Reisebericht: Rundreise Norwegen auf den schönsten Panoramastraßen

19.06. – 30.06.2017, 12 Tage Rundreise Kristiansand – Stavanger – Lysefjord – Ryfylke – Eidfjord – Sognefjell – Jotunheimen – Geirangerfjord – Trollstigen – Molde – Kristiansund – Atlantikstraße – Alesund – Westkap – Förde – Bergen


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Sehr schöne Panoramen boten sich uns auf dieser Reise durch tiefe Täler und hohe Fjells mit nahezu unberührten Landschaften.
Ein Reisebericht von
Peter Rudolph

1.Tag: Dresden – Skørping

Der erste Tag steht ganz im Zeichen der Anreise. Der Weg ist das Ziel und führt uns mit etlichen Pausen durch die unterschiedlichen Landschaften von vier Bundesländern und 2 Staaten. Gegen Abend erreichen wir unser Hotel im nördlichen Jütland in Dänemark. Es liegt wunderbar ruhig direkt in einem Naturschutzgebiet und bietet somit nach einem leckeren Abendmenue garantierte Ruhe für den wohlverdienten Schlaf.

2.Tag: Hirtshals – Kristiansand – Mandal – Kap Lindesnes – Farsund

Nach einem recht frühen Morgenmahl befinden wir uns zeitig in Hirtshals vor der Fähre. Von hier aus setzen wir in 2,5 Stunden mit einer Katamaranfähre nach Kristiansand in Norwegen über. Die See ist recht unruhig und es schaukelt ganz gewaltig. Doch schon sind wir angelandet und holen in der Stadt noch 10 Gäste ab, welche mit dem Flugzeug gekommen sind. Einige Gäste nutzen die Gelegenheit auch zum Geld abheben, denn Geldwechsel nehmen norwegische Banken so gut wie gar nicht mehr vor. Man wird freundlichst an die Bankomaten verwiesen. Unser erstes Ziel ist das kleine Städtchen Mandal, welches mit einer schönen Altstadt voller weißer, denkmalgeschützter Häuser besticht. Es verfügt auch über einen neue Kulturhalle mit einer überaus gut sortierten Touristinformation, in der wir uns mit reichlich Infomaterial für die nächsten Ziele eindecken können. Nach einem kleinen Spaziergang durch die Stadt setzen wir unsere Reise zum Kap Lindesnes fort. Vorher jedoch stoppen wir an Rorbuer, den typischen Fischerhütten, von denen in Fururholmen eine ganze Menge zu sehen sind. Dann sind wir am Kap Lindesnes, dem südlichsten in Norwegen auf dem seit 1655 ein Leuchtfeuer existiert. Jedoch sollte man nicht meinen, dass man Dieses ohne Eintritt betreten kann. Ganz geschickt sind Kassenhaus und Visitorcenter so in die schartige Küstenlandschaft gesetzt, dass man das eigentliche Kap entwder gar nicht, oder nach einer halsbrecherischen Klettertour über Granitfelsen nur aus der Ferne sieht. Das soll die Gäste jedoch nicht stören. Eberhardt-travel übernimmt (im Ggs. zu manch anderen) selbstverständlich die  Eintrittskosten! Den heutigen Leuchtturm von 1915 kann man besteigen und dort ist es so stürmisch, dass es einen fast wegweht. Zusätzlich sind Kanonenstellungen und Bunker aus dem 2. Weltkrieg zu sehen und eine stattliche Sammlung schicker Miniaturleuchttürme. Für die Eintrittskarte bekommt man im großen Visitorcenter noch einen Kaffee.  Unser Tag endet in Farsund. Alle Zimmer unseres Hotels haben einen Balkon mit direktem Blick auf das Wasser. Und dann wieder diese himmlische Ruhe.......

3.Tag: Flekkefjord – Stavanger – Lysefjord

Der Nordsommer macht sich hier schon stark bemerkbar. Es will nachts einfach nicht mehr richtig dunkel werden. Dementsprechend früh sind viele auf den Beinen. Wir begeben uns zunächst nach Flekkefjord. Auch in diesem Städtchen betören wieder wie in Mandal die reinweiß gestrichenen Holzhäuschen, welche mitunter auch reichlich mit Blumen geschmückt sind. Weiße Farbe war ungeheuer teuer und wurde von Stadtbewohnern bewußt eingesetzt, um sich vom Falunrot der Bauernhäuser visuell abzusetzen.  Was es mit dem Falunrot auf sich hat, erzähl ich aber nur im Bus. Meine Gäste wissen jetzt Bescheid! Ab 1660 unterhielt die Stadt enge Beziehungen zu den Niederlanden. Zunächst durch Holzhandel, später durch Fischfang. Viele Bewohner verdingten sich als Arbeitskräfte selbst in den Niederlanden und brachten Geld mit nach Haus. Mittags erreichen wir Stavanger und begeben uns zum Hafen. Während ein wenig Freizeit besteht die Möglichkeit den uralten Dom zu besichtigen und mit Ihm die einzige Kirche im echt anglonormannischem Stil. Hieß doch auch der erste Bischof hier Svithun von Winchester - und schon wird die Verbindung klar. Schon betreten wir das Schiff, welches uns durch einen der schönsten Fjorde schippert: Den bis zu 500 m tiefen Lysefjord. Bekannteste Sehenswürdigkeit ist hier natürlich der 600 m hohe Preikestolen, der Predigtstuhl. Die Fjordrundfahrt ist sehr schön gestaltet. Oft mit Musik untermalt, fahren wir bis dicht ans Ufer zu einer alten Höhle von Wegelagerern, die Fantehola und dicht an den Wasserfall Hengjanefossen, dessen klares Wasser etliche in Bechern auffangen, um es gleich zu genießen. Wieder an Land machen wir noch eine Runde durch die alten Gassen bis hinauf zum Valberget mit seinem alten Feuerwachtturm. Sodann erwartet uns im zentral gelegenen Hotel das Abendmenue.

4.Tag: Stavanger – Ryfylke – Røldal – Eidfjord

Es gießt Bindfäden. Das hatten wir bisher noch nicht. Und so legen wir den ersten Teil der Strecke inklusive der Fähren Stavanger-Tau und Hjelmeland - Nesvik in einem Stück zurück. Im wesentlichen durchreisen wir heute die Landschaft Ryfylke, die zu den 15 Distrikten von Westnorwegen gehört und deren Ryfylkestrasse zu den „grünen Straßen" Norwegens gehört, touristisch gut erschlossen und landschaftlich wunderschön. Auch beim ersten Stop an der Erfjordbrücke werden alle noch klitschnass. Trocken ist es dann schon am Sandfjord gegenüber von Sand. Hier können wir gleich drei Fjorde erblicken. Den Sand-, den Hyls- und den Saudafjord. Ein paar Minuten weiter erwartet uns dann der mächtige Wasserfall Svandalsfossen. 180 m stürzt er in die Tiefe und nässt die Straße mit seiner mächtigen Gischt ein. Eine Treppe mit über 400 Stufen führt nach oben. Aber sie ist nass und richtig Muße hat auch niemand. Hungrig wie wir sind, legen wir ein Pause in Sauda ein, bevor wir das Saudafjjell, also die Hochebene erklimmen. Hier liegt noch mächtig Schnee und die Temperatur ist entsprechend. Doch an freien Stellen sieht man auch hier recht hübsche Pflanzen, wie z. B. den Pyramidengünsel. Bis zu 978 m sind wir hochgefahren. Auf der Weiterreise machen wir Halt am Latefoss, einem mächtigen Zwillingswasserfall. Neben einem Kiosk mit Imbiss gibt es hier auch Toiletten. Kein Wunder also, dass wir nicht die einzige Reisegruppe sind, welche hier Rast macht. Nach einem weiteren Tankstop erreichen wir die letzte Etappe; unser historisches Hotel in Eidfjord, einer kleinen Ortschaft am gleichnamigen Fjord, dem östlichsten Arm des Hardangerfjords. Kaiser Wilhelm II hat sich hier auch sehr gerne aufgehalten. Der Fjord ist tief genug, dass auch große Kreuzfahrtschiffe bis vor das Hotel fahren können. Aber die sind abends wieder fort und so versinkt die kleine Ortschaft jeden Abend aufs Neue in einen Dornröschenschlaf.

5.Tag: Voss – Sognefjell – Leirvassbu

Ein erster Stop an der Hardangerbrücke ist Pflicht. Die größte Brücke Norwegens und die zehntlängste Hängebrücke der Welt besticht durch ihre über 202 m hohen Pylone. Erreichen kann man sie nur durch einen Tunnel, in welchem sich die Reichsstraße 16 mit einer weiteren in einem futuristisch lila angestrahlten Kreisel unter Tage trifft. Am Tvinnefossen gleich der nächste Halt. Es geht die Mähr, dass sein Wasser gut gegen Potenzstörungen sei. Gerade Besucher aus Japan und Russland sollen sich gerne Flaschen mit diesem Nass abfüllen. Plötzlich ist er wieder da. Dieser Starkregen, den niemand von uns bestellt hat. Er hält an bis zu unseren Stopps in Gudvangen und Flam, wo gar niemand mehr aus dem Bus steigen möchte. Also reisen wir weiter nach Auerlandsvangen am Naeroyfjord. Einmal falsch abgebogen erreichen wir einen Aussichtspunkt mit Blick auf den Vassbygdevatnet, einem schwarzblau schimmernden See. Hier machen wir erst einmal Mittag bevor wir dann den Aussichtspunkt Stegasteinen über engste Haarnadelkurven erreichen. Tatsächlich ist die Sicht von hier oben spektakulär. Alle freuen sich. Nur nicht unser Chauffeur, denn der muss die Kurven wieder hinab, weil die Fahrt für Busse unserer Länge seit diesem Jahr auf der weiterführenden Schneestraße verboten ist. Nach einem schweren Unfall hat die norwegische Regierung sehr schnell und überraschend die Reißleine gezogen. Im noch recht verschneiten Sognefjell mit seiner kargen, nur von Steinen, Moosen und Flechten überzogenen Landschaft biegen wir ab ins Leirdalen. Hier führt eine schmale Piste zu unserem urtümlichen Hotel direkt unter dem Massiv des Galdhöppigen, dem höchsten Berg Skandinaviens. Urwüchsige Natur pur umfängt uns. Sämtliche Zivilisationsgeräusche sind verschwunden. Nur die Geräusche von Wind und rauschendem Wasser hört man des Nachts. Ein Erlebnis, das recht selten geworden ist.

6.Tag: Lom – Geirangerfjord

Heute müssen wir pünktlich zu unserer Führung in der Stabkirche in Lom sein, denn schon gegen 11 Uhr ist dort die erste Trauung angesetzt. Das Gotteshaus gehört zu den bliebtesten Attraktionen des Ortes. Sie stammt aus dem 12. Jh. und weißt im Innern sogar zwei Runeninschriften auf. Weiter reisen wir durch schöne Landschaften zu den Donfoss Stromschnellen. Hier ist ein schöner Ort für die Mittagspause. Noch von weitem hört man das tosende Wasser. 1476 m hoch bereisen wir anschließend den Berg Dalsnibba. Über enge Haarnadelkurven schlängelt sich die Straße in die Höhe zum Gipfel, auf dem auch im Juni noch Schnee liegt. Oben gibt es zwar etwas Sonne, aber es schneit zusätzlich. Schnee im Juni hat manch einer noch nicht erlebt. In Norwegen ist das durchaus denkbar.
Schemenhaft kann man in der Tiefe schon den Geirangerfjord erkennen. Dorthin begeben wir uns nach unsrem Gipfelsturm und besteigen gleich das schon auf uns wartende Schiff, welches uns auf eine Fahrt über den Fjord bringen wird. Dieser gehört zum Unesco Welterbe, nicht zuletzt wegen seiner Schönheit. Weltberühmt sind auch die Wasserfälle der 7 Schwestern und des gegenüber liegenden Freiers. Unser Hotel liegt direkt am Fjord, in den auch große Kreuzfahrtschiffe fahren können. Hier erwartet uns ein riesiges Abendbueffet.

7.Tag: Adlerstrasse – Trollstigen – Kristiansund

Gleich nach unserer Abfahrt stoppen wir an der Adlerstraße. Vom Aussichtspunkt Oernesvingen hat man einen phantastischen Blick auf den Fjord nach allen Seiten. Vor dem Bau der Strasse nisteten hier tatsächlich Steinadler. Aber jene haben es nach dem Straßenbau vorgezogen, woanders zu brüten. Der Name bllieb jedoch und erinnert an diese gewaltigen Vögel. Wasser satt gibt es für uns auch am Grudbrandsjuvet. Es ist eine Klamm, deren Strudel sich bis 25 m tief in den Felsen eingeschliffen haben. Das Wasser ist noch einmal so tief! Höhepunkt ist jedoch der Besuch des Trollstigen.Von der dortigen Aussichtsplattform blicken wir von einer Höhe bis zu 850 m in die Landschaft und sehen die vielen engen Kurven, die wir demnächst hinabfahren werden. Klar, dass wir auch unten noch einmal einen Stop machen um zu bestaunen, welche Strecke wir gerade bewältigt haben, mit Gefälle bis zu 12 %. Ein Lob an unseren Buschauffuer Jürgen! Unser Mittag nehmen wir unterhalb der Trollwand ein. Bis zu 1000 m erstreckt sich diese höchste Steilwand Europas teilweise senkrecht nach oben. Von Seilschaften ist sie an einem Tag nicht mehr zu bewältigen und diese müssen in der Wand übernachten. An jene, die es nicht geschafft haben, erinnert ein Denkmal auf dem Parkplatz. Die Spitzen der Wand stellen übrigens die Mützen jener Trolle dar, die von einer Hochzeit zu spät nach Hause gingen und von der Sonne getroffen zu Stein erstarrten. An der gewaltigen Gjemnesundbrücke gibt es eine Verkostung von Moltebeermarmelade, aus der teuersten Beere der Welt. Nach dieser Süßspeise muss man in Deutschland lange suchen und bezahlt dann richtig viel Geld. In Norwegen ist sie für umgerechnet "läppische 7 Euro" zu haben. Aber bitte NICHT an touristischen Hotspots kaufen! Am Trollstigen kosten 125 Gramm Moltebeermarmelade umgerechnet 19,95 Euro.  Japaner greifen hier beherzt zu. Im coop oder KIWI-niedrigpris bekommt man dieselbe Qualität für 6,70 Euro für 540 Gramm. Dort kauft sie auch "Otto-Normal-Norweger". Als Eberhardt-Reiseleiter weist man seine Gäste selbstverständlich darauf hin, um sie vor finanzieller Übervorteilung zu bewahren. Am späten Nachmittag erreichen wir Kristiansund. Der Name sagt schon dass sie von dem Dänenkönig Kristian (IV) gegründet wurde. Reich wurde sie durch den Klippfisch, der bis in den Mittelmeerraum exportiert wurde und z. B. in Portugal unter dem Namen Bacalao bekannt ist. Das Salzen und Trocknen war reine Frauenarbeit und so hat man diesen im Zentrum der Stadt ein Denkmal gesetzt: Die Klippfischfrau. Unser Hotel liegt direkt am Wasser und fast alle Zimmer haben direkten Blick darauf. Es sind modern umgestaltete alten Hafenspeicher. Hier lässt es sich gut wohnen und vor allem das gute Abendessen genießen.

8.Tag: Atlantikstraße – Bud  – Molde – Alesund

Die Atlantikstraße war eigentlich als Bahnlinie geplant. Im Grunde bezeichnet sie einen knapp 9 km langen Weg mit mehr als 8 Brücken durch Schären und kleine Inselchen. Mitunter weiß man nicht, wo das Land beginnt und das Meer endet. Stops legen wir auf den Inseln Haholmen und Eidhysöya ein mit Blick auf die Storseisundbrücke. Über das Fischerdorf Bud führt uns unser Weg in die Rosenstadt Molde. Hier ist es noch so mild, dass diese Pflanzen hier gedeihen, wie auch Kastanien und Erlen. Ein Blick ringsum in die Berge zeigt, dass dort oben die Sicht gleich Null ist, und so verzichten wir auf den beschwerlichen Waldweg hoch zum Hausberg Varden, der zudem nur in Teilen asphaltiert ist. Das lohnt aus Erfahrung nur bei guter Sicht und ich weiß aus Erfahrung, dass wir die z. T. nur als Waldweg im Schlamm gestaltete Auffahrt hinunter mehr rutschen als fahren würden.  Molde ist quirlig und es lässt sich in der ausgedehnten Innenstadt prima bummeln. Irgendwie besticht es, dass wir plötzlich in einer stark belebten Statd sind. Das hatten wir ja schon lange nicht mehr. Bevor wir zum Abschluß des Tages nach Alesund hinein fahren erklimmen wir per Bus erst einmal dessen Hausberg, den Aksla. Von hier kann man die gesamte Stadt hervorragend überblicken und gleich schauen, wohin man am Abend noch gehen möchte. Alesund ist die Stadt des Jugendstils. Nach einem verheerenden Brand leistete Kaiser Wilhelm II, der sich sehr gerne dort aufhielt eine Menge Wiederaufbauhilfe finanzieller und praktischer Art. Eine Straße in der Stadt ist nach wie vor nach ihm benannt und in der Stadtkirche prangt in einem Fenster das preußische Wappen. Wir beziehen unser Hotel im Zentrum. Vor und nach dem Abendessen ziehen es alle vor, individuell die Stadt zu erkunden und kommen zu unterschiedlichsten Zeiten wieder zum Hotel.

9.Tag: Vestkap – Nordfjord – Florø

Unser Weg führt uns heute zunächst zum Westkapp. Oberhalb von Slagnes machen wir einen Stop mit prima Panorama auf den Sandnes- und Rovnefjord, sowie noch einen in der Bucht von Leikanger. Hier gibt es sogar einen kleinen Sandstrand. Die Sonne scheint und die Landschaft ist leiblich. Wiesen wechseln sich mit hohen Fichtenbeständen ab. Zum Kap geht es steil bergauf und oben pfeift ein guter Wind. Die Sicht ist klar und man schaut weit auf das Meer hinaus. Der Name Vestkapp stimmt nicht so ganz. Man wollte mit dieser Titulierung mehr Touristen in die Gegend locken. Das scheint nicht sehr gut geklappt zu haben, denn das Cafe auf dem Kap, sowie die Toiletten sind alle zugenagelt. Nur Schafe und eine paar Wohnmobile sind zu sehen. Schön, dass es nicht so überlaufen ist. Das finden wir alle besser. Weiter geht die Reise nach Süden. Wir fahren ein Stück am 109 km langen Nordfjord mit Mittelgebirgscharakter entlang, bevor wir selbigen auf der Fähre von Starheim nach Isane überqueren. Gegen abend erreichen wir das kleine Städtchen Florö, wo wir in einem schönen Hotel direkt am Hafen logieren. Das hervorragende Abendbueffet und das schöne Wetter verlangen geradezu noch nach einem Abendspaziergang in dem leiblichen Örtchen.

10.Tag: Hurtigruten – Bergen

Der Hurtigrutenkai liegt nur 5 Gehminuten vom Hotel entfernt. 1893 wurde die Hurtigrutenlinie von Richard With gegründet und stellte bis in die 70er Jahre die einzige Verbindung von vielen Ortschaften im Norden zu Außenwelt dar. Mit neuen Straßen und Flugverkehr sanken die Passagierzahlen und man besann sich mehr und mehr auf Touristen, die mittlerweile das Groß der Passagiere ausmachen. Auch die letzten Poststationen an Bord wurden 1984 geschlossen. Man reist schon sehr entspannt und bequem an Bord. Schnell sind von uns gute Liegestühle auf dem Sonnendeck in Beschlag genommen, denn die Kabinenpassagiere sind noch beim Frühstück. Erst danach wird es voller. Bei vollem Sonnenschein steuern wir knapp 7 Stunden lang durch eine abwechslungsreiche Schären- und Fjordlandschaft auf Bergen zu. In der alten Hauptstadt angekommen, beginnen wir nach einer kurzen Weile die Stadtrundfahrt. Kreuz und quer durchreisen wir mit unserer Gästeführerin Andrea die Stadt und stoppen sowohl am Wohnhaus des Königs, wie auch am Hafen. Wir sehen die alten und neuen Häuser, die neue Kirche, den Dom, den Fischmarkt, den Eingang zur Flöyenbahn und enden an der Tysken Brygge, dem alten Hansekontor, das auf der Unesco Welterbeliste steht. Dahinter befindet sich die Marienkirche, die älteste Kirche der Stadt und gleichzeitig jene der deutschen Kaufleute. Nach dem Bezug unseres Hotels gibt es nach dem Abendessen noch Gelegenheit, mit der Bahn auf den Hausberg Bergens, den Flöyen zu fahren. Von hier aus hat man eine phantastische Sicht über die gesamte Stadt.

11.Tag: Halheim – Haugesund – Stavanger

Nach einer Fährfahrt von Halheim nach Sandvik halten wir uns in Haugesund auf. Hier befindet sich das vermeintliche Grab des Reichsgründers Harald Schönhaar, der 972 die südlichen Kleinkönigreiche unterwarf und so die Basis für die mittelalterliche Reichsgründung Norwegens schuf. Der riesige Grabhügel wurde zur 1000 Jahrfeier der Schlacht am Hafrsfjord mit einem großen Obelisken verziert. Drum herum stehen Steine aus allen 29 historischen Provinzen Norwegens. Der Königshof befindet sich nur einige Kilometerweiter in Avaldsnes. Nur die Kirche ist hier noch gut erhalten. Jedoch sind in der Landschaft noch Reste mächtiger Wälle zu erkennen. Neben der Kirche befindet sich ein Bautastein, der sich mit über 7 m Höhe gefährlich nah zur Kirchenwand neigt. Man sagt, dass Norwegen untergeht, wenn er die Kirchenwand berührt. Vielleicht ist deshalb schon ab und zu etwas von seiner Spitze abgeschlagen worden. Scherzhaft wird er auch die Nähnadel Mariens genannt. An Nachmittag erreichen wir wieder Stavanger, wo wir unsere Fluggäste herzlich verabschieden. Nach einem gemeinsamen Abendessen in einem Hotel reisen wir nunmehr mit geringerer Anzahl nach Tananger, wo wir unsere Nachtfähre nach Dänemark besteigen.

12. Tag: Hirtshals – Dresden

Wir frühstücken noch an Bord und treten am frühen Morgen vom dänischen Hirtshals aus die Heimreise an. Dänemark haben wir zügig hinter uns gebracht. Weil jedoch Freitag ist, wird der Verkehr immer dichter und wir verlieren gut 2 Stunden Zeit ohne richtig im Stau zu stehen. Gerade um Hamburg herum steht der Verkehr kurz vor dem Infarkt. Aber trotzdem kommen wir alle heile auch am letzten Ausstiegsort in Dresden an und nehmen viele interessante Eindrücke mit nach Hause. Wir waren mit fast 40 Gästen eine große Reisegruppe und deshalb möchte ich mich bei allen Reisegästen nochmals für die geschlossene Überpünktlichkeit bedanken. So hatten wir zeitlich immer „etwas mehr Wasser unterm Kiel" und konnten die mitunter ausgedehnten Strecken viel entspannter befahren. Es hat mir sehr viel Freude gemacht mit Ihnen zu reisen.
Ihr Peter Rudolph

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Große Klasse! Danke für den detaillierten Reisebericht und die Bildgalerie. Durch die ausführliche Beschreibung kann man die schöne Norwegenreise noch einmal erleben. Auch einige Bilder haben wir auf den PC geholt. Speziell die Brücke im Sognesfjell hat uns interessiert (hatten wir noch nicht bei unseren Bildern). Wir wünschen Ihnen weiterhin schöne Reisen.
Jürgen und Monika Morgenstern

Morgenstern, Jürgen
23.07.2017