Reisebericht: Flusskreuzfahrt Rhein – Ijsselmeer & Niederlande zur Floriade

18.09. – 26.09.2022, 9 Tage Flusskreuzfahrt mit MS Aurora: Köln – Deventer – Kampen – Enkhuizen – Hoorn – Amsterdam – Rotterdam – Nijmegen – Köln zur Gartenbauausstellung Floriade Expo 2022


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Anreise: Unser Ziel– Holland vom Schiff aus zu sehen

Pünktlich um 08.00 Uhr starteten wir mit dem ersten Teil unserer Reisegruppe in Dresden. In Chemnitz stiegen nochmals 3 Personen zu und in Gera wurde durch die weitern 6 Zusteiger unsere Reisegruppe fast komplett. Zügig legte Jörg, unser hervorragender Busfahrer, los.
Das Wetter war recht trübe, so dass man von der Landschaft wenig Klares sah. Mal die große Esse von Chemnitz, die nun aus energetischen Gründen nachts auf ihr Farbenspiel verzichten muss, dann den Ort Meerane, der einigen noch mit seiner steilen Wand durch die Friedensfahrt
in Erinnerung ist, weiter als Querung des Saaletals bei Jena, dies brachte das Lied: „an der Saale hellem Strande…“ in Erinnerung. Hier stieg auch unser letzter Anreisegast zu. In Köln erwartet uns dann ein Reisegast in Eigenanreise.
Danach ging es zügig weiter in Richtung Eisenach. Kurz konnte man die Silluette des Inselberges erhaschen, betrachtete die Burgen: „die drei Gleichen“ um dann darauf unter dem ehrwürdigen Blick der Wartburg sich der Grenze des Freistaates Thüringen zu nähern.
Natürlich wurden die technisch notwendigen Entspannungspausen eingehalten, jeweils Kaffee oder andere Getränke gereicht. Zuzüglich gab es den Stopp für die Befriedung des kleinen Hungers, bei dem die bekannten Busfahrerlendchen oder auch Wiener genannt, ausgegeben wurden.
Ab Bad Hersfeld wurde es dann recht arg. Es schüttete, wie aus Kannen und so mancher dachte, fast ein richtiges Unwetter. Die Scheibenwischer hatten Mühe für klare Sicht zu sorgen.
So nutzten wir die Zeit, um uns mit der bevorstehenden Reise zu beschäftigen. Dazu teilte der Reisebegleiter vorbereitete Unterlagen aus. So konnte jeder Reisegast anhand der Anfahrtskarte den jeweiligen Reiseverlauf verfolgen. Auf einer zweiten Seite war die Route des Reisever-laufes zu sehen und die jeweilige Zuordnung des Tagesprogramms. Ergänzt wurde dies durch Übersichten über das Königreich Niederlande, historischer Abriss seiner Entwicklung, ergänzt durch Landesbesonderheiten.
Zu jedem Ortstermin gab es Ausführungen über den jeweiligen Ort, seine Lage in der Provinz und seine Besonderheiten.
So verging nicht nur die Zeit rasch, sondern die Reisegäste ließen sich so schon mal auf das zu Erwartende einstimmen.
Durch die widrigen Fahrverhältnisse erreichen wir den Schiffsanleger unserer MS Aurora“ leider erst gegen 17:45 Uhr. Man hatte schon auf uns gewartet und so ging alles rasant schnell.
Fieber messen, einchecken, Kajüte beziehen und um 18:30 Uhr saßen wir wie alle anderen Gäste im Restaurant. Begrüßung durch den Kapitän, Vorstellung der Crew und des Bordreiseleiters und Anstoßen mit einem Glas Sekt auf eine tolle Reise.
Nach dem folgenden Abendmenü ging dann jeder seinen Bedürfnissen nach. Während die Mehrzahl erst mal die Salon-Bar bevölkerte, bestaunten andere wiederum Köln vom Schiff aus oder unternahmen sogar einige Schritte im ersten Ausflugsort. Und so manch einer erholte sich einfach in seiner Kajüte.
Morgen nähern wir uns dann der niederländischen Grenze.

Flußfahrt nach Emmerich: Der Niederrhein erwartet uns.

Erste Nacht auf dem Schiff, für viele eine neue Erfahrung. Ein Tag auf dem Schiff ist recht klar strukturiert: Frühstück vom Buffet- 7:30 - 9:00 Uhr; Mittag vom Buffet- 12:00 -13:30 Uhr; Abendessen Tellerservice (nach Vorauswahl) - 19:00 – 20:30 Uhr.
Und: Immer sehr schmackhaft und abwechslungsreich.
So auch heute, nur etwas eher, da für die Gäste noch eine Stadtbesichtigung anstand. Auch wenn die Rundfahrt etwas knapp ausfiel, so entschädigten uns die örtlichen Reiseführer auf ihrem geführten Rundgang reichlich. Da durfte natürlich Kölns berühmtestes Bauwerk nicht fehlen. Der Dom. Nach einem recht interessanten historischen Abriss gingen wir eigenständig durch das Innere, da nicht jeder Reiseführer im Dom erläutern darf. Ein nachhaltiger Eindruck, diese Vielfalt, diese Pracht, was für ein Erlebnis.
Vorbei an der Basilika Groß St. Martin, weiter hinein in die Altstadt mit ihren auffällig schmalen Häusern im Martinswinkel und am Fischmarkt, hin zu „Tünnes und Schäl“, den Kunstkultfiguren Kölns, lauschten wir den verschiedensten Anekdoten, historischen Bezügen von der Römerzeit bis ins Heute.
Köln hätte einen Tag allein verdient, aber die Schiffsglocke mahnte zur Rückkehr. 11:00 Uhr hieß es: Leinen los – Die Flussreise beginnt.
Viele stehen auf dem Sonnendeck und erleben so das erste Ablegen auf unserer Schiffsreise.
Nach dem Mittagessen traf man sich, ganz zufällig, zu einer Alarmübung. Sirene, Sammeln, Schwimmwesten verteilen und anziehen, durchzählen, weitere Verhaltenshinweise. Nur gut, dass es nur eine Übung war. Nach der Auswertung ließ uns der Kapitän wissen, dass wir den Hafen in Emmrich nicht anlaufen können und somit gleich weiter schippern nach Arnheim. Damit erreichen wir heute schon die Niederlande.
Die Schiffsreiseleiterin machte die Reisegäste während der Fahrt mit interessanten Informationen vertraut, die die jeweilige Region beim Vorbeifahren betrafen.
So glitt unser Schiff stetig weiter flussabwärts, vorbei an Leverkusen mit seinen gigantischen Chemieanlagen, weiter nach Neuss, eine der ältesten Städte Deutschlands, an der Landes-hauptstadt Düsseldorf vorbei, weiter nach Duisburg, einer der Kernstädte des Ruhrgebietes. Dann erreichten wir die Hansestadt Wesel, die alte Römerstadt Xanten, die Geburtsstadt von Siegfried, dem Helden der Nibelungen Sage, erreichen bei Emmerich die deutschen Grenzen und fahren nun auf dem Niederrhein in Richtung Arnheim, dass wir kurz nach dem Abendessen erreichen.
Viele lassen danach den interessanten Schiffstag bei einem Gläschen in der Salon Bar ausklingen.


Wir erleben königliche Geschichte

Am frühen Morgen, noch vor dem Frühstück, hat die MS Aurora in Richtung Deventer abgelegt, das wir kurz nach 10:00 Uhr erreichen. Einige der Reisegäste nutzen die Zeit bis zum Mittagessen für einen kurzen Städte Tripp.
Gleich nach dem Mittagessen fuhren uns die Busse nach Apeldoorn, um dort die Barock-schlossanlage Het Loo zu besichtigen. Ein phantastisches Erlebnis. Mit Hilfe eines Audioguides
Erschließen wir uns das Schloss mit seiner Geschichte, den wunderbaren Ausstattungen und so mancher Anekdote. Jeder nimmt diese sehr schöne Barockschloss auf seine Art in Augen-schein, genießt einen ausgiebigen Aufenthalt im angrenzenden Schlosspark, der sicherlich seines gleichen sucht. Andere wiederum erklimmen die Zinnen von Het Loo, um von hoch oben die Schlossanlage im strahlenden Sonnenschein zu bestaunen.
Gegen 18:30 Uhr war die gesamte Gästeschar wieder an Bord und bereitete sich auf das Piratendinner vor, zu dem die Crew eingeladen hat.
Da konnte ich als Reisebegleiter nicht abseitsstehen. Gemeinsam mit meiner Frau, wir hatten uns beide, passenden zum Thema, als Piraten verkleidet, die Schiffsreiseleiterin gekapert und zum Verkauf angeboten. Ich erklärte das Schiff als geentert und es heizte so die Stimmung weiter an.
Ein toller Abend. Allein die vielen schönen Ideen der Crew. Dies sollte aber nicht ihr letzter Auftritt sein.
Beim allabendlichen Ausklang in der Salon Bar sprach man gemeinsam viel über diesen erlebnisreichen Tag.


Das Ijsselmeer ruft

Nacht befuhr die MS Aurora die Ijssel, um am frühen Morgen in Kampen zu ankern. Nun waren wir in der Provinz Flevoland gestrandet. Diese Provinz entstand als letzte Provinz vorrangig durch künstliche Verlandung.
Gleich nach dem Frühstückging es los: wir erschließen uns das kleine Örtchen Kampen. Zweieinhalb schöne Stunden mit vielen Eindrücken, historischen Bauten und wechselvollen Historien. Unser Stadtführer war einfach der Beste.
Er verstand es ausgezeichnet, die Gäste für das Zuhören zu begeistern, überhäufte uns mit einer wahren Flut von Wissen, Historien und Anekdoten. Auch die, von der erhangenen Kuh“, die auf eine Weide auf dem Rathausdach hochgezogen werden sollte, um diese erste Gründach abzugrasen. Dafür wurde sie mit einer Skulptur geadelt. Dazu kamen die schönen Eindrücke dieser malerischen Stadt, so dass wir, zurück an Bord, gar nicht so recht wussten, was war nun das Schönste, was das Interessanteste, das Bemerkenswerteste. Rundum alles einfach prima. Die kurze Freizeit nutzten jeder auf seine Art. Die einen gingen shoppen, andere machten noch einen kurzen Foto Tripp oder gingen direkt wieder zum Schiffsanleger.
Obwohl man ja beim Essen nicht spricht, spürte man überall die Begeisterung über das Erlebte. Noch während des Mittagessens hieß es wieder: Leinen los und unser Schiff befuhr das Ijsselmeer in Richtung Enkhuizen, das wir gegen 16:00 Uhr erreichten. Schon am Mittagstisch
konnte man die ungeheure Weite dieses vom Wattenmeer abgetrennten „Sees“ erleben. Die Bordreiseleiterin informierte die Gäste an Bord über das wunderschöne Städtchen und gleich nach dem Anleinen gingen die ersten Gäste los, um Enkhuizen auf eigene Faust zu erkunden. Hilfreich waren dabei die zur Verfügung gestellten Stadtpläne, mit denen sich jeder seinen Rundgang durch die Stadt aussuchen konnte. So entdeckte manch einer eine Vorliebe der Stadt, die für die Jazzmusik. In einer Fußgängerpassage hatte man, analog zu Hollywood, Wegplatten der berühmten Jazzinterpreten eingelassen. Alljährlich findet ein traditionelles Festival statt.
Da das Wetter wieder besonders schön war, blieben einige der Reisegäste länger in der Stadt oder gingen nach dem Abendessen noch zu einem Spätbummel die Promenaden entlang.
Andere wiederum nutzten das Sonnendeck, beobachteten den Sonnenuntergang und ließen sich einfach einen Drink schmecken.
Über Nacht blieb unser Schiff im Hafen vertäut.


Fahrt über das Marker Meer nach Amsterdam

Gleich nach dem Frühstück legte die MS Aurora ab, um nach kurzer Fahrt das Städtchen Hoorn zu erreichen. Bei der Passage vom Ijsselmeer ins Marker Meer erlebten wir die Durchfahrt der einzigen Schleuse zwischen den beiden Meeren. Der Höhenunterschied ist nicht groß, aber mit
dieser Wehranlage lassen sich Pegelschwankungen gut regulieren. Im Marker Meer angekommen, veranschaulichten wir uns vom Sonnendeck aus nochmal das gewaltige Vorhaben der künstlichen Baulandgewinnung. Herausragendes Beispiel ist die Stadt Lelystad. Leider und Gott
sei Dank ist aus der ganzen Verlandung des Marker Meeres nichts geworden. Auf der Anreise hatte ich die Gäste über eines der Hauptprobleme der Niederlande informiert: Das Leben vom, mit und durch das Wasser. Diese Problematik werden wir beim Besuch der Floriade noch ein-
mal vertiefen.
Wir erreichen Hoorn so, dass wir pünktlich um 10:00 Uhr mit der Stadtführung beginnen können.
Insgesamt 5 Gästeführer betreuten die Fahrgästeschar bei diesem Landausflug, um uns all die Vielfalt zu vermitteln, die dieses wunderschöne kleine Städtchen zu bieten hat. Wer kennt es nicht, das Lied von der kleinen Kneipe, das durch Peter Alexander interpretiert und von Pierre Kartner (Vader Abraham) komponiert, weltweit bekannt wurde? Und vor dieser „Kneipe“ standen wir.
Auf dem Markt bestaunten wir das Proostenhuis und das Westfriesmuseum, bekamen Erläuterungen zu dem Hoofdtoren am alten Hafen und rundeten unsere kleine Stadtrunde am Binnenhaven ab. Mit diesen wunderbaren Erlebnissen in der Altstadt fühlte man sich kurzzeitig in das Goldenen Zeitalter zurückversetzt. Die Zeit drängte und pünktlich zum Mittag waren alle wieder an Bord und die MS Aurora setzte ihre Fahrt in Richtung Amsterdam fort.

Des Nachmittags Höhepunkt – die Crew hatte zur Waffelparty auf das Sonnendeck geladen. Ein köstlicher Genuss, die angebotenen Desserts, die den Fahrgästen die Blicke auf die vorbeigleitende Landschaft im wahrsten Sinne des Wortes versüßten.
Immer näher kamen wir der Skyline von Amsterdam, erlebten eine weitere Schleusung, erspähten einen kurzen Blick auf das Nemo Museum und gingen in der Nähe der Central-station (Bahnhof) vor Anker. Zeitlich war der Tag schon in die Abendstunden gerutscht und so nahmen wir unser heutiges Dinner in der Hauptstadt der Niederlande ein.
Die Dämmerung zog auf und ich ging mit einer kleinen Gruppe interessierter Gäste noch auf einen Abendbummel in die Innenstadt. Entlang des Damraks spazierten wir durch eine Glitzer-welt bis hin zum Dam Platz. Dabei konnten wir die Basilika St. Nikolaus genauso bestaunen, wie die Ausläufer der Grachten mit ihren flachen Rundfahrbooten. Vorbei an der Börse von Amsterdam blieben wir immer wieder kurz stehen, um die vor den Schuhgeschäften aufgestellten „Klompies“ als willkommenes Fotoobjekt zu nutzen. Dann standen wir vor dem königlichen Palais auf dem Dam Platz. Dies war auch allen ein extra Foto wert. Leider war das Nationalmonument immer noch verhüllt. Nach einem kurzen Rundgang, vorbei an Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett, dem Hotel Twenty Seven, schlenderten wir wieder zurück zum Anleger.
So ging ein weiterer, sehr erlebnisreicher Tag zu ende. Grund genug, sich noch auf ein Gläschen im Salon zu treffen.


Expo 2022 – die Floriade, ein Hauptziel der Reise

Da die Floriade ihre Pforten erst um 10:00 Uhr öffnet, konnten wir zu angenehmen Zeiten in aller Ruhe frühstücken. Dann fuhren kurz nach 09:00 Uhr los, um den Namensgeber Ort, Almere – Expo 2022 Floriade, zu besuchen. Die Zeit der Hinfahrt nutzten wir, uns mit dem Erlebnistag etwas vertrauter zu machen als bei der Anreise. Anhand des Lageplans der Ausstellung erfuhren die Reisegäste etwas über die Ziele dieser Floriade, die organisatorische Struktur, die Nutzung der Seilbahn und des Bähn‘les, Möglichkeiten des Aufsuchens von Restaurationen, Ruhepunkten und von WCs. Auch, dass es auf der Floriade nur bargeldlos möglich ist, etwas zu erwerben. „Die Stadt der Zukunft“, so ein Untertitel der Ausstellung, macht nochmal auf die zukünftigen, möglichen Veränderungen durch den Anstieg der Meeresspiegel aufmerksam. Die Niederlande, ein Land, das mit, durch und vom Wasser lebt. Nach dem Verteilen der Tickets betraten wir gemeinsam das Ausstellungsgelände, gaben nochmals Hinweise für das Ausstellungsgelände mit seinen vier Distrikten, vereinbarten Zeitpunkt und Treffpunkt für die Rückfahrt und verwiesen noch auf den möglichen Handykontakt zum Reisebegleiter. Gut gerüstet begaben sich nun unsere Reisegäste eigenständig auf ihre Erkundungstour.
Pünktlich um 16:00 Uhr konnten wir die Rückreise zum Schiff in Amsterdam antreten. Jeder hatte diese Ausstellung für sich persönlich unterschiedlich erlebt. Diejenigen, die die Floriade mit einer Bundesgartenschau verglichen haben, waren teilweise etwas enttäuscht, andere wiederum fanden gerade die Vielfalt der Angebote und Aussteller zum Thema der Floriade als recht interessant, informativ und spannend. Dies auch, obwohl die Texte der Beschreibungen kaum auf Deutsch zu finden waren. Aber es gab auch die Genießer, die diesen ruhigen und entspannten Aufenthalt zu ihrem Erlebnis machten.

So verwundert es nicht, dass zum Dinner das Erlebte auch Thema an den Tischen war.
Nach dem Essen gingen trotzt des anstrengenden Tages noch einige der Passagiere an Land, um noch einen schönen Abendbummel und sogar eine Grachtenfahrt in Amsterdam zu erleben. Erst gegen 4:30 Uhr mussten Gäste erst wieder an Bord sein.

Wir haben Urlaub.

Wir fahren nach Rotterdam, ankern in Dordrecht

Am sehr frühen Morgen legte die MS Aurora ab in Richtung Rotterdam. Wir befuhren eine Kanalverbindung von Amsterdam zum Lek, ließen uns vom Bordreiseleiter, die vorbeizieh-ende Landschaft erläutern, nutzten die durch den Kapitän extra eingelegte Langsamfahrt des Schiffes kurz vor der Mündung der neuen Maas, um eine großartige Ansammlung von Windmühlen zu bestaunen. In unseren Köpfen gibt es ja so Klischees von Holland: das sind Tulpen, Käse; Windmühlen, Klompies und natürlich Heintje und Antje. Dies alles hatten wir nun in den verschiedensten Ausführungen erleben dürfen.
Dann erreichen wir Rotterdam mit seiner Vielfalt an Wasserstraßen und ankern recht zentral, bestens geeignet für unsere Stadtrundfahrt und einige Ausstiege. Unser Reiseleiter versuchte uns in der Kürze der Zeit vieles von Rotterdam nahe zu bringen.
Eine große Vielfalt an urbaner Architektur und Fassadengestaltung, interessante Strukturierung von Stadtquartieren, Bewahrung von historischen Baustilen und futuristischer Bauten wechselten sich dabei, in dieser ansprechenden Stadt der Diamanten, ab.
Da war das erste, und damals, das weiße Haus, das höchste Hochhaus von Europa, die stadtteilverbindende Erasmus- Brücke, im Volksmund der Schwan genannt, die Kubus Häuser und das Bleistifthaus sowie den alten Hafen. Dann der Stopp an der groß-artigen Markthalle. Dieser statteten wir einen kurzen Besuch ab. Einige nutzten die Gelegenheit, kleine Präsente in Form von Käse und Gewürzen zu erwerben, andere wiederum bestaunten das Markttreiben, während weitere den Ausführungen des Stadtführers lauschten. So erfuhren sie, dass die Markthal, wie sie niederländisch heißt, 2014 fertiggestellt wurde, über eine Tiefgarage für 1000 PKWs, eine Restaurantetage im ersten Stock und darüberliegende Wohnetagen verfügt. Ein Muss für einen Rotterdam Besucher.
Vollgepackt mit vielen Eindrücken aus der Innenstadt von Rotterdam begaben wir uns fast alle zurück auf unser Schiff. Einige nutzten noch die Zeit bis zum Ablegen, um sich das eine oder andere highlight ausgiebiger zu betrachten. Kurz vor dem Abendessen hieß es wieder: „Leinen los“. Heute Nacht wird in Dordrecht geankert.
Für die Zeit nach dem Dinner erging eine Einladung der Crew zu einem kleinen Kabarett-abend. Einzelne Gäste zogen es vor, sich noch einen kleinen Eindruck bei einem kurzen Stadtbummel zu verschaffen.
Die Passagiere, die der Einladung folgten, kamen voll auf ihre Kosten. Eine Vielzahl von kurzen Sketchen, Rollenspielen, parodierten Witzen und als Höhepunkt: ein singender Küchenchef, Herz was willst Du mehr. Es wurde nicht mit Applaus gespart. Die Crew bedankte sich mit einer salonfüllenden Polonaise.
Sogar der DJ zeigte zum ersten Mal, was er kann. So ging ein weitere, sehr abwechslungsreicher Tag zu ende.

Nijmegen ruft – der letzte Ausflugsort der Reise

Als alle am Frühstückstisch saßen, hatte unser Schiff schon ein gutes Stück auf dem Lek zurückgelegt. An der Mündung des Niederrheins, Höhe Wijk, bog die MS Aurora in einen Kanal in Richtung Waal ab. So konnten die Reisenden noch einmal intensiv die vorbeigleitende Landschaft betrachten.
Nach dem Frühstück trafen wir kurz im Salon, um erste, wesentliche Informationen zur morgigen Ausschiffung zu erfahren.
Koffer bis 07:00 Uhr, mit dem entsprechenden Farbbändchen versehen, vor die Kajüte stellen. Die Gäste wurden gebeten, heute, jedoch spätestens morgen früh die Rechnungen zu begleichen. Der Ausstieg wird in Reihenfolge der abfahrenden Busse erfolgen. Dazu wird aufgerufen. Die Gäste mögen sich bis dahin im Salon oder der Kajüte aufhalten. Schlüsselkarten abgeben.
So kam natürlich ein besonderes Kribbeln auf. Auf der einen Seite die noch bestehende wunderschöne Fahrt, auf der anderen die Freude auf das eigene Zuhause.
Zeitiger als geplant erreichten wir den Liegeplatz in Nijmegen, so dass die ersten noch vor dem Mittag in den Ort pilgerten.
Gleich nach dem Essen trafen unsere Stadtführer ein und die Passagiere gingen wieder in kleinere Gruppen durch den Ort. Leider war das Wetter etwas unfreundlich, aber es blieb fast die ganze Zeit trocken.
Eine ehrwürdige Stadt, dieses Nijmegen. Ist sie doch die älteste Stadt in den Niederlanden.
Dies war vieler Orts zu spüren. Stadttore, durch die man auf den Mark gelangt und schon vor dem Alten Rathaus steht. Am großen Markt besuchen wir die dortige Kirche, erfreuen uns an dem alles überragenden Turm der Stevenskerk, lauschten Erläuterungen zum historischen Bürgerhaus, erspähten die würdigenden Hinweise auf Geschehnisse des zweiten Weltkrieges und die Vielzahl der renovierten, im historischen Ambiente neuerrichteten Lückenbebauungen und die wohltuenden Anblicke der Bauwerke der Moderne. Eines fiel besonders auf. Überall an den Häuser sind Fledermausnistkästen angebracht. Wasserläufe und die vorhandene Begrünung schaffen Lebensraum für Insekten., wohltuende Mahlzeiten für Fledermäuse. An einem Gebäude haben wir über hundert solcher Tierbehausungen gezählt.
Um 16:00 Uhr will unser Schiff zu seiner letzten Etappe ablegen und wir sollten dazu pünktlich an Bord sein. Die Zeit war mal wieder zu kurz, um die Erlebnisvielfalt recht nach-haltig zu genießen. Pünktlich legte dann die MS Aurora zu ihrer letzten Flussetappe ab
Und so traf man sich im Salon zu einem letzten Kaffeetrinken, ließ sich mit dem täglich bereitgestellten Kuchen verwöhnen und bereitete sich dann auf die Verabschiedung und das Kapitänsdinner vor.
Zum Abschiedscocktail trafen wir uns wieder im Salon und stießen gemeinsam mit dem Kapitän, seiner Crew und der Bordreiseleiterin als Dankeschön auf eine sehr abwechslungsreiche und schöne Reisewoche an. Der EHT- Reisebegleiter bedankte sich im Namen der Reisegruppe und des Reisebüros recht herzlich bei der Mannschaft für die äußerst freundliche, ruhige und sehr ansprechenden Atmosphäre auf dem Schiff.

Das war Urlaub.

Und unterdiesem Blickwinkel erging auch der Dank an unsere Reisegäste für die ergangene Buchung bei unserem Reisebüro.
Hat es Ihnen gefallen, dann buchen Sie uns doch einfach wieder. Auch auf der Aurora.

Dann lud uns der Kapitän zum Abschiedsdinner ein. Es gab nochmal das Beste, was die Küche so hergab.
Mit der traditionellen, feuerspeienden Eisbombe verabschiedete sich auch nochmal die komplette Küchencrew und großem Beifall der Gäste.

Das letzte Dinner, es wurde noch einmal so richtig genossen. Dann gingen alle den abschlusstechnischen Aufgaben nach. Koffer packen, Bändel anbringen, Rechnungen begleichen und: Ein letzter Besuch der Salon Bar.

Unser Schiff zog unbeirrt seine Bahn in Richtung Köln.



Da war er nun, der Heimfahrtstag

Und das Schifflein, das fährt, - könnte man ein Lied, entsprechend:“ hab mein Wagen vollgeladen…“, anstimmen.

Unsere MS Aurora war immer noch auf Fahrt, als unsere Gäste ab 06:30 Uhr begannen, ihr letztes Frühstück auf dem Schiff einzunehmen. Die ersten Koffer wurden schon von der Crew auf das Zwischendeck gebracht und man spürte die erwartungsfrohe Anspannung dieses Heimreisetages.
Der Kapitän präzisierte zum Frühstück nochmals den Ablauf der Ausschiffung und bat darum, auf die Durchsagen zu achten. Zur Überbrückung der Wartezeit, die sich leider durch eine Verspätung durch die Schiffspassage vergrößert hat, wurden die Gäste noch-mals gebeten, sich vorrangig im Salon aufzuhalten. Auch sollten sie sich noch einmal an der Reception abmelden, um eventuell noch offene Fragen abzuklären.

Dann war das Schiff vertäut, das Kofferausladen erfolgte busweise gemäß der Farbbänderkennzeichnung und die selbstangereisten Gäste verließen als erste das Schiff, um den kurz-en Weg zum Bahnhof zu Fuß zurückzulegen.
Unser Busfahrer, Maik Richter, empfing unsere Gruppe gleich am Kai, kontrollierte mit den Reisegästen die Vollständigkeit ihres Gepäckes und nach kurzer Verabschiedung von der Crew, neuen Bekannten und der Bordreiseleiterin fuhren wir los in Richtung Heimat. Allerdings hat sich unsere Abfahrt fast um 30 min verspätet und rund 600 km wollen gefahren sein.
Obwohl es keinerlei wesentliche Staus gab, wir unsere Pausen eingehalten haben, konnten wir die Verspätung nicht aufholen. Wir erreichten Gießen gegen 11:00 Uhr und Reinhardtshein gegen 12:25 Uhr. Hier machten wir auch unsere Mittagsrast. Zur letzten Pause hielten wir in Eichelborn an. Eine große Unterstützung hatten wir in Herrn Mai vom „Tagesdispatcher“. Er konnte die Verspätung unseres Busses mit allen Shuttlebetreibern so umswitchen, dass alle Ausstiegspunkte ohne Wartezeiten passiert werden konnten.

Im Verlauf der Rückfahrt ließen wir unsere Reise noch einmal Revue passieren. Anhand der ausgeteilten Routenpläne und den zugeordneten Orten der Tagesziele konnte der ich so jeden Ausflugstag wieder ins Gedächtnis rufen. In jeder Rastpause wurde den Reisegästen eine Kleinigkeit gereicht. So gab es Käsewürfel aus der Markthalle in Rotterdam, eine der längsten Pralinen der Welt, stießen noch einmal gemeinsam mit Tischwein von der MS Aurora auf die wunderbare Reise an und tranken noch ein Gläschen Bols auf das Schiff.
Diese Flasche hat uns der Kapitän persönlich zu diesem Zweck überlassen.
So verging die Zeit sehr schnell, ohne das Langeweile aufkam. und zum Schluss
In Jena begannen unsere Ausstiege und unsere Gruppe wurde so immer kleiner. Wir verabschiedeten jeden Reisegast persönlich und erreichten kurz nach 17:00 Uhr den letzten Ausstieg in Dresden

Danke für die schöne Fahrt, danke für die tollen Reisegäste und danke für das hervorragende Chauffieren.
Das war ein Urlaub.

Danke, dass ich der Reisebegleiter sein durfte.
Till Abraham, im Oktober 2022

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