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Baskenland, Galicien, Asturien – grünes Nordspanien

Reisebericht: 01.06. – 14.06.2011

Wie vielfältig die Landschaften in Spanien sind, zeigt sich besonders bei dieser Reise in den grünen Norden des Landes. Die Reiseroute folgt dabei in großen Abschnitten der Strecke des Jakobsweges, ve

Dirk Schlosser

Ein Reisebericht von
Dirk Schlosser


1.Tag:   Mittwoch, 01.06.2011   Anreise nach Frankreich

Nach dem Frühstück starteten wir zu unserer Fahrt nach Las Medulas. Es regnete bei unserer Ankunft in Strömen, so dass einige unserer Gäste lieber beim Bus bleiben wollten. Diejenigen die den Mut hatten, trotz des Regens an unserer kleinen Wanderung teilzunehmen, sollten es nicht bereuen. Der Regen ließ schon nach kurzer Zeit nach und die Luft war frisch und klar. Las Medulas war vor 2000 Jahren eine Goldmine der Römer. Über Aquädukte führten sie Wasser in waagerecht in die Berge gegrabene Gangsysteme, so dass die Berge in sich zusammenfielen und sich das Gold leichter ausspülen ließ. Entstanden ist eine bizarre rote Felsenlandschaft, in der die übriggebliebenen Reste der einstigen Berge, wie Spitzkegel in der Landschaft stehen. Nach unserer Wanderung und dem Besuch des Informationscentrums fuhren wir über die Kantabrische Kordillere in die autonome Gemeinschaft Galicien. Die letzten 80 km vor Santiago de Compostela fuhren wir entlang des Jakobsweges und erreichten am Nachmittag die galicische Hauptstadt. Nach dem Zimmerbezug spazierten wir zum Treffpunkt mit unserem Stadtführer Francisco. Er stellte uns die Kathedrale, das  Ziel aller Pilger und die wichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt, bei einer ausgiebigen Führung vor. Im Anschluss besuchten wir den Quintana- und den Obradoiro Platz und beendeten die Besichtigung vor dem San Hieronymus-Kloster. Den Abschluss des Tages bildete wieder das gemeinsame Essen im Hotel.

2.Tag:   Donnerstag, 02.06.2011   Weiterreise nach Spanien

Den Anfang des Ausflugprogrammes bildete ein Kurzbesuch in Portugal. Von Santiago de Compostela aus fuhren wir Richtung Süden und passierten in der Mitte des Rio Mino die spanisch- portugiesische Grenze. Gleich nach der Grenze steht auf portugiesischer Seite die Festungsstadt Valenca. Bei einem kleinen Bummel durch die Stadt konnten wir von der Festungsmauer den Rio Mino, sowie auf der gegenüberliegenden Seite die spanische Stadt Tui mit ihrer gewaltigen Wehrkirche sehen. Valenca wird heute von den Spaniern vor allem für Einkaufsfahrten besucht. Viele Textilien sind hier preiswerter.
Nach der Besichtigung Valencas fuhren wir wieder nach Galicien auf den Berg Santa Trega (bzw. Santa Tegla) und zur gleichnamigen Keltensiedlung. Die steinernen Rundbauten wurden im ersten vorchristlichen Jahrtausend errichtet und erst 1913 von Waldarbeitern zufällig entdeckt. Von der Keltensiedlung fuhren wir dann noch weiter auf den Berg hinauf, bis wir oben angekommen einen fantastischen Blick über die Mündung des Rio Mino in den Atlantik genießen konnten. Vom Berg Santa Trega aus folgten wir am Atlantik der Panoramastraße bis Baiona. Baiona ist eine der schönsten galicischen Städte, mit Sandstrand, Parador und Templerburg. Im Hafen liegt eine Replik der hier angekommenen Pinta, eines jener Schiffe, mit denen Kolumbus in die Neue Welt aufbrach.
Über Pontevedra und Sanxenxo führte uns unsere Reise nach O`Grove. Kurz vor dieser Halbinsel fuhren wir am Strand von Lanzada entlang. Der Strand von Lanzada ist der längste Spaniens und am letzten Sonntag im August findet hier die „Wallfahrt der neun Wogen“ für Frauen mit bisher unerfülltem Kinderwunsch statt. Im kleinen Hafen von O` Grove begann unsere Bootsfahrt zu den Muschelbänken in der Ria Aurosa. Neben vielen interessanten Informationen gab es auch Wein und Miesmuscheln zum Kosten. Nach diesem kulinarischen Erlebnis statteten wir noch der kleinen Kirche Ermita de San Sebastian auf der Insel da Toxa einen Besuch ab. Die Kirche ist von außen vollständig mit Jakobsmuscheln bedeckt. Danach ging es zurück zur zweiten Übernachtung in Santiago de Compostela.

3.Tag:   Freitag, 03.06.2011   Pamplona– Puente la Reina– Vitoria Gasteiz

Mit unserem Bus fuhren wir am Morgen die Panorama- Küstenstraße zum Kap Fisterra , zum Ende der Welt! Unseren ersten Besichtigungsstopp legten wir in Muros, einem hübschen kleinen Fischerdorf ein. Auch von Muros aus kann man an Fahrten zu den Muschelbänken teilnehmen. Wir fuhren weiter nach Carnota, einem Ort in dem ein besonders langer Hòrreo zu sehen ist. Mit über 34 Metern ist er der zweitlängste Getreidespeicher Galiciens und der zugleich der Eindrucksvollste. Gegen Mittag erreichten wir das Cabo Fisterra. Früher liefen viele Pilger bis hierher, um von ihrer Pilgerschaft eine Jakobsmuschel aus dem Meer mit nach Hause zu nehmen. Unsere Fahrt führte uns weiter in nördliche Richtung, zur Wallfahrtskirche von Muxia. Muxia liegt an der Costa da Morte, der Todesküste, welche vielen Schiffen zum Verhängnis wurde. Aus diesem Grund wurde die Kirche Santuario de Nosa Senora da Barca errichtet (unsere Frau vom Boot). Schiffseigner und Seeleute haben der Kirche Schiffsmodelle gestiftet, um Schutz vor den Tücken des Meeres zu erhalten. Faszinierend sind die gewaltigen Steine, welche den Küstenstreifen bedecken und einen die tosende Naturgewalt des Meeres auch akustisch erleben lassen. Von Muxia aus fuhren wir zu unserer dritten Übernachtung in Santiago de Compostela zurück, wo wir am Nachmittag eintrafen. Die Zeit bis zum Abendessen war Freizeit für individuelle Besichtigungen in der Stadt.

4.Tag:   Samstag, 04.06.11    Salinas de Anana – kleine Wanderung – Canon del Nervion – Burgos

Am Morgen hieß es Abschied nehmen von Santiago de Compostela. Über Mondonedo fuhren wir zu unserem letzten galicischen Besichtigungspunkt: Las Catedrais. Der „Kathedralenstrand“ besteht aus vom Festland durch das Meer abgetrennte Felsformationen, welche bei Ebbe besonders eindrucksvoll wirken. Bei unserem Besuch war gerade auflaufende Flut und das Erlebnis vielleicht gerade deshalb besonders faszinierend. Das Meer peitschte an die Felsen und die Gischt spritze bis an die Felsoberkante. Wir hätten stundenlang diesem Geschehen zuhören können.
Doch wir mussten weiter, denn in Oviedo wartete bereits unsere Stadtführerin Marian. Oviedo ist die Hauptstadt Asturiens. Hier befinden sich in der Heiligen Kammer der Kathedrale das Siegeskreuz des Pelayo und die Heilige Truhe mit Reliquien aus dem Heiligen Land. Mit Marian lernten wir die Altstadt bei einem Spaziergang kennen und zum Abschluss besuchten wir die Kathedrale mit der Heiligen Kammer. Vom Zentrum Oviedos aus fuhren wir auf den Monte Naranco und spazierten vom Parkplatz aus zu den beiden frühromanischen Kirchen San Miguel de Lillo und Santa Maria del Naranco. Leider war die Aussicht vom Monte Naranco auf Grund des schlechten Wetters nicht besonders gut. Vom Monte Naranco fuhren wir über Oviedo zu unserem Übernachtungsort Rivadesella  an der Costa Verde.

5.Tag:   Sonntag, 05.06.11   Leòn– Ponferrada

unser Programm etwas später. Wir fuhren nach Covadonga, demheiligsten Ort Spaniens und Ausgangspunkt für die christliche Rückeroberung der iberischen Halbinsel von den Mauren. Fakultativ war ein Ausflug zu den Seen von Covadonga möglich, an dem ungefähr die Hälfte unserer Reisegruppe teilnahm. Nach der Serpentinenfahrt zum See Enol auf 1120 m Höhe, gelangten wir auf einem Wanderweg zum Aussichtspunkt am oberen See Ercina. Es war immer noch etwas bewölkt, aber wir hatten zwischendurch immer wieder mal Glück und konnten die Seen mit etwas Sonnenschein fotografieren. Von den Bergseen fuhren wir wieder nach Covadonga hinunter und besuchten die Heilige Höhle mit dem Grab des westgotischen Fürsten Pelayo und des Königs Alfons des I.
Von Covadonga aus fuhren wir dann weiter durch die Picos de Europa und mussten bei Las Arenas de Cabrales auf Grund von Straßenbauarbeiten unsere beabsichtigte Fahrtroute verlassen und die Umleitung über Merè nach Kantabrien fahren. Kantabrien ist eine der kleinsten autonomen Gemeinschaften Spaniens. Über die Landesgrenzen hinaus ist die Höhle von Altamira bekannt. Bereits vor 20000 -15000 Jahren schufen Menschen in der Altsteinzeit Zeichnungen an der Höhlendecke, welche sich bis heute erhalten haben. Wir besichtigten die genaue Kopie der Originalhöhle, da diese nur noch für wissenschaftliche Zwecke zugänglich ist. Dafür ist an die neue Höhle ein Museum mit einer interessanten Ausstellung angeschlossen. Nach dieser Reise in die Altsteinzeit fuhren wir zum nahegelegenen Städtchen Santillana del Mar. In Santillana sind die Straßenzüge, die Gebäude und das Straßenpflaster seit dem Mittelalter unverändert geblieben. Wir nutzten unseren Aufenthalt für einen Spaziergang durch diese Bilderbuchstadt. Von Santillana aus fuhren wir zu unserem Übernachtungsort Castro Urdiales an der kantabrischen Küste.

6.Tag:   Montag, 06.06.11  Las Medulas – kleine Wanderung – Santiago de Compostela

Nach dem Frühstück fuhren wir von Kantabrien ins benachbarte Baskenland. Unser Ziel war das weltbekannte Guggenheim- Museum. Bereits vor dem Besuch waren wir von der Architektur des Gebäudes und der Gestaltung des Außenbereichs beeindruckt. Im Museum selbst waren wir überrascht, wie wenig Bilder es zu sehen gab. In der aktuellen Ausstellung sind Installationen, Plastiken und Skulpturen zu sehen. Nicht jedem Gast unserer Gruppe gefielen die ausgetellten Objekte.
Nach dem Besuch des Guggenheim- Museums fuhren wir weiter nach San Sebastian. Als kleines Extra hatten wir die Fahrt auf den Monte Igeldo ins Programm genommen. Von diesem Aussichtspunkt aus lagen uns die Bucht „La Concha“ und die Stadt San Sebastian zu Füßen.  Vom Monte Igeldo aus fuhren wir hinunter in die Altstadt von San Sebastian. Bei einem kleinen Spaziergang sahen wir das Rathaus, den Hafen, die Kirche Santa Maria und die unzähligen Tapa-Bars in den engen Gassen. Im Anschluss war Freizeit für individuelle Besichtigungen. Unser Übernachtungsort war das nicht weit entfernte Zarautz, wo allerdings ausgerechnet bei unserer Ankunft ein Triathlon ausgetragen wurde. Nach mehrmaligen Versuchen  in die für die Sportler abgesperrte Zone hineinzufahren, hielten wir schließlich chancenlos in der Nähe des Hotels und gingen das letzte Stück zu Fuß. Unsere Koffer konnten wir erst nach der Aufhebung der Sperrung am Hotel ausladen.

7.Tag:   Dienstag, 07.06.11   Rio Mino – Santa Trega – Baiona – O`Grove

Am Sonntagmorgen hieß es Abschied nehmen von Spanien und vom Baskenland. Unsere Fahrt führte uns über Bayonne und Pau in Richtung Mittelmeer. Am Rasthof Pyrènees bestaunten wir die Skulptur der Tour de France- Radfahrer mit dem fantastischen Panorama der Pyrenäen im Hintergrund. Über Toulouse fuhren wir in die Region Languedoc-Roussillon und bei Carcassonne hielten wir für einen Fotostopp. Auch bei unserer Weiterfahrt fuhren wir durch faszinierende Landschaften und vorbei an geschichtsträchtigen Städten. Narbonne, Montpellier, Nimes lagen an unserer Fahrtstrecke und im Rhone-Tal die beiden Städte Valence und Vienne. Am Abend kamen wir in unserem Hotel in Lyon-Meyzieu an.  

8.Tag:   Mittwoch, 08.06.11   Muros – Kap Fisterra – Muxia

Der neue Tag bot uns noch einmal interessante Erlebnisse in Frankreich. Von Meyzieu aus fuhren wir in die Hauptstadt Burgunds, nach Dijon. Die Stadt Dijon ist bekannt für die Senfherstellung, die guten Burgunder- Weine und für den Herzoglichen Palast. Bei unserem Aufenthalt besichtigten wir die Kathedrale und konnten an der Außenfassade beim Berühren der steinernen Eule einen Wunsch äußern. Von Dijon fuhren wir durch die Region Franche- Comtè in Richtung Rheingraben ins Elsass hinein.
Die Hauptstadt des Elsass ist Straßburg. Nach unserer Ankunft in Straßburg besichtigten wir im Rahmen einer Führung durch unseren Reisegast und Historiker Herrn Huber das Straßburger Münster. Nochmals herzlichen Dank für diese spannende Führung! Den Abschluss unseres Besuches in Straßburg bildete die Fahrt mit dem Ausflugsboot auf der Ill. Dabei fuhren wir einmal um die Altstadt herum und sahen, neben vielen anderen Sehenswürdigkeiten, das historische Gerberviertel Petit France und das Europa- Parlament. Vom Stadtzentrum spazierten wir dann zum Busparkplatz zurück und mussten feststellen, dass unser Bus nicht weiterfahren konnte. Daraufhin bestellten wir Taxen für die Fahrt zum Hotel und nahmen unser Gepäck aus dem Bus. Durch diesen Umstand kamen wir später als geplant in unserem Straßburger Hotel an, hatten aber zum Glück unser Ausflugsprogramm noch vollständig durchführen können.

9.Tag:   Donnerstag, 09.06.11   Las Catedrais – Oviedo

Am Heimreisetag stand ein Ersatzbus vor unserem Hotel, da unser Bus am Abend in die Werkstatt abgeschleppt worden war. Unsere Abreise konnte somit pünktlich starten. Gegen Mittag war die erste Ausstiegstelle am Bahnhof in Karlsruhe erreicht. Die weitere Fahrt führte uns wieder durch Hessen nach Thüringen zu unserem zweiten Ausstieg. Bei strömenden Regen kamen wir an unserem nächsten  Ausstieg am Rasthof Teufelstal an. Doch das Wetter wurde schnell wieder besser und so endete unsere Reise glücklich und zufrieden am Flughafen Dresden.
Ich bedanke mich bei allen Reiseteilnehmern für die schöne und erlebnisreiche Reise!
Ihr Dirk Schlosser


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