Reisebericht: Städtereise Amsterdam

13.06. – 17.06.2018, 5 Tage Städtereise Amsterdam mit Grachten–Rundfahrt – Anne–Frank–Spaziergang – Königspalast


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Amsterdam ist mit seinen 160 Grachten absoluter Spitzenreiter! Jedoch auch mit seinen vielen Besuchern und Radfahrern, die durch die Stadt strömen.
Seit 2010 gehört der historische Grachtengürtel zum UNESCO-Weltkulturerbe, den wir zu Lande und zu Wasser bewunderten. Daneben sind das Flair der Stadt und die Museen von Weltrang auch ein guter Grund, die Stadt zu besuchen.
Ein Reisebericht von
Dr. Grit Wendelberger

1. Tag Mi., 13.06.2018 Anreise nach Amsterdam


Über die Rheinlande und die Provinz Gelderland gelangten wir reibungslos trotz Baustellen und Staus zu unserem Hotel Van der Valk am Südrand von Amsterdam nahe Hoofddorp. Von der Weltstadt - benannt nach erstem Damm an der Amstel aus dem 13. Jahrhundert und von ihren drei Andreaskreuzen hörten wir bereits unterwegs. Nach dem raschen Check in und dem leckeren Abendessen sanken wir in unsere Betten, um für den nächsten Tag gestärkt zu sein.

2. Tag Do., 14.06.2018 Amsterdam, Grachten und Museen


Mit Cecilia, die uns vor dem Victoria Hotel abholte, machten wir einen ausgiebigen Spaziergang durch das "Venedig des Nordens" mit seinen malerischen Grachtenvierteln, ihren Plätzen und Besonderheiten, wie den Versteckkirchen und Denkmälern. Dabei begegneten wir unzähligen Radfahrern.

Während der Grachtenrundfahrt bestaunten wir die Vielfalt der Bürgerhäuser, die durch ihren Detailreichtum wie Giebel, Dachsimse, Türeinfassungen und Fensterformen die jeweilige persönliche Note erlangten. - Da die Steuern sich nach der Fassadenbreite bemaßen, baute man nach hinten mit schmalen Fassaden (einige nur knapp zwei Meter breit). - Die Bootsfahrt mit der Blue Company führte uns auch durch den Außenbereich in die Grachten mit ihren Museen, Hausbooten, Zufluchtsorten, Brücken und auf den Spuren berühmter Persöhnlichkeiten von Van Gogh bis zu Peter dem Großen. - Wir sahen schiefe Häuser, absichtlich und unabsichtlich schief. Nach etwa einer reichlichen Stunde besuchten wir in unserer Freizeit entweder das Rijksmuseum mit seiner Rembrandt-Sammlung oder das Van-Gogh-Museum. Wir konnten im Trocknen die weltberühmten Bilder bewundern, während draußen ein starker Regenguß nieder ging.
Das neogotische Rijksmuseum aus dem 19. Jahrhundert, ein prächtiges Wahrzeichen der Stadt mit über 8000 Werken allein in der Dauerausstellung, darunter auch Vermeers Küchenmagd und Rembrandts Nachtwache. - Die Gemälde sind mit Skulpturen und Kunsthandwerk chronologisch präsentiert. - Wir konzentrierten uns auf die Malerei des 17. Jahrhunderts, betrachteten aber auch interessante Exponate daneben wie bspw. alte Puppenstuben.
Das Van Gogh Museum entstand nach Plänen des De-Stijl-Architekten Gerrit Rietveld im 20. Jahrhundert. - Es fußt auf der Sammlung des Bruders Theo mit 200 Gemälden, 500 Zeichnungen und 850 Briefen nach dem Tode Vincents (dieser stand kurz vor dem künstlerischen Durchbruch). - Im ersten Stock fanden wir seine niederländische Periode, seine Zeit in Paris und in der Provence mit den berühmten Sonnenblumen und dem Schlafzimmer in Arles. - Im zweiten Stock sind seine Zeichnungen ausgestellt und Wechselausstellungen wie Van Gogh und Japan waren im modernen Anbau zusätzlich zu sehen - ein beeindruckendes Angebot!
Wir sahen während unserer Fahrt vom Bus aus weitere imposante Museen, wie das in den 90iger Jahren eröffnete Wissenschaftsmuseum Science Center NEMO vom italienischen Architekten Renzo Piano. Es erinnert an ein Schiff und ragt 30 Meter in das Wasser, gekrönt von begrünter schräger Dachterrasse mit einzigartiger Aussicht und interaktiven Exponaten.
Als uns Chauffeur Ingo dann von der Heiniken Museums-Zustiegstelle abholte, waren wir dankbar, sitzen und entspannen zu dürfen und freuten uns auf das leckere Hotel-Dinner a la carte.

3. Tag Fr., 15.06.2018 Den Haag und Delft


Den Haag oder s' Gravenshage mit seinem Regierungssitz und Parlament sowie internationalem Gerichtshof bietet den beschaulicheren Kontrast zu Amsterdam, aber auch zwischen Alt und Neu, zwischen stillem und lebendigen Flair in der Innenstadt selbst. - Einst Sitz der Grafen von Holland, bietet es heute viele Sehenswürdigkeiten und Museen, darunter das berühmte Mauritshuis oder das Eschermuseum. Nach einem Entspannungscafe im Dudok starteten wir nach Delft, wo wir zuerst die berühmte Manufaktur des Delfter oder später Royal Blau besuchten.
Das geschätzte sogenannte „Delfter Porzellan" (in Wirklichkeit Steingut, das sich aus der italienischen Fayencetechnik seit dem 16. Jahrhundert entwickelte sowie aus imitiertem chinesischen Porzellan im 17. Jahrhundert mit niederländischen Landschaften, Alltags- und biblische Szenen) erlebten wir bei einer lebendigen Führung, wo wir die Malerei, den Formguss und die Produkte ausgiebig kennen lernten. Davor und danach stärkte sich, wer mochte, im Museumscafe oder kaufte ein Geschenk im Shop. - Der Besuch der königlichen „Porceleyne Fles", die seit 17. Jahrhundert tätig ist, hat sich für uns gelohnt. Dann ging es weiter in die Innenstadt, wo wir die malerische Stadt und ihre Geschichte gut strukturiert kennen lernten.
Delfts Geschichte reicht weit bis in das 11. Jahrhundert zurück: Wohlstand wurde durch Weben und Brauen erlangt. - Das charmante Stadtbild aus dem 17. Jahrhundert mit seinem Markt und Ost-Stadttor ist heute noch erhalten und geprägt durch Wissenschaft und Kunst. Der berühmteste Sohn der Stadt Jan Vermeer malte dort die seine Stadtansicht, die heute im Mauritshuis in Den Haag zu bewundern ist.

4. Tag Sa., 16.06.2018 Amsterdam, Königspalast und Judenviertel mit Rembrandthaus


Der Königspalast liegt im Nieuwe-Zijde-Viertel auf dem Dam und war einst das Rathaus von Amsterdam, bevor es die Familie Napoleons zum Königspalast für sich erklärte. - Im 17. Jahrhundert rammte man einst über 13.600 Pfähle in den sumpfigen Boden und errichtete das prächtige Sandsteingebäude darauf. Jacob van Campen entwarf es im klassizistischen Stil als Symbol des Sieges über die Spanier. - Der Bürgersaal und Thronsaal sind nur zwei Beispiele für die reiche Innenausstattung, zu der dann Napoleon mit kostbaren Empiremöbeln beitrug und die wir audiogeführt erlebten.
Ausgiebig genossen wir unsere Pause vor der nächsten interessanten Führung mit Cecilia: Im Jordaanviertel im westlichen Grachtengürtel spazierten wir mit ihr auf den Spuren von Anne Frank und ihrer Mitbürger durch das Viertel und einige lernten auch das Rembrandthaus dabei kennen, die ihre Pause dort verbringen wollten. Auch die Synagoge und das Museum, einstiger Deportationsort jüdischer Bürger besuchten wir: sehr beeindruckend.
Am frühen Abend fuhren wir zurück zum Hotel und genossen noch einmal das gute reichliche Abendessen.

5. Tag So., 16.06.2018 Rückreise nach Deutschland


Bei wechselhaftem Wetter, mit unseren Erlebnissen erfüllt und in guter Stimmung reisten wir die Strecke über das Ruhrgebiet mit wenig Stau doch leider etlichen Baustellen mit pünktlichen Transfers wieder zurück.
Wir freuen uns, Sie bald wieder bei uns an Bord zu begrüßen: bleiben Sie gesund und reisefreudig,
Ihr Busfahrer Ingo Puschmann und Ihre Studienreiseleiterin Grit Wendelberger

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Kommentare zum Reisebericht

Mit ihrem fundierten Wissen,was sie sehr schön während der Reise vermitteln konnte,hat sie auch einen beeindruckenden Reisebericht verfaßt.Vielen Dank an
Frau Dr.Wendelberger,besonderen Dank auch für den gemeinsamen Stadtrundgang in unserer Freizeit in Delft.Das hat uns sehr zugesagt.
Die örtl.holl.Reiseleiter waren eher enttäuschend.

Ilse Lehmann
23.06.2018

Guten Abend Frau Lehmann,
ganz herzlichen Dank für Ihren wertvollen Kommentar: es ist erfreulich, diese Resonanz zu lesen - das motiviert sehr. Vieles klingt ja in uns nach und unsere Erinnerungen vertiefen sich auch durch das Erzählen und Lesen über das Reiseland und den Eindrücken dazu.
In diesem Sinne ein Nachgenießen,
herzlich aus Halle
Grit Wendelberger

Dr. Grit Wendelberger 23.06.2018

Mit ihrem fundierten Wissen,was sie sehr schön während der Reise vermitteln konnte,hat sie auch einen beeindruckenden Reisebericht verfaßt.Vielen Dank an
Frau Dr.Wendelberger,besonderen Dank auch für den gemeinsamen Stadtrundgang in unserer Freizeit in Delft.Das hat uns sehr zugesagt.
Die örtl.holl.Reiseleiter waren eher enttäuschend.

Ilse Lehmann
23.06.2018

Sehr geehrte Frau Dr. Wendelberger,

auch wenn die Reise Amsterdam - Den Haag - Delft
schon eine Weile vorbei ist, möchte ich mich auf diesem
Weg äußern, zumal ich das Blatt mit der Kundenbefragung
nicht mehr finde.

Mir hat die Reise gut gefallen. Ich habe sie als
"Schnupperkurs" Amsterdam für mich gebucht und
Habe genau das erhalten. Mehr war ja eigentlich
in der kurzen Zeit nicht machbar.

Es war alles gut organisiert. Dem Busfahrer und der
Reiseleiterin möchte ich ein dickes Lob aussprechen.
Das Hotel ordentlich, wenn auch etwas in die Jahre
gekommen und für die Ausflüge strategisch gut gelegen.

Vielleicht sollte das Konzept der Stadtführungen vor
Ort überdacht werden. Ich habe leider oft nichts verstanden,
was nicht der Stadtführerin als Person, sondern einfach dem Umgebungslärm
geschuldet war.

Mit freundlichem Gruß

Steglich

Sylvia Steglich
14.07.2018

Liebe Frau Steglich, herzlichen Dank für Ihren Kommentar: Ihre Anregung für ein Sprech- oder Audio-Gerät habe ich weiter gegeben in meinem Bericht an unseren zuständigen Produktmanager Philip Seidel - herzlichen Dank!

Ihre Grit Wendelberger

Dr. Grit Wendelberger 15.07.2018