Reisebericht: Rundreise Nordfriesland – Wattenmeer und Nordseeküste

05.08. – 12.08.2018, 7/8 Tage Deutschland an der Nordsee mit Hotel in Husum: Sylt – Wattwanderung – St. Peter Ording – Föhr – Helgoland – Hallig Hooge


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Husum, „die graue Stadt am Meer“ ist unser Ausgangspunkt um Nordfriesland mit seinen Inseln, den Halligen und dem Wattenmeer bei hochsommerlichen Temperaturen aber auch mit Sturm kennenzulernen.
Ein Reisebericht von
Gisela Gerlach
Gisela Gerlach

1. Tag, Sonntag, 05.08.2018 – Anreise

Unsere Reise beginnt am Flughafen in Dresden. Die Wettervorhersage für die kommenden 8 Tage verspricht viel Sonne und angenehme Temperaturen. Doch bevor es so weit ist, fahren wir heute quer durch Deutschland. Entlang der A4 bis Nossener Kreuz, A14 bis Magdeburg, A2 bis Kreuz Hannover, danach A7 durch Hamburg. Nördlich von Hamburg nehmen wir noch Gäste auf und fahren weiter auf der A 7 bis Schleswig auf dem Weg überqueren wir den NOK (Nord-Ostsee-Kanal).Entlang der B 201erreichen wir Husum und gegen 16.30 Uhr kommen wir in unserem Thomas Hotel an. Es bleibt noch Zeit einen kleinen Rundgang in Husum zu unternehmen, um einen ersten Eindruck von der Stadt zu erhalten. Bei einem guten Abendessen lassen wir den Tag ausklingen.

2. Tag,Montag,06.08.2018 – Stadtführung Husum

Heute können wir ausschlafen. Unsere Stadtführung beginnt erst 10.00 Uhr. Das Frühstück lässt keine Wünsche offen und so wie wir es erwarten mit Fisch und Meeresfrüchten. Gut gestärkt beginnen wir dann auch unseren Rundgang durch die Stadt. Unsere Stadtführer sind Frau Margit Meißner und Herr Harald Knoop, die uns erwarteten und uns sehr gut zur Heimatstadt von Theodor Sturm informieren. Wir hören von der Kraft des Wassers und den verheerenden Fluten. Dabei ist die Sturmflut oder auch „Mandränke" von 1362. der Grund, das Husum einen Hafen hat. Am Binnenhafen sehen wir den Sturmflutpfahl, an dem die Wasserhöhe der jeweiligen Flut gekennzeichnet ist. Danach spazieren wir zum Theodor-Storm- Haus, in dem der berühmteste Sohn der Stadt viele Gedichte und Novellen geschrieben hat. Dabei bleibt der „Schimmelreiter" sein berühmtestes Werk. Weiter führt uns unser Rundgang zum Schloss, das im Stil der niederländischen Renaissance aus rotem Backstein erbaut wurde. Hier erfahren wir, dass es heute als Kulturzentrum dient und wir im März zurückkommen sollten, um die Lila blühenden Krokusse im Schlosspark sehen zu können. Auf unserem Rundgang erfahren wir vieles über Land und Leute und auch über Tine einer friesischen Fischerfrau, die den Asmussen-Woldsen-Brunnen auf dem Marktplatz ziert. Auf dem Markt sehen wir auch das umgebaute Alte Rathaus und die Marienkirche. Nach ca. 2 Stunden Stadtführung sind wir gut informiert und können den Nachmittag individuell planen. Für einige steht das Theodor-Sturm-Haus auf dem Programm. Für andere Gäste ist es das Schifffahrts-Museum oder auch das Nordfriesische Museum.
Zum Abendessen gibt es neben dem guten Essen einen interessanten Erfahrungsaustausch.

3. Tag,Dienstag,07.08.2018 – Hallig Hooge ¬– „Die Königin der Halligen"

Aus organisatorischen Gründen haben wir in unserem Programm eine Änderung. Die Königin der Halligen war für den letzten Tag geplant. Aber wir freuen uns auch so auf unseren Ausflug. Heute Morgen haben fahren wir mit einem Bus aus Husum zum Nordstrand. Der Chauffeur, ein echter Nordfriese informiert zu seiner Stadt, der Nordsee, dem Wattenmeer und den Windparks sehr unterhaltsam. Im Hafen Strucklahnungshörn verabschieden wir uns vom ihm und schippern mit dem Adler-Express zur Halligen Hooge, der Königin der Halligen. Wir haben rund 5 Stunden Zeit auf der Halligen. Eine gelbe Kutsche steht schon für uns bereit und wir fahren zur Hanswarft. Hier sehen wir im Sturmflutkino, wie schwer das Leben auf der Halligen sein kann, wenn die Flut kommt. Danach besuchen einige die Prachtstube der Warft, dem Königspesel. Räume voller Zeugnisse der Vergangenheit. Zwischenzeitlich meldet sich der Hunger und auch dafür ist gesorgt. Frischer Fisch ist mitten auf der Warft ein willkommenes Essen zur Mittagszeit. Wir fahren weiter mit unserer Kutsche zur
Kirchenwarft und später noch zum

Friesenpesel.

Der sehr guten Kuchen und Kaffee für uns bereithält. Jetzt wird es Zeit, so schnell ist die Zeit vergangen und mit unserer Kutsche fahren wir zur Fähranlegestelle. Unsere Rückfahrt erfolgt mit der Fähre „Hilligenlei"
und gegen 18.00 Uhr wartet unser Bus und Peter in Schlüttsiel auf uns.
Eine tolle Erfahrung haben wir auf der Halligen Hooge gemacht.

4. Tag, Mittwoch, 08.08.2018– Wattwanderung–Eidersperrwerk–St. Peter Ording

Heute können wir ausschlafen. 09.00 Uhr starten wir mit unserem Ausflug. Unser Programm richtet sich nach den Gezeiten und die Wattwanderung werden wir erst am späten Nachmittag machen können. Heute Vormittag haben wir Flut. Frau Erichsen ist bereit mit uns Friedrichstadt zu besuchen und erfüllt damit vielen von uns einen lang gehegten Wunsch. Wir erfahren, dass 1621 von Herzog Friedrich III. von Schleswig-Gottorf das Städtchen für Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden gegründet wurde. Wir haben am frühen Vormittag die Stadt für uns allein und erkunden die Stadt bei einer Grachtenfahrt.Dabei erfahren wir noch viel Wissenswertes zur Stadt und
den vielen Giebelhäusern aus dem 17.Jh. Wir setzten unsere Fahrt fort, fahren zur Halbinsel Eiderstedt und besuchen eines der beliebtesten Touristenzentren, St.Peter-Ording. Der Ort ist bekannt für seine Strandsegler, den Schwefelquellen und den Restaurants auf Pfählen. Hier planen wir unsere Mittagspause und jeder nutzt die Zeit nach seinen Wünschen. Es kann auch ein Essen bei Gosch sein oder ein Standbesuch. Im Anschluss fahren wir zum Eider-Sperrwerk. Nach 14.00 Uhr erreichen wir dann das

Eider–Sperrwerk.

Dieses trennt seit 1973 die Eidermündung von der offenen Nordsee. Wir sehen die fünf, 40 Meter breiten Strömungstore, die bei günstigem Wetter offen sind (so wie heute) und bei Sturmflut geschlossen werden. Beeindruckt von dem größten deutschen Küstenschutzbauwerk setzten wir unsere Fahrt fort.
Jetzt steht noch die Wattwanderung auf dem Programm. Werden wir barfuß im Watt wandern können? Wir fahren durch Tönning und an Husum auf die Insel (Halbinsel) Nordstrand. Hier fahren wir noch einmal über einen 4 km langen Damm, der die Insel und das Festland verbindet. Eine Stunde wandern wir im Watt und erfahren von Frau Erichsen viel über das eigentümliche Naturschutzgebiet, über die Gezeiten und dem sechsstündigen Rhythmus von Ebbe und Flut. Eines der Besonderheiten unserer Wattwanderung
ist das Aufsuchen des Wattwurmes, den wir aber nicht finden, dafür sehen wir Krebse und kleine Schnecken. Nach dem die Füße gewaschen sind treffen wir uns wieder am Bus und fahren zurück nach Husum. Mit einem herzlichen Dankeschön verabschieden wir uns von Frau Erichsen, die uns mit ihrer Art und dem ihrem Wissen, Nordfriesland sehr anschaulich vermittelt hat.

5. Tag, Donnerstag, 09.08.2018–fakultativer Ausflug–Fahrt zur Insel Föhr

Eine weitere Insel steht auf dem Programm. Föhr, die Insel, die auch die Friesische Karibik genannt wird. Wir fahren mit dem Bus nach Dagebüll zur Fähre der WYKER-Dampfschiffs-Rederei (W.D.R.). Auf Föhr, in Wyk, angekommen wartet schon ein Chauffeur auf uns, mit dem wir eine Inselrundfahrt unternehmen werden. Sehr informativ zeigt er uns die kleinen Orte und auch das Wattenmeer. Dabei können wir Wattwanderer beobachten, die von Inseln zu Insel wandern. Für die Ev. - luth. Kirchengemeinde St. Laurentii in Süderende mit den redenden Grabsteinen lassen wir uns etwas mehr Zeit. Auf den Grabsteinen wurde nicht nur der Name, der Geburts-und Sterbetag genannt, sondern die auch das Leben von Kapitänen auf den Walfangschiffen. Viel erfahren wir auch über Matthias Petersen, ein nordfriesischer Kapitän und Walfänger mit dem Beinamen„Glücklicher Matthias" trug und vor dessen Grab wir auch stehen.
Nach ca. zwei Stunden sind wir wieder in Wyk und haben noch Zeit für den Hauptort der Insel bevor wir wieder nach Dagebüll und weiter nach Husum fahren.

6. Tag, Freitag, 11.08.2017– Auf den Spuren der Wikinger (Helgoland–fakultativer Ausflug )

Für viele von uns sollte die Fahrt nach Helgoland ein besonderes Erlebnis sein. Mit der „Lady von Büsum" wollten wir nach Helgoland, Deutschlands einzige Hochseeinsel. Aber es sollte nicht sein. Gestern Nachmittag wurde die Schifffahrt zur Insel abgesagt. Der angekündigte Sturm lässt es nicht zu und daran wird sich auch nichts ändern. Schade!!
Wir haben heute ein unbeständiges Wetter und haben uns kurzfristig für ein anderes Programm entschieden. Erst seit Juni dieses Jahres wurde der seit neun Jahrhunderten verlassene Ort Haithabu, gemeinsam mit Danewerk ,der Weltkulturerbetitel verliehen. Es ist das
das bedeutendste archäologische Bodendenkmal in Schleswig-Holstein.
Wir machen uns kundig, was Haitabu als wichtige Handelsmetropole der Wikinger hinterlassen hat. Für unseren Ausflug konnten wir Herrn Erichsen gewinnen, der uns als erstes

Danewerk

zeigt. Hier können wir die Reste der bis zu 8 m hohen Wallbefestigung sehen. Weiter fahren wir zum Wikinger Museum Haithabu. Es ist beeindruckend wie uns hier die Geschichte vermittelt wird. Im Dorf wird uns das Leben der Wikinger in den nachgebauten Wikingerhäusern demonstriert. Die Zeit geht viel zu schnell vorbei. Zum Abschluss fahren wir nach Schleswig. Gegenwärtig finden hier die Wikinger Tage statt. Wir fahren am Schloss Gottorf und dem Wikingturm vorbei und stoppen in der Nähe des Doms St. Petri. Ein bedeutendes Kunstwerk ist der aus Eichenholz geschnitzte Bordesholmer Altar der uns alle beeindruckt. Aber auch der Lettner ist ein besonderes Schmuckstück im Dom. Anschließend spazieren wir durch die kopfsteingeplasterten Altstadtgassen vom Holm.Zum Abendessen  waren wir uns einig, dass wir heute der Geschichte der Wikinger näher-
gekommen sind.
In Husum finden die Hafen-Tage statt und heute bleibt uns Zeit, einiges vom Programm zuerleben.

7. Tag, Samstag der 12.08.2018 - Insel Sylt

" Rüm Hart-klaar Kimming" oder ins hochdeutsche übersetzt "Weites Herz-klarer Horizont" ist Programm für den heutigen Tag.
Dazu begrüßen wir heute schon am frühen Morgen (08.00 Uhr) unseren echten Nordfriesen Boy Erichsen. Wir fahren gemeinsam nach Havneby (Dänemark) über den
11 km langen Damm zur Insel Rømø, um von hieraus mit der Fähre nach List auf Sylt zu kommen. Schon von der Fähre aus haben wir einen Blick auf den "Ellenbogen" bevor wir in List anlegen. Von hieraus beginnen wir unsere Rundfahrt. Wir fahren mit unserem Bus durch das Listland, ein Naturschutzgebiet mit großen Dünen auf denen wir die blühende Heide bewundern. Weiter führt uns unsere Fahrt fast durch die gesamte Insel. Wir durchqueren erst einmal Westerland um zur Düne-Rantum zu gelangen. Hier planen wir einen kurzen Stopp, der starke Regen lässt uns aber im Bus sitzen und wir fahren nach Hörum und haben eine kurze Pause. Danach fahren wir zurück in das Nordseeheilbad

Westerland,

dem Hauptort von Sylt. Wir flanieren die Friedrichstraße, den Boulevard mit vielen Geschäften entlang und lassen uns auch den frischen Fisch munden. Nach dieser längeren Mittagspause schauen wir uns noch eine andere Seite der Insel an. Nachdem wir Tönning durchfahren, kommen wir zu einem der schönsten Orte auf der Insel, nach Kaitum, der früher der Hauptort auf Sylt war. Weiter fahren wir durch die Orte Munkmarsch,Braderup und Wenningstedt die etwas abseits mit ihren alten Friesenhäusern beeindrucken.
Gegen 16.00 Uhr verlassen wir die Insel Sylt und für die Rückfahrt haben wir uns die Bahnfahrt ausgesucht. Es geht über den 11 km langen Hindenburgdamm, der 1927 fertiggestellt wurde. Für Peter eine Herausforderung, die er mit Bravour gemeistert hat.
Heute Abend geht nicht nur ein schöner Tag zu Ende, sondern auch der Urlaub in Nordfriesland.

8. Tag, Sonntag, 12.08.2018-Abreise

Heute heißt es 08.00 Uhr Kofferladen und anschließende Abfahrt. Wir wählen für die Rückreise die Strecke, Schleswig, die A21 um nicht durch Hamburg zu fahren , danach die A24 zur A 10 (Berliner Ring), weiter die A9 nach Leipzig und der A14 und A4 nach Dresden. Auch bei unserer Rückreise legen wir aller zwei Stunden eine Pause ein und kommen gegen 19.00 Uhr in Dresden an.Zum Abschluss dieser Reise möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich noch einmal bei allen Reisegästen zu bedanken, aber auch bei unserem Chauffeur Peter. Ich wünsche Ihnen alles Gute, Gesundheit, Glück und viel Freude bei weiteren Reisen. Ich freue mich auf ein Wiedersehen.Viele Grüße
Ihre Gisela Gerlach

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