Reisebericht: Rundreise Niederlande – Städte & Kultur

22.08. – 27.08.2014, 6 Tage Rundreise Woerden – Amsterdam – Delft – Den Haag – Rotterdam – Kinderdijk – Gouda – Leiden


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Ein Urlaub in den Niederlanden gleicht vielerorts einer Reise in die Vergangenheit. Wer durch die Gassen von Delft, Den Haag oder Volendam schlendert, wähnt sich nicht selten zurückkatapultiert ins 17.Jh.
Ein Reisebericht von
Harald Kühne

1.Tag, Freitag, 22.08.14     Anreise

Voller freudiger Erwartungen trafen am frühen Morgen die ersten Gäste am Flughafen ein, um in unserem modernen 5-Sterne - Bus die Reise in die Niederlande anzutreten. In Chemnitz übernahm unser Chauffeur Andre' Nagel das Steuer, denn bis Amsterdam waren rund 825 km zurückzulegen. Nachdem wir an der Raststätte "Teufelstal" unsere erste Pause einlegten und auch Gäste zustiegen, war unsere Reisegruppe in Neudietendorf komplett. Insgesamt 37 Personen wollten Städte und Kultur der Niederlande erleben. Als wir an Utrecht vorbei fuhren schüttete es wie aus Eimern, die Scheibenwischer konnten es kaum schaffen, klare Sicht zu behalten. Aber Andre' machte das ganz souverän. Gegen 18.00 Uhr trafen wir in unserem Hotel "Artemis" Dutch Design im Süden von Amsterdam, genauer im Stadtteil Zloten, ein. Dieses Viertel ist erst in den letzten 20 Jahren neu entstanden. Viele international bekannte Firmen, haben hier ihren Sitz. Wir wurden freundlichst empfangen und konnten unsere Zimmer umgehend beziehen. Nur mit den Zudecken gab es ein kleines Problem, was aber schnell gelöst wurde. Anschließend trafen wir uns zum ersten Abendessen, welches zügig serviert wurde. Nach dem Abendessen wurde von einigen Gästen noch ein kleiner Rundgang unternommen, denn inzwischen schien wieder die Sonne. Die Buslinie 145 fährt gegenüber vom Hotel alle 30 Minuten in das Zentrum von Amsterdam.

2.Tag, Samstag, 23.08.14     Amsterdam

Heute verbrachten wir den ganzen Tag in der pulsierenden Hauptstadt der Niederlande, Amsterdam und erlebten dabei die ersten Sehenswürdigkeiten. Aber der Tag begann mit heftigem Regen. Unsere Gästeführerin, Cecilia, begrüßte uns am Hotel und war schon durchnäßt. Deshalb unternahmen wir zuerst eine Stadtrundfahrt  und sahen dabei viele schöne Häuser in dem ältesten Viertel der Stadt. Der südliche Grachtengürtel galt ab dem 17.Jh. als "Gouden Bocht" (Goldene Bucht) Hier wohnten Kaufleute, Bankiers und alles, was Geld und Namen hatte. Eine kleine Pause machten wir am Blumenmarkt, bevor wir zu Fuß unseren Rundgang fortsetzten. der Beginenhof aus dem 14.Jh. ist der ältestete Amsterdamer Wohnhof. Hier wohnten alleinstehende Frauen, sog. Beginen. Das waren gläubige, aber ordensfreie Damen, die karitativ tätig waren.  Auch heute leben hier ältere Damen , aber auch Studentinnen. Das älteste noch erhaltene Haus ist das Houtenhuis von 1477. Das Amsterdam Museum, unser nächstes Ziel, führt die Besucher durch über 700 Jahre Geschichte. Am Dam, dem großen zentralen Hauptplatz, empfing uns wie immer geschäftiges treiben. Hier stehen die Nieuwe Kerk, der Koninklijk Paleis (die Krönungskirche),  und die Magna Plaza, die ehemalige Hauptpost, welche heute ein modernes Einkaufszentrum ist. Den Damrak, die belebte Gschäftsstrasse, konnten wir nicht besuchen und so führte uns der Weg zur Grachtenstation durch die Warmoestraat ebenfalls eine belebte Einkaufstrasse. Als wir an der Grayline Pier eintrafen,ging ein heftiger Gewitterguß nieder, das Chaos war vorprogrammiert.  Im heftigen Durcheinander wurde unsere Reisegruppe getrennt, obwohl wir mit einer Buchungsnummer angemeldet waren. Ich mußte deshalb mit 4 Gästen auf die nächste Gracht warten. Nach einer Stunde Grachtenfahrt warteten die Gäste auf der Brücke und wir liefen gemeinsam zum Busparkplatz. Nach einer Stop -and - go - Fahrt durch Amsterdam trafen wir noch zur angemeldeten Zeit am  Van -Gogh und Rijksmuseum ein und konnten die Werke der bedeutensten Maler und Künstler der Niederlande besichtigen. Jeder konnte den Nachmittag nach seinen Vorstellungen gestalten, bevor wir dann am frühen Abend ins Hotel fuhren.

3.Tag, Sonntag, 24.08.14   Delft und Den Haag

Sonntag morgen sind die Autobahnen leer, was wirklich nur an diesem Wochentag so ist. Deshalb trafen wir auch vor dem Zeitpunkt unseres Besuches der "Roayl Delft", der königlichen Porzellanmanufaktur, ein. Bei einer interessanten Führung sahen wir, wie das, in aller Welt bekannte "Delfter Blau " hergestellt wird. Jeder Staatsgast erhält vom König als Geschenk ein wertvolles Stück, meist einen Tulpenbaum, aus der Manufaktur. Auch die Gäste unserer Reisegruppe nahmen ein kleines Erinnerungsstück mit. Am Paardenmarkt, in der Nähe des Marktplatzes von Delft, machten  wir unsere Mittagspause. Aber vorher gingen wir zu Fuß ins lebendige Zentrum von Delft, der Partnerstadt von Freiberg i. Sa. Leider sind die bedeutensten Kirchen sonntags geschlossen, aber wir konnten trotzdem noch viele Zeugen der Vergangenheit sehen.
Am Nachmittag besuchten wir die Den Haag, mit dem Regierungssitz der Niederlanden. Knapp zwei Stunden waren wir zu Fuß unterwegs, um die mit 500000 Einwohnern drittgrößte Stadt der Niederlande, zu erkunden. In zwei Guppen erklärten uns die Gästeführer die bedeutensten Bauwerke. Die Anfänge der Stadt reichen zurück bis ins 13. Jh. Die beiden Kammern des Parlamentes logieren im Binnenhof. Im gotischen Ridderzaal hält König Willem Alexander am Prinsjedag im September die Thronrede. Unmittelbar daneben befindet sich das noble Mauritshuis, mit Meisterwerken der niederländischen Malerei. Auch vor den Toren des königlichen Palastes wurde zur Erinnerung fotografiert. Wir hatten heute Glück mit dem Wetter und an sonnigen Wochenenden ist die 3km lange Strandpromenade des Seebades Scheveningen viel besucht. Auch wir unternahmen einen gemütlichen Bummel und kosteten dabei "neuen Hering" oder tranken einen Kaffee, bevor wir die Rückfahrt ins Hotel "Artemis" antraten.

4.Tag, Montag, 25.08.14     Volendam und Enkhuizen

Nach unserem, wie immer angebotsreichem Frühstück, fuhren wir diesmal Richtung Norden. Die Käserei und Holzschuhmacherei "Simonehoeve", unweit von Volendam, war das erste Ziel. Wir erfuhren wie man Käse zubereitet und Holzschuhe macht, das alles in lustiger und kurzweiliger Form. Und wer wollte konnte auch Käse kosten und von den vielfältigen Souvenirs käuflich erwerben. Zudem befindet sich ein ansprechendes Restaurant im Obergeschoß. Der Besuch in Volendam war danach nicht so lang, denn es fing wieder an zu regnen. Am Deich herrschte ziemlicher Sturm, deshalb fuhren wir auch weiter nach Enkhuizen zum Zuiderseemuseum. Vom Bahnhof läuft man ca. 12 Minuten, aber die Mehrheit wollte doch lieber mit der Fähre ins Museum gelangen. Zuerst liefen wir natürlich zum frisch geräucherten Hering und Aal, eine wahre Delikatesse für echte Fischkenner. Leider war die Freizeit etwas kurz, denn wir mussten ja am Nachmittag wieder nach Amsterdam. Einige Gäste liefen zum Bus zurück und die anderen nahmen wieder die Fähre.
Über den ca. 24 km langen Houtribdijk fuhren wir nach Lelystad, der Hauptstadt der neuen Provinz Flevoland. Dem Meer wurde im 20.Jh. das Land, die Polder, abgerungen und 1982 wurde diese Provinz von Königin Beatrix offiziell "Flevoland" benannt. Am Museumsschiff "Batavia" machten wir zur Erinnerung an die schöne Reise das Gruppenfoto. Als wir nach Amsterdam fuhren ging es vorbei an der Stadt Almere, die es vor 30 Jahren noch nicht gab, aber heute bereits 300000 Einwohner hat. Am Museumsplein entliesen wir die Gäste, welche die Stadt nochmals auf eigene Faust erkunden wollten. Aber es fing wieder an zu regnen und deshalb fuhren die meisten mit ins Hotel.

5.Tag, Dienstag, 26.08.14     Rotterdam und Leiden

Rotterdam, Europas größte Hafenstadt, lernt man natürlich bei einer Hafenrundfahrt am besten kennen. Mit dem modernen Schiff "Abel Tasman" der Reederei Spido unternahmen wir eine Rundfahrt und erfuhren dabei alles Wissenswerte. Anschließend besuchten wir noch den 185 m hohen Euromast, aber hinauf fahren wollte niemand von unserer Gruppe. Alles über Mühlen in den Niederlanden hält das Molenmuseum "De Valk" bereit. In Leiden, der ältesten Universitätsstadt des Landes, steht diese. Sehr anschaulich wird das schwere Leben der Müller dargestellt. Es ist auch die einzige Mühle, welche man besuchen kann. Anschließend war noch zwei Stunden Freizeit um die Altstadt von Leiden zu erkunden. Dabei fällt das Stadhuis durch seine elegante Renaissancefassade auf. Die "Hofjes", im 16./17.Jh. als Unterkünfte für mittellose Senioren erbaut, sind heute beliebte Wohnadressen für Singles. Mit unserem 5-Sterne-Bus hatten wir Probleme überhaupt die Altstadt von Leiden zu erreichen. An jeder Brücke stand als Tonnage Begrenzung 7,5 t. Nachdem wir eine Rund gedreht hatten, entschloss sich Andre' zur Überfahrt und am Mühlemmuseum stand schon ein Reisebus. Alles ging gut und wir waren pünktlich vor dem Abendessen im Amsterdam - Zloten. Da konnten schon mit dem Koffer packen begonnen werden.

6.Tag, Mittwoch, 27.08.14    Heimreise

Nach dem letzten reichhaltigem Frühstück traten wir unsere Heimreise an. Wir nahmen Abschied vom Land der Tulpen, des Käse, der Windmühlen und der Klompen (Holzschuhe). Die Niederländer halten ihr Erbe, regionale Besonderheiten und die Markenzeichen ihres Landes in Ehren. All das konnten wir zum Abschied nochmals erleben.  Ohne Stau oder sonstige Ereignisse erreichte wir alle Ausstiegsorte pünktlich und die Transferfahrzeuge standen bereit um die Gäste sicher nach Hause zu bringen. Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals bei unserem Chauffeur Andre' bedanken, der uns sicher zu jedem Ziel, manchmal mit viel Geduld, brachte. Liebe Reisegäste, ich würde mich sehr freuen, wenn sie diese schöne Reise mit erlebnisreichen Tagen in guter Erinnerung behalten. Vielleicht sehen wir uns bei einer anderen Reise wieder. Bis dahin für Sie alle Gesundheit und eine gute Zeit . Ihr Reiseleiter Harald Kühne.

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