Reisebericht: Rundreise Nordfriesland – Wattenmeer und Nordseeküste

06.08. – 13.08.2017, 7/8 Tage Deutschland an der Nordsee mit Hotel in Husum: Sylt – Wattwanderung – St. Peter Ording – Föhr – Helgoland – Hallig Hooge


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Husum, „die graue Stadt am Meer“ ist unser Ausgangspunkt um Nordfriesland mit seinen Inseln, den Halligen und dem Wattenmeer bei viel Sonnenschein und etwas Regen kennenzulernen.
Ein Reisebericht von
Gisela Gerlach
Gisela Gerlach

1. Tag, Sonntag, 06.08.2017 – Anreise, 695 km

Unsere Reise beginnt am Flughafen in Dresden. Die Wettervorhersage für die kommenden 8 Tage verspricht mehr Regen als Sonne. Doch bevor es so weit ist, fahren wir heute quer durch Deutschland. Entlang der A4 bis Nossener Kreuz, A14 bis Magdeburg, A2 bis Kreuz Hannover, danach A7 bis Hamburg weiter entlang A23 bis Heide und der B 5 bis Husum. Doch bevor wir in Husum ankommen fahren wir an Hamburg nicht nur vorbei, sondern planen hier auch eine Pause mit einer Hafenrundfahrt. Wir parken direkt an den St. Pauli-Landungsbrücken . An der Brücke 10 werden wir mit einen Moin Moin empfangen und rechtlustig wird uns auf der Rundfahrt von einer Stunde der zweit größte Hafen von Europa gezeigt. Unsere weitere Fahrt nach Husum führt uns entlang der A23 an Itzehoe vorbei und nach der Stadt auch über den NOK (Nord-Ostsee-Kanal). Gegen 18.00 Uhr kommen wir dann in Husum am Thomas Hotel an. Es bleibt noch Zeit einen kleinen Rundgang in Husum zu unternehmen, um einen ersten Eindruck von der Stadt zu erhalten. Zum Abendessen sind einige Gäste etwas Müde aber sehr zufrieden mit dem ersten Tag unserer Urlaubsreise.

2. Tag,Montag,07.08.2017 – Stadtführung Husum

Heute können wir ausschlafen. Unsere Stadtführung beginnt erst 10.00 Uhr. Das Frühstück lässt keine Wünsche offen und so wie wir es erwarten mit Fisch und Meeresfrüchten. Gut gestärkt beginnen wir dann auch unseren Rundgang durch die Stadt. Unsere Stadtführer sind die Herren Volker Springer und Burkhardt Kantel, die uns erwarteten und uns sehr gut zur Heimatstadt von Theodor Sturm informieren. Wir hören von der Kraft des Wassers und den verheerenden Fluten. Dabei ist die Sturmflut oder auch „Mandränke" von 1362. der Grund, das Husum einen Hafen hat. Am Binnenhafen sehen wir den Sturmflutpfahl, an dem die Wasserhöhe der jeweiligen Flut gekennzeichnet ist. Danach spazieren wir zum Theodor-Storm- Haus, in dem der berühmteste Sohn der Stadt viele Gedichte und Novellen geschrieben hat. Dabei bleibt der „Schimmelreiter" sein berühmtestes Werk. Weiter führt uns unser Rundgang zum Schloss, das im Stil der niederländischen Renaissance aus rotem Backstein erbaut wurde. Hier erfahren wir, dass es heute als Kulturzentrum dient und wir im März zurückkommen sollten, um die Lila blühenden Krokusse im Schlosspark sehen zu können. Auf unserem Rundgang erfahren wir vieles über Land und Leute und auch über Tine einer friesischen Fischerfrau, die den Asmussen-Woldsen-Brunnen auf dem Marktplatz ziert. Auf dem Markt sehen wir auch das umgebaute Alte Rathaus und die Marienkirche. Nach ca. 2 Stunden Stadtführung sind wir gut informiert und können den Nachmittag individuell planen. Für einige steht das Theodor-Sturm-Haus auf dem Programm. Für andere Gäste ist es das Schifffahrts-Museum oder auch das Nordfriesische Museum.
Zum Abendessen gibt es neben dem guten Essen einen interessanten Erfahrungsaustausch.

3. Tag, Dienstag der 08.08.2017 – Insel Sylt, 306 km

" Rüm Hart-klaar Kimming" oder ins hochdeutsche übersetzt "Weites Herz-klarer Horizont" ist Programm für den heutigen Tag.
Dazu begrüßen wir heute schon am frühen Morgen (08.00 Uhr) unseren echten Nordfriesen Boy Erichsen. Wir fahren gemeinsam nach Havneby (Dänemark) über den
11 km langen Damm zur Insel Rømø, um von hieraus mit der Fähre nach List auf Sylt zu kommen. Schon von der Fähre aus haben wir einen Blick auf den "Ellenbogen" bevor wir in List anlegen. Von hieraus beginnen wir unsere Rundfahrt. Wir fahren mit unserem Bus durch das Listland, ein Naturschutzgebiet mit großen Dünen auf denen wir die blühende Heide bewundern. Weiter führt uns unsere Fahrt fast durch die gesamte Insel. Wir durchqueren erst einmal Westerland um zur Düne-Rantum zu gelangen. Hier planen wir einen kurzen Stopp und spazieren hoch auf die Düne und haben einen schönen Blick auf den Strand. Danach fahren wir zurück in das Nordseeheilbad Westerland, dem Hauptort von Sylt. Wir flanieren die Friedrichstraße, den Boulevard mit vielen Geschäften entlang und lassen uns auch den frischen Fisch munden. Die Insel hat noch mehr zu bieten und durch eines der schönsten Orte wollten wir spazieren. Aber leider war der Ort für uns gesperrt. Es ist Keitum, früher der Hauptort auf Sylt. Einen letzten Stopp unserer Rundfahrt widmen wir List, der nördlichsten Gemeinde Deutschlands, bevor wir wieder auf die Fähre gehen. Wir haben Zeit den Ort zu erkunden und auch bei Gosch die Fischbrötchen zu probieren. Gegen 17.00 Uhr verlassen wir wiederum mit der Autofähre die Insel. Herr Erichsen überrascht uns noch mit einen Abstecher zur Sandbank von Rømø. Problemlos können wir mit dem Bus diese Fläche befahren. Für uns ist es ein Erlebnis. Ein sehr schöner Tag und die erste Begegnung mit einer Insel in Nordfriesland gehen zu Ende.

4. Tag, Mittwoch, 09.08.2017 Wattwanderung–Eidersperrwerk–St. Peter Ording,176 km

Heute können wir ausschlafen. 09.00 Uhr starten wir mit unserem Ausflug. Als Erstes steht die Wattwanderung auf dem Programm. Werden wir barfuß im Watt wandern können? Wir lassen uns noch etwas Zeit und erfahren noch einiges über Husum. Dann fahren wir aber auf die Insel Nordstrand. Auch hier fahren wir über einen 4 km langen Damm, der die Insel und das Festland verbindet. Eine Stunde wandern wir im Watt und erfahren von Frau Erichsen viel über das eigentümliche Naturschutzgebiet, über die Gezeiten und dem sechsstündigen Rhythmus von Ebbe und Flut. Eines der Besonderheiten unserer Wanderung ist das Aufsuchen des Wattwurmes, den wir aber nicht finden. Nach dem die Füße gewaschen sind treffen wir uns wieder am Bus. Wir setzten unsere Fahrt fort, fahren zur Halbinsel Eiderstedt und besuchen eines der beliebtesten Touristenzentren, St.Peter-Ording. Der Ort ist bekannt für seine Strandsegler, den Schwefelquellen und den Restaurants a
Wir planen hier unsere Mittagspause und jeder nutzt die Zeit nach seinen Wünschen. Zum Essen bei Gosch oder man probiert einfach nur ein Fischbrötchen. Andere suchen den Strand auf und hätten sich etwas mehr Zeit gewünscht. Im Anschluss fahren wir zum Eidersperrwer. Gegen 14.00 Uhr erreichen wir dann das Sperrwerk. Dieses trennt seit 1973 die Eidermündung von der offenen Nordsee. Wir sehen die Fünf 40 breiten Stömungstore, die bei günstigem Wetter offen sind (so wie heute) und bei Sturmflut geschlossen werden. Beeindruckt von dem größten deutschen Küstenschutzbauwerk setzten wir unsere Fahrt fort.
Frau Erichsen überrascht uns mit dem Vorschlag Friedrichstadt zu besuchen und erfüllt damit vielen von uns einen lang gehegten Wunsch. Wir fahren durch Tönning zu dem nur 13 km von Husum entfernten Fiedrichstadt. Frau Erichsen informiert uns, dass 1621 von Herzog Friedrich III. von Schleswig-Gottorf das Städtchen für Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden gegründet wurde. Bei einer Grachtenfahrt erfahren wir noch viel Wissenswertes
zu den vielen Giebelhäusern aus dem 17.Jh. Auf unserer Fahrt zum Hotel verabschiedend wir uns von Frau Erichsen und sind sehr zufrieden mit dem heutigen Tag, dem Programm und der Sonne, die wir auch heute erleben konnten.

5. Tag, Donnerstag, 10.08.2017–fakultativer Ausflug–Fahrt zur Insel Föhr, 94 km

Eine weitere Insel steht auf dem Programm. Föhr, die Insel, die auch die Friesische Karibik genannt wird. Wir fahren mit dem Bus nach Dagebüll zur Fähre der WYKER-Dampfschiffs-Rederei (W.D.R.). Auf Föhr, in Wyk, angekommen wartet schon ein Chauffeur auf uns, mit dem wir eine Inselrundfahrt unternehmen werden. Sehr informativ zeigt er uns die kleinen Orte und auch das Wattenmeer. Dabei können wir Wattwanderer beobachten, die von Inseln zu Insel wandern. Für die Ev. - luth. Kirchengemeinde St. Laurentii in Süderende mit den redenden Grabsteinen lassen wir uns etwas mehr Zeit. Auf den Grabsteinen wurde nicht nur der Name, der Geburts-und Sterbetag genannt, sondern die auch das Leben von Kapitänen auf den Walfangschiffen. Viel erfahren wir auch über Matthias Peterssen, ein nordfriesischer Kapitän und Walfischfänger mit dem Beinamen„Glücklicher Matthias" trug und vor dessen Grab wir auch stehen.
Nach ca. zwei Stunden sind wir wieder in Wyk und haben noch Zeit für den Hauptort der Insel bevor wir wieder nach Dagebüll und weiter nach Husum fahren.

6. Tag, Freitag, 11.08.2017– Helgoland–fakultativer Ausflug, 112 km

Für viele von uns sollte dieser Tag ein besonderer sein. Wir starten zeitig. Frühstück nehmen wir bereits 06.30 Uhr ein. Dann fahren wir nach Büsum
09.15 Uhr geht es mit der „Lady von Büsum" nach Helgoland. Im Oberdeck sind für uns Plätze reserviert und mit "Eberhardt-Travel" gekennzeichnet. Rund drei Stunden fahren wir die rund 50 km bis zum Roten Fels in der Brandung - Deutschlands einziger Hochseeinsel. Einigen Gästen ist es ein wenig "mulmig" zumute. Vor der Insel werden wir ausbooten, (eine Touristenattraktion). Dabei wissen wir doch, dass wir uns nur in die Arme der starken Matrosen fallen lassen müssen. Also, es kann kein Problem sein. So kommt es auch. Von weitem haben wir schon einen Blick auf die Insel und die Düne, als die Börteboote auf unsere "Lady" zu kommen. Schnell und unkompliziert geht das Ausbooten vonstatten.
Nun sind es nur einige Meter, um zur Insel zu kommen. Von der Unterstadt kommen wir mit einem Fahrstuhl oder auch entlang der Treppen zum Oberland. Eines der interessanten Wege ist der Klippen-Randweg. Auf dem gelangen wir zu dem bekannten Lummenfelsen, in dem die selten gewordenen pinguinähnlichen Seevögel nisten. Im Juni kann man den Lummensprung in den Abendstunden beobachten, wenn sich die Jungen von den Klippen in die Tiefe stürzen. Da wir aber im August hier sind, können wir die vielen Basstölpel beobachten. Einige Meter weiter kommen wir zur "Langen Anna",die eine mächtige von der naturgeschaffenen Steinsäule und eines der Wahrzeichen von Helgoland ist.
Ein Blick auf die Uhr. Wir müssen in die Unterstadt, um noch einige Einkäufe im zoll- und steuerbefreiten Helgoland zu tätigen. Am Nachmittag geht es wieder zurück zum Festland und erst jetzt können wir die Farben von Helgoland bestätigen. Denn wie beschreibt ein alter Vers diese Farben : "Grün ist das Land, rot ist die Kant', weiß ist der Sand, das sind die Farben von Helgoland. Somit geht wieder ein schöner zu Ende.

7. Tag, Sonnabend,12.08.2017–Hallige Hooge, 58 km

Unser letzter Urlaubstag bricht an. Es ist nicht kalt, aber heute erleben wir Nebel und Regen. Wir fahren heute wieder nach Nordstrand zum Hafen Strucklahnungshörn. Bei Regen erreichen wir mit dem Adler-Express die Halligen Hooge, die Königin der Halligen. Die gelbe Kutsche steht schon bereit und wir fahren zur Hanswarft zuerst sehen wir im Sturmflutkino das Leben auf der Halligen, wenn die Flut kommt. Danach gehen wir in die Prachtstube der Warft, dem Königspesel. Räume voller Zeugnisse der Vergangenheit. Der Regen bricht nicht ab. Wir fahren weiter mit unserer Kutsche zur Kirchenwarft und später noch zum Friesenpesel. Hier genießen wir ein gutes Mittagessen. Ziemlich durchnässt erreichen wir mit der Fähre wieder Strucklahnungshörn. Auf der Fahrt nach Husum und zum Abschluss der Reise sind wir von Eberhardt-Travel zu einem Pharisäer eingeladen. Es ist wohl das bekannteste Getränk des Nordens, das gerade an kalten Tagen für wohlige Wärme sorgt. Im Pharisäerhof wurde er erfunden. Damit runden wir den Abschluss unserer Reise ab.

8. Tag, Sonntag, 13.08.2017–Abreise, 695 km

Heute heißt es 08.30 Uhr Kofferladen und anschließende Abfahrt. Wir wählen für die Rückreise wiederum die Strecke, Hamburg-Hannover-Magdeburg-Leipzig-Dresden. Auch bei unserer Rückreise legen wir aller zwei Stunden eine Pause ein und kommen gegen 18.15 Uhr in Dresden an.Zum Abschluss dieser Reise möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich noch einmal bei allen Reisegästen zu bedanken, aber auch bei unserem Chauffeur Steffen. Ich wünsche Ihnen alles Gute, Gesundheit, Glück und eine schöne Zeit.
Ihre Reiseleiterin Gisela Gerlach

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht