Reisebericht: Kreuzfahrt nach Norwegen mit Geiranger und Oslo mit der Mein Schiff 1

01.06. – 12.06.2016, 9 Tage Norwegen–Kreuzfahrt ab/an Warnemünde mit Alesund – Hellesylt – Geiranger – Bergen – Stavanger – Oslo


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Am Nordkap gestanden, den Geiranger-Fjord bei stahlendem Sonnenschein gesehen, malerische geschichtsträchtige Städte in traumhaumfter Umgebung besucht, geschlemmt und unterhalten auf "Mein Schiff 1" - wir haben eine traumhafte Reise in Norwegen erlebt.
Ein Reisebericht von
Christine Paulan

01.06.2016 Anreise, Einschiffung

Mit den ersten Gästen begann unsere Reise am Flughafen Dresden pünktlich um 6:00 Uhr, am Flughafen Leipzig stiegen weitere 10 Gäste ein, an der Abfahrt Irxleben nördlich von Magdeburg war dann die Reisegruppe komplett und es konnte in Richtung Bremerhaven gehen. Getränke und Verpflegung an Bord des Busses sind selbstverständlich, begleitende Informationen zur Fahrstrecke ebenfalls. Nach der Mittagspause an der Raststätte „Allertal" nördlich von Hannover gab es von Seiten der Reiseleitung vielfältige Informationen zur bevorstehenden Kreuzfahrt, denn unter den Reisegästen waren auch einige Kreuzfahrt-Neulinge. Visitenkarten und Bänder für die Bordkarten wurden ausgegeben, die Deckspläne in einem vergrößerten Format verteilt und erste Termine bekannt gegeben.
Bereits um 14:00 Uhr sind wir vor dem Columbus-Terminal in Bremerhaven angekommen. Eine Mitarbeiterin von „Mein Schiff" ist kurz zugestiegen und hat uns begrüßt. Die Koffer konnten im Bus bleiben, sie wurden direkt aus dem Bus auf das Schiff gebracht. Der „Check in" verlief unkompliziert, nach Sicherheitskontrolle und Begrüßungsfoto konnte schon die Suche nach der Kabine beginnen. Die Orientierung ist anfangs nicht so einfach, 3 Treppenhäuser mit Fahrstühlen und 12 Decks wollen erst einmal verstanden werden. Die Koffer wurden schnell gebracht. Auf Deck 11 war das Restaurant „Anckelmannsplatz" noch für Mittagessen und Kaffee geöffnet, das Bordleben konnte bei strahlendem Sonnenschein beginnen.
Um 17:30 Uhr hieß es „Alle Mann an Deck", es begannen die ersten Durchsagen zur Seenotrettungsübung. Um 18:15 Uhr hatten sich alle Passagiere auf ihrer zugewiesen Musterstation einzufinden, auf die Rettungsweste wurde verzichtet. Nun konnte die Reise losgehen. Pünktlich um 19:00 Uhr ertönte die Schiffssirene, auf dem Pool Deck wurde live die Auslaufmusik der „Mein Schiff"-Flotte gesungen. Der Kreuzfahrtdirektor stellte die Entertainment-Crew für diese Reise und die Lektoren für die Vorträge vor. Im Anschluss wurde ein Michael-Jackson-Medley dargeboten. Entlang nicht enden wollender Containerhafenplätze in Bremerhaven ging es hinaus auf hohe See.
Das erste Abendessen in einem der „All Inklusive" - Restaurants wurde probiert. Bei diesem Angebot muss die Waage wohl beim Heimkommen erstmal außer Betrieb bleiben.
Auf dem Pool Deck und anschließend in der TUI-Bar konnte getanzt werden, im Theater wurde ein Konzertfilm gezeigt, im Spielcasino Black Jack gespielt. Die Abtanz-Bar öffnet erst um 22:00 Uhr.

02.06.2016, Seetag


Auf dem Weg nach Bergen frischte der Wind auf. Für uns war um 10:00 Uhr eine Schiffsführung organisiert worden. Ein Crew-Mitglied von den „Gastgebern" zeigte uns die unterschiedlichen öffentlichen Bereiche, das Theater, die Kunstgalerie, die Shoppingmeile, die Bars, Restaurants und den Sport- und Spa-Bereich und gab viele Tipps für die Orientierung und die Gestaltung des Tages. Der weitere Seetag konnte genutzt werden, um noch Ausflüge zu buchen oder zu ändern, ersten Vorträgen und Lesungen zu lauschen oder einfach auf dem Außendeck zu entspannen. Statt Handtüchern wurden eben warme Decken verteilt. An der Rezeption konnte man auch kleine Mengen Bargeld zum Kurs von ca. 1:8,5 in norwegische Kronen umtauschen.
Ein vielfältiges Angebot an Möglichkeiten steht immer für die Mahlzeiten zur Verfügung. Im „Atlantik" auf Deck 6 und 7 wird platziert und durch aufmerksames Personal bedient. Zum Mittag- und Abendessen sind erlesene Vorspeisen, Suppen, Salate, Hauptgerichte und Desserts auf einer täglich neuen Speisekarte verzeichnet, aus denen ausgewählt werden kann. Im „Anckelmannsplatz", benannt nach der Anschrift des Hauptsitzes der TUI-Cruises in Hamburg, gibt es vielfältige Speisen und Getränke vom Buffet, die man selbst holen muss. Es besteht die Möglichkeit, sein Menü selbst im rohen Zustand zusammenzustellen und dann im Wok zubereiten zu lassen. Am Nachmittag gibt es zusätzlich leckeren Kuchen und tolle Torten, Eis steht mittags und abends immer bereit. Im „La Vela", einem italienischen Restaurant, kann man sich seine Pasta oder Pizza selbst zusammenstellen oder auch ein Menü von einer speziellen Karte bestellen. Schließlich steht noch das „Gosch Sylt" zur Wahl, inklusive sind Fischgerichte, Krabben und Garnelen, wer Hummer oder Kaviar möchte, muss zuzahlen. Die Getränke sind zumeist kostenlos bis auf Champagner und andere auserlesene Weine und Spirituosen. Es ist also für jeden Reisegast etwas dabei.
Am Abend stellte Kapitän Rolf Noack, übrigens aus dem Erzgebirge, im Theater in einer herrlich lockeren Art seine wichtigsten Offiziere vor, anschließend zeigte die Entertainment-Crew die Schlagershow „Ein bisschen Spaß muss sein".

03.06.2016, Bergen

Um 8:00 Uhr legte unser Schiff im Containerhafen von Bergen an, der zweitgrößten Stadt Norwegens. Sie gilt als die regenreichste in ganz Europa, uns begrüßte Bergen mit herrlichem Sonnenschein. Bergen bezeichnet sich auch oft als „heimliche Hauptstadt Norwegens", war sie doch bereits im 12.Jahrhundert Norwegens wichtigster Handelsplatz. Für unseren Eberhardt-Inklusiv-Ausflug stand pünktlich der Bus bereit, Reiseleiterin Angela begrüßte uns mit Sonnenblume und im perfekten deutsch, sie war vor Jahren aus Deutschland nach Norwegen ausgewandert. Um nicht lange anstehen zu müssen, fuhren wir zuerst zur Floyenbahn, einer Zahnradbahn auf den Hausberg der Stadt. Bei wunderbarem Wetter hatten wir eine tolle Aussicht von dort oben auf Bergen und die Umgebung. Wieder unten angekommen, folgte ein kleiner Spaziergang in das Hanseviertel Bryggen, wo noch die historischen, aus Holz gebauten Lagerhäuser mit ihren idyllischen Hinterhöfen erhalten geblieben sind und immer wieder originalgetreu restauriert werden. Das Gebiet ist heute UNESCO-Weltkulturerbe. Gleich in der Nähe befindet sich der Fischmarkt, auf dem alles angeboten und zubereitet wird, was das Meer so hergibt, aber auch Elch-, Wal- und Rentiersalami, Marmelade aus Molte-Beeren, Souvenirs und Getränke. In der angrenzenden Fischhalle konnte man die Fische und Krabben noch lebend sehen.
Die Hauptfußgängerzone der Stadt zeigte sich als Bummelmeile mit allseits bekannten internationalen Geschäften. Wer nicht so gut zu Fuß war, lies sich hier nieder und schaute dem bunten Treiben zu, den anderen Gästen zeigte Angela noch den wunderschönen Stadtpark, das Lepra-Museum und das Rathaus.
Zusammen ging es dann in Richtung „Den Nationale Scene" (Ole Bulls Plass), dem ältesten Theater Norwegens und zugleich einem der Hauptwerke des norwegischen Jugendstils. Die Statue des bekannten norwegischen Dichters Hendrik Ibsen, der hier auch gewirkt hat, steht im wunderschön angelegten Garten, der sich rund um das Gebäude erstreckt. Von da aus ging es schon wieder zur Einstiegsstelle für den Transferbus zum Schiff. Wer wollte, konnte am Nachmittag noch einmal individuell die Stadt erkunden, das wunderbare Wetter lockte aber auch auf das Sonnendeck.
Um 17:00 Uhr legte „Mein Schiff 1" in Bergen ab und es folgte eine eindrucksvolle Fahrt vorbei an unzähligen bebauten und unbebauten Inseln weiter in Richtung Norden.
Am Abend konnte der Lektoren Vortrag „Kleine Seefahrtskunde" besucht werden, im Theater wurde die Show „Cinema Songs" geboten. Gutes Essen, Musik und Tanz begleiteten uns in die Nacht. Die Sonne ging erst 22:54 Uhr unter.

04.06.2016, Geiranger–Fjord

Manche Gäste sind extra früh aufgestanden, um die Einfahrt in den einmaligen Geirangerfjord nicht zu verpassen, aber am Morgen herrschte noch Nebel und Dunst vor. Dabei war das Schiff vorbei an Alesund bereits durch mehrere in das Land führende Fjorde gefahren, der berühmte und zum Weltnaturerbe zählende Geirangerfjord ist nur das ca. 15 km lange Ende dieser Fjordlandschaft. Da er weit im Landesinneren liegt, ragen aber hier die Felswände besonders hoch und steil auf, die Wasserfälle sind besonders schön und der Blick auf die schneebedeckten Berge besonders eindrucksvoll. Als das Schiff den kleinen Ort Geiranger erreicht hatte, verzogen sich auch die letzten Nebelfelder und den Gästen boten sich traumhafte Ansichten bei strahlend blauem Himmel.
„Mein Schiff 1" kann nicht unmittelbar am Kai anlegen, aber statt der sonst üblichen Tenderboote wurde eine Neuerung in Geiranger genutzt, ein flexibler, auf Pontons herangefahrener Anlegesteg. So war man schnell an Land. Im Ort selbst, der nur ca. 300 Einwohner hat, gibt es ein „Fjordzentrum" mit einer Ausstellung, eine Schule, einige Hotels und Souvenir-Geschäfte. Unsere Ausflugsbusse standen bereit und es geht hinauf in die schneebedeckten Berge zu traumhaften Aussichtspunkten. Vom Berg Dalsnibba in schwindelerregender Höhe von 1.500 m hatte man einen tollen Blick auf das Ende des Fjords, den Ort Geiranger und unser Schiff. Nachdem der Bus wieder im Tal war, ging es auf der anderen Seite die Serpentinenstraße hinauf zur „Adlerkehre". Hier in einer Höhe von ca. 600 m macht nicht nur die Straße eine besonders enge Kurve, sondern man hat von hier einen imposanten Blick auf den Fjord, der hier ebenfalls eine Biegung macht. So sind unvergessliche Aussichten auf die vielen Wasserfälle, die steilen Felswände und die schneebedeckten Gipfel garantiert. Wer die Überlandfahrt nach Hellesylt gebucht hatte, sah unterwegs noch herrliche Bergseen, grüne Wälder und meist verlassene Bauernhöfe. Die Natur zeigte sich von ihrer schönsten Seite. Für einige Reisegäste ging ein Lebenstraum in Erfüllung.
Um 16:00 Uhr wurden die Anker in Geiranger gelichtet und bei super Wetter erlebten wir die Ausfahrt aus dem Fjord; Herz, was willst du mehr. Fast ehrfürchtig bestaunten wir, was wir bisher nur auf Bildern gesehen hatten, wir konnten es live erleben! Insbesondere begeisterten die Wasserfälle „Die 7 Schwestern" und die herrlichen Farben von Wasser und Landschaft bei diesem Bilderbuchwetter.
Das Schiff bog am Ende des Geirangerfjords noch kurz nach Hellesylt ab, um die Gäste des Überlandausfluges aufzunehmen. So schnell, wie geplant, ging es dann doch nicht, das Schiff hatte zwar an der Pier des kleinen Hafens angelegt, aber die Höhe zum Einstieg hat nicht gepasst und eine entsprechende Gangway stand auch nicht zur Verfügung. So mussten kurzfristig 2 Tenderboote zu Wasser gelassen werden und die Gäste sind so zum Schiff gelangt. Bei weiter traumhaftem Wetter erfolgte Ausfahrt aus der Fjordlandschaft und die Weiterfahrt auf hohe See. Der Abend konnte bei einer exklusiven Sauna-Nacht, einer Whisky-Verkostung, oder der Show „Novocento - die Legende des Ozean-Pianisten" verbracht werden.

05.06.2016, Seetag

Um 11:20 Uhr stand für unsere Reisegruppe ein Treffen mit unserem Kapitän, Herrn Rolf Noack, in der Rezeption auf Deck 5 an. Wir überbrachten Grüße aus seiner sächsischen Heimat. Eine Fotografin vom Fototeam des Schiffes stand für ein Gruppenfoto mit ihm bereit. Anschließend nahm er sich noch Zeit, auf Fragen der Gäste zu seiner Person und zur Reise einzugehen, ein weiterer Höhepunkt der Kreuzfahrt.
Nach dem Mittagessen traf man sich wieder auf dem Sonnendeck, aber der Polarkreis, den wir um 13:00 Uhr überquerten, machte sich bemerkbar, die warmen Decken waren unverzichtbar. Statt Cocktails gab es eben Grog. Auf der Bühne des Pooldecks zeigten Crew-Mitarbeiter aus den Philippinen, wie man aus einem groben 100 kg-Eisblock in wenigen Minuten eine filigrane Eisskulptur schnitzen kann. Bei Kochkursen, Vorträgen zur Gesundheit und Schönheit, bei einem Mal- oder Tanzkurs verging der Tag wie im Flug.
Auf den Sonnenuntergang brauchten wir nun nicht mehr zu warten, die Sonne ging nun für uns vorerst nicht mehr unter.

06.06.2016 Tromsö

Beim Anlegen in Tromsö um 8:00 Uhr waren es nun nur noch 8 Grad, aber es war sonnig und windstill, also super Ausflugswetter. Unterschiedliche von „Mein Schiff 1" organisierte Ausflüge standen den Gästen zur Verfügung. Die Stadt Tromsö mit ihren ca. 72.000 Einwohnern ist flächenmäßig die zweitgrößte Stadt Europas, so groß wie das Saarland. Die umliegende Natur nördlich des Polarkreises ist beeindruckend, die Stadt liegt zwischen imposanten Bergmassiven auf der Insel Tromsoy im Tromesund. Alpine Inseln schützen die Stadt vor den Launen der offenen See, sodass hier viele Nordpolar-Expeditionen ihren Anfang nahmen. Die Namen Amundsen und Nansen sind eng mit Tromsö verbunden. Insbesondere im „Polarmuseum" sind anschaulich ihre Reisen in die Arktis zur damaligen Zeit, die Gerätschaften, die Unterkünfte und Routen zu sehen. Auch ein Eisbär und andere präparierte Tiere sind ausgestellt. Das Museum ist in traditionellen aus Holz gebauten, sehr engen Gebäuden untergebracht.
Das zur Universität gehörende moderne „Polarium" wurde in Form von übereinander liegenden Eisschollen gebaut. Bei einer Panorama-Filmvorführung wird das Leben auf der Insel Spitzbergen gezeigt. Die Ausstellungen befassen sich mit der Tier- und Pflanzenwelt der Arktis zu allen Jahreszeiten und widmen sich Umweltthemen. Das besondere Highlight ist das große Wasserbecken mit den Bartrobben im Obergeschoss, im Erdgeschoss geht man in einem gläsernen Tunnel unter den im Wasser schwimmenden Robben hindurch.
Zu einem Besuch der Stadt Tromsö gehört unbedingt die Besichtigung der Eismeerkathedrale, wie die 1965 in einem modernen Baustil errichtete Tromsdalen-Kirche auch genannt wird. Sie symbolisiert mit ihrer Bauweise das Nordlicht und befindet sich auf dem Festland, die Insel Tromsoy wird über eine Brücke erreicht. In der Stadt und der Umgebung gibt es ein ausgedehntes Tunnelsystem, das ursprünglich im Kalten Krieg dem Schutz der Bevölkerung dienen sollte, zwischenzeitlich aber erheblich den Verkehr entlastet. Es gibt sogar mehrere Kreisverkehre im Tunnel.
Ausflüge ins Umland führen zumeist auf die Insel Sommaroy, auch ein Ausflug mit Huskys oder einem Schlauchschnellboot kann gebucht werden. Die Fahrt über eine 1,2 km lange Brücke führt zur Insel Kvaloya, zu Deutsch „Wal - Insel". Die Wale kommen hier zu bestimmten Jahreszeiten sehr nahe an die Küste. Auf der Insel sind über 4.500 Jahre alte Felszeichnungen zu finden.
Um 18:00 Uhr wurde wieder der Anker gelichtet und weiter ging es Richtung Norden. Der Abend an Bord hielt wieder erlesene Speisen und Getränke bereit, dazu viel Wissenswertes und Unterhaltsames, u.a. die Show: „ Loriot - Die Ente bleibt draußen".

07.06.2016 Honningsvag, Nordkap

Ein weiterer Höhepunkt unserer Reise stand an, der Besuch des Nordkaps. Der Himmel hatte sich zugezogen, Regen war angesagt, die Temperatur war auf 6 Grad gefallen. Das Schiff lag vor Honningsvag auf Reede. Nach dem Frühstück wurde über den Bordfunk erläutert, dass Gäste, die individuell an Land wollten, sich ein Tenderboot-Ticket auf Deck 5 holen müssen, Gäste mit gebuchten Ausflügen bekommen ihr Ticket bei Ihrem angegebenen Treffpunkt (Theater oder Konferenzsaal). Das Tenderticket hatte einen Ländernamen, wenn dieser aufgerufen wird, sollten die Gäste zum Ausstieg Deck 3, Treppenhaus A oder B kommen. Die Fahrten waren von 8:30 Uhr bis 12:00 Uhr gestaffelt worden, so dass mit den 2 eingesetzten umfunktionierten Rettungsbooten alle Gäste an Land gelangen konnten. Hier standen dann die Busse zum Nordkap bereit, eine ca. 50 min lange Fahrt stand noch bevor. Im Bus wurde den Gästen eine CD vorgespielt, die auf das Besucherzentrum und seine Besichtigungsmöglichkeiten einstimmte. Unterwegs boten sich Ausblicke auf bizarre Felsformationen, eine baumlose Landschaft und Rentiere, die sich hier während der Sommermonate von der Rentierflechte ernähren.
Das Nordkap ist ein legendärer Ort, an dem jeder mal gewesen sein soll. Eigentlich glaubt man, auf dem nördlichsten Punkt des europäischen Festlands zu sein. Tatsächlich ist man erstens auf einer Insel (wenn Inseln auch zählen, wäre der nördlichste Punkt Europas in Spitzbergen) und zweitens befindet sich 3 km westlich die Landzunge Knivskjellodden, die weiter in das Meer herausragt,
aber das steil aus dem Nordmeer herausragende Felsplateau wird nun mal historisch so bezeichnet Die Insel ist zwischenzeitlich durch einen Tunnel mit dem Festland verbunden und - es ist nun mal ein magischer Platz! Ein Foto vor der legendären Weltkugel ist ein Muss! Der einsetzende Nieselregen tat der Euphorie keinen Abbruch, die Sicht war noch immer besser, als an vielen anderen Tagen am Nordkap. In der teilweise unterirdisch in den Felsen hinein gebauten Nordkap-Halle konnte ein Panoramafilm über das legendäre Kap zu den unterschiedlichen Jahreszeiten angeschaut werden. Hier befindet sich auch die nördlichste ökumenische Kapelle der Welt. Sogar einen thailändischen Schrein konnte man erstaunt bewundern. Ein Herrscher aus Thailand war so fasziniert von dem Ort, dass er damit Buddha danken wollte. Ein Souvenir-Shop von der Größe eines Supermarktes und Restaurants gehören dazu. Eine Karte mit einer Nordkap-Briefmarke und dem Poststempel, eingeworfen in den Nordkap-Briefkasten, musste einfach sein. Im Außengelände waren noch 7 kreisrunde Reliefs und eine Skulptur zu bewundern, die die Wünsche von Kindern aus aller Welt für Frieden, Freundschaft und Völkerverständigung symbolisieren sollen.
Die Busse fuhren regelmäßig zurück zum Schiff, hier standen wieder die Tenderboote bereit. Um 16:00 Uhr wurden die Anker gelichtet. Das Schiff fuhr noch mal in Richtung Norden, sodass der Nordkap-Felsen noch einmal von See aus bestaunt werden konnte. Von diesem nördlichsten Punkt unserer Reise ging die Fahrt nun wieder Richtung Süden. Im Theater wurde heute unser nächstes Ziel, die Stadt Trondheim vorgestellt, während die Bordmalerin auf der Bühne ein Bild des Nordkaps malte. Ein Film über Polarlichter ergänzte das Programm. In den Bars konnte die Nacht hindurch getanzt werden, Sonnenuntergang und -aufgang sind ja zu dieser Jahreszeit hier nicht auszumachen.

08.06.2016, Seetag

Der Wind hatte nun Windstärke 7 angenommen, der Seegang war zu spüren und erste Reisetabletten wurden gebraucht. Die Restaurants waren zum Essen aber weiter gut gefüllt, immerhin soll ja Essen gegen Seekrankheit helfen. Der Magen muss zu tun haben! So ein Seetag bot Gelegenheit, sich im Spa-Bereich verwöhnen zu lassen oder im Fitnessstudio gegen das zusätzliche Körpergewicht anzukämpfen. Die Shoppingmeile hatte auf See durchgehend geöffnet, weitere Vorträge über die Wikinger und die ersten deutschen Polarexpeditionen, Wein- und Sushi-Verkostungen und Kinovorführungen ergänzten das Tagesprogramm. Zu Mittag wurde im Restaurant „Anckelmansplatz" ein skandinavisches Fischbuffet aufgebaut. Und immer wieder lockten die verschiedenen Bars, denn alle Cocktails, das Bier, der Sekt, verschiedene Spirituosen und die alkoholfreien Getränke sind bereits im Preis inbegriffen.
Am Abend zeigte das Show-Ensemble den „Universum Song Contest", ein Spektakel zwischen Nonsens, Eurovision und Star Wars.

09.06.2016 Trondheim

Bei wolkenverhangenem Himmel und nur 9 Grad erreichen wir die geschichtsträchtige Stadt Trondheim. Bereits im Jahre 997 ließ hier an der Mündung des Flusses Nid (heute Nidelva) in den schönen Trondheimfjord König Olaf den Königshof „Nidarnes" errichten und machte sie damit zur Hauptstadt des Reiches. Als eigentlicher Stadtgründer gilt König Olaf, der Heilige, der in der Region das Christentum eingeführt hatte und auf dessen Grab erst eine kleine Kirche und später der Nidaros-Dom errichtet wurde. Schon im Mittelalter war das ein wichtiger Pilgerort. Bis zum 16. Jahrhundert trug die Stadt den Namen Nidaros, nach der Reformation wurde sie durch die Dänen in Trondhjem umbenannt. Nach der Unabhängigkeit Norwegens 1905 wollte die Regierung in Oslo den Namen Nidaros wieder einführen, doch die Bevölkerung hatte sich dagegen ausgesprochen. So einigte man sich schließlich auf den Namen „Trondheim". Sie ist heute die drittgrößte Stadt Norwegens und eine wichtige Studenten-, Technologie- und Kulturstadt. Außerdem wird sie als Radfahrerstadt bezeichnet, es gibt sogar einen Fahrradlift. Trondheim hat auch eine Straßenbahn, allerdings mit nur einer Linie. Nicht zuletzt ist die Stadt durch den Fußballklub „Rosenborg Trondheim" bekannt.
Unser Eberhardt-Inklusiv-Ausflug im Bus mit dem sympathischen Abiturienten Edward begann mit einer Rundfahrt durch die sehr saubere und gepflegte Stadt Innenstadt. Historische Holzhäuser und neuere Gebäude aus Stein bildet eine harmonische Einheit. Nach einem der vielen Stadtbrände wurden die Straßen und Plätze großzügig angelegt, um die Ausbreitung von Feuer besser verhindern zu können. Die königliche Residenz „Stiftsgarden" ist ein Juwel norwegischer Holzarchitektur. Von einem schönen Aussichtspunkt aus hatten wir einen herrlichen Blick über die Stadt, die auf der Halbinsel „Ora" liegt, welche nur im Westen mit dem Festland verbunden ist. Unser nächstes Ziel war die Festung „Kristiansten", auch von hier gab es wieder einen tollen Blick auf das herrliche Panorama. Edward berichtete, dass die Festung nie richtig gebraucht worden ist, Trondheim wurde im Mittelalter nicht eingenommen. Das kleine Festungsgebäude beherbergt heute eine Ausstellung mit historischen Uniformen und Waffen. Wieder in der Stadt, fuhren wir an den wunderschön hergerichteten Speicherhäusern von Bryggene und der hölzernen historischen Brücke „Gamla Bybrua" vorbei, unter den Brückenbögen sollen Wünsche erfüllt werden.
Der Höhepunkt unseres Ausfluges war der Besuch des Nidaros-Domes, des schönsten und größten Sakralbauwerkes in Norwegen. Der Dom ist Nationalheiligtum und Krönungskirche. Im Gartengelände sind viele historische Grabmäler zu finden. Unmittelbar neben dem Dom befindet sich das aus Feldsteinen erbaute bischöfliche Palais. Die Fassade des Domes ist so beeindruckend, hier musste unbedingt das Gruppenfoto entstehen. Die Führung durch den Dom gestaltete eine junge Studentin, die ihr deutsch bei einem Austauschjahr in der Schweiz gelernt hatte und so mit einem wunderbaren Akzent die Besonderheiten des Gotteshauses erläuterte. Besonders eindrucksvoll ist die aus Deutschland stammende Orgel mit ca. 10.000 Pfeifen. Pünktlich um 12:00 Uhr gab es eine kurze Unterbrechung mit einem Gebet. Ein Rundgang um das Oktagon beendete die Führung und es ging zurück zum Schiff. Am Nachmittag gab es noch Gelegenheit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Am Abend wurde wieder viel geboten, man konnte zum Beispiel das Casino besuchen, sich in der TUI-Bar am Bingo beteiligen oder auf Deck beim Klassiker unter den Kreuzfahrtspielen mitmachen, dem Shuffleboard.
Im Theater gab es die umjubelte „Mein Schiff 1 Crew - Show". Mitarbeiter aus allen Bereichen des Schiffes zeigten ihre künstlerische Seite.

10.06.2016, Alesund

Die Sonne hatte uns wieder! In unserer letzten Station dieser wunderbaren Reise wurden wir mit strahlendem Sonnenschein empfangen. Alesund wird von den Norwegern selbst als ihre schönste Stadt empfunden. Malerisch auf mehren Inseln gelegen, die durch Brücken und Tunnel miteinander verbunden sind, wird sie auch als Jugendstil-Stadt bezeichnet. Im Jahre 1904 war fast die ganze Innenstadt einem verheerenden Brand zum Opfer gefallen. Von da an sollten die Häuser nur noch aus Stein gebaut werden. Die beauftragten Architekten hatten sich vorher in Europa umgesehen und ihre Eindrücke von dort mit der Geschichte Norwegens verknüpft. Mit finanzieller und materieller Unterstützung Kaiser Wilhelms II. aus Deutschland, der ein großer Norwegen-Liebhaber war, wurde Alesund bis 1907 im Wesentlichen wieder aufgebaut.
Unser Ausflug mit Ursula, gesprochen Ürsüla, begann mit der Auffahrt auf den Hausberg der Stadt, dem Aksla. Hier führt auch eine Treppe mit über 400 Stufen hinauf, mit dem Bus war es natürlich bequemer. Der blaue Himmel, der strahlende Sonnenschein, der fantastische Ausblick auf die wunderschön gelegene Stadt, all das ließ keine Wünsche offen.
Vorbei an unzähligen Fischfabriken hier im größten Fischereihafen Norwegens berichtete Ursula vom Hauptexportartikel der Stadt, dem Klippfisch. Früher wurde der Fisch wochenlang auf den Klippen getrocknet, heute geschieht das Trocknen in großen Hallen innerhalb von 24 Stunden. Er ist trotzdem sehr haltbar und wird von hier aus bis nach Brasilien exportiert.
Wieder in der Stadt angekommen, zeigte uns die Reiseleiterin bei einem Bummel durch die Innenstadt viele der wunderschön gestalteten Gebäude mit ihren verschiedenen Schmuckornamenten, besonderen Fassaden und historischen Tür-, Fenster- und Balkonanlagen. Neben Blumen, Früchten und Ranken sind auch Symbole aus der Wikingerzeit zu entdecken. Nach dem deutschen Kaiser wurde extra eine Straße benannt, ein Obelisk im Stadtpark ehrt den edlen Spender.
Am Fischereihafen hatten wir Gelegenheit, bei einem Fischer seine frisch gefangenen Schätze zu bestaunen, Lachse und Dorsche von beträchtlicher Größe lagen zum Verkauf bereit. Schon war der Ausflug wieder zu Ende und es ging zurück zum Schiff. Das schöne Wetter lockte zu einem individuellen Spaziergang in die Stadt. Alternativ kam auch wieder die Sonnenliege auf dem Pool Deck in Frage, die warme Decke wurde aber noch gebraucht.
Um 17:00 Uhr traf sich die Reisegruppe zu einem gemeinsamen Umtrunk in der „Blaue Welt - Bar" auf Deck 6. Die Reise neigte sich nun langsam dem Ende zu und die Vorbereitungen für die Ankunft in Bremerhaven und die Rückfahrt wollten besprochen werden.
Um 18:00 Uhr hieß es wieder „Leinen los" und bei herrlichsten Sonnenschein ging es hinaus auf hohe See. Das Restaurant „Atlantik" hatte ein Käsebuffet aufgebaut, im Theater wurden Melodien der „Comedian Harmonists" geboten. Am Tag der Eröffnung der Fußball-Europameisterschaft wurden die Eröffnungsfeier und des Spiel Frankreich-Rumänien in der Außenalster Bar und im Konferenzraum übertragen. Auch auf einer Kreuzfahrt verpasst man also nichts.

11.06.2016, Seetag

Der nun leider letzte Tag unserer Reise begann im Restaurant „Atlantik" schon zünftig mit einem Kaviar-Frühstück. Der Himmel war wolkig, die Sonne lugte ab und zu hervor, es wehte eine steife Nordsee-Brise. Trotzdem zog es viele Gäste auf das Pool Deck, die Decken waren wieder gefragt. Der Koch ließ es sich nicht nehmen, sein Nordsee-Buffet vom Restaurant auf das Außendeck zu verlegen. Fischgerichte mit Kartoffelsalat oder Lachs- und Krabbenbrötchen sowie Kirsch-Sahnetörtchen konnten so an der frischen Luft verzehrt werden. Passend zur Fußball-EM gab es in der Apero-Bar ein Fußball-Quiz, die beiden Spiele des Tages wurden in der Außenalster Bar übertragen. Die Einkaufsmeile veranstaltete einen Sonderschlussverkauf, aus dem Foto Shop wurden die letzten Bilder abgeholt, im Spa konnte man sich noch mal verwöhnen lassen. Man konnte sogar ein Brot für zu Hause backen lassen oder seine Wäsche gewaschen und gebügelt mit nach Hause nehmen. Dann mussten schon mal die Koffer gepackt werden, denn das Abschiedsabendessen stand bevor. Noch einmal konnten wir die meist von den aus den Philippinen stammenden Küchenteams gestalteten Kunstwerke aus Melonen und anderen Früchten bestaunen, das leckere Eis genießen oder uns die hochwertigen Kochkreationen im „Atlantik" schmecken lassen. Die letzte Show im Theater „Und ich mach mein Ding" endete mit der Verabschiedung der gesamten „Mein Schiff 1" - Crew von den Gästen. Eine letzte Nacht in der Kabine, dann war diese ganz wunderbare und interessante Reise leider zu Ende.

12.06.2016 Bremerhaven, Ausschiffung und Heimreise

Die Koffer waren nachts vor die Tür gestellt worden und wurden nun schon von Bord gebracht, ein letztes leckeres Frühstück eingenommen. In Bremerhaven hieß es Abschied nehmen von „Mein Schiff 1".
Der Bus war pünktlich zur Stelle, die Koffer standen nach Deck sortiert bereit und wurden schnell gefunden. Unsere letzte Etappe, die Heimreise konnte beginnen. Während der Fahrt ließen wir die einzelnen Stationen unserer gemeinsamen Tour noch mal Revue passieren, wir nehmen bleibende Erinnerungen mit nach Hause. Schneller als erwartet erreichten wir unsere Ausstiegsorte, aber alles war perfekt organisiert und die Transfers pünktlich zur Stelle. Eine rundherum perfekt organisierte Reise mit einer gut gelaunten, immer pünktlichen und super netten Reisegruppe ging kurz nach 16:00 Uhr in Dresden zu Ende.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Liebe Frau Paulan,
vielen herzlichen Dank für den Reisebericht und die persönlichen Bilder. Sie haben das sehr gut gemacht. Es war eine wunderbare Reise:
a) von der Organisation her alles bestens
b) Ihre fürsorgliche Betreuung
c) viel Sonnenschein
Auf ein Neues, vielleicht mit Ihnen!
Ihre B.John und U.Schmidt

Barbara John
02.07.2016

Liebe Frau John, liebe Frau Schmidt,

vielen Dank für die netten Zeilen. Ich freue mich sehr, dass Sie mit der Organisation und mir zufrieden waren. Für den Sonnenschein waren Eberhardt Travel und ich "leider" nicht verantwortlich, aber dadurch sind die Ausflüge natürlich besonders schön gewesen. Ich wünsche Ihnen alles Gute, beste Gesundheit und noch viele schöne Reisen.
Ihre Chistine Paulan

Christine Paulan 03.07.2016