Reisebericht: Rundreise Holland – Keukenhof, Amsterdam und IJsselmeer

16.04. – 20.04.2023, 5 Tage Busreise mit Amsterdam – Keukenhof in Lisse – Blumenkorso zw. Nordwijk & Haarlem ODER Seebad Scheveningen – Enkhuizen – Dampfschifffahrt auf dem IJsselmeer


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Bunte Blumenfelder, das frisch Grün der Deiche, Wasser und Windmühlen sind typische Attribute einer Frühlingsreise in die Niederlande. Tauchen Sie ein in eine wohltuende Mischung aus Kultur, Großstadt und ländlicher Tradition, ergänzt durch die kaum erfassbare Blütenpracht des Landes und des berühmten Keukenhofs mit seine Tulpen und Narzissen…
Ein Reisebericht von
Martin Büchner
Martin Büchner

Tag 01 – 16.04.2023 Anreise in die Niederlande

Von Dresden über Erfurt, Kassel und das Ruhrgebiet reisen wir in die Niederlande. In der Provinz Utrecht, in der Gemeinde Amersfoort am Veluwemeer (Süßwassersee als Nebengewässer des Ijsselmeer) liegt unser sehr modernes, idyllisch direkt am Wasser gelegenes Hotel.

Tag 02 – 17.04.2023 Amsterdam

Am Morgen fahren wir mit unserem Reisebus nach Amsterdam, die Hauptstadt der Niederlande. In einer Sondersituation steht hier der königliche Palast, während sich der Regierungssitz im weiter südlich gelegenen Den Haag befindet.
Wir beginnen den Tag mit einer typischen Grachtenrundfahrt. Von der Centraal-Station, dem Hauptbahnhof Amsterdams geht es zunächst bis zur Amstel, dem namensgebenden Fluss in Amsterdam. Dort steht die „Magere Brug“, eine der letzten hölzernen Holländer-Zug-Brücken. Sie wurde im ausgehenden 17. Jh. errichtet und ist nachts mit vielen Lampen illuminiert. Von der Amstel biegen wir in die Herrengracht ab, neben dem „Singel“, der erste von drei Grachtenringen der Stadt. Parallel dazu verlaufen die später errichteten Keizersgracht und Prinsengracht. Nach einem Abstecher über die Keizersgracht geht es nach einer Stunde zurück zum Hauptbahnhof. Der Nachmittag steht frei zur Verfügung.
Viele Gäste nutzen die Straßenbahn der GVB, um sich in Amsterdam zu bewegen. Interessanterweise gibt es hier neben dem Fahrer noch einen Schaffner, der in einer eigenen Kabine permanent auf der Bahn mitfährt. Es ist Zeit für Museumsbesuche, einen Stadtspaziergang, ein Shopping-Bummel oder für den Besuch den bekannten Bloemenmarkt (Blumenmarkt) am Singel (alter Wassergraben der ehemaligen Stadtbefestigung).
Am späten Nachmittag erfahren wir wie man traditionellen Bauernkäse und Holzschuhe herstellt. Mit gutem Bauernkäse und einigen Holzschuhen im Gepäck geht es zurück in unser Hotel bei Amersfoort.

Tag 03 – 18.04.2023 Hoorn, Medlemblik, Enkhuizen und IJsselmeer

Niederlande ist nicht gleich Holland! Lediglich zwei der 12 niederländischen Provinzen (ohne Überseegebiete) gehören zu Holland. Es sind die Provinzen Noord-Holland und Zuid-Holland. Noord-Holland ist an drei Seiten von Wasser umgeben. Im Westen die Nordsee, im Norden das Seegatt Molengat, die Meerenge, die das Wattenmeer mit der Nordsee verbindet und die westfriesische Insel Texel vom Festland trennt. Im Nordosten das Westfriesische Wattenmeer und der Abschlussdeich, der die ehemalige Meeresbucht Zuiderzee vom Meer abtrennt und zum IJsselmeer macht. Im Osten das Ijsselmeer und der Markerwaarddeich, der wiederum das Markermeer (Süßwasser) vom IJsselmeer trennt.
An der ehemaligen Zuiderzee lagen mächtige Handelsstädte, die die Welt verändert und beeinfluss haben. Sie waren Stammsitz der niederländischen Ostindien-Kompanie, die zunächst ein Handelsmonopol später eine äußerst mächtige privilegierte Stellung im Ostindienhandel (Indien, Indonesien etc.) für den Handel mit Gewürzen aus Fernost innehatte.
Eine Stadt ist Hoorn. Von hier stammen die Seefahrer Willem Cornelisz Schouten und Jacob Le Maire. Auch wenn sie namentlich weniger bekannt sind, so entdeckten sie unter anderem das Kap Hoorn, der südlichste Punkt Südamerikas und die Tonga-Inseln im Pazifik. Zu ehren des heimatlichen Rates wurde das Kap nach ihrer Heimatstadt benannt - „Kap Hoorn“.
Wir reisen zunächst mit unserem Reisebus nach Hoorn am Markermeer. Dort wechseln wir das Verkehrsmittel hin zu einem historischen Dampfzug, genannt Museumstoomtram, was auf Deutsch so viel bedeutet wie Museums-Dampf-Straßenbahn. Der Zug benötigt für die etwa 20 km lange Strecke etwa 90 Minuten. Gemächlich fährt der Zug durch eine abwechslungsreiche Landschaft aus Dörfern, Wassergräben, Wäldern und endlosen Blumenfeldern immer begleitet von einer steifen Brise Wind vom IJsselmeer kommend.
Der Zug endet im historischen Ort Medemblik direkt am IJsselmeer. Auch dieses Städtchen war Teil der Ostindischen Kompanie, aufgrund seiner ungünstigeren Lage für Schiffsanläufe verlor die Stadt gegenüber Hoorn und Enkhuizen schnell an Bedeutung. Nach einer individuellen Mittagspause im hübschen Medemblik, der Bahnhof liegt unweit der Stadtmitte, wechseln wir abermals das Verkehrsmittel. Mit der M/S Friesland gebaut 1956 geht es über das IJsselmeer nach Enkhuizen. Dort besuchen wir das Zuiderzee-Museum, eines der größten Freilicht-Museen der Niederlande. Für die Gäste von der Wasserseite gibt es einen eigenen Schiffsanleger. Auf dem riesigen Gelände wurden unzählige historische Gebäude aus dem 18. und 19. Jh. aus dem Gebiet der ehemaligen Zuiderzee, heute IJsselmeer zusammengetragen und hier wiedererrichtet. Alle Gebäude sind „belebt“. Museumsmitarbeiter zeigen in historischer Kleidung wie man in den Niederlanden lebte und arbeitete. Es gibt ein umfangreiches Außenmuseum, sogar mit Windmühle und befahrbaren Grachten. Als der Platz immer enger wurde, wurden Teile originalgetreu aber im verkleinerten Maßstab wiedererrichtet.
Das Gelände ist riesig. Es gibt auch einen zweiten Teil des Museums, das Binnenmuseum, der mit dem gleichen Ticket zugänglich ist und viele Ausstellungsstücke in klassischen Museumsräumen ausstellt. Das Museumsgelände grenzt direkt an die Stadt Enkhuizen und bildet einen nahtlosen Übergang. Um lange Wege für die Besucher zu verkürzen, gibt es eine Museumsfähre, die die Besucher, so auch uns, direkt in die Stadtmitte bringt.
Mit unserem Reisebus geht es anschließend über den 26 km langen im Jahr 1976 fertiggestellten Markermeerdeich, auch Houtribdijk oder Markerwaarddeich genannt.
Er sollte weitere Polder und damit Landgewinnung möglich machen.
Auf der Enkhuizen-Seite unterqueren wir das weltweit wohl einzigartige Bauwerk, das Naviduct. Die Straße N307 wird hier unter einer Schiffsschleuse hindurchgeführt, die den Schiffen eine höhenunbegrenzte Fahrt vom Markermeer ins IJsselmeer und umgekehrt garantiert. Nach Überquerung des Damms erreichen wir die Provinz Flevoland eine völlig künstlich geschaffene Welt. Als Provinz existiert diese Landmasse erst seit 1986. Anfang des 20. Jh. begann man diesen IJsselmeerpolder trocken zu legen. Man wollte damit neuen Siedlungsraum, gewerbliche und landwirtschaftliche Flächen für den Großraum Amsterdam und damit für die ganze Niederlande schaffen. Denn Platz war schon immer beschränkt in diesem Land zwischen Meer und Kontinent.

Tag 04 – 19.04.2023 Keukenhof und Scheveningen

Heute geht es nach Zuid-Holland zum Höhepunkt und Namensgeber dieser Reise. Neben Windmühlen, Käse und Holzschuhen verbindet man „Holland“ wie kaum ein anderes Land mit seinen Blumen. Am berühmtesten sind natürlich die Tulpen.
Bereits in der Mitte des 20. Jh. stellten Blumengroßhändler eine Pflanzschau auf dem Gelände des Schlosses Keukenhof zusammen, um die eigene „Blumen-Ware“ ihren gewerblichen Kunden feilzubieten.
Der ab Mitte des 19. Jh. angelegte Englische Landschaftsgarten des Schlosses Keukenhof dient heute als Grundlage für die wohl berühmteste Frühlingsblumenschau der Welt.
Jedes Jahr werden ca. 4,5 Millionen Zwiebeln von Hand gepflanzt. Neben den berühmten Tulpen in unzähligen Variationen sind das auch die Narzissen. Für die Öffentlichkeit zugänglich ist diese Anlage seit den späten 1950er Jahren.
In jedem Frühjahr ist es wohl einer der berühmtesten Besuchermagneten der Niederlande.
Trotz der hohen Besucherzahl ist alles perfekt organisiert. Ohne Warteschlange betreten wir das Gelände. Bei herrlichem Sonnenschein und noch nicht vorhandenem Blätterdach der Bäume kann jeder das riesige Gelände nach seinen eigenen Vorlieben erkunden.
Das Ende dieser Frühjahrsreise beschließen wir mit einem Abstecher nach Scheveningen, das Seebad für die Bewohner de Stadt Den Haag, dessen Stadtteil es ist. Breite, helle Sandstrände, eine mehrstöckige Seebrücke und eine urbane Bebauung in Strandnähe prägen hier das Nordseebild. Hier gibt es deutlich mehr Trubel als an den idyllischen IJsselmeerufern.
Über Gouda und dichtem Verkehr geht es zurück nach Amersfoort.

Tag 05 – 20.04.2023 Rückreise nach Deutschland

Der Tag beginnt mit äußerst dichtem Verkehr. Wir entscheiden uns für eine alternative Rückreise-Route. Von Amersfoort geht es zunächst über Landstraße zur A1/E30. Weiter geht es über Apeldoorn, Enschede, Osnabrück und Bielefeld nach Kassel. Über Eisenach, Erfurt und Chemnitz erreichen wir pünktlich Dresden.

Schlusswort

Eine Frühlingsreise in die blühende Niederlande geht zu Ende.

Zeit Danke zu sagen. Danke an unseren Chauffeur Maik Richter und seine Kollegen. Danke für die gute Zusammenarbeit!

Der größte Dank gehört natürlich an unsere Gäste! Vielen Dank, dass Sie sich für eine Eberhardt Travel Reise entschieden haben. Vielen Dank für das Interesse!

Das Team von Eberhardt Travel + seinen Partnern hofft, dass wir Ihnen ein paar schöne Tage in den Niederlanden bereiten konnten. Es würde mich und uns erfreuen, Sie recht bald wieder im Namen von Eberhardt Travel auf eine der nächsten Reisen recht herzlich begrüßen zu dürfen.

In diesem Sinne, bleiben Sie gesund und reisefreudig. Bis bald.

Ihr Martin Büchner
Reiseleiter Eberhardt Travel

und das gesamte Team von Eberhardt Travel & Partnern.
Leipzig, 08.05.2023

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