Reisebericht: Norwegen per Bus, Bahn und Schiff erleben

27.06. – 08.07.2016, 12 Tage Rundreise Oslo – Lillehammer – Hamar – Sognefjord – Florö – Hurtigruten – Bergen – Bergenbahn


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Entschleunigt Reisen ist das Motto dieser Tour. Nicht von Punkt zu Punkt hetzen,sondern sich Zeit lassen. Fotostopps bis nichts mehr geht. Genießen. Sehen, riechen, fühlen. Einfach schön.
Ein Reisebericht von
Sabine Letzybyll
Sabine Letzybyll

1. Tag: Montag, 27.06.2016 Fahrt nach Kiel (612 Buskilometer)

Noch vor der Abfahrtszeit, 6.00 Uhr, finden sich die meisten Gäste am Dresdner Flughafen ein. Trotzdem kommen wir erst eine viertel Stunde später los - ein Gast fehlt. Fast schaffen wir es, die Verspätung wieder aufzuholen und die Gäste in Döbeln und Leipzig pünktlich aufzunehmen. Nun ist unser Ziel Kiel. Lange Staus machen uns das Leben schwer. Am späten Nachmittag erreichen wir Kiel, Vier weitere Gäste werden begrüßt. Nachdem wir unsere Bordkarten erhalten haben, begeben wir uns an Bord. Es bleibt Zeit, das Schiff zu erkunden, bevor wir um 18.00 Uhr im Restaurant Taste unser Abendessen einnehmen. Das Buffet ist ausgesprochen lecker, Bier und Wein laden zum Verweilen ein. Im Fernseher läuft das EM-Achtelfinale. Italien gegen Spanien. Der Sieger ist unser Gegner im Viertelfinale.

2. Tag: Dienstag, 28.06.2016 Göteborg – Oslo (323 Buskilometer)

Nach dem Genuss eines üppigen Frühstücksbuffets, legt unser Schiff - die Stena Line Germanica - um 9.15 Uhr in Göteborg an. Wir checken aus und stehen schon an unserem Bus - Lutz war schneller als wir. Über Haby, wo wir einen Stopp einlegen, fahren wir bis zur Svinesundbrücke. In Halden trinken wir Kaffee und verspeisen unsere Würstchen. Gegen 14 Uhr kommen wir in Oslo an. Hier warten noch zwei Gäste und eine Stadtführerin auf uns. Bei unserer Rundfahrt durch Oslo sehen wir, wie die Stadt quasi neu entsteht, überall wird gebaut. Am Rathaus steigen wir aus und besichtigen viele Räume. Die wunderschönen Wandbilder sind beeindruckend. Alle erzählen von der norwegischen Geschichte. Anschließend kommen wir am Königspalast vorbei. Unser nächster Halt findet am Vigeland-Park statt. Faszinierend, was ein einzelner Bildhauer so veranlassen kann. Lebensechte Figuren lassen den Kreislauf von Geburt bis zum Tod emotional nachempfinden. Liebevoll betrachten wir das berühmte Trotzköpfchen. Die Stadtrundfahrt ist beendet, wir fahren zum Holmenkollen. Hier gönnen wir uns eine halbe Stunde Fotopause, die Aussicht auf den Oslofjord ist großartig. Um 18 Uhr checken wir im Scandic Holmenkollen Park Hotel ein. Nach ersten Irritationen haben alle ihre schönen Zimmer gefunden. Zum Abendessen bedienen wir uns am Buffet (Bier und Wein kosten jeweils 9,80 €). Es ist noch hell, trotzdem ist der Tag schon vorbei.

3. Tag: Mittwoch, 29.06.2016 Hadeland Glaswerk – Maihaugen – Warten auf ein Baby (213 Bkm)

Wir reisen entschleunigt. Deshalb können wir ausschlafen und in aller Ruhe das Frühstücksbuffet plündern. Schon wieder Lachs und Kaviar! Erst 9.30 Uhr wollen wir starten. Da die Parkplätze vor dem Hotel rar sind, machen wir schon eine viertel Stunde vorher Platz. Fünf Minuten vor der Zeit - ist des Deutschen Pünktlichkeit, nicht wahr? So auch bei uns. Wir fahren nach Jevnaker. Dort besuchen wir das Hadeland Glaswerk. Nachdem wir endlich den Eingang zum Museum gefunden haben, führt uns Simon in die Fabrik. Wir sind live dabei, als eine Vase von drei Männern hergestellt wird. Ist das produktiv? Nein. Es ist Handarbeit. Für die Weingläser brauchen sie sogar zwölf bis dreizehn Leute. Wer soll denn das bezahlen? Die Preise in den Shops, die wir anschließend besuchen, zeigen, was Handarbeit kostet. Na sag mal, aus diesen Gläsern kann man doch auch nur trinken, oder? Nun, interessant war es allemal, so ein Werk zu besuchen. Wir fahren weiter nach Lillehammer. Unterwegs beschäftigen wir uns mit 12.000 Jahren norwegischer Geschichte. Mord und Totschlag waren viele hundert Jahre an der Tagesordnung. In Maihaugen besichtigen wir alte Bauernhäuser, die ein Zahnarzt zusammengetragen hat, um sie vor dem Verfall zu bewahren. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau, das Gras grün. Hier könnten wir stundenlang verweilen. Jedoch wartet man im Hotel auf uns. Und ich sage Euch: zum Glück haben wir nicht gebummelt, denn kaum ward Ihr auf Euern Zimmern, kamen zwei riesige Busgruppen an, im Foyer ging gar nichts mehr. Zum Abendessen hatte sich der Spuk aufgelöst. Ein schmackhaftes Buffet wartet auf hungrige Mäuler. Und Pepes Schwester ist immer noch nicht geboren.

4. Tag: Donnerstag, 30.06.2016 Skibladner – Hamar – Baby noch nicht da (217 Bkm)

Wir starten bereits um 8. Das Wetter ist uns heute gar nicht hold. Es regnet wie verrückt. Und wir wollen auf dem Mjosasee Schiff-Fahren. Nach einer Stunde kommen wir in Gjovik an. Es regnet nicht mehr - zum Glück, denn unser Schiff, der Skibladner, wird noch aufgetankt und so lange dürfen keine Gäste an Bord. Also müssen wir uns eine halbe Stunde die Füße vertreten, denn erst 9.30 Uhr betreten wir das Schiff. An „Draußen-sitzen" ist nicht zu denken. Es ist zwar nicht kalt, aber ungemütlich. Also nehmen wir im unteren Bereich Platz. Nach einer Weile haben wir uns eingerichtet und schaffen es, die knapp eineinhalb Stunden Fahrt auf dem Mjosasee zu genießen. Mit ein bisschen mehr Sonne könnte es glatt romantisch sein, die Umgebung ist traumhaft. Gegen elf kommen wir in Hamar an, verabschieden uns von unserem Kapitän und der freundlichen Guide. Lutz ist mit dem Bus schon da. Es regnet. Wir fahren zum Hedmark Museum, hier werden wir um zwölf zu einer Führung erwartet. Wir sind zu früh. Also lassen wir uns erstmal die Würstchen schmecken. Die anschließende Führung ist auf Englisch. Gemeinsam können wir uns alles erschließen. Spannende Geschichte vom weintrinkenden, tanzenden Bischof und der verfallenen Kathedrale. Was für eine Akustik diese hat, erlauschen wir bei den Gesängen unserer Gastgeber. Ganz in der Nähe befindet sich das Eisenbahn-Museum, das Einige besuchen möchten. Andere verbringen Zeit in Hamar. Auf dem Rückweg zum Hotel legen wir einen Fotostopp an der Eishalle ein, die wie ein umgekipptes Wikingerboot aussieht    (links übrigens ). Auch an der Schanzenanlage in Lillehammer halten wir an. Das Wetter hat sich beruhigt und wir können schöne Fotos schießen. Kurz vor dem Abendessen sind wir im Hotel. Und schon wieder öffnet der Himmel seine Schleusen und es gießt aus allen Kannen. Das interessiert uns nicht mehr - wir schlemmern im Restaurant. Baby Milla ist immer noch nicht da.

5. Tag, Freitag, 01.07.2016 Zauberhaftes Gudbrandsdal (313 Bkm)

Gestern noch wurde Baby Milla geboren. Ein gesundes kleines Mädchen wartet auf die Abenteuer dieser Welt.
Zweihundertdreißig Kilometer lang ist das Gudbrandsdal, das wir heute durchfahren. Wir starten in Oyer, nördlich von Lillehammer, wo wir übernachtet haben. Traumhaft ist die Landschaft, die das Gudbrandsdal prägt. Im satten Grün leuchten die Hänge, azurblau leuchtet der Fluss, wenn er nicht gerade vor Freude überschäumt. An einigen Stellen bilden sich reißende Strudel. Bald schon haben wir Ringebu erreicht. Eine einheimische Reiseleiterin berichtete uns, dass sich die Kirche in Restaurierung befindet und nicht zu besuchen ist. Trotzdem biegen wir auf den schmalen aufwärts führenden Weg ab, um uns mit eigenen Augen zu überzeugen, dass dem so ist. Und siehe da - die Kirche ist gar nicht abgehängt. Dennoch können wir sie nur von außen besichtigen, da sie wegen einer Amtshandlung geschlossen ist. Just in dem Augenblick, als wir kommen, wird dieses Hinweisschild aufgehängt („Wegen Amtshandlung geschlossen"). Wir vermuten, dass es sich um eine Beerdigung handelt, da ein schwarzer PKW mit einem weißen Kreuz auf dem Dach in das Kirchengelände fuhr. Respektvoll ziehen wir uns zurück. Weiter geht unsere Fahrt durch das romantische Gudbrandsdal. Bei Vinstra wird das Tal enger, die Berge scheinen über unseren Köpfen zusammen zu stoßen. Kein Wunder, dass hier die Geschichte von Peer Gynt entstanden ist. In Otta verlassen wir die E6 und fahren Richtung Südwesten weiter auf der Straße 55. Diese schlängelt sich auf das Sognefjell. Die Aussicht wird immer spektakulärer. Wo es sich anbietet, halten wir zu ausgiebigen Fotostopps. Mittags kommen wir in Lom an. Hier ist eine achthundert Jahre alte Stabkirche zu bewundern. Wir nehmen uns genügend Zeit für jede Menge Fotos. Vor der Kirche ist ein Rasensprenger an. Es macht Spaß, dabei zuzuschauen, wie Touris aller Welt versuchen, das beste Foto zu machen und alles rund um sich ausblenden. Bis der Rasensprenger sie erwischt.(Ach ja, Schadenfreude schönste Freude - ist ja nicht böse gemeint, war nur Wasser und warm wars auch ). Ein paar Kilometer weiter, in Eleveseter, am gleichnamigen Hotel, befindet sich eine 33 Meter hohe Säule - die Sagasäule, die einen Querschnitt der norwegischen Geschichte darstellt und die selbst eine sagenumwobene Geschichte umgibt. Leider ist das Parken hier so ungünstig, dass wir nicht genügend Zeit haben, die Säule in aller Ruhe zu studieren. Wir müssen schnell wieder in den Bus schlüpfen, denn der steht definitiv im Weg. Wir fahren weiter über das Sognefjell, immer höher hinauf. Bald schon sind wir über der Baumgrenze und fahren durch eine schneebedeckte hochalpine Landschaft. Am späten Nachmittag erreichen wir Leikanger, unser heutiges Ziel.

6. Tag, Sonnabend, 02.07.2016 Fahrt mit der Flambahn und der Bergenbahn (252 Bkm)

Wir starten um acht Uhr morgens. Mit der Fähre fahren wir von Manheller nach Fodnes und bekommen einen Eindruck vom Verkehrswesen in Norwegen. Bedingt durch die natürlichen Gegebenheiten, muss man sich hier immer danach richten, ob und wann eine Fähre fährt. Wir haben Glück und müssen nicht warten. Rechtzeitig kommen wir in Flam an und haben Zeit, durch die Souvenirläden zu schlendern. Mit der Flambahn wollen wir heute von Flam nach Myrdal fahren. Die Flambahn ist die steilste Eisenbahntrecke der Welt (auf Normalspur und ohne Zahnrad) und Norwegens spektakulärste. Ab zwanzig Minuten vor der Abfahrtszeit werden die Passagiere sortiert, so dass es keine Drängelei beim Einsteigen gibt. Wir stehen in der Linie 3, am Gleis 4 und steigen ein in Tür 11. Alles klappt wunderbar. Plätze 1 bis 25 sind für uns reserviert und das heißt, dass wir den Wagon ganz für uns alleine haben. Die Fahrt beginnt und schon bald hält es die Fotografen nicht mehr auf ihren Plätzen. Mal ist die Aussicht links spektakulär, mal eher rechts. Und kaum hat man den Fotoapparat gezückt, kommt ein Tunnel. Man muss schon schnell sein, um seine Bilder einzufangen. Doch Fotomotive gibt es genug. Tunnel auch, insgesamt zweiundzwanzig. Fünfzig Minuten dauert die Fahrt. Unterbrochen wird sie an einem Bahnhof, wo wir auf den Gegenzug warten müssen. Und von einem Stopp am Kjossfossen, einem Wasserfall, der sich dreiundneunzig Meter in die Tiefe stürzt. Dort singt und tanzt eine nordische Elfe für uns - großartig, einfach großartig! In Myrdal steigen wir um in die Bergenbahn, mit der wir nochmal eine Stunde bis nach Voss fahren. Lutz steht schon mit dem Bus am Bahnhof und erwartet uns. Wir fahren zum Tvindefoss, der sich über vier Kaskaden und einhundertvierundfünfzig Meter in die Tiefe stürzt. Ein Kleinod besuchen wir in Hopperstad. In der stockfinsteren Stabkirche aus dem 12. Jahrhundert erklärt uns ein norwegischer Student in überraschend gutem Deutsch die Kostbarkeiten der Kirche. So ist hier ein wunderschön geschnitztes Drachenportal zu bewundern und die Geschichte von einem Pfarrer zu hören, der sich selbst sehr gern hatte und von sich und seiner Frau Spuren hinterließ. Draußen tobt inzwischen ein regelrechtes Unwetter. Es gießt in Strömen. Doch kaum ist die kleine Führung vorbei, lässt auch der Regen wieder nach und wir kommen nur ein bisschen nass bis zum Bus. Noch einmal müssen wir einen Fjord mit einer Fähre überwinden, bevor wir wieder nach Leikanger kommen.

7. Tag: Sonntag, 03.07.2016 – Gletschermuseum (181 Bkm)

Gemütlich starten wir in den Tag, erst um neun fahren wir los. Am Vormittag besuchen wir das Gletschermuseum in Fjarland. Ein zwanzigminütiger Film lässt uns in die beeindruckende Welt der Gletscher eintauchen. Interaktiv führen Schautafeln durch das Museum und erklären anschaulich, warum das Eis blau und die Fjorde grün sind. Auch dem Gletschermann Ötzi sind ein paar Tafeln gewidmet. Am Ende der Ausstellung kann man durch einen nachgestalteten Gletscher laufen. Vorsicht! An einer Stelle ragt die Hand eines Toten aus dem Eis! Nach gut anderthalb Stunden haben wir alles angesehen und setzen unsere Fahrt fort. Es dauert nicht lange, bis wir den ersten Halt zum Fotografieren einlegen. Die Landschaft ist einfach zu verführerisch. Unterwegs treffen wir immer mal wieder auf Exemplare der einheimischen Tierwelt. Zwar sind es keine Elche, aber Ziegen und Schafe, die es sich auf der Straße gemütlich machen und unser Touristenherz erfreuen.

8. Tag: Montag, 04.07.2016 – Fahrt mit der MS Nordlys von Florö nach Bergen (230 Bkm ohne, 2 Bkm mit Passagieren)

Heute heißt es, etwas eher aufstehen, denn unser Schiff legt bereits um 8.15 Uhr ab. Als wir am Hafen ankommen, ist die MS Nordlys schon von weitem zu sehen. Es regnet und wir stehen wie an einer Bushaltestelle. Beeindruckend ist es, das Anlegemanöver der MS Nordlys zu beobachten. Automatisch öffnen sich die Luken für Pkw und Passagiere. Wir sind die Einzigen, die zusteigen. Die MS Nordlys (norwegisch für Nordlicht) wurde 1994 getauft. Das Schiff ist 121 Meter lang und 19 Meter breit. Es gibt sechs Passagierdecks, von denen wir Deck 4 und Deck 7 nutzen können. Hier befinden sich die Salons. Maximal 691 Passagiere fasst das Schiff, zu sehen sind allerdings wenige. Fast den ganzen Tag haben wir Zeit, die spektakulären Ausblicke von einem Schiff der Hurtigrute zu genießen. Einige schaffen es sogar, sich eine Kabinenbesichtigung zu organisieren. Am Nachmittag kommen wir in Bergen an - der regenreichsten Stadt Europas. Es regnet. Wen wundert's?

9. Tag: Dienstag, 05.07.2016 Bergen (33 Bkm)

Der Tag beginnt mit einem Schreck. Einer von unseren Mitreisenden ist an der Treppe gestürzt. Wir müssen einen Notarzt rufen. Leider stellt sich später heraus, dass unser lieber Herr T. und seine Gattin in Bergen zurückbleiben müssen, da weitere medizinische Untersuchungen notwendig sind. An dieser Stelle ist es an der Zeit, unseren norwegischen Gastgebern zu danken. Sowohl die Damen und Herren im Hotel, als auch das medizinische Personal waren uns umfassend behilflich. Sie sorgten dafür, dass sich Herr und Frau T. trotz des für sie unangenehmen Vorfalls und trotz der fremden Sprache, sicher und wohl aufgehoben fühlten. Vielen vielen Dank dafür. Für alle anderen zeigte sich Bergen von seiner freundlichsten Seite. Strahlender Sonnenschein begleitet die Stadtrundfahrt und ermöglicht es auch, auf den Hausberg Floyen zu fahren oder zu laufen. Im Stadtteil Brygge laden die alten Handelshäuser zum Bummeln und Shoppen ein.

10. Tag: Mittwoch, 06.07.2016 Mit der Bergenbahn nach Al (270 Bkm ohne, 195 mit Passagieren)

Am Vormittag bleibt Zeit, noch einmal durch die Straßen von Bergen zu Bummeln. Unser Hotel liegt zentral und nur wenige Gehminuten zum Fischmarkt. Um elf spazieren wir gemeinsam zum Bahnhof. Bald schon haben wir unser Abteil und die für uns reservierten Plätze gefunden. Noch einmal fahren wir mit dem Zug durch die traumhafte Landschaft Norwegens. Lutz muss die ganze Tour mit dem Bus bewältigen, aber als wir am Nachmittag in Al ankommen, ist er bereits da. Die Wiedersehensfreude ist groß.
Unterwegs, kurz vor Oslo, findet Lutz noch einen wundervollen Fotostopp für uns. Wir befinden uns oberhalb des Tyrifjords. Die Aussicht ist atemberaubend. Eine Insel zeichnet sich ab. An einem Baum ein kleines Metallschild. Wir blicken auf Utoya. Die Insel gehört der Jugendorganisation der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Norwegens. Jedes Jahr findet hier ein Sommerlager statt. So auch im Sommer 2011. Über 500 Jugendliche nahmen an diesem Ferienlager teil. Doch diesmal sollte alles ganz anders werden. Der Attentäter Breivik verübte am 22. Juli zunächst ein Bombenattentat im Osloer Regierungsviertel, bei dem acht Menschen starben. Danach begab er sich zur Insel Utoya, wo er sich als Polzist ausgab, der über das Attentat in Oslo informieren wollte. Er rief die Jugendlichen zusammen und begann dann ohne Vorwarnung auf sie zu schießen. In 75 Minuten tötete er 69 Menschen, viele davon unter 18 Jahre alt. Wie schade, dass der traumhafte Ausblick auf den Fjord von so einer Geschichte überschattet wird.
Den Abend und die Nacht verbringen wir im Scandic Holmenkollen Park Hotel. Ein Feuerwerk aus Licht entsteht, als die Sonne untergeht.

11. Tag: Donnerstag, 07.07.2016 Oslo – Göteborg

Heute heißt es fahren, fahren, fahren. Nur ein kurzer Spaziergang noch durch die Fußgängerzone in Oslo, dann ab in den Bus. Bis auf zwei Gäste, die nach Hause fliegen und sich hier von uns verabschieden. Ein paar Stunden später, unterbrochen von Kaffee- und Würstchenstopps, kommen wir in Göteborg an. Unsere Fähre, die Stena Scandinavica, steht bereits im Hafen. Wir checken ein, beziehen unsere Kabinen und lassen uns am Buffet kulinarisch verwöhnen.

12. Tag: Freitag, 08.07.2016 Kiel – Dresden (622 Bkm)

Am Morgen verabschieden wir uns von weiteren vier Gästen. Alle anderen fahren mit dem Bus nach Hause. In der Nähe von Braunschweig geraten wir in einen Stau. Trotz dem Versuch, auf eine Nebenstrecke auszuweichen, verlieren wir fast drei Stunden. Aber was soll's, letztendlich sind alle gesund und munter zu Hause angekommen und das ist doch das Wichtigste - oder?
Meine lieben Reisegäste, es hat mich sehr gefreut, mit Euch dieses wundervolle Land Norwegen zu bereisen. Was hatten wir doch für tolle Fotostopps, nicht wahr? Nochmals vielen Dank an Euch für die Harmonie, die jeder Einzelne der Gruppe gespendet hat. Nur so konnten wir „entschleunigt" reisen. Bis bald! Eure Sabine

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Kommentare zum Reisebericht

Vielen Dank für die schöne Reise durch Norwegen. Es hat uns wieder sehr gut gefallen. Reiseleiterin und Busfahrer waren sehr gut. Die Landschaft sowieso. Für das Freilichtmuseum Maihaugen sollte unbedingt mehr Zeit eingeplant werden. Dort war es sehr schön, man kann viel über die Geschichte Norwegens erfahren. Auch da Gletschermuseum war sehr interessant. Das Hotel in Leikanger hat uns weniger gefallen.

Viele Grüße

Silvia & Wolfgang Flurschütz

Wolfgang Flurschütz
24.07.2016