Millionen Blumenzwiebeln werden von hier aus jährlich in die ganze Welt verkauft. Bereits im 15. Jahrhundert wurde gab es in Lisse ein Landgut, wo man vor allem Kräuter für die Schloßküche anbaute. Daher bekam der Hof später seinen Namen, Keukenhof bedeutet nichts anderes als Küchengarten. 1949 richtete man erstmals eine Frühjahrsblumenschau aus, um den niederländischen Züchtern die Möglichkeit zu geben, ihre Pflanzen zu zeigen. Seit dem Jahr 1959 war der Park dann auch für die Öffentlichkeit zugänglich.

Wir sind schon recht früh am Morgen da, trotz alledem sehen wir bereits unzählige Busse, Wohnmobile und Pkws auf dem Parkplatz. Am Tag des Blumencorsos wollen sich Gäste aus aller Welt an der Pracht der Frühjahrsblüher erfreuen. Liebevoll hat man die Außenanlagen des Keukenhofes bepflanzt. Es ist eine Augenweide an den über und über in allen Farben blühenden Arrangements vorbeizuschlendern. In den verschiedenen Pavillons kann man riesige Skulpturen aus Blumen bestaunen und mittlerweile auch Orchideen, Lilien und Rhododendren bewundern.

Zur Mittagszeit wird es voller und voller im Park und wir beschließen, eine Verschnaufpause im Bus einzulegen, bevor wir uns erneut ins Getümmel stürzen und versuchen, einen Platz am Straßenrand zu ergattern um den jährlich stattfindenden Blumencorso gut sehen zu können.

An uns vorbei ziehen 23 mit herrlichen Blütenarrangements bestückte Wagen, die von den verschiedenen Städten der Niederlande von freiwilligen Helfern liebevoll gestaltet werden. Zwischendurch spielt die ein oder andere Blaskapelle und Frauen in Tulpenkleidern laufen auf Stelzen umher und winken den Besuchern.

Es ist ein riesiges Spektakel. Am Abend sind wir ganz ermattet von den vielen Menschen und Eindrücken und fahren zurück ins Hotel. Zum letzten Abend beschert uns die Sonne nochmal einen Bilderbuchsonnenuntergang.

Leider müssen wir morgen schon wieder die Heimreise antreten...

Heimreise

Bis nach Dresden müssen wir wieder 800 km zurücklegen, daher ist die Abfahrt heute sehr früh am Morgen geplant. Da haben es unsere individuell angereisten Gäste besser, sie können länger schlafen, bevor sie nach Hause fahren. In Kassel verlassen uns die ersten Gäste und genau wie auf dem Hinweg fahren wir einen Ausstieg nach dem anderen an und es wird leerer und leerer.

Am Abend erreichen wir mit den verbliebenen Gästen Dresden und eine kurze aber eindrucksvolle Reise mit vielen Erlebnissen geht zu Ende.

Schlusswort

Ich möchte mich herzlich bei den Gästen bedanken, Sie waren eine tolle Gruppe. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mit Ihnen die Niederlande zu erkunden. Ich wünsche allen viel Gesundheit, langes zehren von den schönen Reiseeindrücken und daß die gekauften Tulpenzwiebeln lange Freude bereiten mögen. Ihre Reiseleiterin Simone

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Die Reise war wunderschön.
Vielen lieben Dank an Simone und Jörg.
Richtig professionell alles gemacht.
Hotel war ok, bis auf ein paar kleine negative Vorkommen beim Abendessen.

Gerne ein anders Mal wieder

Agnes und Josef Biringer
24.04.2022

Liebe Familie Biringer,
ich hoffe Sie sind gut zu Hause angekommen und ich bedanke mich herzlich für das gute Feedback. Wir sehen uns sicher bald mal wieder auf einer anderen schönen Reise. Simone

Simone Willner 25.04.2022

Meine erste Reise mit Eberhard Reisen - gerne immer wieder.
Das größte Lob geht an Simone und Jörg - einfach ein super Team.
Selbst als kurzzeitig noch eine weitere Reisegruppe betreut werden musste, hatte man
nicht den Eindruck, dass einer die Nerven verliert - einfach ganz große Klasse??

Lisiewicz, Kornelia
25.04.2022

Liebe Frau Lisiewicz, ich freu mich, dass es Ihnen gefallen hat. Dann bis zum nächsten Mal. Lieber Gruß Simone

Simone 25.04.2022

Es war wunderschön - genauso wie die professionellen Bilder und der Reisebericht es wiedergeben. Danke an Simone und Jörg.

Heidig, KARIN
25.04.2022

Liebe Frau Heidi,

Vielen Dank für das gute Feedback. Ein schönes Frühjahr für Sie und mögen die Tulpen immer blühen. LG Simone

Simone 26.04.2022

So wünscht man sich eine organisierte Reise. Simone und Jörg haben nicht nur ihren Job erfüllt, sondern einen bleibenden sehr positiven Eindruck bei uns hinterlassen. Vorausschauend haben sie, all ihre Erfahrungen nutzend, das Programm der Reise überzeugend organisiert. Vielen herzlichen Dank an euch beide.

ES & WR
26.04.2022

Liebe Reisegäste, danke für das Lob, habe es auch an Jörg weitergeleitet. Bis bald mal wieder. Simone

Simone 26.04.2022