Reisebericht: Rundreise Norwegen auf den schönsten Panoramastraßen

14.07. – 25.07.2019, 12 Tage Rundreise Kristiansand – Stavanger – Lysefjord – Ryfylke – Eidfjord – Sognefjell – Jotunheimen – Geirangerfjord – Trollstigen – Molde – Kristiansund – Atlantikstraße – Alesund – Westkap – Förde – Bergen


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Gewaltige Berge, traumhafte Fjorde und zauberhafte Küstenstraßen machen diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis für Naturfreunde und Norwegen-Liebhaber.
Ein Reisebericht von
Dirk Schlosser
Dirk Schlosser

1.Tag, Sonntag, der 14.07.19: Anreise nach Dänemark (1015 km) bzw. Kristiansand

Unsere Reise begann mit der Abholung der Gäste von ihren Wohnadressen und dem Transfer zu den Zustiegsstellen an der Autobahn. Die Fahrtroute führte uns über den Berliner Ring in Richtung Hamburg und im weiteren Verlauf über Flensburg nach Dänemark. Unsere erste Übernachtung war im „Rebild Bakker-Hotel" in Skoerping.

2.Tag, Montag, der 15.07.19: Mandal – Kap Lindesnes (232 km)

Nach dem Frühstück ging es zum Fährhafen nach Hirtshals und anschließend mit der Schnellfähre bei sonnigem Wetter und ruhiger See nach Kristiansand. Dort
angekommen, holten wir zuerst unsere Gäste, die tags zuvor mit dem Flugzeug angereist waren, vom Hotel ab. Gemeinsam ging es dann nach Mandal. In diesem hübschen kleinen Ort besuchten wir den Aussichtsberg „Uranienborg", von welchem wir einen schönen Blick auf den Ort und den vorgelagerten Schärengürtel hatten. Anschließend war noch etwas Freizeit für individuelle Erkundungstouren. Nach einem Fotostopp am Strand von Mandal fuhren wir weiter zum Leuchtturm von Lindesnes. Er steht auf dem Kap Lindesnes, dem südlichsten Festlandspunkt Norwegens, und wurde im Jahre 1915 fertiggestellt. Wir sahen uns zunächst einen kurzen Film über das Leben am Südkap an und anschließend ging es hinauf zum Leuchtturm. Vom „Südkap" fuhren wir dann zu unserem Hotel in Farsund. Die Zimmer waren in Richtung Fjord ausgerichtet, so dass jeder von uns die Aussicht genießen konnte.

3.Tag, Dienstag, der 16.07.19: Flekkefjord – Lysefjord Kreuzfahrt – Stavanger (176 km)

Nach einem Fotostopp am Magma-Geopark erreichten wir Flekkefjord. Zu beiden Seiten des Flusses Danneviga schmücken weiße Holzhäuser das Stadtbild dieser einstigen „Holländerstadt". Wir spazierten vom kleinen Yachthafen durch die Fussgängerpassage zur Holzkirche von Flekkefjord. Anschließend fuhren wir weiter zum Rasthof Veikro/ Vikesa und nach der Mittagspause nach Stavanger. Mit dem Ausflugsschiff ging es vom Stadthafen zum Lysefjord. Wir hatten bestes Wetter und konnten die markante Felskanzel „Prekestolen" gut sehen. Wieder in Stavanger angekommen spazierten wir durch den Stadtteil „Alt-Stavanger" mit seinen Holzhäuschen, kleinen Vorgärten und Gaslaternen. Dort wohnten im 18./19. Jh. Fischer, Seeleute und Handwerker. Nach unserem Rundgang war bis zur Abholung durch unseren Fahrer Andre noch etwas Freizeit für die Besichtigung des Doms oder individuelle Erkundungen. Mit dem Bus ging es anschließend zum Hotel Scandic Stavanger City.

4.Tag, Mittwoch, der 17.07.19: Ryfylke – Hardanger (270 km)

Am Morgen standen zunächst zwei Fährüberfahrten, von Stavanger nach Tau und von Hjelmeland nach Nesvik, auf dem Programm. Unsere Mittagspause legten wir am Saudafjord ein und anschließend ging es über das Saudafjell auf eine Passhöhe von etwa 980 Meter. Die Fernsicht war atemberaubend! Ein weiterer Höhepunkt dieses Tages war der Halt am Wasserfall „Latefoss". Es ist eindrucksvoll, die Gewalt der Natur so nah zu erleben. Danach ging es nach Odda, wo wir am Nachmittag ankamen. Anschließend fuhren wir an der Ostseite des Soerfjords entlang, einer ertragreichen Obstregion, in der vor allem Kirschen, Äpfel und Erdbeeren angebaut werden. Unsere Übernachtung war in Kinsarvik, in einem Hotel direkt am Soerfjord.

5.Tag, Donnerstag, der 18.07.19: Aurlandsvegen – Sognefjell – Jotunheimen (316 km)

Nach dem Frühstück ging es von Kinsarvik durch den Vavalik-Tunnel, in welchem sich ein durch blaue Lichtinstallationen beleuchteter Kreisverkehr befindet. Unseren ersten Fotostopp legten wir am Tvindefossen-Wasserfall ein, in dessen Nähe sich auch ein großer Campingplatz befindet. Schwer vorstellbar, wie man bei dieser Lautstärke überhaupt nachts schlafen kann! Wir hatten Glück und fanden gerade noch rechtzeitig vor Ankunft der Kreuzfahrtschiff-Busse einen Parkplatz. Vom Tvindefossen fuhren wir zu unserer Mittagspause nach Flam und von dort hinauf zur Aussichtsplattform „Stegastein", die sich in 640 Meter Höhe befindet. Die Sicht auf den Aurlandsfjordwar beeindruckend! Danach brachte uns der Bus über das Aurlandsfjell und entlang des Lustrafjordes hinauf zum Jotunheimen. An der Sognfjell-Hütte auf 1434 m Höhe machten wir Pause. Auf den Gipfeln der Berge lag Schnee, darunter Eisfelder mit bläulichem Gletschereis und kleinen Schmelzseen. Nach der Pause ging es zur Übernachtung zur Mountain Lodge „Leirvassbu"

6.Tag, Freitag, der 19.07.19: Stabkirche Lom–Geirangerfjord (176 km)

Nach dem Frühstück fuhren wir von Leirvassbu zur Sagasäule in Elveseter. Sie ist ca. 34 Meter hoch und auf ihr ist die Geschichte Norwegens von der Reichsbildung im Jahre 872 bis zur Reichsversammlung im Jahre 1814 in Granit gemeißelt. Nach diesem Fototstopp ging es entlang des Boeverdalen (Boever-Tales) nach Lom. Hier steht eine der am besten erhaltenen Stabkirchen Norwegens, welche wir im Rahmen einer Führung kennenlernten. Sie ist ca. 800 Jahre alt und besitzt die meisten Gemälde aller norwegischen Stabkirchen. Anschließend hatten wir Freizeit in Lom und fuhren danach durch das Otta-Tal in Richtung Geiranger. Auf dem Doenfoss-Campingplatz legten wir unsere Mittagspause ein. Dieser liegt traumhaft schön am Otto-Fluss und besitzt einen großen Außenpool. Danach fuhren wir weiter in Richtung Geiranger und machten einen Abstecher auf den Berg „Dalsnibba". Von der Schwindel erregenden Aussicht aus ca. 1500 m Höhe auf den Fjord und die ihn umrahmenden Berge waren wir sichtlich beeindruckt! Oberhalb von Geiranger, am Aussichtspunkt Utkiken, legten wir einen weiteren Fotostopp ein. Anschließend ging es zur Schiffsanlegestelle am Geirangerfjord. Die Fahrt zu den Wasserfällen der „Sieben Schwestern", dem „Freier" und dem „Brautschleier" sowie zu den auf Felsvorsprüngen stehenden, meist verlassenen Berghöfen war ein einmaliges Erlebnis.

7.Tag, Samstag, der 20.07.19: Adlerstraße – Trollstigen – Kristiansund (218 km)

Am Morgen fuhren wir über unzählige Kehren die „Adlerstraße" hinauf bis zum Aussichtspunkt „Oernesvingen". Wir hatten einen phantastischen Blick auf den Geirangerfjord! Danach ging es nach Eidsdal und von dort mit der Fähre nach Linge. An den Gudbrandsjuvet-Stromschnellen legten wir unseren nächsten Halt ein und fuhren anschließend zum Besucherzentrum des Trollstiegen. Die Sicht war sehr gut und wir konnten unseren Aufenthalt in vollen Zügen genießen. Nach der Pause fuhren wir die Serpentinen hinunter und hielten noch einmal unterhalb des Trollstiegen zum Fotografieren. Unsere Mittagspause legten wir am Rastplatz vor der fast 1000 m hohen Trollwand im Romstal ein. Über Andalsnesund entlang des Romsdalsfjords ging es anschließend zum Fähranleger in Afarnes. Von da setzten wir nach Soelsnes über und hielten noch einmal für einen Fotostopp an der Gjemnesundbrücke. Am Nachmittag kamen wir am Aussichtsturm „Varden" in Kristiansund an. Von der Aussichtsplattform des Turms hatten wir einen tollen Blick auf die Stadt und die sie umgebende Insel- und Schärenlandschaft. Anschließend fuhren wir zum Hafen und hielten bei den Bronzestatuen der „Klippfischfrau" und des „Heringsjungen". Der Verkauf von Klippfisch und Heringen war über zwei Jahrhunderte der wichtigste Erwerbszweig in Kristiansund. Nach dem Fotostopp am Hafen ging es zum Abendessen und zurÜbernachtung ins „Scandic-Hotel Kristiansund".

8.Tag, Sonntag, der 21.07.19: Atlantikstraße – Bud– Molde – Alesund (295 km)

Nach dem Frühstück begaben wir uns in die Schärenwelt der Atlantikstraße. Nach einem Fotostopp bei Haholmen- Karvagspazierten wir auf der Insel Eidhusoeya entlang eines kleinen Naturlehrpfades und sahen auch Moltebeer-Pflanzen, deren Früchte schon längst
Abgeerntet waren. Die sich anschließende Storseisendbrua ist das Wahrzeichen der Atlantikstraße. Unser nächster Halt war im kleinen Fischerort Bud. Oberhalb der Ortschaft befinden sich auf einem Hügel mehrere Artillerie-Geschütze des einstigen Atlantik-Walls. Das Ergan-Küstenfort-Museum informiert über die Kriegsgeschichte des Ortes und in einer weiteren Ausstellung kann man sich über die Kulturlandschaft der Küste und über die Erschließung des Erdgasfeldes „Ergan" informieren. Von Bud aus ging es nach Molde und zum dortigen Aussichtsberg „Varden". Leider mussten wir auf halber Strecke wieder umkehren, da vor uns der Wohnanhänger eines Pkw's umgestürzt war und die Straße blockierte. Dadurch machten wir unsere Mittagspause am Parkplatz des Hotels „Seilet", direkt am Fjord. Anschließend fuhren wir zum Busbahnhof von Molde und hatten Freizeit, um die Stadt zu erkunden. Am Nachmittag ging es mit dem Fährschiff über den Moldefjord nach Furneset und von dort mit dem Bus weiter nach Alesund. Kurz vor dem Ziel regnete es so stark, dass wir die geplante Auffahrt auf den Aussichtsberg Aksla auf den nächsten Morgen verschoben. In der Hoffnung auf Wetterbesserung fuhren wir auf direktem Weg zu unserem Hotel „Scandic Parken". Nach dem Abendessen schien die Sonne und wir unternahmen einen gemeinsamen Stadtrundgang durch Alesund.

9.Tag, Montag, der 22.07.19: Westkap – Foerde (312 km)

Am Morgen fuhren wir bei bestem Wetter auf den Aussichtsberg Aksla. Anschließend
standen wieder zwei Fährüberfahrten auf dem Programm, die von Suleund nach Hareid und die von Arvik nach Koparnes. Mit dem Bus ging es dann durch traumhafte Landschaften entlang des Syltefjorden und Vanylvsfjorden nach Selje. In diesem kleinen Fischerort mit seiner schönen Sandbucht legten wir unsere Mittagspause ein. Anschließend fuhren wir über die Berge zum Vanylvsfjorden und entlang seines Ufers zum Westkap. Das Westkap ist ungefähr 496 Meter hoch. Wir hatten gute Sicht und es war überhaupt nicht windig.
Von dort ging es zum Fähranleger in Stoerheim und mit der Fähre über den Nordfjord nach Isane. Unser Übernachtungsort an diesem Tag war Foerde.

10.Tag, Dienstag, der 23.07.19: Fahrt von Foerde nach Bergen – Stadtführung in Bergen (260 km)

Nach dem Frühstück fuhren wir in südliche Richtung nach Bergen, wo wir gegen Mittag eintrafen. Der Stadthafen war voll mit großen Segelschiffen und die halbe Innenstadt wegen der „Tall-Ship"-Veranstaltung für Fahrzeuge gesperrt. Wir hatten Glück, konnten unser Hotel gut anfahren und bereits um 13.00 Uhr einchecken. Am Nachmittag wurden wir von unserer örtlichen Stadtführerin Angela zur Stadtrundfahrt begrüßt. Mit dem Bus hielten wir am Stadtteil „Bryggen", dem Stadtteil, in dem sich früher die Kaufmanns- und Lagerhäuser der deutschen Kaufleute befanden. Bei einem Spaziergang durch die Hinterhöfe erfuhren wir Interessantes über deren Leben und sahen, dass ihre ehemaligen Lagerhäuser heute als Souvenir- und Kunstgewerbeläden oder als urige Kneipen genutzt werden. Nach unserer Stadtbesichtigung war bis zum gemeinsamen Abendessen Freizeit. Wer wollte, der konnte nach dem Essen zur Standseilbahn des Floeyen mitkommen und oben, von der Bergstation aus, die fantastische Sicht auf Stadt, Berge und Inseln sowie auf die im Hafen liegenden Schiffe genießen.

11.Tag, Mittwoch, der 24.07.19: Von Bergen nach Stavanger (228 km)

Nach dem Frühstück verließen wir Bergen und fuhren zur Fähre nach Halhjelm. Von dort setzten wir nach Sandviksag über und es ging weiter nach Haraldshaugen. Angeblich befindet sich an dieser Stelle das Grab von Harald Schönhaar, welcher nach einer Schlacht im Jahre 872 ganz Norwegen vereinte. Von Haraldshaugen aus fuhren wir weiter nach
Visnes und fotografierten dort die kleine Freiheitsstatue. Aus der Miene der kleinen Ortschaft kam das Kupfer für das große Original in New York. Anschließend fuhren wir nach Avaldnes, wo sich einst ein Königssitz befand. Heute steht hier eine der ältesten Steinkirchen Norwegens, die Olavskirche. An ihrer Außenwand steht die „Nähnadel Marias", ein Bautastein (Menhir) aus vorchristlicher Zeit. Leider war die Kirche eingerüstet, so dass wir auch den Bautastein nicht sehen konnten. Von Avaldnes ging es durch den längsten Unterwassertunnel der Welt, den 8900 Meter langen Karmoey-Tunnel, nach Arsvagen und von dort mit der Fähre nach Mortavika. Nach unserer Ankunft auf der Insel Mosteroy bemerkten wir ein stärker werdendes Poltern an der Hinterachse. Wir hielten an einer Shell Tankstelle am Rastplatz Askje und suchten nach der Ursache. Es hatte von den Bolzenschrauben am rechten Hinterrad einige abgeschert. Wir mussten uns von unserem Fahrer Andre und unserem Reisebus trennen. Nach zwei Stunden kam ein Ersatzbus, welcher uns zunächst zum Thon-Hotel in Stavanger brachte. Hier stiegen unsere drei Fluggäste aus. Anschließend ging es weiter zum Terminal der Fjordline. Aufgrund der Panne hatten wir das Abendessen nicht wie geplant im Thon-Hotel, sondern als „Skandinavisches Buffet" an Bord des Schiffes. Gegen 21.00 Uhrlegte das Schiff in Richtung Dänemark ab.

12.Tag, Donnerstag, der 25.07.19: Rückreise (1053 km)

Während der frühen Morgenstunden war von einem Fischerboot eine Person über Bord gegangen und unser Fährschiff musste sich bis 08.00 Uhr an der Suche beteiligen. Dadurch
kamen wir erst gegen 09.00 Uhr in Hirtshals an, wo bereits ein Bus der Firma Bölck bereitstand. Die Fahrt durch Dänemark verlief problemlos. Am Bahnhof in Flensburg verabschiedeten wir die ersten Gäste und fuhren anschließend zur Mittagspause auf den Betriebshof der Firma Bölck. Wir wurden sehr nett begrüßt und für alle Reisegäste standen Bockwürste, Kaffee, Wasser und Kekse bereit. Auf unserer Weiterfahrt in Richtung Heimat gab es zum Glück keine Staus, so dass wir gut vorankamen. Am Autohof Großkreuz am Berliner Ring stand dann wieder ein Bus der Firma Satra-Eberhardt bereit, welcher uns bis zum letzten Ausstieg am Flughafen Dresden brachte. Von dort ging es mit den Transferfahrzeugen zurück in die jeweiligen Wohnorte.
Es war eine erlebnisreiche Reise mit traumhaftem Wetter auf einer der schönsten Reiserouten Norwegens!
Dirk Schlosser, 27.07.2019

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