Impressionen in Nordfriesland vom 23.06. – 28.06.2013
Reisebericht: 23.06. – 28.06.2013
Von den Deichen zwischen Nordstrand und der dänischen Grenze fällt der Blick nicht aufs offene Meer, sondern auf die nordfriesische Inselwelt. Köge, welche zum Schutz vor den Sturmfluten angelegt wurden, prägen das Landschaftsbild hinter den Deichen. Im Wattenmeer wechseln sich Ebbe und Flut alle sechs Stunden, wir erlebten es bei heftigem Sturm bei unserer Wanderung mit Frau Erichsen. Im Watt leben viele Kleintiere, der bekannteste ist der Wattwurm, aber auch die Strandkrabbe und die Wattschnecke konnten wir entdecken.
Ein Reisebericht von
Harald Kühne
1.Tag, Sonntag, 23.06.13
Während unserer Fahrt in den Norden Deutschlands, nach Nordfriesland, machten wir einen Aufenthalt in Hamburg - dem Tor zur Welt. An diesem Sonntag fand ein Treffen vieler Motorrad - Fans in Hamburg statt. aus diesem grund konnten wir nicht über die Köhlbrandbrücke , eines der Wahrzeichen der Hansestadt, fahren. Deshalb fuhren wir bis zu den Landungsbrücken, um als erstes eine Hafenrundfahrt zu unternehmen. im Hamburger Hafen, dem zweitgrößten nach Rotterdam, gibt es immer wieder neues zu entdecken, sei es der Fortgang am Bau der Elbphilharmonie oder die Fahrt durch die Speicherstadt und die am Kreuzfahrt - Terminal angelegten modernen Urlauber - Schiffe. Nach der Rundfahrt hatten wir noch Zeit einen kleinen Bummel an den Landungsbrücken zu machen. Hier pulsiert zu jeder Stunde das Leben und man merkt, das Hamburg eine Weltstadt ist. Auf unser Weiterfahrt nach Husum erlebten wir den Motorradcorso aus nächster Nähe,denn viele Straßen der Innenstadt waren gesperrt. Alle Teilnehmer fuhren mit ihren Krädern im Corso, die verschiedensten Fabrikate aus allen Baujahren waren zu sehen. Für unseren Chauffeur Toralf Jentzsch, wurde deshalb die Lenkzeit sehr eng. Aber im Limit erreichten wir unseren Übernachtungsort Husum und checkten sofort im schönen Wellnes-Hotel "Thomas" ein. Husum gilt als die Hauptstadt Nordfrieslands und hat sich zur Metropole an der Westküste entwickelt. Nach dem schmackhaften 3-Gang-Menü hatten alle die Gelegenheit am Abend die Innenstadt kennen zu lernen, denn unser Hotel befindet sich nur wenige Meter vom Binnenhafen entfernt.
2.Tag, Montag, 24.06.13
Husums berühmtester Sohn, der Dichter Theodor Storm, nannte seinen Heimatort im 19.Jh. einmal die "graue Stadt am Meer". Mittlerweile hat die Stadt sehr an Farbe gewonnen und ist auch im Winter der einzige Westküstenort voller Leben. Der touristische Kern ist der historische Binnenhafen, an seiner nördlichen Kaimauer ist das Restaurantschiff "MS Nordertor" fest vertäut. Aufmerksamkeit findet auch die Sturmflutsäule, welche bei jeder Stadtführung als besonderes Erlebnis Einklang findet. Bei einem Stadtrundgang mit Herrn Dr.Schmid, lernten wir dies alles kennen. Aber auch das Theodor Storm - Haus, in dem der Dichter 1866 - 1880 lebte sowie der Markplatz mit dem "Tine" Brunnen vor der klassizistischen Marienkirche fand allgemeines Interesse. Die zwei Stunden mit unserem freundlichen und lustigem Erzähler vergingen wie im Fluge. Am Nachmittag erlebten alle Gäste die pulsierende Stadt individuell. Das Schloß vor Husum hat leider montags geschlossen, aber auch der schön angelegte Park ist sehenswert. Neben unserem Hotel "Thomas" befindet sich das Schifffahrtmuseum, seine Hauptattraktion ist das erst 1994 gefundene Wrack eines vor etwa 400 Jahren gesunkenen Küstenseglers. Nach dem Abendessen fand auf dem Marktplatz ein Konzert mit dem Orchester der Bundeswehr statt, welches wir auch besuchten. So ging dieser erlebnisreiche Tag zu Ende und alle hatten schöne Erlebnisse.
3.Tag, Dienstag, 25.06.13
Föhr ist eine grüne Insel mit Sandstrand, auf der sich Tourismus und Landwirtschaft die Waage halten. Neben der lebhaften Hauptstadt Wyk gibt es eine ganze Reihe ruhiger Dörfer und in der dünnbesiedelten Marsch ursprüngliche Bauernhöfe für einen echten Landurlaub. Nach dem reichhaltigem Frühstück fuhren wir mit unserem 4 Sterne Reisebus bis Dagebüll um von dort mit der Fähre "Schleswig - Holstein" in knapp einstündiger Fahrt im Hafen von Wyk auf Föhr anzulegen. Dort stand schon der Inselbus bereit mit dem wir eine Inselrundfahrt unternahmen. Im kleinen Ort Süderende besuchten wir die Dorfkirche und der Chauffeur gleichzeitig Reiseleiter auf der Insel erklärte uns die verborgenen herben Schönheiten von Föhr. Auch die meisten Grabsteine auf dem Gottesacker erzählten die Lebensgeschichte der verstorbenen. Am Nachmittag konnte jeder die Inselhauptstadt bei schönem Wetter auf eigen Faust erkunden. Die Promenade mit den zahlreichen Shops, Cafe's und Restaurants wird von allen Urlaubern gern besucht. Danach ging es mit der Fähre wieder zurück nach Dagebüll und von da mit unserem Bus nach Husum. Es war ebenfalls ein abwechslungsreicher Tag bei schönem Sommerwetter.
4.Tag, Mittwoch, 26.06.13
Heute begleitete uns den ganzen Tag unsere Gästeführerin, Frau Erichsen. Nach England fährt keine Fähre! So heißt nämlich eins der vielen kleinen Dörfer auf der ehemaligen Insel Nordstrand, die seit 1935 durch einen 4km langen Straßendamm mit dem Festland verbunden ist. Besonders reizvoll ist der Blick vom Deich entlang der Küste zwischen Norderhafen und dem Windsurfergebiet am Holmer Siel. Da ragen die Warften der Halligen wie Burgen aus dem Meer. In der Nähe von Norderhafen begaben wir uns, d.h. die meisten Gäste unserer Reisegruppe, zum Abenteuer Wattwanderung. Frau Erichsen erklärte uns, wie man sich im Watt zu verhalten hat und dabei immer die Uhrzeit im Auge haben muß. Die Strümpfe und Schuhe wurden am Deich deponiert und dann ging es barfuß bei Windstärke 7 ins Watt. Hautnah verfolgten wir das "Leben" im Watt und konnten viel neues entdecken. Seit 1985 gehört Nordstrand zum Nationalpark "Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer". Anschließend fuhren wir zum eindrucksvollen Eidersperrwerk, welches zwischen 1967 und 1973 errichtet wurde. Sein Kernstück ist eine über 200 m lange Stahl-und Betonkonstruktion mit fünf je 40 m breiten Durchflussöffnungen, die je nach Bedarf geöffnet oder geschlossen werden. Bei Sturmfluten sind sie dicht, nach heftigen Regenfällen werden sie nur bei Niedrigwasser geöffnet, damit die Eider abfließen kann. Der romantische Hafen und das hochmoderne Multimar- Wattforum sind die Hauptattraktionen von Tönning, der historischen Kleinstadt nahe der Eidermündung, welche wir anschließend besuchten. Im Multimar wird engagiert und mit Humor informiert und ist immer einen Besuch wert. Aber damit noch nicht genug. Das "Venedig des Nordens" ringsum von Wasserläufen umgeben, die Holländerstadt Friedrichstadt, erkundeten wir bei einer Grachtenfahrt. Leider fing es zu regnen an, so das wir auf einen Rundgang durch den Ort, welcher auf Geheiß des Herzogs Friedrich II. von Schleswig- Holstein-Gottorf von holländischen Siedlern gegründet wurde. In Husum verabschiedeten wir uns ganz herzlich von Frau Erichsen, die uns viel von ihrer nordfriesischen Heimat berichtete.
5.Tag, Donnerstag, 27.06.13
Gegen 08.15 Uhr, bei immer noch miesem Regenwetter, begann unser letzter Ausflug in Nordfriesland zur Hallig Hooge, der rund 600 ha großen Hallig, deren 130 Bewohner sich auf neun Warften verteilen. In Strucklahnungshörn erwartete uns die "Adler-Express", das schnellste Küstenschiff, welches uns in 1h und 10 min an dn Anleger in Hooge brachte. Nachdem ich für alle Gäste den Hallig Taler entrichtet hatte fuhren wir im Regen mit der Kutsche zur Kirchwarft. Nach einer kurzen Besichtigung dieser historischen Kirche, welche nur von Frauen gebaut wurde, ging es weiter bis zur Hanswarft. Dort besuchten wir zunächst das kleine Museum "Königspesel". Wir sahen u.a. das Bett in dem der dänische König infolge eines schweren Sturmes zwangsübernachten mußte. Ein Spaziergang auf der Warft war bei diesem Wetter kein Vergnügen. Aber ein Besuch des Sturmflutkino ist Pflicht, in zwanzig Minuten sieht man hier, welche unbändige Kraft Naturgewalten haben können. Die "Adler-Express" brachte uns wieder zum Festland, wo uns unser Chauffeur Toralf bereits erwartete.
Den Nachmittag verbrachten wir in der nordfriesischen Hauptstadt Husum.
6.Tag, Freitag, 28.06.13
Am Tag unserer Heimreise regnete es immer noch in Nordfriesland, nur die Koffer konnten im Trockenen eingeladen werden. In Hamburg war am Elbtunnel kilometer langer Stau angesagt, deshalb fuhren wir wieder durch die Innenstadt, somit erlebten wir die Weltstadt bei der Durchreise mit all ihren Sehenswürdigkeiten. Zu unserer Kaffeepause in Marienborn schien die Sonne, ein guter Kaffee und leckeres Eis mußten deshalb probiert werden. Alle Ausstiegsstellen erreichten wir pünktlich und die Gäste konnten wohlbehalten nach Hause fahren. Es war eine schöne Reise, unser Chauffeur, Toralf Jentzsch, hatte natürlich auch einen großen Anteil, wir erlebten schöne Tage und die Wanderung im Watt war für alle ein bleibene Erinnerung. Liebe Reisegäste, sollten Sie meinen Bericht lesen, würde ich mich über eine Resonanz freuen und vielleicht kann ich Sie wieder auf einer Reise begleiten. Bis dahin bleiben Sie gesund und eine gute Zeit
Ihr Reiseleiter Harald Kühne