Nordfriesland, Wattenmeer und Küste vom 05.06. – 12.06.2016
Reisebericht: 05.06. – 12.06.2016
Wir wanderten durch das Watt, um den Wattwurm "Willi" zu sehen. Besuchten die Hochseeinsel Helgoland und verbrachten erlebnisreiche Tage bei schönstem Wetter in Husum, der gar nicht so "Grauen Stadt" am Meer, wo Wind und Wasser zu Hause sind.
Ein Reisebericht von
Harald Kühne
1. Tag, Sonntag, 05.06.16 Anreise
Am frühen Morgen begann unsere Reise an die Nordsee. Über Leipzig, dem Berliner Ring trafen wir am frühen Nachmittag in Hamburg ein. Unser Chauffeur, Jens Kittlaus, steuerte den Bus bis zu den Landungsbrücken St. Pauli. Dort waren wir zu einer Hafenrundfahrt angemeldet. Bei der einstündigen Rundfahrt lernten wir das bunte und quirlige Treiben des zweitgrößten Hafen in Europa kennen. Die "Queen Mary 2" lag im Dock und wurde umfassend renoviert. Aber auch die großen Container-Schiffe erlebten wir hautnah bei dieser Fahrt. Die Rundfahrt endete vorbei am Museumsschiff "San Diego", auf dem man auch übernachten kann und der "Rickmer Rickmers" dem alten Dreimaster. Anschließend hatte jeder die Möglichkeit noch ein leckeres Fischbrötchen zu probieren. Weiter führte die Reise nach Schleswig - Holstein, dem Land zwischen den Meeren. Am späten Nchmittag erreichten wir Husum, unseren Urlaubsort. Drei Gäste mußten wir im Hotel "Osterkrug" einquartieren, weil das "Thomas - Hotel" ausgebucht war. Nach dem Abendessen mit Vorsuppe, Fleisch und Fisch sowie Nachspeise vom Büffet war die Zeit noch da, um der Stadt noch einen kurzen ersten Besuch abzustatten.
2.Tag, Montag, 06.06.16 Husum
Nach dem reichhaltigem und sehr guten Frühstück, welches keine Wünsche offen lies, lernten wir den Geburtsort Theodor Storms bei einem Stadtrundgang kennen. Heute war unsere Reisegruppe mit 38 Personen vollzählig, denn zwei Gäste waren mit dem eigenen PKW am Sonntag angereist. In zwei Gruppen geführt von Frau Schacht und Herrn Kööp, sahen wir bei herrlichstem Wetter die gar nicht "Graue Stadt" am Meer. Zuerst konnten wir am Sturmflutpfahl am Binnenhafen die höchsten Wasserstände aus vergangenen Zeiten erkennen. Im Binnenhafen sieht man auch deutlich die Auswirkung der Gezeiten, denn einmal liegen die Schiffe im Schlick und einmal schwimmen sie auf dem Wasser. Der Tiedenhub beträgt in Husum über drei Meter. Von 1866 - 80 lebte Theodor Storm im Kaufmannshaus in der Wasserreihe 31. Heute sind drei Räume als Museum eingerichtet, mit Möbeln und Bildern aus seinem Nachlass. Leider ist es Montags geschlossen. Vor über 400 Jahren wurde das Bauernhaus im Dorf Ostenfeld, 15 km östlich von Husum erbaut. Jetzt ist es im Original nahe dem Westfriedhof als Museum zu sehen. unser Spaziergang ging weiter durch den Schlosspark zum Schloss vor Husum, welches Ende des 16.Jh. außerhalb der Stadtmauern errichtet wurde - deshalb der Name. Unser Rundgang endete am Markt. Weiße und rote Backsteinhäuser säumen den Platz, an dessen Ostende die klassizistische Kirche "St.Marien" himmelwärts ragt.
Am Nachmittag konnte jeder Reisegast Husum individuell erleben, bevor wir uns alle zum Abendessen in unserem gastfreundlichen Hotel "Thomas" einfanden.
3.Tag, Dienstag, 07.06.16 Insel Sylt
Bei wiederum sehr schönem Wetter, begleitete uns Herr Erichsen, unser Gästeführer zur Insel der "Schönen und Reichen". Wir fuhren nach Dänemark auf die Insel Roemoe bis in den Hafen von Havneby. Mit Geschick und Können steuerte Jens unseren Reisebus auf die Fähre und dann liesen wir uns 40 Minuten den Seewind um die Nase blasen, denn solange dauerte die Fahrt nach List, dem nördlichsten Ort Deutschlands. Dort angekommen starteten wir zu einer Inselrundfahrt, Richtung Süden. Durch Kampen und Wenningstedt weiter Richtung Rantum, wo die bewachsenen Dünen hervor treten. Während der Inselrundfahrt besuchten wir auch das Zentrum mit Westerland, hier lebt die Hälfte der Inselbewohner und in der quirligen Fußgängerzone gibt es immer etwas zu entdecken. Der wohl fotogenste Ort ist Keitum. Alte reetgedeckte Kapitänshäuser und üppige Gärten erzeugen ein schönes Flair. Bevor es mit der Fähre von List nach Dänemark zurück ging, hatte jeder noch Gelegenheit ein Fi Die 1973 in Betrieb genommene Aschbrötchen zu essen oder das Shopping - Center in Augenschein zu nehmen. Nachdem wir wieder auf Roemoe ankamen und dabei die Überfahrt genossen haben unternahmen wir noch eine kleine Abenteuerfahrt. Am Strand kann man nicht nur mit dem PKW sondern auch mit dem Bus fahren. Der Sand ist dort so verfestigt das Jens keine Probleme hatte und wir drehten ein paar Runden, sehr zur Freude unserer Gäste. Rechtzeitig zum Abendessen waren wir im Hotel und es gab noch viel über das Erlebte zu erzählen.
4.Tag, Mittwoch, 08.06.16 Rundfahrt Nordfriesland mit Wattwanderung
Auch heute war Herr Erichsen unser Begleiter und wir erfuhren viel über Land und Leute in Nordfriesland.
Von Husum aus fuhren wir zur Halbinsel Nordstrand um von dort aus eine Wattwanderung zu unternehmen. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl im Schlick barfuß zu laufen und das Leben im Watt zu sehen. Kleine Krebse, viele Muscheln und natürlich Wattwürmer grub Herr Erichsen mit seiner Forke aus. Eine Stunde erlebten wir das lebende Watt und für alle war es ein sehr schönes Erlebnis. Weiter ging unser Ausflug nach Tönning, der ehemaligen Hafenstadt mit dem historischen Hafen bis zum Eidersperrwerk Die 1973 in Betrieb genommene Anlage schützt das Binnenland vor Überflutungen und garantiert den geregelten Abfluss der Eider ins Meer. Wahrhaftig ein beeindruckendes Bauwerk. Ende des 19.Jh. entwickelte sich St.Peter-Ording mit seinem 12 km langen Sandstrand zum wichtigsten Tourismuszentrum an der Westküste. Die Sportmöglichkeiten am Strand und auf dem Meer sind riesig, man kann sich den ganzen Tag sportlich betätigen. Ein Besuch dieses bekannten Seebades gehörte natürlich zum Tagesprogramm. Da wir bis zum Abendessen noch Zeit zur Verfügung hatten und das Wetter auch heute sonnig und warm war, besuchten wir Friedrichstadt. Wo die Treene in die Eider mündet, prägen künstliche Kanäle und Treppengiebelhäuser das Bild: Das Städtchen wirkt wie eine Miniaturausgabe von Amsterdam. Im 17.Jh. wurde Friedrichstadt von Niederländern gegründet, die in ihrer Heimat der Religion wegen verfolgt wurden. Aus jener Zeit stammt auch der Brauch vor jedem Haus einen Rosenstock zu pflanzen. Eine Grachtenfahrt, wie in Amsterdam, rundete unseren Besuch ab.
5.Tag, Donnerstag, 09.06.16 Insel Föhr
Nach dem abwechslungsreichen Frühstück fuhren wir mit unserem Reisebus zum Ausflug in die "friesische Karibik", wie die Insel Föhr auch genannt wird. Unseren Bus parkten wir im Hafen von Dagebüll und gingen auf die Fähre nach Wyk, der Hauptstadt von Föhr. Bei einer zweistündigen Inselrundfahrt lernten wir die schönsten Orte kennen, wobei Nieblum als der schönste Ort gilt. Wir besuchten den Friedhof in Süderende, mit Lebensläufen auf den Grabsteinen und die Dorfkirche "St.Laurentis" und auch das schier endlose Wattenmeer. Föhr liegt im Zentrum des Nationalparkes "Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer." Föhr ist auch eine Insel für Kunstfreunde. Im Sommer gibt es ein umfangreiches Programm, u.a. mit Konzerten im Rahmen des Schleswig-Holstein-Musik-Festivals. Im Zentrum von Wyk gibt es zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Cafe's sowie eine lange Strandpromenade zum Bummeln. Am Nachmittag konnten wir all das genießen bevor wir mit der Fähre wieder zurück nach Dagebüll fuhren. Von dort aus ging es dann mit unserem Reisebus nach Husum zum Abendessen.
6.Tag, Freitag, 10.06.16 Helgoland
Die Fahrt zum 70 km vor der Küste liegenden Helgoland ist eine echte Seereise en miniatur. Dazu etwas detaillierter: Ganz pünktlich trafen wir in Büsum ein, denn heute war die Abfahrt etwas zeitiger als an den anderen Tagen. Jens konnte den Bus parken und wurde vom Parkplatz abgeholt um mit uns an Bord der "Lady von Büsum" zu gehen, wo wir im Oberdeck unsere reservierten Plätze einnahmen.Drei Stunden dauerte die Überfahrt und einigen Gästen ging es gar nicht gut. Die Besatzung verteilte Speitüten und das war gut so. Bei Wellen von 2,50 bis 3,00 m Höhe schaukelte die "Lady" doch schon etwas heftig. Auch einige Gäste unserer Reisegruppe mußten die Tüten in Anspruch nehmen, um diese dann im hohen Bogen ins Meer zu werfen und die Möwen und Fische zu füttern. Wer mit dem Schiff anreist wird auf hoher See ausgebootet. Mit ihren Börtebooten greifen dir kräftige Männer unter die Arme und weisen dir den Platz auf ihren Booten zu. So gelangen alle Besucher auf die Insel: "Grün ist das Land, rot ist die Kant, weiß ist der Sand", das sind die Farben von Helgoland. Die Hauptstrasse Lung Wai (langer Weg) führt direkt zum Fahrstuhl und die 256-stufige Treppe ins Helgoländer Oberland. Ein 3 km langer Klippenrundweg führt ums Oberland herum. Dabei kommt man auch an der "Langen Anna" vorbei: Der 48 m hohe Felsen vor der Küste wird von der Brandung stetig angenagt. Zu seinem Schutz wurde deshalb eine 1300 m lange Mauer ins Meer gebaut. Nicht weit von der langen Anna nisten von Mai bis Juli rund 2000 Brutpaare der Trottellumme auf schmalen Felsabsätzen in den Lummenfelsen. Im Juni und Juli vollziehen ihre Jungen den einzigartigen "Lummensprung", bei dem sie sich von den Klippen ins Meer stürzen. Die einzige deutsche Hochseeinsel war ein schönes Erlebnis für alle Reisegäste, denn auf der Heimreise war die See viel ruhiger und so kamen wir am frühen Abend wohlbehalten in Büsum an.
7.Tag, Samstag, 11.06.16 Hallig Hooge
Ab Strucklahnungshörn fuhren wir mit dem Adler-Express, einem schnittigen Schnellboot zur Hallig Hooge. Dort wurden wir bereits von der "Gelben Kutsche" empfangen, welche uns mit Pferdegespann zur Hanswarft brachte. Zunächst besuchten wir das Sturmflutkino. In dem kurzen Film kann man beeindruckend die Naturgewalten sehen, wenn die Halligen bei Sturmflut Land unter sind. Anschließend bestand die Möglichkeit den "Königspesel" oder das Heimatmuseum zu besuchen. Bei der Rückfahrt mit der gelben Kutsche machten wir noch Halt an der Kirchwarft, um einen Blick in die Halligkirche zu werfen. Das obligatorische Gruppenfoto auf der Warft erhalten alle Reisegäste. Mit dem Adler - Express fuhren wir zurück nach Nordstrand, Strucklahnungshörn. Eine gelungene Überraschung für alle war Kaffee und Kuchen im Restaurant "Zur Nordsee", ein besonderes WOW zum Abschluß einer sehr schönen Reise und jeden Tag Sonnenschein, wie man es an der Nordsee selten erlebt. Vor dem Abenessen war dann Gelegenheit in Husum noch etwas zu Bummeln.
8.Tag, Sonntag, 12.06.16 Heimreise
Als unser Chauffeur Jens alle Koffer, auch von den Gästen im Hotel "Osterkrug", verstaut hatte fing es an zu regnen. Aber das sollte uns nicht weiter stören, denn wir waren ja unterwegs nach Hause. Wir fuhren durch den Elbtunnel in Hamburg, vorbei an der Köhlbrandbrücke, immer Richtung Osten. In Prignitz verabschiedeten wir die ersten Gäste. Die Abfahrt zum Flughafen Leipzig war gesperrt, deshalb mußten wir hier einen großen Umweg fahren. Als wir in Dresden die letzten Gäste verabschiedeten, waren alle noch voller Begeisterung über die schönen und erlebnisreichen Tage an der Nordsee. An dieser Stelle möchte ich mich ganz besonders bei unserem Chauffeur, Jens Kittlaus, bedanken, für die gute und kameradschaftliche Zusammenarbeit. Für Sie, liebe Reisegäste, weiterhin Gesundheit und Glück und eine gute Zeit. Vielleicht sehen wir uns bei einer Reise wieder. Ihr Reiseleiter Harald Kühne.